DIE FURCHE · 4816 Diskurs30. November 2023ZEITBILDAuftakt zumWeltklimagipfelFoto: APA / AFP / Giuseppe CacaceIHREMEINUNGSchreiben Sie uns unterleserbriefe@furche.atDer gerechte Frieden ist nichtgewaltblindVon Wolfgang PalaverNr. 47, Seite 11Als ich letzte Woche in der FURCHEden Artikel von Paul-Henri Campbellüber das „wehrhafte Christentum“las, dachte ich: „Oh weh, wieder eineinseitiger Artikel!“ Darum hat esmich sehr gefreut, in der aktuellenFURCHE eine Replik darauf zu lesen!Überhaupt gefällt es mir, dass es inder FURCHE viele „PRO und CON-TRA“-Beiträge gibt, die zum Nachdenkenund zur Diskussion anregen.Johannes Missoni-Paul, 1190 WienZwischen Pietät und Recherchepflicht.Von Otto FriedrichNr. 47, Seite 17Ich stimme Otto Friedrich vollinhaltlichzu, besonders dem Resümee,dass Medien alles Notwendige tunmüssten, was der Aufklärung vonSachverhalten diene. Auch im aktuellenFall um NationalratspräsidentWolfgang Sobotka. Die ureigensteAufgabe von Journalistinnen undJournalisten ist es, die bedenklicheSeite der Macht auszuleuchtenund den Mächtigen das Gefühl zunehmen, sie könnten es sich immerungestraft richten. Das ist mir wichtigzu betonen. Allerdings scheint es miraber auch in der Verantwortung vonJournalistinnen und Journalisten zuliegen, ob des Inhalts (das Audiofile)nicht die Form zu vergessen und dasZustandekommen ebenso in denBlick zu nehmen – so es sich zudemum einen Strafbestand nach §120(2) des StGB handelt. Denn auch hierliegt offensichtlich (partei)politischerMachtmissbrauch vor. JournalistischeEthik ist angewandte Ethik. Dasschließt auch ein, die Persönlichkeitsrechteeines Menschen über seinenTod hinaus zu wahren und die illegaleEntstehung dieses Tondokuments,seine Hintermänner und Auftraggeberebenso (häufig und tiefgehend)zu thematisieren wie den prekärenInhalt. Warum hat man es nicht zurEntlastung der Person schon wesentlichfrüher an die Öffentlichkeitgespielt und sich so des Vorwurfs derHeuchelei entzogen? Journalismushat in unserer Zeit unglaublich großeVerantwortung. Weniger in der Be-Die Ausgangslage der UN-Klimakonferenzin Dubai (30.11.–12.12.) ist schwierig:Kürzlich zeigte ein UN-Bericht, dass derPlanet selbst bei Einhaltung aller Klimaschutzzusagenauf eine gefährliche Erwärmung ummindestens 2,5 Grad bis zum Jahr 2100 zusteuert.Der EU-Erdbeobachtungsdienst Copernicusmeldete, dass heuer die Monate Juni bis Oktoberdie weltweit heißesten seit Beginn derAufzeichnungen waren. Dann wäre noch derAustragungsort der Konferenz: Kritische Stimmensehen das Gastgeberland als „Drogendealer“der fossilen Energien, dem am globalenEntzug wenig gelegen sein dürfte. Dennoch gabsich Österreichs Umweltministerin LeonoreGewessler verhalten optimistisch, etwa punktoEnergieeffizienz und beim schnelleren Ausbauder erneuerbaren Energien: „Es ist möglich,dass mehr gelingt als erwartet.“ Papst Franziskus,für den der Klimaschutz ein prioritäresAnliegen ist, wird aus gesundheitlichen Gründennun doch nicht zur UN-Konferenz reisen.Er will sich aber nach wie vor an den Gesprächendes Weltklimagipfels beteiligen. (mt)schaffung von Information, vielmehrfür deren Einordnung und Gewichtung.Nichtsdestotrotz danke ich fürdiesen Kommentar, der auch zeigt, inwelchem Dilemma sich verantwortlicheRedaktionen befinden.Mag. Friederike Zillner4553 SchlierbachNoten und Matura abschaffen?„Lass uns streiten!“ von BrigitteQuint und Manuela TomicNr. 47, Seite 10lch kann Frau Quint vollkommenzustimmen. Kinder brauchen keineNoten! In meiner 40-jährigen Tätigkeitals Volksschullehrerin (die letztenacht Jahre als Leiterin) habe ichfast 20 Jahre im Schulversuch ohneNoten unterrichtet. Es bedarf einigerGespräche mit den Eltern, um sie vonder Sinnhaftigkeit des Lernens ohneNoten zu überzeugen. Das Wichtigsteist, die natürliche Neugier der Kinderzu bewahren. Das ist mir mit einemhandlungsorientierten Unterrichtimmer sehr gut gelungen. Die Kindergingen gerne in die Schule, die Elternwaren nach anfänglicher Skepsis beruhigt,als sie die guten Lernerfolgeder Kinder sahen. Also weg mit denNoten! Nur so bleibt Lernen positivbesetzt!Elfriede Becher, LinzEin Greis büxt ausVon Otto FriedrichNr. 47, Seite 17Endlich ein Beitrag, der sicher nichtnur mein Herz höher schlagen lässt!Wir Alten – euphemistisch Seniorinnenund Senioren genannt – werdenleicht als nicht mehr dazugehörendabgestempelt, wenn wir nicht mehrmit Smartphone, PC und KI umgehenkönnen oder wollen. Nein, wirbehaupten keineswegs, dass früheralles besser war! Was jedoch eindeutigschlechter geworden ist: derUmgang mit Werten wie Ehrlichkeit,Anstand, Verantwortungsgefühl,Vertrauen. Und diese alle einschließendLiebe (nicht zu verwechselnmit Sex). Im Großen der Politik wieim Kleinen des täglichen Umgangsmiteinander.Danke für die Empfehlung des Films„In voller Blüte“! Ein Muss – nicht nurfür meine Generation, sondern füralle noch menschlich Denkendenund Fühlenden.Dr. Helge Juliana JuenImstIn dieser Ausgabe derFURCHE finden Sie bezahlteZahlscheinbeilagen derConcordia Sozialprojekte.Täglich gewinnenbeim Rubbellos X-large-Adventkalender aufdem Wiener Rathausplatz,ÖsterreichischeLotterien spenden fürden guten ZweckUnd täglichgrüßt … derWeihnachtsmannEs gibt ihn wieder – den 11 mal5 Meter großen XL-Rubbellos-Adventkalender der ÖsterreichischenLotterien auf demRathausplatz in Wien mit derChance, täglich Rubbellos-Pakete im Wert von 100, 150oder 200 Euro zu gewinnen.Ab Freitag, den 1. Dezembergibt es täglich drei Verlosungsrundenfür das Gewinnspiel kurznach 18, 19 und 20 Uhr, direktvor dem Turm am neuen Standplatzschräg gegenüber desbeliebten „Herzerlbaums“.Die Teilnahme am Gewinnspielist ab dem vollendeten 18.Lebensjahr möglich.Die Österreichischen Lotterienspenden für jede Teilnahmekarteeinen Euro an den „HofSchwechatbach Therapieverein“,der mit einem tiergestütztenAngebot vor allem beeinträchtigteKinder, aber auch Jugendliche,Erwachsene und Seniorenunterstützt.Auch heuer wieder ein Hingucker mitGewinnmöglichkeit auf dem WienerRathausplatz: Der Rubbellos AdventkalenderXL.Foto: © Österreichische LotterienIN KÜRZEGESELLSCHAFTRELIGIONRELIGIONGESELLSCHAFT■ 50 Jahre Fristenregelung■ Ordenstag 2023■ „Unbrüderliches Verhalten“■ Lückenhaft versorgte KinderAm 28. November 1973 stellte der österreichischeNationalrat den Schwangerschaftsabbruchunter bestimmten Umständen inden ersten drei Monaten straffrei. Am 1. Jänner1975 trat das Gesetz in Kraft. Anlässlichdes 50. Jahrestags haben ÖsterreichsBischöfe die Frage betont, „wie wir Frauenin einer Konfliktschwangerschaft effektivbeistehen können“. Die damals beschlossenen„flankierenden Maßnahmen“ seien bisheute nicht umgesetzt, es fehle auch Begleitforschung.SPÖ, Grüne und die Plattform„ProChoice“ fordern indes eine „Entkriminalisierung“,also eine Streichung des Paragraf96 aus dem Strafgesetzbuch.Zu zuversichtlichem Blick in die Zukunfthat Ex-Gesundheitsminister Rudolf Anschober(Grüne) die Ordensleute in Österreich ermutigt.„Die gute Zukunft müssen wir unsvorstellen, damit wir an sie glauben können,und nur dann können wir wirksam werden“,so Anschober beim jährlichen Ordenstag inWien-Lainz. Und Martha Zechmeister, in ElSalvador wirkende Ordensfrau und Theologin(vgl. FURCHE 47), sagte bei dieser Veranstaltung,Ordensleute seien nicht der Kircheschuldig, „brave Töchter und Söhne“ zu sein,„sondern vielmehr prophetisch an den jesuanischenUrsprung zu erinnern“, sie plädiertfür eine „Zivilisation der Armut“.Zwischen den Bischofskonferenzen Deutschlandsund Polens herrscht dicke Luft: DieWarschauer Zeitung Rzeczpospolita veröffentlichteeinen Brief des deutschen Bischofskonferenz-VorsitzendenGeorg Bätzing an seinenpolnischen Kollegen Stanisław Gadecki,in dem er diesem „unbrüderliches Verhalten“vorwirft: Gadecki habe im Oktober in den gemeinsamenGesprächen während der Weltsynodemit keinem Wort erwähnt, dass erFranziskus einen Brief zum deutschen SynodalenWeg geschrieben hatte. Statt für Dialoghabe sich Gadecki dafür entschieden, gegenüberdem Papst „falsche“ Behauptungen überden Synodalen Weg aufzustellen, so Bätzing.Wie gut Kinder und Jugendliche in Österreichmedizinisch versorgt sind, hängt vomWohnort und nicht vom Bedarf ab. Das gehtaus dem aktuellen Bericht zur Lage der Kinder-und Jugendgesundheit der Kinder ligahervor. Vor allem im psychosozialen Bereichherrscht demnach Unterversorgungdurch lückenhafte Versorgungsstrukturenin ländlichen Gebieten und fehlende Kostenübernahmedurch die Krankenkassen.Die Kinderliga will mit einer „Versorgungslandkarte“den Aufholbedarf zielgerichtetaufzeigen. Zudem fordert Präsident ChristophHackspiel erneut ein Kinderministeriumsowie eine Kindermilliarde.
DIE FURCHE · 4830. November 2023Musik17Von Bruno Jaschkedem Alterfängt man an,sich für Coun-„Mittry-Musik zuinteressieren“,hat der viel zu früh verstorbeneSchweizer Sänger und Song autorOliver „GUZ“ Maurmann 1997 ineinem großen Lied seiner BandDie Aeronauten postuliert. Damalswar Maurmann gerade mal30 ‒ das mit dem Alter ist also eherrelativ zu sehen. Die Aussage aber,dass man (als ausübender Musikeroder Fan) irgendwann beiCountry landen wird, auch wennman sich das ursprünglich nichtvorstellen konnte, ist eine quintessenzielleWahrheit des Pop-Universums.Bestätigt wird sie aktuelldurch zwei weibliche Ikonen derUS-Indie-Pop- bzw. -Rock-Kultur.Angel Olsen, eine der signifikantestenSinger-Songwriterinnender letzten zehn Jahre, hat,nach groß und dramatisch orchestrierten,aufgewühlten, bisweilenverstörenden Platten letztesJahr mit dem Album „Big Time“den Schritt zum Country vollzogen;diesen Herbst ist ihr die japanischstämmigeSängerin undMultiinstrumentalistin Mitskimit ihrem Album „The Land Is Inhospitableand So Are We“ gefolgt.Mitski, Prototyp einer „modernen“,eklektischen, in allen Stilenund Produktionstechniken versiertenPop-Musikerin, stand, obwohlsie erst letztes Jahr mit demAlbum „Laurel Hell“ ihren bislanggrößten Verkaufserfolg landenkonnte, mit 32 Lebensjahren vordem Rückzug aus dem Pop-Business.Stattdessen reflektiert sienun in ländlicher Kulisse zu ländlicherMusik ihre Existenz.Genre mit vielen WurzelnDas ist ‒ wie schon der LP-Titelbezeugt ‒ das genaue Gegenteilvon Idylle. „The Land Is Inhospitableand So Are We“ istauch nicht wirklich ein archetypischesCountry-Album; stärker alsvon der Musik mit ihrem getragenenTempo und gelegentlichenPedal-Steel-Einlagen kommt dasrurale Flair von textlichen Motiven:Stechmücken, Glühwürmchen,biegsame Trauerweiden,murmelnde Bächchen und Frostreif,ratternde Güterzüge anstelleder hier früher durch die Ebenenziehenden Büffelherden, dasBellen von (Höllen-)Hunden. Indiesem Lebensraum versucht dieProtagonistin mit sich ins Reinezu kommen, grübelt über ihrenaufkommenden Alkoholismusund gottgeschaffene menschlicheFehlbarkeit, erinnert sich mitquälenden Schuldgefühlen zerbrochenerLiebschaften.Es ist ein einigermaßen hartnäckigerIrrglaube, dass Countrymit heiler Welt gleichzusetzensei. Das trifft nur auf einenvergleichsweise kleinen Teil desGenres zu, ist aber schon historischfrüh durch Outlaw-Künstlerwie Johnny Cash, Hank Williamsoder Merle Haggard konterkariertworden.Wenn „artfremde“ MusikerCountry spielen, sind Inhalte oftsogar besonders giftig wie im Falledes Rolling-Stones-Klassikers„Dead Flowers“, der beschwingtenTakts von Heroinsucht undden Überresten einer zerbrochenenLiebe erzählt. Wie zahlreicheandere Country-Adap tionender Stones wird auch dieser Songmit einem Twist, einer gefinkeltenBrechung transportiert. EigenemBekunden zufolge fühlt sichMick Jagger als Country-Sängernicht allzu wohl und neigt dazu,über stimmliche Manierismengewissermaßen eine Zwischenebenezwischen sich und denStil einzuziehen: So gibt er etwain „Far away Eyes“ mit nachgeradegroteskem Akzent einenSüdstaaten-Dodl, währender in „Dead Flowers“ mit überlegen-sarkastischemTonfall einefast befremdliche Distanz zuden eigentlich bemitleidenswertenLebensumständen des Protagonistenherstellt.„ Es ist eineinigermaßenhartnäckigerIrrglaube, dassCountry mitheiler Welt gleichzusetzensei.“Die Rolling Stones haben vergleichsweisefrüh Anschluss anCountry gefunden. Maßgeblichmitentscheidend dafür war KeithRichardsʼ Freundschaft mit GramParsons.Parsons, Spross einer reichen,zerrütteten Südstaatenfamilie,der in der Szene von Los Angelessein Glück versuchte, hatte Country-Musiknie als die reaktionäreHinterwäldlermusik verstanden,als die sie seine Hippie-Zeitgenossensahen, sondern zelebriertesie als „Cosmic American Music“.Seine Vision war, sie durch dieVerbindung mit Rock für jungeMenschen interessant zu machen,und als er 1968 zu den Byrds stieß,bot sich ihm die Chance, dieseVision zu verwirklichen.Schon vorher hatte die Westcoast-BandBuffalo Springfieldmit den Sängern und SongautorenNeil Young, Richie Furay,Stephen Stills und Jim Messinaihren psychedelischen Folk-Rockmit Country-Einflüssen infiltriert.Foto: Getty Images/ Redferns / Lorne ThomsonFrüher galt Country als Hinterwäldlermusik.Heute ist das Genre, wie das formidable neueAlbum der Sängerin Mitski vorexerziert, einAnlaufpunkt für Musiker in Umbruchsituationen.Der Duftder PrärieAuch Bob Dylan hatte sichschon 1967 auf dem Album „JohnWesley Harding“ dem Country angenähertund sich zwei Jahre spätermit „Nashville Skyline“ vollendsdarin versenkt ‒ ohne damit,wie eine Dolchstoßlegende fälschlichbehauptet, Fans und Kritikervor den Kopf zu stoßen. Aber dieGeburtsstunde des Country-Rock ‒der Zeitpunkt, als der Grenzbalkenzwischen Hippie-Kulturund amerikanischer Volksmusikfür immer hochging ‒ wird von derPop-Chronologie mit den Byrdsund deren Album „Sweetheartof the Rodeo“ festgesetzt.Gram Parsons überzeugte dieBand, das Werk, das ursprünglichals ambitiöses Doppelalbumüber die Geschichte der amerikanischenPopulärmusik vonHillbilly bis zu elektronischemSpacerock gedacht war, in derCountry-Metropole Nashville aufzunehmenund dem Bandsoundmithilfe lokaler Sessionmusikerund naturhafter InstrumentierungLandluft einzuhauchen.Liaison mit Rock, Pop und PunkVom Country-Publikum wurdendie Byrds indes sehr unfreundlichaufgenommen. Der renommierteCountry-DJ Ralf Emerydiskreditierte die langhaarigenWurzelpfleger öffentlich, als diesein seiner Radioshow auftraten.Als Reaktion schrieben Parsonsund Byrds-Leader RogerMcGuinn das Spottlied „DrugstoreTruck Drivinʼ Man“, in demsie Emery (tatsachenwidrig) alsKu-Klux-Klan-Mitglied bezeichneten.Berühmtheit erlangte derSong durch die Version von JoanBaez, die ihn beim Woodstock-Festival dem damaligen Gouverneurvon Kalifornien, Ronald Reagan,widmete.Gram Parsons verließ die Byrdsschon nach einigen Monaten wieder,gründete mit Chris Hillmandie Flying Burrito Brothers, mitdenen er seine Deutung von Country-Rockweiterentwickelte, undverfolgte die letzten drei Jahre seines26 Jahre langen Lebens, das imSeptember 1973 in einem Motel inJoshua Tree mit einer kombiniertenAlkohol- und Morphiumvergiftungendete, eine Solokarriere,in deren Windschatten die jungeEmmy lou Harris groß wurde.Zu dieser Zeit hatte sein Erbebereits ergiebige Früchte zu tragenangefangen. Mit den Eagles,die ein Themenfeld zwischenPost-60er-Jahre-Depression, Desperado-Mythenund Geschichtenüber das Showbusiness mitvielen Nuancen zwischen gefühligerPrärieballade und hartemRock beackerten und deren Greatest-Hits-Albumvon 1975 langeZeit die weltweit bestverkaufteLP war (ehe Michael Jacksons„Thriller“ sie überflügelte), wurdeCountry-Rock zum Superseller.Dieselbe ertragreiche Liaisonhat Country mit Pop vollzogen ‒die aktuell populärste KünstlerinTaylor Swift kommt vom Country.MitskiMit ihrem neuenAlbum beschreitetdie amerikanisch-japanischeMusikerin (*1990)neue Wege. Esist kein archetypischesCountry-Album, besitzt mitseinen textlichenMotiven aberrurales Flair.Bob DylansSicht auf MusikthematisierteJan Opielkaam 18.1.2023,nachzulesen unter„Bob DylansLieder-Schau“auf furche.at.Seit den frühen 1980er Jahrengenießt Country auch Akzeptanzin der Alternativ- und Independent-Kultur.Mit dem frenetischenGun Club fand das Genre im gestrecktenGalopp zum Punk. DasGegensatzprogramm dazu praktiziertenspäter Bands wie die CowboyJunkies mit ihren oft zeitlupenhaftund ausschweifendangelegten Mischungen aus Musik,die einerseits im Country (undteilweise auch im Blues) wurzelte,sich andererseits aus dem Erbedes Punk speiste und für diesich die Bezeichnung „AlternativeCountry“ durchgesetzt hat. DessenProtagonisten sind zwar großteilsder Verehrung durch Insiderund Spezialisten vorbehalten ‒ mitJeff Tweedys Band Wilco hat dieseSpielart von Country aber auch einbreiteres Publikum gefunden. Dasselbekönnte Mitski mit ihrem formidablenneuen Album gelingen.The Land Is Inhospitableand So Are WeVon Mitski, Dead Oceans 2023
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