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DIE FURCHE 30.03.2023

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DIE FURCHE · 13 8 International 30. März 2023 Waisen verschleppt Kurz nach der Invasion war eine bedeutende Anzahl an Kindern aus ukrainischen Heimen verschleppt worden. Damals hatte der UN-Menschenrechtsrat entsprechende Hinweise erhalten. Von Stefan Schocher So trocken formuliert kommen juristische Rammböcke des Internationalen Strafgerichtshofes (ICC) daher: „Herr Wladimir Wladimirowitsch Putin, geboren am 7. Oktober 1952, Präsident der Russischen Föderation, soll für das Kriegsverbrechen der rechtswidrigen Deportation der Bevölkerung (Kinder) und des rechtswidrigen Transfers der Bevölkerung (Kinder) aus den besetzten Gebieten der Ukraine in die Russische Föderation verantwortlich sein.“ Damit steht Putin auf einer Fahndungsliste zusammen mit Maria Alekseyevna Lvova-Belova, der Chefin des Kinderrechts-Büros Russlands. Bei dem Haftbefehl geht es ausdrücklich um ein „Kriegsverbrechen“. Der Tatbestand aber ist der, dem das belegte Vorgehen Russlands in der Ukraine am nächsten kommt: der ebenfalls immer wieder laut werdende Vorwurf des Genozids. Es ist ein Vorwurf, der Russland seit Beginn der breit angelegten Invasion in der Ukraine anhaftet: Russlands Behörden würden gezielt ukrainische Kinder entführen, zur Adoption freigeben und umerziehen. Laut ukrainischen Angaben geht es um rund 15.560 Kinder, deren Namen auch bekannt seien. Lesen Sie auch die Reportage aus dem Jahr 2002 von Wolfgang Machreich: „Wolfskinder im Armenhaus Ukraine“ (7.2.) furche.at. Der Haftbefehl des ICC gegen Wladimir Putin basiert vor allem auf dem Vorwurf der gezielten Kindesentführung. Dieser Tatbestand kommt dem ebenfalls im Raum stehenden Vorwurf des Völkermordes am nächsten. Spuren, die sich verlieren Berichte über Verhöre, Folter „Wir sehen, dass es nicht nur um Zwangsdeportationen geht, sondern auch um die illegale Adoption und den Diebstahl von Kindern“, sagt Olha Reshetylova. Sie ist Aktivistin in diesem Feld und für die „Medieninitiative für Menschenrechte“ tätig. Über die Maße betroffen seien jedenfalls Kinder aus Wohneinrichtungen – und hier nicht nur Waisen, sondern auch Kinder mit lebenden Elternteilen. „Wir haben einige Fälle von Kindern, deren Eltern in der Ukraine oder in russischer Kriegsgefangenschaft leben“, sagt Olha Reshetylova. Sehr oft passierten die Entführungen schleichend, erzählt Olha Reshetylova. So wurden Kinder von russischen Stellen in großem Umfang zu „Rehabilitations-Urlauben“ eingeladen. Die Eltern stimmten dem Angebot zu, viele Kinder verschwanden dann aber. Bei einigen gelang es, sie wieder durch Verhandlungen freizubekommen. Der Hintergrund der Opfer ist allerdings so vielschichtig wie die Schicksale, die dieser Krieg verursacht. Sehr gezielt wirkt jedenfalls das Vorgehen gegen Kinder, die Elternteile in der ukrainischen Armee haben oder einen Elternteil, der oder die im Zuge einer russischen „Filtration“ ins Visier des Okkupationsregimes geraten sind. Solche „Filtrationen“ muss praktisch jede Person über sich ergehen lassen, die sich im russisch besetzten Teil der Ukraine von einer Stadt in eine andere bewegt. Dabei wird alles auf eine mögliche pro-ukrainische Haltung kontrolliert: Mobiltelefone, Profile auf sozialen Medien, Körperöffnungen. Es gibt Berichte über stundenlange Verhöre – inklusive Folter – Minderjähriger wegen Bemerkungen in Chats. Besonders betroffen sind auch Kinder, die bereits vor der russischen Invasion in Pflegeeinrichtungen waren und solche, die im Zuge von Kampfhandlungen den Kontakt zu ihren Eltern verloren haben. „ Gezielt wirkt jedenfalls das Vorgehen gegen Mädchen und Buben, die Elternteile bei der ukrainischen Armee haben bzw. die ins Visier des Okkupationsregimes geraten sind. “ Nach Olha Reshetylova sieht der übliche Ablauf jedenfalls so aus, wie er sich aus den Schilderungen einiger Kinder ergibt, die es wieder nach Hause geschafft haben: Erst würden die Kinder unter unterschiedlichen Vorwänden in eine russische Waisen-Einrichtung oder in ein Sanatorium gebracht, wo sie ausschließlich Russisch sprechen dürften und russisch-patriotisch indoktriniert würden. Was danach passiert, ist nicht klar. Denn erst einem nach Russland verschleppten und bereits von einer fremden Familie adoptierten ukrainischen Buben gelang die Heimkehr: ein 16-Jähriger, der an ein Mobiltelefon kam und es schaffte, heimlich ukrainische Stellen zu kontaktieren. Nach langen Verhandlungen kam er wieder nach Hause. Das Gesamtbild fügt sich nur aus Informationsfetzen zusammen. Einmal in Russland, verliert sich nämlich die Spur der Kinder zumeist. Selbst wenn in der Ukraine lebende Verwandte vom Verbleib der Kinder wissen, wollen sie in Hoffnung auf eine Rückkehr nicht mit Medien sprechen. Denn in einzelnen Fällen gelang es auch, die Freilassung ukrainischer Kinder zu erwirken. Entvölkerungskampagne Foto: picturedesk.com / Eyevine / Ed Ram In einem eben erst veröffentlichten Bericht der Unabhängigen Untersuchungskommission des UNO-Menschenrechtskommissariats wird dem russischen Vorgehen gegen Kinder jedenfalls ein ganzes Kapitel gewidmet. Die Conclusio: Zumindest handelt es sich partiell um ein „Kriegsverbrechen“, und es bestehe die Befürchtung, dass die Voraussetzungen dafür geschaffen worden seien, diese Kinder dauerhaft in Russland zu halten. Kritik übt die Kommission vor allem daran, dass Russland den rechtlichen Rahmen erweitert hat, um Adoptionen ukrainischer Kinder durch russische Familien oder auch die Verleihung der russischen Staatsbürgerschaft an solche Kinder zu erleichtern. Das renommierte Institute for the Study of War (ISW) sieht Russlands Aktivitäten indes als möglichen Teil einer russischen Entvölkerungskampagne. Diese könne gleichbedeutend sein mit „ethnischer Säuberung“. Und es handelt sich keinesfalls um ein isoliertes Vorgehen: Begleitet werden die Taten von entsprechender Rhetorik der russischen Staatspropaganda, man müsse „unbelehrbare ukrainische Kinder im Fluss ertränken, sie lebendig verbrennen oder einfach erschießen“. Nach russischen Angaben handelt es sich bei allen Menschen, die aus der Ukraine nach Russland gekommen sind, freilich um Kriegsflüchtlinge. Tatsächlich hat Moskau humanitäre Korridore aus Kampfgebieten aber nahezu ausnahmslos nur auf russisch kontrolliertes Gebiet geöffnet. Eine Flucht aus Kampfgebieten in der Ukraine war demnach sehr oft nur über russisches Gebiet möglich. Zugleich bemüht sich der Kreml aber auch nicht um Beschönigungen. Da schilderte die Angeklagte Maria Alekseyevna Lvova-Belova doch offen im russischen Staatsfernsehen, wie sehr sie sich darüber freue, dass die ukrainischen Kinder jetzt nicht mehr so widerspenstig seien und nicht die ukrainische, sondern die russische Hymne sängen. Tschetscheniens Regionalmachthaber Ramzan Kadyrow erklärte frei heraus, dass Kinder aus der Ukraine unter seiner Obhut eine „militärisch-patriotische Ausbildung“ erhielten. Und bei Putins Auftritt zum Jahrestag des 24. Februar ließ sich der russische Machthaber von Kindern aus der von Russland flachgebombten Stadt Mariupol feiern. Medialer Aufruf zum Kindesmord Hinzu kommen Gesetzesänderungen: Ukrainische Kinder können nun ohne Zustimmung der Behörden des Herkunftslandes oder der ukrainischen Verwandten unbürokratisch adoptiert werden. Auch erhalten solche Kinder erleichterten Zugang zur russischen Staatsbürgerschaft. Die Verschleppung von Zivilpersonen sei auf jeden Fall ein Kriegsverbrechen oder ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit, sagt die Völkerrechtlerin Astrid Reisinger Coracini von der Universität Wien. Wenn Kinder von einer Gruppe gewaltsam in eine andere überführt werden, entspreche das auch einem Tatbestand der Völkermordkonvention. Entscheidend bei der rechtlichen Bewertung, ob es sich um Völkermord handelt, sei aber der dezidierte Vorsatz politischer Entscheidungsträger, eine geschützte (etwa nationale, ethnische oder religiöse) Gruppe zu vernichten. Einer politischen Entität oder einer kulturellen Gruppe als solche die Existenzberechtigung abzusprechen, falle noch nicht automatisch unter die Völkermordkonvention. „Gewisse Anhaltspunkte“, die in Richtung Völkermord deuteten, gebe es aber. Etwa das aufgeweichte Adoptionsgesetz. Was jedoch bereits jetzt als Straftat vorliegen könnte, sei „der öffentliche Aufruf zum Völkermord“. In russischen Staatsmedien wird immer wieder darüber gesprochen, auf welche Art man unbelehrbare ukrainische Kinder töten müsse. Und dafür könnten TV-Sprecher, Moderatoren oder Interviewte auch belangt werden. Für die Frage des erfüllten Völkermordes sei letztlich allerdings relevant, „wie sehr die Zitate aus der staatlichen russischen Propaganda auch Entscheidungsgrundlage auf politischer Ebene“ seien. So trocken kann man den Abgrund formulieren.

DIE FURCHE · 13 30. März 2023 Gesellschaft 9 Viele Frauen übernehmen gleichsam automatisch die Care- Arbeit in der Familie. Über die ständige mentale Belastung, die daraus folgt, (allein) für das Wohl der Angehörigen zuständig zu sein. Von Sandra Lobnig „Du hättest doch bloß fragen müssen!“ Es ist dieser Satz ihres Partners, der die Protagonistin im Comic der französischen Zeichnerin Emma ratlos und verärgert zurücklässt. Die Vorgeschichte: Während ihr Partner plaudernd auf dem Sofa sitzt, sie das Abendessen zubereitet und die Kinder versorgt, geht auf dem Herd ein Topf über. Wenn sie ihn vorher um Hilfe gebeten hätte, denkt der Mann, dann gäbe es jetzt keine Sauerei in der Küche. Genau hier liegt für Emma das Problem: Der Mann ist zwar bereit, seiner Partnerin zu helfen – fühlt sich für die Alltagsplanung aber nicht zuständig. Er überlässt ihr dafür die Verantwortung. Mit ihrem 2017 veröffentlichten Comic traf Emma einen Nerv und trug zur Verbreitung eines Begriffes bei, der seitdem auf eine Schieflage in vielen Partnerschaften hinweist: Mental Load. Gemeint ist die Belastung, die entsteht, wenn man für alles alleine Verantwortung trägt. Und damit verbunden die kognitive und emotionale Denkarbeit, die nötig ist, damit das Familienleben funktioniert. Unsichtbare Care-Arbeit Mental Load, also auf deutsch die „geistige Belastung“, tragen in den allermeisten Familien die Frauen – weil sie es sind, die zu einem überwiegenden Teil die Care-Arbeit übernehmen: Sie kümmern sich darum, dass der Kühlschrank gefüllt, die Jausenboxen der Kinder bestückt und Arzttermine vereinbart sind. Sie versorgen aufgeschlagene Kinderknie, denken an das Geburtstagsgeschenk für die Schwiegermutter und das Geld für den anstehenden Schikurs. „Frauen sehen, was getan werden muss, und fühlen sich dafür verantwortlich. Dann erfüllen sie die Bedürfnisse ihrer Familienmitglieder“, sagt die Soziologin Eva-Maria Schmidt vom Österreichischen Institut für Familienforschung. Die Krux an der Fürsorgearbeit: Sie bleibt weitgehend unsichtbar. Ins Bewusstsein rückt sie erst, wenn sie nicht erledigt wird. Anerkennung erfahren Frauen dafür kaum, weder gesellschaftlich und politisch noch im persönlichen Umfeld. Manchmal nicht einmal vom eigenen Partner. Die Unsichtbarkeit von Care-Arbeit und das Fehlen von Wertschätzung sei einer der Gründe, warum sie als große Last empfunden wird, sagt Eva-Maria Schmidt. „Dazu kommt, dass sie zeitlich nicht abgrenzbar und ihr Umfang schwer zu erheben ist.“ Zu sehr sind die unzähligen Erledigungen für die Familie, die Gedanken an alles, was zu tun ist, in den Tag hineinverwoben. Frauen planen den Einkauf unter der Dusche, besorgen Klopapier auf dem Heimweg von der Arbeit oder grübeln beim Einschlafen darüber nach, wer das Kind am nächsten Tag zum Fußballtraining bringt. Dass Erwerbs- und Care-Arbeit und damit auch der Mental Load in Partnerschaften nicht gleichmäßiger aufgeteilt werden, liege in erster Linie an den starken sozialen Normen, die für viele Menschen – oft auch unbewusst – prägend seien, sagt Schmidt. Auch wenn es heute viel selbstverständlicher sei, dass sich auch Väter im Familienleben engagieren und Mütter außer Haus arbeiten: Im Hinblick auf traditionelle Rollenbilder hat sich, wie Studien zeigen, auch in den letzten Jahrzehnten nicht viel verändert. Der Vater ist für das Haupteinkommen zuständig. Die Mutter bleibt meist möglichst lange zuhause und arbeitet später oft maximal in Teilzeit, wo Arbeitsminister Kocher (ÖVP) erst kürzlich Sozialleistungskürzungen forderte. Vorsprung von Müttern Selbst Paare, die sich bewusst von traditionellen Rollenbildern abgrenzen wollen, würden sobald sie Eltern werden häufig in die klassische Aufteilung rutschen, berichtet Barbara Schrammel, Psychotherapeutin von der Beratungsstelle „Frauen* beraten Frauen*“. Fehlendes Wissen um Foto: Christine Geserick Illusrtation: iStock / Olga Ubirailo Unentwegt an alles gedacht Eva-Maria Schmidt ist Soziologin am Österreichischen Institut für Familienforschung. (Bildbearbeitung: Rainer Messerklinger) Am 4. März 2021 diskutiert Brigitte Quint in „Nicht-Mütter haben keine Ahnung“, was es bedeutet, Mutter zu sein, auf furche.at. „ Die Krux an der Fürsorgearbeit: Ins Bewusstsein rückt sie erst, wenn sie nicht erledigt wird. “ Die Psychotherapeutin Barbara Schrammel arbeitet mit belasteten Frauen. Foto: Privat die Entstehung von Mental Load, die Unsichtbarkeit von Care-Arbeit ebenso wie strukturelle Rahmenbedingungen würden es vielen Paaren erschweren, einen individuellen Weg mit ihrer Familie zu gehen. „Viele glauben intuitiv, dass Mütter es mit den Kindern besser können.“ Richtig sei: Frauen haben durch die Schwangerschaft und die Bindung zum Kind in der ersten Babyphase einen gewissen Vorsprung. Sie lernen, das Baby zu beruhigen, seine Signale zu deuten, die Windeln rasch zu wechseln – Dinge, die Väter genauso schnell erlernen könnten. Diese fühlen sich dadurch jedoch möglicherweise an den Rand gedrängt und überlassen ihrer Partnerin die Verantwortung für den Großteil dessen, was mit Familie zu tun hat. Was mit der Geburt beginnt, setzt sich fort. Frauen sind kompetent in Sachen Familienorganisation, Männer kümmern sich ums Geldverdienen und „helfen zuhause mit“. Drohende Altersarmut, weil Frauen weniger Pension bekommen, und Überlastung – bis hin zum Burnout von Müttern – können die Folgen sein. „Dazu kommt die Enttäuschung vieler Frauen, die sich von ihrem Partner im Stich gelassen fühlen, weil sie alles schultern müssen“, sagt Schrammel. Auf individueller Ebene bleibe Paaren, die ihre Situation ändern möchten, nur ein langwieriger Aushandlungsprozess. „Der kann in der ersten Zeit anstrengend sein, vor allem weil es wenig Vorbilder gibt. Langfristig reduziert er aber Konflikte und steigert die Lebenszufriedenheit von allen in der Familie“, sagt Schrammel. „Das Ergebnis eines solchen Aushandlungsprozesses muss keine 50:50-Aufteilung sein. Wichtig ist zu merken, dass der andere auch Verantwortung übernimmt, mitdenkt und nicht eine Person alleine überlastet ist.“ Auch Väter unter Druck Schnelle Lösungen für gerechter aufgeteilte Care-Arbeit und damit auch besser verteilten Mental Load sieht auch die Soziologin Eva-Maria Schmidt keine. Dafür viele kleine Rädchen, an denen gedreht werden müsse. „Man kann etwa dafür sensibilisieren, wie man über gewisse Dinge spricht.“ Warum den Ausbau von Kinderbetreuungseinrichtungen lediglich als Benefit für arbeitende Mütter propagieren, wenn doch auch arbeitende Väter davon profitieren, dass ihr Kind gut betreut wird? Auch lebensphasenorientierte Erwerbsarbeit sei eine Möglichkeit, die Arbeitslast von Eltern geringer zu halten. Wenn beispielsweise beide Elternteile dreißig Stunden arbeiten, können sie sich auch die Care-Arbeit gerechter aufteilen. „Väter und Vollzeit – diese Assoziation muss entkoppelt werden“, sagt Schmidt, die eine Lanze für die Männer bricht. Diese würden im modernen Familienleben häufig nämlich ebenso unter Druck stehen wie die Mütter. „Sich neben einem Vollzeitjob im Familienleben einbringen, wie das viele Väter wollen und tun, ist sehr anstrengend.“ Politisch und gesellschaftlich auf gleichzeitige Vollzeiterwerbsarbeit von Müttern und Vätern zu drängen, sei unreflektiert, finden sowohl Eva-Maria Schmidt als auch Barbara Schrammel. Das lasse Care-Arbeit, deren Existenz gerade erst an die Oberfläche dringt, erst recht wieder in die Unsichtbarkeit gleiten. Denn dass Eltern, die beide Vollzeit arbeiten, sich auch noch ausreichend um ihre Familie kümmern können, sei nur unter ganz bestimmten Bedingungen möglich, wenn man nicht ausbrennen möchte: mit verfügbaren Großeltern, einem guten sozialen Netzwerk, qualitativ hochwertigen Kinderbetreuungseinrichtungen und flexiblen Arbeitszeiten an familienfreundlichen Arbeitsplätzen. Und von diesen perfekten Bedingungen, sagt Barbara Schrammel, seien viele weit entfernt. Die Frau fürs Leben ist nicht das Mädchen für alles! Was Eltern gewinnen, wenn sie den Mental Load teilen von Laura Fröhlich Kösel-Verlag 2020 192 S., kart., € 16,50 Raus aus der Mental Load-Falle Wie gerechte Arbeitsteilung in der Familie gelingt von Patricia Cammarata Beltz 2020 224 S., kart., € 18,50

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