DIE FURCHE · 54 Das Thema der Woche Eltern gegen Schule30. Jänner 2025Das Gespräch führte Magdalena SchwarzGewalt, Drohungen, Mobbing,nationalsozialistische Wiederbetätigung:Jede Suspendierungeines Schülers oder einerSchülerin in Tirol geht über ArminAndergassens Schreibtisch. Schon2022, lange bevor der scheidende BildungsministerMartin Polaschek (ÖVP) für dasSchuljahr 2024/25 das Motto „Hinschauenstatt wegschauen“ ausrief, fiel dem Leiterder Abteilung Recht der Tiroler Bildungsdirektioneine beunruhigende Entwicklungauf: Die Gewaltvorfälle an Schulenwurden häufiger und extremer.Eine Suspendierung wird angewendet,wenn ein Schüler oder eine Schülerin seineoder ihre Pflichten schwerwiegend verletztund andere Erziehungsmittel keine Wirkungzeigen – oder wenn das Verhalten Mitschüleroder andere Personen oder deren Eigentumgefährdet. Lange Zeit war diese Maßnahmedas letzte Mittel im Umgang mit gewaltbereitenKindern und Jugendlichen, die nur in denseltensten Fällen vorkam. Doch das scheintsich zu ändern: Laut Bildungsministeriumist ihr Einsatz zwischen den Schuljahren2019/20 und 2023/24 österreichweit radikalgestiegen: In Wien hat sich die Anzahl von218 auf 756 Fälle fast vervierfacht, in Tirolvon 46 auf 105 ungefähr verdoppelt. Im Schuljahr2022/23 wurden 92 Prozent der Suspendierungenan Pflichtschulen verhängt, davonentfielen 64 Prozent auf Mittelschulen und 19Prozent auf Volksschulen.Das Problem: Viele Kinder, so Andergassen,kommen nach den maximal vier Wochen andie Schule zurück – und es geht genauso weiterwie davor. Dass man diesen Kreislauf aberdurchaus durchbrechen kann, zeigen der Juristund sein Team mit einem lokal erprobtenInterventionsmodell.DIE FURCHE: Welche Formen von Gewalt seitensder Kinder und Jugendlichen gibt esheute an Schulen?Armin Andergassen: Früher ging es häufigum die Weitergabe von Suchtmitteln, etwaMarihuana. Das ist weniger geworden.Heute ist die körperliche Gewalt im Vordergrund.Es wird sofort zugeschlagen. Nichtnur Mitschüler, auch Lehrkräfte sind betroffen.An Mittelschulen gibt es Übergriffegegenüber Lehrkräften oder Schulassistentenund -assistentinnen. Außerdem hattenwir letztes Jahr allein in Innsbruck zweiAndrohungen von Amokläufen. Häufigerpassieren auch sexualisierte Übergriffe,und zwar offline aber auch in den sozialenMedien. Die Gewalt ist nicht nur häufiger,sondern auch intensiver geworden. Seitdem Gaza-Konflikt passiert es auch vermehrt,dass Hakenkreuze in Schulbänkegeritzt oder der Hitlergruß gezeigt werden.DIE FURCHE: Welche Schüler und Schülerinnensind betroffen?Andergassen: Es sind fast ausschließlichBuben. Die 105 Suspendierungen in Tirolim Schuljahr 2023/24 betreffen nur zweiMädchen. Laut Statistik ist körperliche Gewaltmännlich, Mobbing kommt auch beiMädchen vor. Natürlich sind Kinder darunter,die zuhause vernachlässigt werden.Einen Zusammenhang mit Migrationshintergrundsehe ich überhaupt nicht.Die meisten und extremen Fälle passierenin den Mittelschulen und polytechnischenSchulen. Außerdem sind auch Volksschulenvermehrt betroffen. Ich habe Erstklässlermit sieben Jahren, die ich aus derKlasse nehmen muss, weil sie so gewalttätigsind. Das erlebe ich zum ersten Mal inmeiner Karriere.Mehr überaktuelleHerausforderungendesSchulsystemserfahren Sie indiesem Dossier(23.1.25) auffurche.at.Suspendierungen an Schulen nehmen rasant zu. Mit einemBegleitprogramm für gewaltbereite Kinder hat die BildungsdirektionTirol einen neuen Lösungsansatz entwickelt.„ErmutigendeBeispiele sindhäufiger“DIE FURCHE: Sie haben schon vor ein paarJahren das „Tiroler Interventionsmodell“gestartet.Andergassen: Ja, wir haben damals bemerkt,dass es mehr Suspendierungen gibtals je zuvor. Diese Zahl ist nur die Spitzedes Eisbergs, weil die Schulleitungen vieleVorfälle direkt vor Ort klären. Außerdemsteigt nicht nur die Anzahl, sondernauch die Intensität der Vorfälle. Mobbingund Auseinandersetzungen zwischen Kinderngab es immer schon, aber heute landenmanche im Krankenhaus. Wenn dersuspendierte Schüler oder die Schülerinnach drei oder vier Wochen zurück an dieSchule kommt, geht es oft weiter wie davor.Deshalb brauchen wireine Begleitung währenddieser Phase. Vieleder betroffenen Kinderkommen aus Familien,in denen es Herausforderungengibt. Werdensie dort alleingelassen,dann wird es eherschlechter als besser.DIE FURCHE: Wie läuftdas Programm ab?Andergassen: Wir habeneine Wiedereingliederungskommissioninder Bildungsdirektioneingesetzt. Darin binich als Leiter der Rechtsabteilung,der Leiter derPädagogik, die Leiterin der Schulpsychologie.Dort reden wir darüber, welche individuellenMaßnahmen dem Kind helfen„ Ich habe Erstklässler mit siebenJahren, die ich aus der Klasse nehmenmuss, weil sie so gewalttätig sind.Das erlebe ich zum ersten Mal inmeiner Karriere. “Foto: PrivatArmin Andergassen leitet dieAbteilung Recht der BildungsdirektionTirol.können. Unser freiwilliges Angebot an dieEltern ist, dass ihr Kind während der Suspendierungbei uns betreut wird, und zwaran der Schule, aber außerhalb des Klassenverbands.Das Paketreicht von Einheiten mitExpertinnen und Expertenaus der Psychologie,Sozialarbeit undDiversitätsmanagementbis hin zu Bewegungseinheiten– aber es gibtauch ein paar StundenSchulstoff, damit derSchüler oder die Schülerinnicht den Anschlussverliert.Foto: Foto: iStock/Rawpixel (Bildbearbeitung: Rainer Messerklinger)DIE FURCHE: Und dasfunktioniert?Andergassen: Ja. Diemeisten Eltern nehmendas Angebot an und vieleKinder finden nachder Suspendierung besser zurück in denKlassenverband. Mittlerweile haben wirdas Projekt auf Prävention ausgedehnt.Das heißt, wenn eine Schulleitung bei unsanruft und uns sagt, dass sie mit einemKind auf eine schwierige Situation zusteuern,dann kann es an dem Programm teilnehmen.Natürlich ist das alles sehr kostenintensiv.Seit etwa einem Jahr stellt unsdie Tiroler Landesrätin für Bildung, CorneliaHagele (ÖVP), vier volle Lehrpersonenzur Verfügung. Ich bin mittlerweile in einerArbeitsgruppe des Bildungsministeriums,die versucht, solche Begleitmaßnahmenfür ganz Österreich aufzusetzen.DIE FURCHE: Gibt es Schüler oder Schülerinnen,denen Sie nicht helfen können?Andergassen: Es gibt so Einzelfälle. Dakommt mir ein Mittelschüler in den Sinn,bei dem sich die Schule nicht mehr zu helfenweiß, dreimal pro Woche die Polizei ruftund die Situation auch dem Elternhaus überden Kopf wächst. Wir begleiten den Burschenschon sehr lange, bisher erfolglos.Mittlerweile bewegt er sich scheinbar auchin radikalen Kreisen im Internet.DIE FURCHE: Und ein Positivbeispiel?Andergassen: Ein anderer Mittelschülerwar ziemlich gewalttätig – Schlägereien,Unterdrückung, Machtausübung. Über unserModell haben wir ihn schon mehrfachbegleitet – und er hat scheinbar die Kurvegekriegt. Das ist ein ermutigendes Beispielund die sind zum Glück viel häufiger.DIE FURCHE: Was ist die Ultima Ratio, fallsselbst Ihre Intervention nicht anschlägt?Andergassen: Das letzte Mittel ist ein Schulausschluss,aber dafür gibt es zurecht vieleHürden. Schulleitung und Lehrkräfte müssendafür stimmen. Das passiert sehr selten,in Tirol etwa einmal pro Jahr. Ich sehediese Maßnahme kritisch, weil es meistensnichts bringt, den Schüler an den nächstenStandort zu versetzen. Meine persönlicheMeinung ist, dass bei jungen Menschen, denenman den Zugang zu Bildung nimmt, dieSpirale oft nach unten geht. Bei strafrechtlichrelevanten Vorfällen muss ich natürlichdie Kinder- und Jugendhilfe und Polizei einschalten– also wenn es um schwere Verletzungen,harte Drogen oder nationalsozialistischeWiederbetätigung geht.DIE FURCHE: Aber was sind die Ursachen derGewalt unter Kindern und Jugendlichen?Sehen Sie noch andere Auslöser neben denimmer wieder diskutierten, wie Corona,psychische Krisen und soziale Medien?Andergassen: Zusätzlich zu diesen Gründenspüren viele Kinder auch Unsicherheitdurch die Kriege und die Teuerung. Sie bekommenmit, dass die Eltern darunter leiden,dadurch entstehen Ängste.DIE FURCHE: Sie haben als Bildungsdirektionproaktiv eine Lösung entwickelt. Aberliegt die Verantwortung für das Verhaltender Kinder nicht eigentlich bei den Erziehungsberechtigten– oder sogar bei der Gesellschaftinsgesamt?Andergassen: Ich bin der Meinung, dasswir alle unseren Teil dazu beitragen können,damit es besser wird. Wir sind nicht denleichten Weg gegangen und haben gesagt:Die Schule vermittelt den Lehrstoff, denRest soll das Elternhaus machen. Die Schuleist ein wichtiges Rädchen, weil die Kinderdort so viel Zeit verbringen. Aber letztendlichliegt die Hauptaufgabe der Erziehungnatürlich bei den Familien oder Einrichtungen,in denen die Kinder leben. Wenn es zuhauseüberhaupt nicht funktioniert, dannkönnen wir dem Kind schwer helfen. Ich seheso viele tolle Initiativen und Einrichtungen,die mit Engagement mit den Kindernarbeiten. Ich glaube, wenn es jemand nichtso gut macht, dann sind es oft die Eltern.Aber denen können wir natürlich nicht vorschreiben,was sie zu tun haben.Nächste Wocheim Fokus:Reliquienverehrung gehörtbis heute zur religiösen Praxisder katholischen Kirche.Aber was braucht es, damit einGegenstand als Reliquie gilt?Und warum kann man Reliquiensogar im Internet kaufen,obwohl das eigentlichverboten ist? Über Knochenkultund Wundersucht.
DIE FURCHE · 530. Jänner 2025Politik5Die FPÖ will Österreichzu einer „Familie“machen. Damit sprichtsie ein menschlichesBedürfnis an, das ineiner individualistischenGesellschaft oftunerfüllt bleibt. Hatdie politische Mitteeine Antwort?Von Philipp AxmannHerbert Kickl ist derleibliche Vater einesSohnes – doch baldwill er der politischeVater von neun MillionenMenschen sein. Viel wurdeim letzten Nationalratswahlkampfüber Kickls Ziel, „Volkskanzler“zu werden, geschrieben.Da ist eine andere Selbstbezeichnungvergleichsweise untergegangen.Und zwar eine politischmindestens genauso aufschlussreiche:Er wolle ein „guter Familienvater“der „Familie Österreich“werden, verkündete er bei derPräsentation des FPÖ-Wahlprogrammsim August 2024.„Alle glücklichen Familien gleicheneinander, jede unglücklicheFamilie ist auf ihre eigeneWeise unglücklich“, schriebLeo Tolstoi im ersten Satz seines1878 erschienenen großenRomans „Anna Karenina“. Tolstoisprägnante Formulierungstimmt im 21. Jahrhundert nichtmehr. Die Multioptionsgesellschaftbietet Familienentwürfevon Patchwork bis Wohngemeinschaft.Selbstverständlich gibt esheute verschiedene Auffassungendavon, wie eine glücklicheFamilie aussieht. Dieses Faktumwird spätestens dann politischbrisant, wenn der mögliche zukünftigeBundeskanzler ankündigt,er wolle Österreich zu einerFamilie machen. Die Frage stelltsich: Zu was für einer Familiewill Kickl Österreich machen?Herdprämie oder Wahlfreiheit?Eine erste Antwort auf dieseFrage gab er schon bei besagterProgramm-Präsentation. Erbezeichnete die FPÖ dabei als„Österreicher-Partei“, die ein gemeinsamerOrt für allerlei Gegensätzlichessein will: „Arbeitnehmerund Arbeitgeber, Frauenund Männer, Land und Stadt,Schwach und Stark.“ Und: „FürEinheimische und die, die zu unsgekommen sind und gute Einheimischegeworden sind.“ Sie unterscheidetKickl von den „Eindringlingen,die unsere Sicherheit undunseren Wohlstand gefährden“.Einen Satz später ist dann schonwieder vom „großen Verbindenden“die Rede, das die „FamilieÖsterreich“ ausmache. So viel zurmetaphorischen gesamtgesellschaftlichenFamilie.Doch wie stellt sich die FPÖ dieeinzelnen Familien vor? Und waswürde ein „Vater Kickl“ familienpolitischbedeuten? Einen Ausblickgibt das blaue Wahlprogramm.Dort heißt es etwa: „Geradefür Kinder ist die traditionelleFamilie mit Vater und Mutter unumstrittender beste Rahmen, umin Geborgenheit aufzuwachsen.“Außerdem sei die Familie „dasFundament unserer Gesellschaft.Sie gibt Halt, Sicherheit und Geborgenheit.“Zu ihrer Förderungwill die FPÖ „echte Wahlfreiheit“in der Kinderbetreuung ermöglichen:Einerseits sollen „leistbareKinderbetreuungsangebote“für berufstätige Eltern zurVerfügung gestellt werden, andererseitssoll auch „familieninterneund generationenübergreifendeKinderbetreuung“ finanziell unterstütztwerden. Wer seine Kinderbis zur Volksschule zu Hause betreut,soll diese Zeit pensionstechnischangerechnet bekommen,fordert die FPÖ.Was die Blauen als „Wahlfreiheit“bezeichnen, nennen Kritiker„Herdprämie“. Die FPÖ wolleein reaktionäres Frauenbild fördern,so der Vorwurf, der insbesonderevon SPÖ, Grünen undNeos formuliert wird. DiverseÖkonominnen und Ökonomen habenbetont, eine solche Förderungwürde dem Wiedereinstiegvon Frauen in das Berufslebennach der Schwangerschaft nichtgerade förderlich sein. Das giltnatürlich auch für Familienmit migrantischem Hintergrund.Vater,Mutter,KindBei diesen kritisiert die FPÖfreilich gerne, wenn die Mutter zuHause bleibt statt zu arbeiten.Zur scheinbaren „Lösung“ dieserParadoxie will die FPÖ jeglicheFörderungen mit einer „Reglementierungim Hinblick auf Spracherwerbund Integration“ versehen.So steht es im aktuellensteirischen Regierungsprogramm,das der blaue LandeshauptmannMario Kunasek mit der ÖVP aushandelte.Politische LiturgieJenseits einzelner politischerMaßnahmen stellt sich die größereFrage: Warum besetzt die FPÖplötzlich das Thema Familie? DieAntwort wird bei den Blauen nichttheoretisch gegeben, sondern sopraktisch wie nur möglich: Siewird gesungen. Nämlich wennim Wahlkampf-Bierzelt der Schlager„Wir sind eine große Familie“von Peter Alexander angestimmtwird. Er ist für die Freiheitlicheninzwischen zu einem Stück politischerLiturgie geworden. Bei fastjedem FPÖ-Event wird das Liedgesungen. Ein genauer Blick aufden Text lohnt sich:„ Eine Zeitreise zurückin die Welt von gestern,in der ‚noch alles gutwar‘, versprechen Trumpund die FPÖ als Reaktionauf die ungeordneteGegenwart.“Wir sind eine große Familie.Wir gehören zusammen. /Hier ist keiner allein.(…)Jeder braucht jederzeit /irgendwo Geborgenheit.Und die finden wir bei uns /daheim.(…)Auf dem Land, in der Stadt /glücklich ist, wer Freunde hat.Denn das Leben ist nicht /immer leicht.Und es kommt der Moment,wenn’s im Nachbarhaus /mal brennt.Dass man sich die Hand /zu Hilfe reicht.Foto: iStock/XXX (Bildbearbeitung: Rainer Messerklinger)Lesen Sieauch: „Läutendie Tradwivesdas Ende desFeminismus ein?“von MagdalenaSchwarz undIsabel Frahndl(16.8.2024) auffurche.at.Hetero,klare RollenAn diesem Familienbildwill die FPÖ nicht rütteln.Für sie ist es das „Fundamentder Gesellschaft“.Die tradtionelle Kernfamiliesei der beste Rahmen,um in Geborgenheitaufzuwachsen.Geborgenheit, nicht alleinsein, Freundschaft, Hilfe in derNot – die gesungenen Zeilen lesensich wie ein Best-of der tiefstenmenschlichen Bedürfnisse. Fürdie FPÖ ist klar: Befriedigung findensie in der Familie. Die Idee,die Familie sei die Wiege derGesellschaft, findet sich schonbei Georg Wilhelm Friedrich Hegel(1770-1831), dem bekanntestenPhilosophen des DeutschenIdealismus. Er gilt (vielleichtnicht zufällig) als Herbert KicklsLieblingsphilosoph. Für Hegelist die Familie der Ort „unmittelbarerSittlichkeit“, an dem dieEltern die Kinder zu verantwortlichenBürgern erziehen.Einsamkeit und UnordnungGeborgenheit in der Gemeinschaft– das klingt stark nach derphilosophischen Strömung desKommunitarismus. Er entstandvor etwa 50 Jahren als Antwort aufden liberalen Individualismus.Kommunitaristen beklagen dieEinsamkeit einer atomisiertenGesellschaft und wollen stattdessengemeinsame Werte in denVordergrund stellen und für einestarke Gemeinschaft eintreten.Die Bedürfnisse, denen derKommunitarismus Ausdruck verleiht,rühren von einer großenUnordnung her. Mit Beginn der68er-Bewegung wurden Rollenbilderrevolutioniert. Auf klareAntworten folgten offene Fragen.Auf starre Strukturen folgte dieMultioptionsgesellschaft. DieseEntwicklung wurde (zu Recht)als Befreiung gefeiert – vielleichtwurde aber zu lange die Fragevernachlässigt, was der Menschmit der neuen Freiheit nun anfangensoll.Gerade die „Make AmericaGreat Again“-Bewegung um DonaldTrump drückt die Sehnsuchtnach den alten, klaren Antwortenaus. Eine Zeitreise zurück indie Welt von gestern, in der „nochalles gut war“, versprechen Parteienwie die FPÖ als Antwort aufdie ungeordnete Gegenwart.Es bleibt die Frage: Hat diepolitische Mitte eine bessere Antwort?Solange sie diese schuldigbleibt, dürften die Blauen und ihrPatriarch in spe, Herbert Kickl,konkurrenzlos bleiben.
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