DIE FURCHE · 520 Medien30. Jänner 2025Von Astrid Wenzaus Neugier:Ist hier ein aufstrebenderDiktatoroder Autokrat„Reinim Raum, der alleTricks lernen möchte?“, fragt AndrásPethő in den Saal. Der ungarischeInvestigativjournalist undMitgründer von Direkt36 gilt imAusland als der Erklärer des ungarischenMediensystems, hat er dieseEntwicklung doch selbst miterlebt.Für ihn ist der Umbau klarmit dem Machtaufstieg von ViktorOrbán verbunden. Angesichtsder offenen Sympathie der FPÖ fürOrbán gilt es daher, auch in Österreichwachsam zu bleiben. Presseclub-Concordia-PräsidentAndreasKoller warnte zuletzt: „Wir sehenein von Orbán und anderen Autokratenkopiertes Drehbuch zurZerschlagung der pluralistischenMedienlandschaft.“ Moderne Autokratenagieren anders als in derVergangenheit, sagt dazu GerhardSchnyder. Der Schweizer hatim Rahmen des Popback Projectsmit zahlreichen Medienschaffendenin Ungarn, Österreich oderder Türkei gesprochen. Was auffällt:Statt einer rigorosen „Gleichschaltung“werden Medien heuteschrittweise unter Druck gesetzt.Aber was waren die einzelnenSchritte von Orbáns Regierung?Und worauf sollten wir uns in Österreichmöglicherweise gefasstmachen?•MISSTRAUEN SÄENDieser Schritt lässt sich bereitsaus der Opposition umsetzen: Bereitsin den 90er Jahren hat ViktorOrbán offen über seine Einstellunggegenüber Journalistengesprochen, erzählt AndrásPethő. Sie würden immer im Interesseeines Oberen schreiben undseien nie unabhängig. Mit ihnenreden sollte man nur, wenn es absolutnotwendig ist. In Österreichwird dieses Misstrauen zum Beispielin einem Posting des WienerFPÖ-Chefs Dominik Nepp deutlich,wenn er den Standard als„Scheißblatt“ bezeichnet.•STAATLICHE HÄUSERCRASHENAls Viktor Orbán 2010 erneutMinisterpräsident von Ungarnwurde, war einer der erstenRegierungsbeschlüsse ein neuesMediengesetz: Eine zentrale Me-Die Langversiondieses Artikels,inklusiveaktuellerEntwicklungender Koalitionsverhandlungen,lesen Sie auffurche.at.Droht mit der FPÖ die „Orbánisierung“ derMedien? Eine Anleitung für Autokraten, diezeigt, wo wir in Österreich derzeit stehen.Presseà la Orbándienbehörde wurde eingerichtet,die alle öffentlich-rechtlichen Medienkontrollieren sollte. Die Angeboteder NachrichtenagenturMTI wurden außerdem kostenlosfür alle gemacht. Aus der „trockenen,aber verlässlichen Nachrichtenquelle“wurde damit ein„Sprachrohr der Regierung“, sagtPethő. Für Medienhäuser ist esnun am günstigsten, die Meldungender staatlichen Agenturzu übernehmen. Auch in Österreichmuss die nächste Bundesregierungnach einem Entscheiddes Verfassungsgerichtshofs spätestensbis März 2025 ein neues„ Wir können uns nur an dieÖffentlichkeit wenden und erklären,warum solche Änderungen auchfür sie schlecht sind, nicht nurfür die Medien.“András PethőMEDIENWELTENORF-Gesetz beschließen. Der politischeEinfluss auf die Besetzungdes Stiftungsrates sei bisherzu groß gewesen. Bis es hier allerdingseine Einigung gibt, dürfteeine neue Regierung ihre neunStiftungsräte bestellen. Die Änderungkönnte außerdem ein Anlasssein, den ORF als Ganzes umzustrukturieren.•PRIVATE UNTERDRUCK BRINGENBereits nach einem halben Jahrwurde die Macht der Medienbehördein Ungarn ausgeweitet. Seit2011 ist sie auch für die Kontrolleprivater Fernseh- und Rundfunksender,Zeitungen und vonInternetportalen zuständig. BeiVerstößen gegen ungenau formulierteVorschriften wie „Ausgewogenheit“der Berichterstattungdrohen Medien bis zu 90.000 EuroGeldstrafe. Für einzelne MedienDie Banalität des UngeheuerlichenWider dieZensurImmer wiedergehen in Ungarnauch Menschengegen neue Mediengesetzeauf dieStraße, hier zumBeispiel inBudapest 2011.Foto: IMAGO / Europresskann das den wirtschaftlichenRuin bedeuten. Mit einer Sondersteuersollte der ungarischeMarkt unattraktiv für internationaleEigentümer gemacht werden.In solchen Situationen bleibt Journalistennicht viel Handlungsmacht:„Wenn eine Regierung dieGesetze ändert, kann ein Medienhausnicht viel tun. Wir könnenuns nur an die Öffentlichkeit wendenund erklären, warum solcheÄnderungen auch für sie schlechtsind, nicht nur für die Medien“,sagt Pethő. In Österreich sind privateMedienhäuser traditionellstark von Förderungen und Inseratenaus der Politik abhängig.Durch strategische Inseratenvergabekönnen regierungsnahe Mediengezielt bevorzugt werden,Orbán habe das in Ungarn „extremstrategisch“ gemacht, sagtSchnyder.•EIGENE MEDIENAUFBAUENParallel zu alldem haben Orbánund seine Fidesz-Partei auch eigeneMedien aufgebaut. Wichtigwar dafür vor allem der Zusammenschlusszur MitteleuropäischenPresse- und Medienstiftung(KESMA) 2018. Bis heutesind dort mehr als 500 nationaleund lokale Medienhäuser beteiligt,darunter praktisch alle Lokalzeitungenund Radiostationen,wie Pethő feststellt. RegierungsnaheMedieninhaber haben ihreBesitzrechte an die Stiftung übergeben,im Kuratorium sitzen Orbán-Loyalisten.„Die Journalistendort haben praktisch keine Autonomie.Sie bekommen gesagt, wassie berichten sollen“, sagt Pethő.Nach außen hin gibt es weiterhineine pluralistische Medienlandschaftaus verschiedenen Medientiteln.Die Marktbedingungensind allerdings nicht mehr fair,regierungsnahe Häuser werdenklar bevorzugt. In der Politikwissenschaftnennt man das „kompetitivenAutoritarismus“, erklärtSchnyder. Dahinter stehe derselbeGedanke, wie dass in Russlandweiterhin Wahlen stattfinden, diealles andere als fair ablaufen: Autokratenkönnen zeigen, dass sieweiterhin demokratisch legitimiertsind, auch wenn im InnerenVieles bereits manipuliert werde.•EINZELNE PERSONENANGREIFENHier hat András Pethő OrbánsEinfluss direkt mitbekommen:Nach einer Artikelserie über dieteuren Hotelaufenthalte von OrbánsKanzleichef wurde GergöSáling, Pethős‘ Chefredakteur beiOrigo, 2014 entlassen. Aus Solidaritätkündigte Pethő und gründetesein eigenes InvestigativmediumDirekt36. Seitdem wird auch er regelmäßigvon regierungsnahenMedien kritisiert. Ein solchesFeindbild ist in autoritären Staatenwichtig, wie die Analyse desPopback Projects zeigt. So kanneine „Wir gegen sie“-Stimmungaufgebaut werden, unabhängigeMedien werden diffamiert.In Österreich kritisiert die FPÖnicht nur Medienhäuser, sondernauch einzelne Journalisten wieORF-Anchorman Armin Wolf immerwieder persönlich.•UND JETZT?Bleibt die Frage, wie sich Mediengegen derartige Vorgängewehren können. „Das Publikummuss verstehen, dass es auch umsie geht“, sagt András Pethő. Mitdem Verschwinden von unabhängigemJournalismus verlierenauch sie einen wichtigen Teil derDemokratie. Nur Abonnementssichern langfristig die finanzielleUnabhängigkeit der Medienhäuser.Für betroffene Journalistensind Zusammenschlüsse inPresseclubs oder Gewerkschaftenwichtige Bewältigungsstrategien,sagt Gerhard Schnyder. Undinternationale Vernetzung – immerhinsind heute weltweit autokratischeTendenzen erkennbar.Die Autorin istProfessorin fürMedienethik ander Hochschulefür PhilosophieMünchen.Von Claudia Paganini.ich vom Obmann der FreiheitlichenPartei zu einem Gespräch„Nachdemeingeladen wurde, werde ich diesesGespräch führen“, schreibt ÖVP-ObmannChristian Stocker am 8. Jänner 2025 auf X. DieseAussage scheint auf den ersten Blick banal.Doch genau darin liegt das Problem. Natürlichwird kaum jemand widersprechen: Wer eineEinladung zu einem Gespräch erhält, nimmtdiese an. Nichts scheint normaler als das. Essei denn, es handelte sich bei demjenigen, derdie Einladung ausgesprochen hat, um den Obmanneiner rechtspopulistischen Partei, derzu keiner Zeit einen Hehl aus seinen fremdenfeindlichen,antifeministischen und homophobenAnsichten gemacht oder sich bemühthätte, sich von offensichtlich rechtsradikalenund antisemitischen Personen in den eigenenReihen zu distanzieren. Mit Kickl zu verhandelnist also alles andere als banal. Und dochversucht der Tweet genau das zu suggerieren.Auch die österreichische Presse ist erstaunlichschnell zur Tagesordnung übergegangenund berichtet über erste Erfolge bei den Budgetverhandlungen.Ganz so, als ob es darum ginge.Als ob das Problem nicht wo anders läge:im Umstand, dass Herbert Kickl mit Hilfeder ÖVP überhaupt Kanzlerwerden kann. Die Banalität,„ Wer jetzt zurTagesordnungübergeht, treibtdie Dynamik derVerharmlosungvoran, eine Spiraledes Wegsehens. “in der die innenpolitischeLage in ihrer medialen Repräsentationerscheint, lässtan Hannah Arendt denken.Mit ihrem Konzept der „Banalitätdes Bösen“ beschriebsie, wie im Dritten Reich gewöhnlicheMenschen durchgedankenlose stumpfe Konformitätzu unmenschlichen Mördern wurden.Von den Gräueltaten der Nationalsozialistensind wir in der Gegenwart zwar sehr weitentfernt, das Muster der Banalisierung zeigtsich aber auch hier.Wer jetzt zur Tagesordnung übergeht, treibtdie Dynamik der Verharmlosung voran, eineSpirale des Wegsehens, des Nicht-Ernstnehmensund Zulassens, die den lauten undaggressiven Stimmen desRechtspopulismus nachgie-big und leichtfertig die Bühneüberlässt. Ganz gleich obin Medien oder am Stammtisch,es braucht gut wahrnehmbareStimmen, die wiederund wieder aussprechen,dass das, was gerade geschieht,etwas Ungeheuerlichesist.
DIE FURCHE · 530. Jänner 2025Film21Mit dem vielfach oscarnominierten „The Brutalist“ ist Brady Corbet ein ergreifendes Einwandererdramagelungen, das trotz hoher Ambition stets emotional zugänglich bleibt.KURZKRITIKENBrutale FreiheitGegen jede WidrigkeitanlaufenVon Philip WaldnerEin Mann (Adrien Brody) drängtsich durch eine Menschenmenge.Um ihn herum aufgeregtesStimmengewirr, während dieorchestral-modernistische Musikvon Daniel Blumberg langsam anhebt.Er kämpft sich ins Freie, wir befinden unsan Deck eines Schiffes. Er hebt den Kopf, dieKamera folgt ihm und sieht kopfüber dasumgedrehte Bild der Freiheitsstatue.Aus dem Off hören wir einen Brief, dermit einem Zitat Goethes quasi das Mottovon „The Brutalist“ vorgibt: „Niemand istmehr Sklave, als der sich für frei hält, ohnees zu sein.“ Das Versprechen von Freiheit,das sich ins Gegenteil verkehrt, ohne dassman es merkt. Mit nur einem Bild bringtUS-Regisseur Brady Corbet bereits prägnantzum Ausdruck, wovon er die nächstendreieinhalb Stunden erzählen will.Episches KinoIm Zentrum steht der mit Brody ideal besetzteungarische Emigrant Lászlo Tóth,der nach dem Zweiten Weltkrieg versucht,in den USA Fuß zu fassen. Vor dem Kriegwar er Architekt, jetzt ist er ein Niemand.Eines Tages wird er vom reichen IndustriellenHarrison Van Buren (Guy Pearce)entdeckt, der ihn anheuert, ein Gemeinschaftszentrumin Pennsylvania zu bauen.DRAMAMut zur EkstaseLászlo stürzt sich in die Arbeit, ist abernicht bereit, Kompromisse für seine künstlerischeVision einzugehen: exakt definiertegeometrische Formen in Sichtbeton (washeute in der Architektur als „Brutalismus“bezeichnet wird) – wobei das Verhältniszu seinem Fördererdarunter leidet. Unterstütztwird Lászlo vonJede Empörung wäre verfrüht. Natürlich ist „Babygirl“ ein Film über sexuelle Gelüsteund ihre Auswüchse. Aber daran ist die Filmgeschichte noch nie arm gewesen. Allein:In Halina Reijns Regiearbeit drehen sich ein paar Parameter erfrischend um, weil eshier eben nicht um ein Babygirl geht, also um eine Kindfrau, sondern um eine gestandeneFirmenchefin. Gespielt wird sie von Nicole Kidman, die eine ungezügelte Affäre mit ihremjungen Praktikanten beginnt. Ein bisschen kehrt dies das Prinzip „Fifty Shades of Grey“um, im Bereich der Massentauglichkeit sowieso. Denn was bei Christian Grey und AnastasiaSteele immer wie harmloser Hochglanz-Sadomaso aussah (man muss ja die Altersfreigabebeachten), ist in „Babygirl“ ein eher rüder Beweis für den Mut zu Exposition undEkstase von Nicole Kidman.Romy (Kidman), CEO eines Robotik-Unternehmens, hat scheinbar alles: Kinder, Luxus,Geld. Ihr Ehemann Jacob (Antonio Banderas) bringt sie nicht zum Höhepunkt, sodasssie nach dem Sex heimlich zu Pornos greift. Als der freche Praktikant Samuel (HarrisDickinson) auftaucht, beginnt eine Affäre, ohne romantische Klischees. Beide erkennensofort die sexuelle Anziehung. Schon liegt Romy unterwürfig auf dem Boden, die Begegnungenwerden immer riskanter. Reijn zeigt nur vordergründig ein Sex-Drama, vielmehrlotet sie Machtverhältnisse aus. „Babygirl“ hantiert daher mit weniger Genre-Konventionenals „Fifty Shades“. Ein wenig gelingt der Regisseurin die Entschlüsselung der Komplexitätmenschlicher Lust, doch darauf muss man sich einlassen. Es gibt hier nicht nurSex, sondern auch sexy. Dazu ein Potpourri aus schwarzem Humor. (Matthias Greuling)„ Der Grund, warumder Film trotz seinerAnsprüche keinenprätentiösenEindruck hinterlässt,liegt darin, dassCorbet nah an denMenschen bleibt. “FunkenschlagenDer ImmigrantLászlo Tóth (AdrienBrody) wird in denUSA mit seinerkünstlerischenVision ohneKompromissenicht nur Freundefinden.seiner gelähmten FrauErzsébet (fulminant:Felicity Jones), dieHarrison von Anfangan durchschaut.„The Brutalist“ ist epischesKino vom Schlageeines „Once Upon ATime in America” (1984),das mit dem Anspruchauftritt, die Geburtsstundedes modernen Amerika zu erzählen.Das breite Vistavision-Format ermöglichtKameramann Lol Crawley weite Ansichtenohne Verzerrungen, wobei er sich bewusstvon Fotografien brutalistischer Bauweisenhat inspirieren lassen. Regisseur Corbetkonnte mit Filmen wie „Vox Lux“ (2018)zwar bereits auf sich aufmerksam machen,dennoch hätte man wahrscheinlich eheretablierten Auteurs wie Paul Thomas Andersonzugetraut, derartig ambitionierteProjekte finanziert zu bekommen. In derTat droht „The Brutalist“ unter seinen Ambitionenzu zerbrechen: Themen wie Kapitalismusals Bedingung (und zugleich Verunmöglichung)künstlerischer Freiheit, dieErfahrung als Immigrant oder die jüdischeSelbstfindung nach dem Holocaust kommenalle aufs Tapet. Der Grund, warum der Filmtrotz seiner Ansprüchekeinen prätentiösenEindruck hinterlässt,liegt darin, dass Corbetnah an den Menschenbleibt, wobei er auf dieherausragenden Leistungendes Darstellerensemblesbauen kann.Jüngste Diskussionenum den Einsatzvon KI in der Stimmbearbeitung,die auch bei„The Brutalist“ zur Anwendungkam, dürften den Oscar-Chancender Schauspieler eher schaden. Sieht manden fertigen Film, lösen sich die Vorwürfeaber in Luft auf. Um die wenigen Passagenin Ungarisch akzentfrei hinzubekommen,haben Brody und Jones lange mit Dialekttrainerngearbeitet – die Ersetzung einzelnerLaute in der Postproduktion schmälertihre Leistung nicht.Der Brutalist (The Brutalist)USA/GB/CAN 2024. Regie: Brady Corbet. MitAdrien Brody, Felicity Jones. Universal. 214 Min.Managerin Romy und ihr Praktikant Samuel können in „Babygirl“einfach nicht voneinander lassen.BabygirlUSA 2024. Regie: Halina Reijn. Mit Nicole Kidman, HarrisDickinson, Antonio Banderas. Constantin. 114 Min.Samia aus Somalia ist Läuferin, Olympiateilnehmerin,Flüchtling. Und mitnur 21 Jahren tot. Unruhen, Mordanschlägeund die unsichere Lage im Landsind längst zur Gewohnheit für die heranreifendeFrau geworden. Für sie zählt ohnehinnur das Laufen, das sie sogar bis zu denolympischen Spielen nach China bringt.Doch nicht jeder kann dem potenziellen Erfolgvon Samia etwas abgewinnen, er bringtsie und ihre Familie in Gefahr. Europascheint der einzige Ausweg zu sein. Beklemmungmacht sich beim Ansehen desFilmes breit, denn es ist das wahre Schicksalder aufstrebenden Sprinterin Samia YusufOmar: „Samia“ zeigt deren kurzes Lebenund Sterben im Mittelmeer. WährendVerrohung und Abgestumpftheit zu Gleichgültigkeitmutiert sind, holt RegisseurinYasemin Samdereli die Tragik und Ausweglosigkeitafrikanischer Flüchtlinge anhanddieses Einzelfalles vor das mechanischeund menschliche Auge und macht dasentsetzliche Massenschicksal somit wiedererschütternd greifbar. (Sarah Riepl)SamiaI/D/BE/SWE 2024. Regie: Yasemin Samdereli.Mit: Ilham M. Osman. Filmladen. 102 Min.Britischer Bär aufHeimatbesuchZum dritten Mal saust der animierteBär Paddington durch einen Realfilm.Diesmal verschlägt es den Tollpatschmit der Stimme von Elyas M‘Barek(auf Deutsch) bzw. Ben Whishaw (im englischenOriginal) in seine Heimat Peru: EinBrief von Mutter Oberin (Olivia Colman),Leiterin eines Altersheims in den Anden,offenbart, dass Paddingtons Ziehtante Lucyverschwunden ist. Und Paddington, dergerade einen britischen Pass bekommenhat, macht sich mit seiner Londoner ZiehfamilieBrown nach Südamerika auf. EinDschungelabenteuer unter Leitung vonHunter Cabot (Antonio Banderas), des lokalenDon Quijote, beginnt. Rasant, sympathisch– mit politischen und historischenAnspielungen hantelt sich der putzige Bärzur Vermissten vor. Feelgood für die ganzeFamilie, wenn auch die versteckte bis offeneKolonialismuskritik eher von den Großenrezipiert werden wird. Aber man mussja nicht alles verstehen. Hauptsache, dasses Paddington – letztlich – doch gut geht.(Otto Friedrich)Paddington in PeruGB/F/J/USA 2024. Regie: D. Wilson. Mit BenWhishaw/Elyas M’Barek. Constantin. 106 Min.
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