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DIE FURCHE 27.02.2025

DIE FURCHE · 918

DIE FURCHE · 918 Literatur27. Februar 2025Von Julia Danielczyk„Es gibt kaum einebedeutende Persönlichkeitdes literarischen,künstlerischenund intellektuellenLebens in Österreich im19. Jahrhundert, mit der Paolis Namenicht auf die eine oder andereWeise verbunden ist. Und doch istPaoli heute fast vergessen“, so beginntKarin S. Wozonigs bei Residenzerschienene Biographie überdie Dichterin, Journalistin undPionierin der weiblichen Emanzipation:Betty Paoli.Seit mehr als einem Vierteljahrhundertbefasst sich die Literaturwissenschaftlerinmit Paoli.In Eva Gebers Band „Was hat derGeist denn wohl gemein mit demGeschlecht?“ schrieb sie bereits2001 über die revolutionäre Dichterin.Es folgten weitere Publikationen,die sich mit ihr näher auseinandersetzen,eine umfassendeBiographie stand jedoch bislangaus. Wozonig lädt nun zur „Entdeckungdes Lebens und Schreibensvon Paoli“ ein, skizziert derenWerk chronologisch, denn das„Abspulen des Lebensfadens bestimmtdie Form“.FEDERSPIELMit spitzerFederUnter ihremKünstlernamenBetty Paoli gelanges Barbara AnnaGlück (1814-1894),in den LiteraturzirkelnWiens ihrenWeg zu gehen.Zu ihren Bekanntenzählten Franz Grillparzer,AdalbertStifter und Marievon Ebner-Eschenbach.Erfolgreich unverheiratetSie verknüpft Zusammenhängeüber Befindlichkeiten und Ereignissein Paolis Leben mit derenTexten, dabei wird jedoch nieder „Blick unter die Bettdecke“ gerichtet,auch werden keine Spekulationenüber deren Liebeslebenangestellt. In bisherigen Arbeitenwurden Paoli etwa Affären mit denSchriftstellern Alfred Meißnerund Moritz Hartmann nachgesagt.Dabei war Kritik am Fehlverhaltender Dichterin spürbar und manwarf ihr Übertragung des selbstDurchlittenen auf die von ihr geschaffenenFrauengestalten vor.Bereits im Alter von 18 Jahrenveröffentlichte die am 30. Dezember1814 als Barbara Anna Glückin Wien geborene Autorin ihre erstenGedichte, die ausgesprochenpositiv aufgenommen wurden. Siewar nicht verheiratet, Paoli ist alsonicht der Name, den sie sich durchEheschließung erworben hat, sondernihr Künstlerinnenname. IhrenLebensunterhalt verdiente siezunächst als Erzieherin sowie alsDie Tragik der SpezialisierungIch habe ihn jahrelang ersehnt und ihn mir gewünschtund nicht aufgehört, an ihn zu denken. Und jetzt ist erda: ein Reiskocher. Und schon nach seiner ersten Inbetriebnahmestellen alle, die am Tisch sitzen und essen,einhellig fest: Der Reiskocher macht den Reis viel besserals der Mensch. Ein solches Glück muss man einmal haben:eine Maschine, die den Menschen ersetzt und dieauch noch im Haus willkommen ist.Das Glück ist perfekt. Zumindest scheint es anfangsso. Für mich, Jahrgang 1971, war der Weg zum perfektenReis eine lange Reise (und das ist nicht die Mehrzahl vonReis). Als ich ein Kind war, gab es Reis in diesen schrecklichenPlastikkochbeuteln. Schmeckte nach Plastik. Späternur parboiled Reis. Schmeckte mir nicht. Im Fernsehenwarb eine Firma dafür, dass ihr Reis nicht klebt.Ist mir zu hart und körnig. Aber seit den 1990er Jahrengibt es mehr asiatische Geschäfte, bessere Zutaten undeine größere Vielfalt. Und vor allem: den Reiskocher.Er ist ein Segen.Sie war Dichterin, Kritikerin und Pionierin der Publizistik: Betty Paoli.Eine neue Publikation widmet sich der vielseitigen Literatin, die in denLiteratur- und Gesellschaftskreisen ihrer Zeit deutliche Spuren hinterließ.Ein Superstarder Lyrik-SzeneAber … Die erste Diskussion nachdem Essen dreht sich um die Frage,wo man ihn denn hinstellen soll.Da gibt es ja schon eine Mikrowelle,einen Eierkocher und einen Sodastreamer. Was, wennnoch eine Rührmaschine, eine Nudelmaschine und einSlow Cooker dazu kommen? Was, wenn man zu allem,das man kocht, ein eigenes Gerät anschafft? Spinatkocher,Hühnerbräter, Strudelmaschine, Omlette-Roboter,elektrischer Julienne-Schneider, Indoor-Griller, Indoor-Griller-Reinigungs-Roboter …Es ist die Tragik der Spezialisierung, die mit Elektrifizierungund KI droht, den Menschen aus der Küche zudrängen. Nun verstehe ich, warum es Inselküchen gibt.Zwar braucht man dafür locker 35 Quadratmeter – unddie haben die wenigsten –, aber: Dort ist Platz für denganzen Krempel.Der Autor ist Schriftsteller.Von Daniel WisserFoto: IMAGO / piemagsGesellschafterin. Doch schon Ende1844 zeichnete sich ab, dass Paolimit dem Leben an der Seite derFürstin Schwarzenberg zugleichunter- und überfordert war. In verschiedenenBriefen beklagt sie ihrLeben als Gouvernante und dasssie – statt zu schreiben – langweiligeKonversation betreiben muss.Dabei war sie längst ein Superstarder deutschsprachigen Lyrik-Szene.1837 beginnt die Hauptphasevon Paolis lyrischem Schaffen. Inden folgenden Jahren war sie mitihren Gedichten in jeder wichtigenliterarischen Publikation Österreichsvertreten und etabliertesich in der Literaturszene sowiein der Wiener Gesellschaft.„ Mit leichter Feder gelingtes Karin S. Wozonig, dasunglaubliche Netzwerk,die revolutionäre Kraftund die Vielfalt der außergewöhnlichenDichterinund Journalistin zuvermitteln. “Sie pflegte engen Kontakt zu NikolausLenau, dem sie 1841 ihreerste Lyriksammlung widmete.Es folgten 1843 die Gedichte„Nach dem Gewitter“, in welchensie der Poesie nicht nur heilendeund tröstende Kraft, sondern auchden „Prozess des künstlerischenOrdnens der Welt, der Selbstschöpfung“zuschreibt.Große Bewunderung hegtePaoli für Annette von Droste-Hülshoff, deren satirisches Talentsie überaus schätzte. Ebensoverehrte sie Bettina von Arnim,ihr widmete sie die epischen Gedichte„Romancero“ (1845). MitAdalbert Stifter verband die Dichterineine literarische Freundschaftals auch das Interesse ander bildenden Kunst. Danebengab es allerlei Parallelen, nichtzuletzt teilten sie die Revolutionsbegeisterung1848. Die Folgen jedoch– u.a. die Umgestaltung desliterarischen Marktes – triebenStifter und Paoli auseinander.Nach 1848 etablierte sich Paolials erste Journalistin Österreichsund verfasste „mit spitzer Federstilistisch brillante gesellschaftskritischeEssays und einflussreicheKritiken“, so Wozonig.Plädoyer für kritisches DenkenPaoli publizierte in der MünchenerAllgemeinen Zeitung sowie inder Neuen Freien Presse. Letztereetablierte sich zum wesentlichenPublikationsorgan für die Diskussionder weiblichen Berufstätigkeit„außerhalb des Hauses“.Nach 1865 äußerte sich Paoli häufigzu diesem Thema, das nachdem Krieg gegen Preußen neueBedeutung gewann, da die wachsendeZahl alleinstehender, aufsich selbst angewiesener Frauendie Gründung einer unabhängigenExistenz immer notwendigermachte. Im Feuilleton schriebsie kritisch über weibliche Erziehung,das „Gouvernantenwesen“bezeichnete sie als den „wahrenKrebsschaden der modernen Erziehung“.Sie kritisierte vor allemdie Orientierung auf Äußerlichkeiten,anstatt die Ausbildung eineseigenständigen Denk- und Urteilsvermögensvoranzutreiben.Ihr Resümee mündet in die Forderungeines Gymnasiums für Mädchen,dessen Realisierung erst EugenieSchwarzwald am Beginn des20. Jahrhunderts gelang.Die vielseitige Paoli war auchals Übersetzerin und als Theaterkritikerinder Zeitschrift Der WienerLloyd tätig, unter dem Pseudonym„Branitz“ übertrug sieetwa Dumas’ „Biedermänner“ sowiezahlreiche andere Stücke ausdem Französischen; ihre FreundinMarie von Ebner-Eschenbachverweist auf Paolis „vortrefflicheÜbersetzungen“.Mit leichter Feder gelingt es KarinS. Wozonig in ihrer umfangreichenBiographie das unglaublicheNetzwerk, die revolutionäreKraft und die Vielfalt der außergewöhnlichenDichterin und Journalistinzu vermitteln, deren Idealeaktueller sind denn je.Betty PaoliDichterin und JournalistinEine Biographievon Karin S. WozonigResidenz 2024512 S., geb., € 38,–

DIE FURCHE · 927. Februar 2025Literatur19Spielerisch oszillieren die Geschichten in dem Debütband „Es werden schöne Tage kommen“ von Zach Williams zwischen der Welt desFantastischen und der Realität. Sie entfalten so ihre irritierende und verstörende Wirkung.Ausleuchten von GrenzbereichenVon Andreas WirthensohnUm es gleich zu sagen: DiesesBuch kommt mit so vielen Vorschusslorbeerendaher, dasseinen schon vor aller Lektüregewisse Zweifel beschleichen.Die schreibenden Kollegen in den USA jedenfallsüberschlagen sich förmlich vorBegeisterung. Ob Jeffrey Eugenides, PercivalEverett oder Jonathan Safran Foer – siealle bescheinigen diesem Debüt nicht nurGroßartigkeit, sondern persönlichkeitsveränderndeWirkung. Und wenn wir dannnoch erfahren, dass dieser Band auf BarackObamas Leseliste zu finden war – derenVeröffentlichung die Buchbranche seltsamerweisealljährlich noch immer elektrisiert(wäre das in anderen Fällen vorstellbar,etwa bei Van der Bellen?) –, dann wirddie Fallhöhe fast schon alpin. Was unvermeidlichzu der Frage führt: Ist diesesDebüt wirklich so gut?Abschweifen ins UnheimlicheUm es gleich zu sagen: Es hat was. Aberwie das bei Erzählbänden so ist, hält nichtjede Geschichte die Flughöhe. Wobei allezehn in etwa dem gleichen Muster folgen:Sie beginnen in der alltäglichen, realenWelt, und doch ist da von Anfang anetwas Dräuendes, Bedrohliches, Unheimliches.Etwa gleich in der Eingangserzählung(„Probelauf“), in der ein Angestellterin New York ins Büro kommt. Draußentobt ein winterliches Unwetter, das Gebäudescheint menschenleer. Trotzdem hältder Aufzug in der achten Etage, „obwohlich diesen Knopf nicht gedrückt hatte“, undals der Ich-Erzähler dann wie gewünschtim 14. Stock ankommt, sitzt dort der Wachmannmit dem klingenden Namen MannyMintauro und todernstem Blick. ImGespräch mit ihm ist von gefährlichen dubiosenMails die Rede, und zudem erweistsich Manny als raunendes Orakel mit Hangzu Verschwörungstheorien: „Da kommtwas, Bro. Ich weiß nicht, was. Ich beobachtenur. Ich warte. Verstehen Sie? Ich kann aufmich selbst aufpassen. Wenn es passiert,kein Problem für mich. Klaro? Aber alldie Leute hier, die glauben, alles geht immerso weiter wie jetzt.“ Neben Manny istdann auch noch ein Kollege namens Shelauf der verwaisten Etage, ein seltsam-verklemmterTyp. Steckt er hinter diesen eigenartigenMails eines „alternativen“ Mediumsnamens TruthFlex? Und was hat esmit dem seltsamen Mitbewohner des Ich-Erzählers auf sich? Am Ende hat sich derSchneesturm verzogen, die Sonne lässtden Neuschnee funkeln, und doch hat sichdas beklemmende Gefühl, dass irgendetwasSchlimmes, Disruptives in der Luftliegt, noch verstärkt.Nach der Wiederwahl von Donald Trumpliest man diese Geschichte vermutlich andersals vorher, und allein der geheimnisvolleName TruthFlex wirkt wie eine Ahnungdessen, was in den USA gerade zuerleben ist: die Ausbreitung „alternativer“Fakten – Truth Social heißt Trumps eigenePlattform –und das rücksichtslose Niederreißenbestehender Strukturen. Aberes geht in den Geschichten des 1978 geborenenZach Williams nicht um Politik,sondern, ganz in der Tradition der amerikanischenShort Story, um ganz normaleMenschen. Und diese Menschen geratenbei Williams beinahe nebenher aus der Realitätin surreale, oft fast kafkaesk anmutendeSituationen, in denen „alle konventionellenErklärungsansätze“ scheitern.Warum scheint das Kind eines Paares, dasin die Idylle der Einsamkeit gezogen ist,nicht zu altern? Was hat es mit den plötzlichaufgetauchten Sandsteinmonumentenin der Wüste auf sich, zu denen ein GuideTouristen chauffiert? Wer ist die Personin der Wohnung der toten Nachbarin, diestumm bleibt, bei jeder Annäherung zurückweichtund doch nicht verschwindet –ein Einbrecher, ein Phantom oder der Sensenmannpersönlich? Und warum wächstZachWilliams„ Die Menschen geraten beiWilliams beinahe nebenher ausder Realität in surreale, oft fastkafkaesk anmutende Situationen,in denen ‚alle konventionellenErklärungsansätze‘ scheitern. “Foto: Jemimah WeiDer Amerikanerstudierte CreativeWriting und publiziertregelmäßigim New Yorker undin Paris Review.Sein Debütbandstand 2024 aufder Leseliste vonBarack Obama.dem kleinen Sohn eines Tages in der Badewanneplötzlich ein sechster Zeh an einemFuß? Die Protagonisten betrachten das, wasihnen da widerfährt, „mit menschlichenAugen“, aber sie wissen nicht, was es ist.Der jüngst verstorbene David Lynch hätteseine Freude an diesen Geschichten gehabt.Am stärksten sind sie dort, wo sienicht allzu weit ins Fantastische abdriften,wo sie am beharrlichsten den mysteriösenGrenzbereich zwischen Wirklichkeit undnicht mehr Wirklichem, zwischen Normalitätund Abnormem erkunden. Dort entfaltensie am nachhaltigsten ihre irritierende,verstörende Wirkung. Die Eingangsgeschichteist solch ein unerhört guter Text.Oder auch die Story mit dem Titel „DerGolfwagen“, in der zwei Brüder in nämlichemGefährt das weitläufige Farmgrundstückabfahren. Dort tummeln sich mitunterfremde Leute, die hier nichts zu suchenhaben, aber wer genau das ist und was siedort treiben, bleibt nebulös. Und doch ist dastetig das Gefühl, als könnte jeden Momenteine Katastrophe passieren. Kann gut sein,dass alles gut geht, dass schöne Tage kommen.Aber sicher ist das nicht.Beiläufig und zupackend zugleichWilliamsʼ Stories sind in der Tat ein wenigwie die Wüstenmonumente in der abschließendenGeschichte: Vielleicht solltensie am besten „als eine Art permanenteVision betrachtet werden – eine paradoxe,poetische, mythische Vision, deren physischeQualitäten eher von nebensächlicherBedeutung sind“. Und wie es sich für solcheStories gehört, ziehen sie uns vom erstenSatz an hinein in die erzählte Welt. BettinaAbarbanell und Clemens J. Setz habenden ebenso beiläufigen wie zupackenden,ebenso leichtfüßigen wie untergründigenSound dieser Geschichten großartig insDeutsche übertragen. Ja, Zach Williamshat die Latte der Erwartungen recht hochgehängt mit seinem Debüt. Wir dürfen gespanntsein auf mehr.Es werden schöneTage kommenStoriesvon Zach WilliamsAus dem Englischenvon Bettina Abarbanellund Clemens J. Setzdtv 2025272 S., geb., € 24,70WIEDERGELESENAls Wolfgang Koeppen ein Anfänger warVon Anton ThuswaldnerIn jungen Jahren begann WolfgangKoeppen als Feuilletonistseine Arbeit als Autor. Solchefür den Tag geschriebene Texte verändernihren Charakter im Abstandvon Jahrzehnten. Am 30. Oktober1932, der 26-jährige Wolfgang Koeppenhatte eine Anstellung im Feuilletondes Berliner Börsen-Couriersgefunden, stattete er dem Kaiser-Wilhelm-Institut für physikalischeChemie einen Besuch ab. Koeppenwird ehrfürchtig angesichts der Experimente,die er beobachtet, feiertdas Institut als „Keimzelle der Fabrikder Zukunft“ und zeigt sich fasziniertvon diesem „Paradies für junge Gelehrte“.Er findet ins Gespräch mit einemJapaner, der sein Leben der Wissenschaftwidmend von Berlin nochgar nichts gesehen hat und für dieinternationale Ausrichtung des Institutssteht. Koeppens Begeisterungvermag man heute nicht mehr zu teilen.Drei Monate später übernehmendie Nazis die Macht im Land, mit derForschungsfreiheit ist es vorbei. Derlegendäre Leiter Fritz Haber, Nobelpreisträgerfür Chemie, quittiert denDienst, als er sich weigert, Leute nachRassekriterien zu entlassen. Wie andereleitende Forscher geht er, seinLebenswerk zerstört sehend, ins Exil.Dieses Vernichtungswerk steht amAnfang der Vertreibung der Intelligenzaus dem Dritten Reich.Koeppen ist geblieben, hat weiterBeiträge verfasst, meistens harmlose,auch belanglose Beobachtungen,freundliche Berichte von der Oberflächeeiner im Wandel begriffenenGesellschaft. Hält er sich in Paris auf,beklagt er „Gerüchte über eine deutscheEmigration“, was er später damitbegründet, dass man in der Zeitung„mit vorsichtiger Anpassung“ ein Verbotumgehen wollte. Auch begrüßt er,dass es neben einigen Büchern mitkritischem Blick auf Deutschland eineMehrzahl gebe, „die sich um einesachliche Deutung der deutschenDinge bemühen“ (4. Juni 1933). Damalshatten Verfolgung, Ausgrenzungund Boykott von Juden schonbegonnen. In einem Autohaus inspizierter gebrauchte Nobelautos, ohnesich über deren Vorbesitzer Gedankenzu machen. Wer war „der Besitzereines großen Berliner Pelzhauses“?Und kann man Staatssekretär Bredowals „vielumstrittenen Mann“ abtun,gegen den Goebbels einen Schauprozesseinleitete, nachdem er gegendie Verhaftung ehemaliger Mitarbeiteraufgetreten war?Der junge Koeppen war einer, derdurchzutauchen versuchte, kein Profiteur,schon gar kein Täter, aber aucheiner, der nicht aufmuckte. Er wendetesich ab vom Journalismus, schriebunpolitische Drehbücher. Zum Großautoravancierte er in den fünfzigerJahren.Wolfgang Koeppen: WerkeBand 13: FeuilletonsHg. von Jörg Döring.Suhrkamp 2024, 721 S., geb., € 59,70

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