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DIE FURCHE 26.06.2025

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DIE FURCHE

26 · 26. Juni 2025DIE ÖSTERREICHISCHE WOCHENZEITUNG · SEIT 1945 81. Jg. · € 6,–„Wir erleben eine Feudalisierung“ Die Ära der Unhöflichkeit Queering the FestivalDer Medienwissenschafter Bernhard Pörksenspricht darüber, wie ein guter Dialog gelingt und obman die AfD verstehen soll. · Seiten 4‒5Die Rücksichtslosigkeit ist auf dem Vormarsch. Daszeigt nicht nur laute Musik in der U-Bahn, sondernauch die Forschung. · Seite 11Das Festival der Regionen lud in Braunau dazu ein,gemeinsam Neues zu wagen, Grenzen auszulotenund Vielfalt zu feiern. · Seite 17Nach den Angriffen Israels und der USA auf das iranische Atomprogrammherrscht nun Waffenruhe. Welche Folgen hat der Blitzkrieg für dasMullah-Regime? Ein Blick auf die Islamische Republik. (Seiten 2 und 3)Das Thema der WocheSeiten 6–8Fotos: Bernd Gratzer, evang-wien.atPersisches ParadoxFoto: iStock/janiecbrosWasserund GeistDurch die Taufe wird ein Menschzum Christ. Doch wie gestaltenKirchen und Familien heute dieseszentrale Sakrament?Die Vorwürfe gegen das Zisterzienserstift Heiligenkreuz schlagen hohe Wellen. Der Hass, der denAufdeckerinnen im Internet nun entgegenschlägt, sollte den Bischöfen zu denken geben.Prüfet alles!Von Till Schönwälder„ Der Fall legt den Fingerin eine alte Wunde:die nach dem Umgangder katholischenKirche mit Frauen.“tik an der Theologin geübt, die die ganzeCausa erst ins Rollen gebracht hatte.Der Fall legt damit den Finger in eine ältere,viel größere Wunde: die nach dem Umgangder katholischen Kirche mit Frauen.Nach anonymen Bedrohungen und Einschüchterungenvon Theologinnen wandtesich die European Society of Women inTheological Research bereits im März andie Bischofskonferenz – ohne nennenswertenErfolg. Nachdem die Theologinnen mitdem Thema an die Öffentlichkeit gegangenwaren, nahm die Intensität der Belästigungenweiter zu, mit einem vorläufigen Höhepunktnach dem Bekanntwerden der Vorwürfegegen Heiligenkreuz.Theologinnen am PrangerBesonders auf rechtskatholischen Plattformenwurden die Schuldigen schnell ausgemacht.So wird auf kath.net etwa gegendie Salzburger Theologin Angelika Walsergehetzt, die in der FURCHE über dieanonymen Angriffe berichtet hat. Am Endedes Beitrags finden sich Kontaktlinkszum Salzburger Erzbischof Franz Lacknerund dem Dekanat der Katholisch-TheologischenFakultät der Universität Salzburg.Das Kalkül dahinter ist klar: Möglichstentschieden gegenTodesstrafe“: Wer hätte geglaubt,dass im Jahr 2025 einesolche Klarstellung nötig„Kircheist? Nach dem Bekanntwerdender Apostolischen Visitation im Stift Heiligenkreuzbeschäftigten sich zahlreiche nationaleund internationale Medien mit demOrdensmann und Neo-Integralisten EdmundWaldstein, der auf seinem Blog u.a. dieTodesstrafe für Häretiker befürwortete.Nachdem die Theologin Sigrid Rettenbacherin der „ZiB 2“ im ORF auf „Strömungen“in der katholischen Kirche hingewiesenhatte, die diese Positionen vertretenwürden, fühlte sich die Bischofskonferenzveranlasst, mit einer Stellungnahme zu reagieren.„In der Österreichischen Kircheerfahren antidemokratische und antiliberalePositionen keinerlei Duldung der Kirchenleitung“,heißt es in dem Schreiben.Man wolle zurückweisen, dass es sich umeine ganze „Strömung“ handelt, vielmehrseien dies „extreme Einzelpositionen“. Wiemit diesen Positionen umgegangen werdensoll – Waldstein ist nach wie vor Mönch imZisterzienserstift und Lehrbeauftragter inder dazugehörigen Hochschule – bliebendie Bischöfe schuldig. Vielmehr wurde Krivielemögen sich über Walser beschweren.Noch untergriffiger wird es in einem weiterenBeitrag auf dem Portal, in dem die Generalsekretärinder Ordenskonferenz, ChristineRod, verunglimpft wird. Rod wurdeneben dem Benediktiner Abtprimas JeremiasSchröder vom Heiligen Stuhl als Visitatorinin Heiligenkreuz ernannt. Weil Rodkeinen Schleier trägt, wird insinuiert, seisie gar keine echte Ordensfrau.Die beiden sollen sich ein Bild über den„Umgang mit geistlicher Autorität“ nach„Vorwürfen von Missbrauch und anderenschwerwiegenden Verfehlungen“ im Stiftmachen, wie es im Ernennungsdekret heißt.Es ist wichtig und notwendig, dass Rom tätigwird, nachdem viel zu lange der Weg desVertuschens und Unter-den-Teppich-Kehrensgegangen wurde. Dass auch der neuePapst eine Null-Toleranz-Politik bei Missbrauchsfällenfortsetzen will, hat Leo XIV.erst am Wochenende unterstrichen, als erJournalisten dazu ermutigte, über Missbrauchin der Kirche zu recherchieren, freinach dem Pauluswort: „Prüfet alles“.Überprüfen und stetig hinterfragen solltenauch die Verantwortlichen den Umgangmit Frauen in der Kirche. So werden insbesonderedie Bischöfe nicht müde zu erwähnen,dass Frauen abgesehen vom Weihsakramentheute alle Türen in der katholischenKirche offenstünden. Damit diese weiterhindurchschritten werden können, wärees wichtig, dass frauenfeindliche Tendenzenin der Kirche mit derselben Vehemenzverurteilt werden, wie die antidemokratischenPositionen der Neo-Integralisten.till.schoenwaelder@furche.atAUS DEM INHALTQuantensprung durch KIKünstliche Intelligenz birgt völlig neueMöglichkeiten zur Datierung alter Bibelhandschriften– etwa aus Qumran. Über eineForschungs-Sensation. Seite 9Alltag auf AutopilotKI-Agenten sollen künftig für uns einkaufen,Reiserouten planen und die Steuererklärungmachen. Das bringt Komfortgewinne, aberauch Autonomieverluste. Seiten 12–13Weit mehr als ein WitzboldZu den zahlreichen musikalischen Jubilarendieses Jahres zählt mit Erik Satie auch eineder schillerndsten Figuren der Musikgeschichte.Eine Spurensuche. Seite 20„Gehen eignet sich hervorragend“„Soil Walks“ sollen Bewusstsein für dasBodensparen schaffen. Projektleiter EliasGrinzinger hofft, dadurch den Druck auf dielokale Politik zu mindern. Seiten 22–23Ein Pfennig für eine IdeeMit 18 Jahren gründet die BürgerstochterLina Morgenstern 1848 ihren ersten Verein.Heute gilt sie als Erfinderin der Volksküchenund Vorreiterin für Kindergärten. Seite 24@diefurche@diefurchefurche.at@diefurche.bsky.socialDie FurcheÖsterreichische Post AG, WZ 02Z034113W,Retouren an Postfach 555, 1008 WienDIE FURCHE, Hainburger Straße 33, 1030 WienTelefon: (01) 512 52 61-0

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