DIE FURCHE · 17 18 Literatur 25. April 2024 FORTSETZUNG VON SEITE 17 Nicht untypisch ist im Übrigen die von Kraus gewählte Frontstellung beim Justizpalastbrand 1927, bei dem die Exekutive mit extremer Brutalität gegen die Demonstranten vorging. Kraus greift als Schuldigen dafür die vergleichsweise farblose Figur des Polizeipräsidenten Schober heraus und nicht Bundeskanzler Ignaz Seipel als den eigentlich Verantwortlichen. Das aber hat wiederum einen persönlichen Grund. Kraus hatte Schober 1926 bei seinem Kampf gegen Békessy vergeblich um Hilfe ersucht. Die eigentlich unlogische Verbindung der beiden Handlungsstränge – schließlich war Békessy bei der Polizeiaktion 1927 nicht mehr in Wien – erhält aus dieser privaten Perspektive jedenfalls einen tieferen Sinn. DIE FURCHE: Karl Kraus wird oft als Kriegsgegner der ersten Stunde bezeichnet. Polt-Heinzl: Ich hatte eigentlich gehofft, dass 2014, das Gedenkjahr zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs, ein Anlass wäre, Kraus’ Rolle als unerschrockenen Pazifisten der ersten Stunde neu zu überdenken. Das ist nicht passiert. Es sind landauf, landab „Die letzten Tage der Menschheit“ gepriesen worden, und das hat seine Berechtigung. Nur, bei Kriegsausbruch war seine Position genau wie jene von neunzig Prozent der österreichischen Intellektuellen: Kriegsbegeisterung. Kraus musste aufgrund einer Rückgratverkrümmung nicht einrücken und daher auch nicht, wie viele Vertreter der jungen Autorengeneration, versuchen, im Kriegspressequartier unterzukommen. Seine Euphorie aber war so groß, dass er umgehend Kriegsanleihen zeichnete, um wenigstens ein finanzielles Opfer zu bringen. Freilich hat er diese Zeichnung im November 1914 zurückgezogen. Da hatten sich bereits viele Intellektuelle von ihrer anfänglichen Kriegsbegeisterung wieder abgewendet. Etwa Robert Musil, der wie Kraus nicht lange gebraucht hat, um zu sehen, dass dieser Krieg doch keine so gute Idee war. Nur Kraus – und vielleicht noch Stefan Zweig – gelang es dabei, bis heute sein Einknicken von 1914 lückenlos mit dem Bild seiner moralischen Integrität in der Kriegsfrage zu überschreiben. Und gnadenlos verfolgte er fortan alle Autoren, die im Kriegspressequartier untergekommen waren – jenem „Schutzraum“, den er selbst eben nicht nötig hatte. Kraus hat übrigens andere kritische literarische Auseinandersetzungen mit dem Ersten Weltkrieg weitgehend ignoriert. Das hängt uns gewissermaßen bis heute nach. Denn bis heute hat die Übermacht der Theatertextfläche der „Letzten Tage der Menschheit“ verhindert, dass der größte Antikriegsroman der österreichischen Literatur in den Blick kommt: Rudolf Geists „Der anonyme Krieg“, erschienen 1928, im selben Jahr wie Erich Maria Rosa Mayreder wurde 1858 in Wien geboren. Die Schriftstellerin, Kulturphilosophin und Malerin wirkte als eine der wichtigsten Theoretikerinnen der ersten Frauenbewegung. Sie starb am 19. Jänner 1938 in Wien. „ Seine Euphorie aber war so groß, dass er umgehend Kriegsanleihen zeichnete, um wenigstens ein finanzielles Am 8.11.2018 erschien ein Gespräch mit Evelyne Polt- Heinzl: „Wieso fehlen immer die Frauen? Kanon Revisited“, furche.at. spitzt Geist mit dem Messer seiner Groteske ins Schmerzhaft- Radikale zu. Im Schlusswort fügt Geist eine Hommage an „Die letzten Tage der Menschheit“ an. Deshalb nahm Kraus von Geists Roman Kenntnis, allerdings nur in einer seiner peniblen Auflistungen aller publizistischen Erwähnungen seines eigenen Namens, eine inhaltliche Auseinandersetzung oder gar Würdigung gibt es nicht. DIE FURCHE: Hat Kraus andere Antikriegsromane gewürdigt? Polt-Heinzl: Eher nein. Just Andreas Latzko erwähnt er einmal Foto: picturedesk.com / ÖNB-Bildarchiv schrieb er seinen Roman über diesen Prozess der Neupositionierung am Beispiel eines Oberleutnants. Darin spießt Kreutz bereits vieles auf, was Kraus dann in „Die letzten Tage der Menschheit“ verarbeitet, von den Propagandalügen bis zur Verrohung an der Front wie im Hinterland samt den Postkarten mit „Kriegskrüppel“-Sujets. Respekt verschaffte ihm das bei Kraus nicht. Kreutz war für ihn als Verfasser von Militärhumoresken schon vor 1914 ein beliebtes Angriffsziel, und das blieb er auch weiterhin. DIE FURCHE: Wie schätzen Sie denn Kraus’ Position ein zwischen den Kriegen? Seine politische Ausrichtung? in keiner Literaturgeschichte zum Thema je fehlen. Frauen wie Rosa Mayreder freilich fehlen hier schnell einmal. “ Opfer zu bringen. “ in russischer Gefangenschaft verstanden, etwa jene dadaisti- „ Karl Kraus wird – zu Recht – Polt-Heinzl: Die großen Linien sind ja bekannt und vielfach bearbeitet. turhistorischen Für mich war immer ein symbolisches Bild, dass Kraus 1936 seinen Anwalt eine Klage gegen einen Sketch im kleinen Kabarett „Die Stachelbeere“ einbringen ließ. Diese Kabarettszene versuchte auszureizen, was man politisch in diesem autoritären Regime noch sagen konnte. Der Austrofaschismus ist ja auch kulturpolitisch nicht vergleichbar mit dem Nationalsozialismus, das darf man nie vergessen, auch wenn man auf dem Begriff beharrt. Immerhin konnte 1936 Canettis „Blendung“ ebenso ungehindert erscheinen wie Martina Wieds politischer Roman „Rauch über Sanct Florian“. Das wäre im Nationalsozialismus nie möglich gewesen. Aber natürlich waren 1936 Demokratie und Parlament seit drei Jahren zerstört, das Land wurde autoritär regiert – und trotzdem findet es Kraus richtig, gegen ein kleines politisches Kabarett mit 49 Zuschauerplätzen eine Klage einzubringen. Das zeigt schon, dass es ihm politisch nicht immer um die richtigen, wichtigen Dinge gegangen sein kann. DIE FURCHE: Wie könnte man Kraus’ Haltung zur literarischen Avantgarde beschreiben? Polt-Heinzl: Antimodern war Kraus vielleicht nicht von Anfang an, es begann wohl mit seiner Radikalkritik am Aufbruch der Autoren von „Jung Wien“. Auch zur Desavouierung und vor allem Entpolitisierung des Blicks auf die Ereignisse beim Umbruch Remarques „Im Westen nichts als Beispiel für besondere Courage. 1918 – also dem Zerfall der Mo- Neues“. Geist versucht mit aufgerissener Latzko publizierte 1917 im Zünar chie und der Etablierung einer Syntax und schriller richer Rascher Verlag einen Band Demokratie – hat Kraus entscheidend Bildsprache, den Wahnsinn des mit Antikriegserzählungen, die beigetragen. Er verhöhnte Krieges literarisch einzufangen. allerdings politisch eher harmlos die Ereignisse rund um den Systemwechsel Im Zentrum steht ein skrupel- sind. Im selben Jahr erschien hingegen und damit auch die loser Wiener Rüstungsindustrieller, mit Rudolf Jeremias Kreutz’ daran beteiligten demokratisch der mit „Strohbomben“, also „Die große Phrase“ bereits der ers- gesinnten, liberalen bis linken Material sparenden Blindbomte radikale Antikriegsroman – Intellektuellen. Viele von ihnen, ben, ein Vermögen mit dem Krieg aus Zensurgründen zunächst wie Egon Erwin Kisch oder Franz macht und den Kriegsverlauf zugleich auf Dänisch, 1918 auf Schwe- Blei, veranlasste das zum Wegrekt sabotiert. Was Kraus didisch, 1919 folgte eine englische gang aus Wien. und plakativ kompiliert, Übersetzung. Auch Kreutz war Es ist eine besondere Tragik als Berufssoldat dem Begeisterungsrummel der österreichischen Literaturent- 1914 keineswegs wicklung, dass Kraus seine Ab- entgangen, aber als Praktiker im rechnung mit diesem politischen militärischen Feld setzte die Ernüchterung Engagement der Schriftsteller über die Unfähigkeit auch zur Vernichtung ihrer ästhe- und Skrupellosigkeit der militärischen tischen Konzepte nutzte. Zum Teil Führer rasch ein. Noch hat er sie wohl auch nicht wirklich sche Geste Georg Kulkas, die er als simples Plagiatsvergehen wahrnahm und gnadenlos ahndete. Das mit dem Plagiat konnte Kraus übrigens auch ganz anders sehen. Als Mechtilde Lichnowsky, mit der Kraus eine langjährige Freundschaft verband, ihm einmal vorwarf, noch vor Erscheinen ihres Buches „Der Kampf mit dem Fachmann“ eine Episode daraus in der Fackel ohne Hinweis auf ihre Autorschaft verwendet zu haben, antwortete er recht nonchalant: „der Plagiator wollte dem Beraubten eine Freude bereiten und muß sich nun hiefür entschuldigen“. DIE FURCHE: Wie wird Kraus in der Literaturgeschichte denn verortet bleiben? Polt-Heinzl: Kraus ist in der kul- Wahrnehmung bis heute fixer Bestandteil der Erzählung vom Aufbruch der Wiener Moderne zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Zugleich ist er die Figur, die literarisch innovative Ansätze mitunter überaus heftig bekämpfte. Das stellt in gewisser Weise den Begriff der Moderne zur Disposition, im Übrigen auch was gesellschaftspolitische Fragestellungen betrifft. Kraus’ Misogynie etwa ist legendär. Natürlich ist sie zeittypisch, da befand er sich in guter Männergesellschaft, das war das Unterfutter der Zeit. Er hat die Dinge allenfalls oft besonders zugespitzt. Etwa bei der radikalen Vernichtung der Kriegsreporterin Alice Schalek. Was er ihr vorwirft, ist nicht nur ihre Kriegsbegeisterung, es ist vor allem ihr Geschlecht. Denn das eigentlich Fatale sah er darin, dass Soldaten vor den Augen weiblicher Kriegsberichterstatter sterben mussten und dass Frauen wie die Schalek ihn, Kraus, dazu zwangen, sich mit ihr zu beschäftigen. Als Kriegsreporterin war sie einfach nicht zu übersehen, und Unerschrockenheit konnte ihr selbst Kraus nicht absprechen. Karl Kraus und die Sexualmoral seiner Zeit, das ist ein komplexes Thema. Es ist nicht ohne, wie innerhalb der Seilschaft Kraus – Adolf Loos – Peter Altenberg potenzielle Objekte der Begierde untereinander verschoben und ausgetauscht wurden, was alles Platz hatte unter dem Deckmantel, gegen bürgerliche Scheinmoral anzutreten, inklusive gegenseitiger Rückenstärkung bei Vorwürfen des Kindesmissbrauchs oder des Sammelns einschlägiger Pornografika. Da drängt sich aus heutiger Perspektive doch eine Frage recht radikal auf: Müsste die Verortung von gesellschaftlichem Fortschritt in jener Zeit nicht viel entschlossener dort gesucht werden, wo von der äußeren Erscheinung her konservativ anmutende Frauenfiguren wie Rosa Mayreder für ein neues Frauenbild und ein neues Verhältnis der Geschlechter kämpften? Ein schönes Beispiel dafür ist der medial groß aufgemachte Prozess gegen die Bordellbesitzerin Regine Riehl 1906. Während Kraus sie gegen die bürgerliche Scheinmoral verteidigte, vor allem aber im Bordellwesen prinzipiell eine nützliche Einrichtung sah, kämpften Frauen wie Mayreder gegen ein Frauenbild und seine Implikationen und mussten sich dafür in der Fackel Beschimpfungen gefallen lassen, die in den sozialen Netzwerken heute den Tatbestand der Hassrede erfüllen würden. Jubiläen sind eben immer auch eine Chance für die Frage, was es im historischen Abstand neu zu bewerten und für die Gegenwart zu lernen gilt. Welche Kämpfe sehen wir heute anders und müssen sie daher anders einordnen? Karl Kraus wird – zu Recht – in keiner Literaturgeschichte zum Thema je fehlen. Frauen wie Rosa Mayreder freilich fehlen hier schnell einmal.
DIE FURCHE · 17 25. April 2024 Theater 19 Von Patric Blaser Dass es in seiner jüngsten Arbeit mit dem schlichten Titel „Zentralfriedhof“ nicht todernst zugehen würde, konnte erwartet werden, angesichts des Rufs, der dem Regisseur Herbert Fritsch in Theaterkreisen stets vorauseilt. Denn einerseits zeichnet mit ihm ein Meister der ostentativ aufgekratzten Bespaßung für den Abend verantwortlich, und andererseits ist der Tod – wie man in Wien ja besser weiß als anderswo – unvermeidlich und soll also gehörig gefeiert werden. Überrascht hat der eineinhalbstündige Abend (inklusive der wie immer inszenierten Applausordnung mit Fritsch in der Hauptrolle) dann allerdings doch: Denn das Stück kommt (fast) ohne Worte aus. Fritschs Bühnenraum zeigt einen Platz mit einer klaffenden Grube auf der einen und einem Würstelstand auf der anderen Seite. Genauer gesagt: dem Würstelstand. Denn vor dem Haupttor des Wiener Zentralfriedhofs steht eine solche Imbissbude, die mit der rot leuchtenden Aufschrift wirbt: „eh scho wuascht“. Was auf den Bühnen außerhalb Wiens vermutlich für einen Lacher sorgen würde, dient hier bloß der Identifizierung der realen hiesigen Sehenswürdigkeit. Der Rest ist diskursiv recht schwer einzufangen: Denn es gibt keine Handlung, keine Episoden, die sich zu einer Geschichte verknüpfen ließen, keinen Dialog, nur ein paar Geräusche und einzelne Wortfetzen. Chor als Hauptfigur Der Protagonist des Abends ist ein Chor aus elf Totengräbern. In ihren schwarzen Anzügen mitsamt der Uniformmütze dürfen sie zirkusnummerngleich allerlei Kunststücke vorführen und sind auch für die eine oder andere Albernheit verantwortlich. Es herrscht rund um den Würstelstand ein reges Kommen und Gehen: So üben sie einen gekonnten Sakkotausch, verheddern sich in ihren Hosenträgern, vollführen Kunststücke auf dem Rad, schnallen diese zum Tutu um oder intonieren an den Speichen zupfend einen Hauch von Donauwalzer. Dann türmen sie sich zur menschlichen Skulptur, um daraufhin in die Grube zu purzeln, die sie – der Schwerkraft gleichsam spottend – in hohem Bogen wieder ausspuckt. Gruseln soll das alles nicht und tut es selbst dann nicht, als ein riesiges Skelett vom Schnürboden baumelt und bleiche Hände und Köpfe aus dem Boden wachsen. Das Treiben erinnert eher an die Geisterbahn oder, als es Foto: © Matthias Hornw „ Wer will, kann das groteske Geschehen assoziativ als Sinnbild für das Leben lesen: ein unbeholfenes und trotzdem fröhliches Stolpern bis zum unausweichlichen Tod. “ bunte Papierschnitzel regnet, an den „Día de los Muertos“ in Mexiko. Die Friedhofswärter performen mit den charakteristischen Mitteln den Slapstick, körperbezogen, wortlos, mit visuell nachvollziehbarem Witz im steten Scheitern an der Tücke des Objekts. Fritschs Theater entlässt weitgehend in die Freiheit des Verstehens und Deutens. Wer will, kann das groteske Geschehen assoziativ als Sinnbild für das Leben lesen: ein unbeholfenes und trotzdem fröhliches Stolpern bis zum unausweichlichen Tod. So richtig weiß selbst der geneigte Theaterbesucher nicht, was er von dem wortlosen Theater halten soll. Es ist irgendetwas zwischen „Hallo Wien!“ und Halloween. Wäre es nicht die letzte Premiere der fünfjährigen Intendanz von Martin Kušej, könnte man getrost darüber hinwegsehen und sie einfach vergessen. Genau das wollen wir trotz allem tun. Kurz und gut und wienerisch gesagt: Der Abend war „a scheene Leich“. Und der Rest ist Schweigen. Zentralfriedhof Burgtheater, 27.4., 1., 26., 31.5. Herbert Fritsch inszeniert am Burgtheater eine Art Hommage zum 150. Jubiläum des Zentralfriedhofs, fast ohne Worte, ein stummer Slapstick. Über allen Gipfeln ist Ruh’ FEDERSPIEL Personalnotstand In der österreichischen Psychiatrie herrsche Personalnot, verlauten die Nachrichten. Ich ziehe den Zündschlüssel ab. Das Radio verstummt. Die Tür fliegt zu. Ich verlasse den Parkplatz. Mein Ziel ist das Geschäft mit dem speziellen Bleichmittel für Zähne in der Fußgängerzone. Im Weg steht ein Mann, er brüllt, dass Österreich keine schönen Frauen habe. Das dürfe man nicht sagen, denn es sei rassistisch. Darauf stehe schwerer Kerker. Er schimpft vor sich hin und wechselt zwischen Sexismus und Rassismus in seiner Diskriminierung von Frauen. Ich fühle mich unweigerlich betroffen. Im Gastgarten rühren Geschlechtsgenossinnen in Kaffeetassen. Sie ignorieren den Irren, wie ich auch, doch die Neugier obsiegt. Ich will wissen, wie er tickt. Ich schaue ihm nicht direkt in die Augen, weil ich weiß, Affen sähen darin Aggression. Er flucht weiter vor sich hin. Und er wird mir egal. Jedoch bewegt mich die Idee, wie eine schöne Frau wohl auszusehen habe, wenn sie Österreich hervorgebracht hätte. Wie Johanna Dohnal? Das gefiele mir gut! Was erachtete der Mann als rassistisch? Ich erinnere mich, das niemand in meiner katholischen Umgebung Johanna Dohnal als schön gesehen hätte, dabei war sie sehr gestylt. Ich will das Bleichmittel für Zähne kaufen, doch das Geschäft hat für immer geschlossen. Ist es universell rassistisch, weiße Zähne haben zu wollen? Zähne zu haben ist normal, aber nicht selbstverständlich. Geishas in Japan gelten als schön, wenn sie ihre Zähne schwarz eingefärbt hatten. Die Zähne sind wichtig, aber die Farbe scheint kulturell egal zu sein. Ich gehe auf einen kleinen Schwarzen in eine x-beliebige Bar am Platz. Die Kellnerin fällt mir zunächst nicht auf. Erst mit der Frage, ob sie schön sei. Aufgespritzte Lippen, gepolsterte Wangen. Die Beziehung zwischen Schönheit und Psychiatrie liegt in Österreich aus welchen Gründen nahe? Die Autorin ist Schriftstellerin. Von Lydia Mischkulnig Philosophie entdecken Seit ihrem Gründungsjahr 1945 setzt sich DIE FURCHE mit essentiellen Fragen und Ideen großer Denker auseinander. In den nächsten Wochen blicken wir genauer auf die Werke von Immanuel Kant – seien Sie mit einem Abo dabei! 4 Wochen gratis! Jetzt Gratisabo bestellen: » 4 FURCHE-Ausgaben druckfrisch nach Hause geliefert » FURCHE online mit E-Paper für unterwegs » Alle Texte seit 1945 auf furche.at im Navigator u Losstarten: www.furche.at/abo/gratis aboservice@furche.at +43 1 512 52 61 52
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