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DIE FURCHE 23.01.2025

DIE FURCHE · 422

DIE FURCHE · 422 Wissen/International23. Jänner 2025UrlaubsparadiesProminenteUrlauber sind nichtder einzige Grundfür die BekanntheitAnguillas. Bei derLänderkennungim Internet hat dieInsel eine Goldgrubeerhalten:die Top-Level-Domain .ai.Von Adrian LobeBunte Korallenriffe, weiße Sandstrände,türkisblaues Meer –die Karibikinsel Anguilla istein kleines Paradies, wo mansich in trüben Herbsttagen hinträumt.15.000 Menschen wohnen in dembritischen Überseegebiet, es gibt genausechs Ampeln auf dem Eiland, die Straßenteilt man sich mit Ziegen, Schildkröten undEchsen, und die Queen sieht auf den Geldnotendes Ostkaribischen Dollars, der offiziellesZahlungsmittel ist, noch deutlichjünger aus als auf den Pfundnoten des VereinigtenKönigreichs. Ein paar bunte Kolonialhäuschen,ein paar Reggae-Bars, eineHandvoll Pfeifenten und Pelikane, mehrgibt es auf dem Inselchen nicht. Keine internationalenRestaurantketten, keineKasinos, keine Jetskis. Die großen Kreuzfahrtschiffemachen einen Bogen um Anguillaund steuern lieber die NachbarinselSt. Martin oder Barbados an, wo die berühmteRaffaello-Werbung gedreht wurde.Dafür siedeln reichlich Briefkasten firmenin dem Steuerparadies, und auch der Jetsetreist gerne nach Anguilla. Popstars wieAdele und Beyoncé machen dort regelmäßigUrlaub.Grok: KI-Chatbot aus dem Imperium MuskDie Prominenten sind aber nicht der einzigeGrund für die Bekanntheit Anguillas.Die Insel sitzt auf einem Schatz, von demsie lange selbst nichts wusste: eine länderspezifischeTop-Level-Domain. Das klingtzunächst sehr technisch und sperrig,doch der Reihe nach: Die InternetbehördeKOMMUNIKATIONSTECHNOLOGIEDNS: „Telefonbuch des Internets“Das britische Überseegebiet Anguilla hat eine begehrteInternetadresse – und verdient damit Millionen. Wie einekleine Insel vom Boom der Künstlichen Intelligenz profitiert.Der Schatzin der KaribikICANN, eine privatrechtliche Stiftung kalifornischenRechts, weist jedem Land – ähnlichwie im Straßenverkehr – eine Länderkennungzu. In Deutschland ist dies .de, inÖsterreich .at, in der Schweiz .ch. Die Internetadressevon Anguilla endet auf .ai. ZweiBuchstaben, die die Welt elektrisieren. AI,das steht für „Artificial Intelligence“, zuDeutsch: Künstliche Intelligenz. Seitdemdie Entwicklerorganisation Open AI 2022ihr Sprachmodell ChatGPT veröffentlichtund damit einen KI-Boom ausgelöst hat,„ Über eine halbe Million Internetadressensind auf .ai angemeldet. Jedes Mal, wennbei einem Domainprovider eine Adresseregistriert oder veräußert wird, erhältAnguilla eine Gebühr. “1983 wurde das Domain Name System (DNS) eingeführt. Das „Telefonbuch des Internets“wandelt Domainnamen (www.beispiel.de) in IP-Adressen (123.123...) um. Zuvor warenalle IP-Adressen in einem Ordner auf einem Server des Stanford Research Institute(SRI) in Menlo Park (USA) gespeichert. Nutzer, die eine Adresse brauchten, musstendort während der Geschäftszeiten anrufen. Das war umständlich und zeitaufwändig.Der Informatiker Jon Postel entschied damals, dass an jede Internetadresse (URL) einländerspezifischer Zusatz angehängt wird. Die ersten Domains gingen an die USA (.us),das Vereinigte Königreich (.uk) und Israel (.il). Auch die DDR (.dd) und die Sowjetunion(.su) bekamen noch Top-Level-Domains zugewiesen, die aber praktisch keine Bedeutungmehr erlangten. Mittlerweile ist ein ganzer Almanach von Länderkennungen entstanden,der von der Antarktis (.aq) über den Vatikan (.va) bis hin zum polynesischen KönigreichWallis und Futuna (.wf) reicht. Seit 2005 hat auch Katalonien eine eigene Domain(.cat), was der Internetbehörde ICANN den Vorwurf der Politisierung eintrug. (A. Lobe)ist ein regelrechter Run auf die Domainendung.ai entstanden.Glücksritter, die mit KI das große Geschäftwittern, reißen sich um die Domain –und rufen tausende Dollar für die begehrteAnschrift auf. So wurde die Internetadressewww.you.ai für 700.000 Dollar versteigert.Die Domain www.expert.ai ging für103.300 Dollar über den Tisch. Auch diegroßen Tech-Plattformen haben ihre Online-Dependancenauf das britische Überseegebietverlegt. So hat etwa Elon Muskfür sein Sprachmodell Grok die Domaingrok.ai gepachtet. Wie viel er dafür zahlt,ist nicht bekannt, aber Geld spielt bei demTech-Milliardär bekanntlich keine Rolle.Auch Google hat eine .ai-Adresse, um seineKI-Systeme der Öffentlichkeit zu präsentieren.Anguilla ist zu einer Topadresse imNetz geworden.Mittlerweile sind über eine halbe MillionInternetadressen auf .ai angemeldet. JedesMal, wenn bei einem Domainprovidereine Internetadresse registriert oder veräußertwird, erhält Anguilla eine Gebühr –der Hosting-Anbieter GoDaddy etwa zahltpro Adresse 140 Dollar für zwei Jahre. Soprofitiert die kleine Karibikinsel vom KI-Boom. Allein 2023 nahm die Inselverwaltung32 Millionen Dollar an Gebühren ein.Viel Geld für eine kleine Insel, die in denvergangenen Jahren von heftigen Hurrikansheimgesucht wurde. Die Einnahmenaus der Internetadressverwaltung macheninzwischen über zehn Prozent des Bruttoinlandsproduktsaus. Und sie könntennoch mehr werden. Schätzungen gehenvon 78,3 Millionen Dollar in diesem Jahraus. „Manche nennen es einen Glücksfall.Wir nennen es einfach: Gott lächelt auf unsherunter“, sagte Anguillas PremierministerEllis Webster. Sogar der InternationaleFoto: iStock / Kristin BourneWährungsfonds (IWF) zeigte sich erstauntüber den warmen Geldregen, der die starkvom Tourismus abhängige Inselwirtschaftdiversifiziert.Als 1995 die Top-Level-Domain .ai vergebenwurde, konnte niemand ahnen, dassdaraus einmal eine Goldgrube werden sollte.In einer Zeit, als man sich noch mit demfiepend-kreischenden Ton des Modems insWorld Wide Web einwählte, teilte die InternetAssigned Numbers Authority (IANA),die Vorgängerorganisation der ICANN, eineReihe von Domains zu, unter anderemauch an kleinere Staaten. Dies weckte beider aufkommenden Multimedia-IndustrieBegehrlichkeiten. So verkaufte der InselstaatTuvalu im Pazifik im Jahr 2000 für 50Millionen Dollar die Rechte an seiner .tv-Domain an den US-Konzern Verisign.Früher verkaufte man in der SüdseeFisch und Kokosnussbutter – im Dotcom-Boom wurden Domains zu einem beliebtenExportgut. Die kleine Südseeinsel Tokelauavancierte sogar zur Internetgroßmacht,nachdem ein windiger Internetunternehmeraus den Niederlanden die Vermarktungder Internetadressen übernommenhatte und als Billigdomain verramschte.Doch wie sich bald herausstellte, machteTokelau damit ein schlechtes Geschäft.Denn das kostenlose Angebot lockte ungebeteneGäste an: Unter den Domain-Inhabernwaren zahlreiche Cybersquatter, Cyberkriminelle,die sich als Internetpiratenin der Südsee einnisteten und unter Tokelau-Flaggedunkle Geschäfte machten:Spam, Phishing etc.Die Domain der Kokosinseln, .cc, etwawurde von einem Pädophilenring genutzt– die australische Polizei musste inder Vergangenheit immer wieder Websitessperren, die den sexuellen Missbrauchvon Kindern zeigten und auf eine Domainder Inseln registriert waren. Die Bewohnerfühlen sich verraten und verkauft – siewerden mit Kriminellen in Verbindung gebracht,mit denen sie nichts zu tun haben.Die Regierung der Pazifikinsel Niue versuchtseit Jahren mit juristischen Mitteln,die Hoheit über ihre Domain .nu, die überUmwege bei der Swedish Internet Foundationgelandet ist (das Suffix „nu“ bedeutet„Neues“ in vielen skandinavischen Sprachen),zurückzugewinnen. „Wir sind Opfervon digitalem Kolonialismus“, klagte derPremierminister der Insel, Dalton Tagelagi.Diskussionen in der RechtswissenschaftAuch um die Internetadresse der Chagos-Inselntobt ein jahrelanger Streit: DasArchipel im Indischen Ozean, dessen Domain.io wegen seiner Abkürzung für „Input/Output“eine beliebte Adresse vonStart-ups ist, war bis vor Kurzem eine britischeKolonie. Die Domain wurde von einerprivaten Firma namens Internet ComputerBureau verwaltet, die damit pro Jahrsieben Millionen Dollar an Gebühren kassierthaben soll. Sehr zum Ärger der einheimischenInselbevölkerung, die in den1960er Jahren vertrieben worden war: DieChagossianer fordern die Domain, derenWert sie auf 50 Millionen Dollar taxieren,zurück.Nachdem das Vereinigte Königreich imvergangenen Jahr die Souveränität des Archipelsan Mauritius abtrat (mit Ausnahmeder Insel Diego Garcia, wo die USA einenMilitärstützpunkt haben), ist die Zukunftder Domain ungewiss. Denn die InternationaleOrganisation für Normung (ISO) wirdden Ländercode IO, der Grundlage für dieVergabe der ICANN ist, von ihrer Liste streichen.Rechtswissenschafter diskutierendie Frage, ob Top-Level-Domains als Eigentumklassifiziert und einem Territoriumzugeordnet werden können – und ob eineprivate US-Stiftung überhaupt dazu legitimiertist, Internetadressen zu vergeben.Auf Anguilla haben sie solche Sorgennicht. Dort will die Inselregierung mit denMillionen aus dem Internetgeschäft denFlughafen ausbauen. Doch die Politikerwissen auch: Die windfall profits könntennur ein laues Lüftchen sein. Dann nämlich,wenn die Pachtverträge der Internetadressenauslaufen – und nicht mehr verlängertwerden.

DIE FURCHE · 423. Jänner 2025Wissen23Frauen sind in der Gesundheitsversorgung weiterhin benachteiligt. Die Ursachen beginnen in der Forschung: Trotz Fortschritten sindsie in klinischen Studien noch immer unterrepräsentiert. Über aktuelle Projekte und Maßnahmen gegen den „Gender-Health-Gap“.Das weibliche RisikoVon Michaela OrtisDer Herzinfarkt gilt alsMännerkrankheit.Dass auch viele Frauendaran versterben,darüber wird weniggesprochen. Laut ÖsterreichischemFrauengesundheitsbericht warenrund 36 Prozent aller Todesfällebei Frauen 2021 auf eine Herz-Kreislauf-Erkrankung zurückzuführen,an Krebserkrankungenstarben rund 22 Prozent.Über noch ein Faktum wird zuwenig gesprochen: Frauen habennach einem Herzinfarkt deutlichschlechtere Überlebenschancenals Männer. Alexandra Kautzky-Willer, Professorin für Gendermedizinan der MedizinischenUniversität Wien, erklärte in einerPodiumsdiskussion des ÖsterreichischenWissenschaftsfonds(FWF) im Dezember: „Wegen Herzinfarktwerden im Spital 2,5-malmehr Männer als Frauen behandelt.Aber die Sterblichkeit beiFrauen ist in den ersten 30 Tagengrößer, weil Symptome nicht rechtzeitigerkannt werden und die Zeitvom ersten Schmerz bis zum erstenArztkontakt größer ist.“SchmerzenthematisierenStudien zeigen, dass Frauenund Mädchen weniger ernstgenommen werden, wenn sieüber Schmerzen berichten.Das führt zu falschen bzw.verspäteten Diagnosen.Männliche Mäuse im LaborDie Zahlen zum Herzinfarktbelegen den sogenanntenGender- Health-Gap. Der Begriffbezeichnet systematische geschlechtsspezifischeUnterschiedein medizinischer Forschungund Gesundheitsversorgung. Angesichtsdessen wird häufig argumentiert,dass Frauen sowiesolänger als Männer leben. Doch derBlick sollte auf die gesunden Jahregerichtet werden: In Österreichwerden Frauen im Durchschnitt83,7 Jahre alt, verbringen aber19,3 Jahre in mittelmäßiger bisschlechter Gesundheit; bei Männern,die durchschnittlich fünfJahre kürzer leben, sind es 16,2gesundheitlich eingeschränkteJahre. Frauen werden zumeist älter,weil sie gesundheitsbewussterleben. Doch der Unterschiedwird kleiner, durch zunehmendungesünderen Lebensstil oderStress wegen Mehrfachbelastungmit Job und Familie.Aus Geschlechtersicht war diemedizinische Wissenschaft langeZeit einseitig: Männer forschtennur an männlichen Probandenund gingen davon aus, dassalles, was beim Mann erforschtworden war, auch für Frauen gelte.Auch bei Laborversuchen mitMäusen wurden Männchen bevorzugt,weil Weibchen wegendes schwankenden Hormonspiegelsals unberechenbarer galten.Und man wollte aus Tierschutzgründenab den 1960er Jahrendie Zahl an Versuchstieren möglichstgering halten – im Prinzipeine gute Sache, aber mit der Entscheidung,sich auf Männchen zubeschränken, wurde eine Kettenreaktionin Gang gesetzt.Denn wer weiterforschen undErgebnisse vergleichen wollte,musste bei männlichen Mäusenbleiben, erläuterte bei der FWF-Podiumsdiskussion die MolekularbiologinEllen Zechner vonBild: iStock/wundervisuals (Bildbearbeitung: Rainer Messerklinger)der Universität Graz. Die Wendesei erst in den späten 1990ern gekommen,als die US-ArzneimittelbehördeFDA wegen schwerwiegenderNebenwirkungen beiFrauen viele gängige Medikationenvom Markt nahm. Das kosteteviel Geld und zeigte, dass Forschungsfragengenderbezogengeplant werden müssen. Dochtrotz Fortschritten sind Frauenin klinischen Studien heute nochimmer unterrepräsentiert.„Um Bewusstsein für Frauengesundheitzu schaffen, müssenwir immer wieder erklären: Dasbetrifft die Hälfte der Bevölkerung,und wir müssen über dieseHälfte reden“, betont SylviaGaiswinkler von der GesundheitÖsterreich GmbH (GÖG). Das nationalePublic-Health-Institutbetreibt Forschung für das Gesundheitswesenund zeigt auf,wo Handlungsbedarf besteht. SoziologinGaiswinkler ist Autorindes Frauengesundheitsberichts,der 2022 nach zehn Jahren neu erstelltworden ist: „Wir sprechendarin immer von Mädchen undFrauen, denn ein gesundes Aufwachsenpassiert in jungen Jahren.Mädchen erfahren früh, wieihr Körper bewertet wird. Das istproblematisch für den Selbstwertund hat Auswirkungen auf die Lebensbiografie.“In der Forschungsei ein expliziter Blick auf Mädchenund Frauen unerlässlich,um zu klären, von welchen Themennur sie betroffen sind bzw.wo sie anders betroffen sind alsBurschen und Männer. Zusätzlichzur Gendermedizin solltendie Lebensumstände betrachtetwerden, denn neben dem Job sorgenFrauen häufiger für die Familie.Daraus können chronischerStress und Armutsgefährdungdurch niedrigere Pensionen folgen.Und all das schade ihrer Gesundheit,so Gaiswinkler.Ein wichtiges Genderthemasind Schmerzen: Studien zeigen,dass Frauen und Mädchen wenigerernst genommen werden,wenn sie über Schmerzen berichten.Sie werden als emotionaler gesehen,und das führt zu falschenoder verspäteten Diagnosen. DerMenstruationsgesundheitsberichtdes Gesundheitsministeriumshat 2024 erstmals Daten zurweiblichen Periode und Menopauseerhoben, häufig immer nochTabuthemen. Demnach habenzwei Drittel der Frauen regelmäßigSchmerzen, und mehr als dieHälfte nimmt Schmerzmittel.„Das ist ein hoher Anteil, und wirwissen nicht, welche Schmerzmitteldie Frauen nehmen und wer siedabei begleitet“, sagt SoziologinGaiswinkler. „Das wäre aus meinerSicht ein Forschungsbereich,wo man näher hinschauen könnte.Auch um zu klären, ob es Alternativenzu Schmerzmitteln gibt.Damit Schmerzen, Menstruation„ Ein FWF-Projekt wird ab Märzgeschlechtsspezifische Effekte vonHerz-Kreislauf-Medikamentenuntersuchen. Das Ziel:die Gleichberechtigung in derBehandlung zu fördern. “oder Wechseljahre in der Forschungdie erforderliche Beachtungbekommen, sollten mehrFrauen in Entscheidungsgremiensitzen.“ Denn als Betroffene habenFrauen jahrzehntelange Expertiseund mehr Bewusstseinfür die Dringlichkeit. Hierzulandefördert der FWF die Grundlagenforschung:Rund 100 Projekteim Bereich der Geschlechterforschungzeigen die zunehmendeRelevanz dieser Aspekte in denletzten zehn Jahren. Außerdemwurden im EU-weiten Projekt„GENDER-NET Plus“ 13 Projektein den Bereichen Gesundheit undDie Bedeutungder Gender-Medizin in derCoronakrisebeschreibtManuela Tomic:„Der große Unterschied“(3.3.21),auf furche.at.Medizin, Sozial- und Geisteswissenschaftenfinanziert. „Die geschlechtsspezifischeReflexiondes Forschungsinhaltes ist für jedenFörderantrag verpflichtend“,so FWF-Vizepräsidentin UrsulaJakubek. „Dazu stellen wir begleitendeInformationen zur Verfügung.Der FWF setzt zusätzlichMaßnahmen bei Frauenförderungund Gleichstellung, mit demZiel einer erhöhten Beteiligungvon Frauen an den Projekten.“Aufseiten der Universitäten hatetwa die Med-Uni Wien die geschlechtsspezifischeForschungund Lehre in ihr Mission-Statementinkludiert, um den Gender-Health-Gap zu verringern. Auchdie Studierenden haben sich in einerBefragung für Genderaspektein der Forschung ausgesprochen.Positiv sind auch die neuenLeitlinien der europäischen Kardiologiegesellschaft zu bewerten,die in der Symptomabklärungund Behandlung auf die Unterschiedezwischen Männern undFrauen hinweisen.Noch besser ist natürlich Prävention:Um das Herzinfarktrisikozu senken, sind Medikamenteessenziell. Weil jedoch Frauenin klinischen Studien für Herz-Kreislauf-Medikamente unterrepräsentiertsind, weiß man nicht,ob die Substanzen bei Frauenund Männern dieselbe Wirksamkeithaben. Neue Studien für bereitszugelassenen Medikamentesind kostspielig. Deshalb geht dasFWF-Projekt „Geschlechtsunterschiedekardiovaskulärer Medikamente“ab März einen anderenWeg: Es soll geschlechtsspezifischeEffekte dieser Medikamentemit innovativen statistischen Methodenuntersuchen. ProjektleiterinLena Tschiderer von der Med-Uni Innsbruck erhofft sich damit,die Gleichberechtigung in der Behandlungvon Herz-Kreislauf-Erkrankungenzu fördern.

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