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DIE FURCHE 21.11.2024 + booklet

22 SPEZIAL Entgeltliche

22 SPEZIAL Entgeltliche Einschaltung Die Würdigungspreise Fotos: Stefan Sappert Architektur: Franziska Leeb Bildende Kunst: Josef Kern Erwachsenenbildung: Elisabeth Vavra Literatur: Margit Schreiner Film: Othmar Schmiderer Musik: Erwin Ortner Zum 64. Mal wurden heuer die niederösterreichischen Kulturpreise im Rahmen einer Gala vergeben. Auf eindrucksvolle Weise spiegeln sie das Potenzial, die Kreativität und Vielfalt der Kunst- und Kulturschaffenden des Landes wider. Kultur auf höchstem Niveau Volkskultur und Kulturinitiativen: Eva Kiss Sonderpreis 2024 – Kultur und Regeneration: Edgar Honetschläger Es ist ein Kulturpreis mit Tradition: Seit 1960 werden in Niederösterreich alljährlich Persönlichkeiten der Kunst- und Kulturszene mit dem prestigeträchtigsten Kulturpreis des Landes ausgezeichnet. Über tausend Preise wurden seither an Künstlerinnen und Künstler sowie Kulturschaffende unterschiedlichster Sparten verliehen. Auch heuer hat man im Rahmen einer feierlichen Gala im Festspielhaus St. Pölten Kulturschaffende für ihre kreativen Leistungen und innovativen Projekte geehrt. Die eindringliche Gastrede hielt Ulrike Sych, Rektorin der mdw – Universität für Musik und darstellende Kunst Wien. Sie unterstrich darin die Rolle der Kunst als Säule der Demokratie. Gerade „in einer Zeit, in der populistische und autoritäre Tendenzen weltweit wieder „ Die Kulturpreise sind ein Ausdruck für das Engagement des Landes, die Kunstszene in Nieder österreich strukturell zu stärken und Kunstund Kulturschaffende zu fördern. “ stärker werden“, könne Kunst „entscheidend zur Stärkung demokratischer und humanistischer Werte und zum Wohl der Gesellschaft beitragen“, betonte sie. Wie vielfältig das Potpourri an künstlerischen Ideen in Niederösterreich ist, spiegelt sich in den acht Preiskategorien wider, in denen heuer 24 Preise an Kunst- und Kulturschaffende beziehungsweise Kulturinitiativen vergeben wurden. Wie in den letzten Jahren gelangten auch heuer – von unabhängigen Fachjurys ermittelt – Würdigungs- und Anerkennungspreise zur Verleihung, diesmal in den Sparten Architektur, Bildende Kunst, Erwachsenenbildung, Literatur, Film, Musik, Volkskultur und Kulturinitiativen. Der Sonderpreis 2024 stand ganz im Zeichen von „Kultur und Regeneration“. Ziel war es, mit diesem Preis Projekte und Initiativen zu prämieren, die mittels Kunst und Kultur Wege zu einer Regeneration aufzeigen und damit darlegen, wie der Lebenswelt mehr zurückgegeben werden kann, als ihr zuvor entnommen wurde. Mit der diesjährigen Erhöhung der Preisgelder wurde zudem ein klares Signal gesetzt: Die Kulturpreise sind ein Ausdruck für das Engagement des Landes, die Kunstszene in Niederösterreich strukturell zu stärken und Kunst- und Kulturschaffende zu fördern. Der glanzvolle Abend wurde von Moderatorin Teresa Vogl begeleitet, die eloquent durch die feierliche Verleihung führte. Musikalisch sorgten Acts des Beat Poetry Club, The young funk brass band und Alicia Edelweiss für besondere Momente. Wer sind nun die außergewöhnlichen Akteurinnen und Akteure, die mit ih-

Entgeltliche Einschaltung SPEZIAL 23 Anerkennungspreise Architektur Film Catharina Theresa Maul Anja Mönkemöller und Burkard Kreppel Peter Janecek Brigitte Weich Bildende Kunst Musik Julia Haugeneder Paul Petritsch für das Künstlerduo Nicole Six & Paul Petritsch Sophie Abraham Eszter Haffner Erwachsenenbildung Volkskultur und Kulturinitiativen Erwin Mayer für Katholisches Bildungswerk Wien und Kreativfest Groß-Reipersdorf Karoline Schöbinger- Muck ENT – Verein zur Förderung von Kunst und Kultur im ländlichen Raum Melitta Schraml Literatur Sonderpreis 2024 – Kultur und Regeneration Margit Mössmer Elisabeth Maria Weilenmann Judith Fegerl Verein „wellenklaenge, lunz am see“ rem Wissen, ihrem Elan, ihrer Tatkraft und Kreativität für die vielfältige Bandbreite der niederösterreichischen Kunst- und Kulturszene sorgen und für dieses Engagement mit den diesjährigen Kulturpreisen ausgezeichnet wurden? Vielfalt an Kunst und Idee Im Bereich Architektur ist es die Kunsthistorikerin Franziska Leeb, die für ihre ausgezeichneten Arbeiten, ihre Architekturbeiträge in österreichischen und internationalen Fachmedien sowie ihre Tätigkeit als Vorsitzende von „ORTE Architekturnetzwerk Niederösterreich“ mit dem Würdigungspreis bedacht wurde. Ein Anerkennungspreis in diesem Bereich erging an die Architektin Catharina Theresa Maul für ihren architektonischen Eingriff in Zwentendorf an der Donau, der eine vorbildhafte Auseinandersetzung mit dem Erhalt alter Ortsstrukturen und deren Adaption an zeitgemäße Anforderungen zeigt. Der zweite Anerkennungspreis wurde dem Architektenduo Anja Mönkemöller und Burkard Kreppel für ihr Projekt „Stadthaus Retz“ verliehen. Es überzeugte die Jury durch seine schlichte Raffinesse, worin sich gleichzeitig ein behutsamer Umgang mit der historischen Bausubstanz und eine damit verbundene hohe Sensibilität dem Objekt gegenüber widerspiegelt. In der Kategorie Bildende Kunst wurde Josef Kern als einer der wesentlichsten Vertreter der figurativen Malerei Österreichs mit dem Würdigungspreis geehrt. Einer der beiden Anerkennungspreise wurde Julia Haugeneder für ihre Auseinandersetzung mit der Kunstszene Niederösterreich, ihre damit verbundene regelmäßige Ausstellungstätigkeit und ihre Mitgliedschaft im Kunstverein Baden zuerkannt. Der zweite Anerkennungspreis erging an Paul Petritsch für das Künstlerduo Nicole Six & Paul Petritsch und ihre Projekte im öffentlichen Raum in Niederösterreich. Als Pionierin der Geschichtsvermittlung gilt die diesjährige Gewinnerin des Würdigungspreises in der Kategorie Erwachsenenbildung, Elisabeth Vavra. Sie wurde für ihre langjährige Tätigkeit als Vorsitzende des Niederösterreichischen Kultursenats und ihre Verdienste im Ausstellungsbereich gewürdigt. Das Katholische Bildungswerk Wien, vertreten durch Erwin Mayer, wurde mit einem Anerkennungspreis für das Kreativfest Groß-Reipersdorf bedacht, welches durch umfangreiche Zusammenarbeit und Vernetzung das kulturelle Leben vor Ort maßgeblich bereichert. Über den zweiten Anerkennungspreis durfte sich Melitta Schraml freuen, die für ihre engagierte Vermittlungsarbeit in öffentlichen Bibliotheken und ihre Aktivitäten in der Gedenk- und Erinnerungskultur im Raum Loosdorf wichtige Arbeit leistet. Für ihr Gesamtwerk wurde dieses Jahr die Schriftstellerin Margit Schreiner mit dem Würdigungspreis für Literatur ausgezeichnet. Der Preis würdigt ihr Schreiben, das von einem radikalen Be- und Hinterfragen normativer Lebensmuster und Geschlechterrollen geprägt ist. Einen Anerkennungspreis erhielt Margit Mössmer für ihren Roman „Das Geheimnis meines Erfolges“, in dem das Thema Mutter- „ Wie vielfältig das Potpourri an künstlerischen Ideen in Nieder österreich ist, spiegelt sich in den acht Preiskategorien wider, in denen heuer 24 Preise vergeben wurden. “ schaft und Autismus aus einer ungewohnten Perspektive literarisch umgesetzt wurde. Für das Hörspiel „Vom Grashalm im Sturm“ wurde Autorin und Regisseurin Elisabeth Maria Weilenmann ausgezeichnet. In der Kategorie Film konnte Othmar Schmiderer die Fachjury überzeugen. Er erhielt für sein vielseitiges Schaffen, zu dem unter anderem der Film „Die Tage wie das Jahr“ (2018) über eine biologische Landwirtschaft im Waldviertel zählt, den Würdigungspreis. Die Fimemacherin Brigitte Weich wurde für ihre unter schwierigsten Bedingungen entstandenen Dokumentarfilme zur Lebenswelt nordkoreanischer Spitzenfußballerinnen geehrt. Die „Herstellung von barrierefreien, audiovisuellen Produkten mit dem Fokus auf soziale, gesellschaftliche Themen“ sind das Anliegen von Filmproduzent Peter Janecek, an den der zweiten Anerkennungspreis erging. Erwin Ortner, der Gründer des Arnold Schoenberg Chores, wurde in der Sparte Musik mit dem Würdigungspreis für seine vielfältigen Tätigkeiten in der österreichischen Chorlandschaft ausgezeichnet. Einen Anerkennungspreis erhielt Sophie Abraham für ihre Fähigkeiten als Cellistin und Komponistin, die sie auch als Lehrende der Musikschule St. Pölten einbringt. Die Förderung des musikalischen Nachwuchses ist auch der Musikerin Eszter Haffner ein besonderes Anliegen, die mit dem zweiten Anerkennungspreis prämiert wurde. Der Bereich Volkskultur und Kulturinitiativen eint die Preisträgerinnen Eva Kiss, Karoline Schöbinger-Muck und den Verein zur Förderung von Kunst und Kultur im ländlichen Raum (ENT). Eva Kiss wurde für ihre langjährige Tätigkeit in der Trachtengruppe Melk und für die Gründung der Kindervolkstanzgruppe mit dem Würdigungspreis geehrt. Für ihren Einsatz zur Wiederbelebung der Hardegger Sängerfeste und ihre musikalische Vermittlungsarbeit wurde die Musik- und Gesangspädagogin Karoline Schöbinger-Muck mit einem Anerkennungspreis bedacht. ENT, der Verein zur Förderung von Kunst und Kultur im ländlichen Raum, erhielt für seine vielfältigen Aktivitäten im kulturellen Leben der Stadt Haag und der umliegenden Region den zweiten Anerkennungspreis. Der diesjährige Sonderpreis stand ganz im Zeichen von Kultur und Regeneration. Der Würdigungspreis in dieser Kategorie erging an Edgar Honetschläger, der für sein Gesamtwerk, vor allen aber für sein Engagement in kulturellen und ökologischen Angelegenheiten in Niederösterreich, ausgezeichnet wurde. Für ihre Arbeit „sunset_paterns“ an einem St. Pöltner Parkhaus erhielt die Künstlerin Judith Fegerl einen Anerkennungspreis. In ihrer Arbeit befasst sie sich mit erneuerbaren Energien am Beispiel Photovoltaik und dem dieser Technologie innewohnenden ästhetischem Potenzial. Mit dem zweiten Anerkennungspreis wurde der Verein wellenklaenge, lunz am see prämiert, der mit hervorragenden Leistungen im Bereich nachhaltiger Festivalführung als Green Event Kultur, Nachhaltigkeit und Regeneration auf höchstem Niveau lebt.

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