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DIE FURCHE 21.11.2024 + booklet

DIE

DIE FURCHE · 47 12 Religion 21. November 2024 Von Till Schönwälder Frauen in der Kirche Ordensfrauen nehmen vielfältige Managementaufgaben wahr. Der Zugang zu Weiheämtern bleibt aber auch ihnen weiterhin verwehrt. In der Kirche, wie auch der Politik, geht es bei der „Kunst des Möglichen“ um mehr als den kleinsten gemeinsamen Nenner. Das wollen die Ordensgemeinschaften Österreichs in ihren diesjährigen Ordenstagungen vom 25. bis 28. November unter Beweis stellen. „Es muss um die Kunst des maximal Möglichen gehen, was auch große Anstrengungen bedeuten kann – und nicht um Minimalziele, um low hanging fruits“, sagt der frühere EU-Kommissar und ÖVP-Politiker Franz Fischler, der als einer von zahlreichen hochkarätigen Vortragenden bei den Ordenstagungen über „Die Kunst des Möglichen in der Politik“ sprechen wird. „ Bei den aktuellen Koalitionsverhandlungen wird die Kunst des Möglichen noch auf die Probe gestellt werden. Gelingen sie nicht, wird die politische Mitte weiter an Terrain verlieren. Franz Fischler “ Otto von Bismarck, dem das titelgebende geflügelte Wort zugeschrieben wird, wollte damit der „vermeintlichen Allmacht der Politik entgegentreten und aufmerksam machen, dass es für die Politik auch Grenzen gibt“, betont Fischler im FURCHE-Gespräch. Doch leider habe das Zitat einen „dekadenten Verlauf“ genommen. In den aktuellen Koalitionsverhandlungen werde die Ernsthaftigkeit der Kunst des Möglichen noch auf die Probe gestellt werden, zeigt er sich überzeugt. „ÖVP und SPÖ haben sich in den letzten Jahren auseinandergelebt, es wurden Gräben aufgerissen, die jetzt wieder zugeschüttet werden müssen, um dem Gegenüber wieder die Hand zu reichen.“ Gelinge das nicht, „dann gelingt auch keine stabile INFORMATION „präsent.relevant.wirksam“ Regierung und es steigt das Risiko, dass die politische Mitte weiter an Terrain verliert“, warnt der ehemalige Politiker. Die Kirche sei „politisch – im ursprünglichen Sinn ihres öffentlichen Auftrags“, zeigt sich Fischler überzeugt. Der Versuch, die Kirchen zur reinen Privatsache zu Mit 31. Dezember 2023 gab es in Österreich 3.957 Ordensleute in 193 Ordensgemeinschaften: 2528 Schwestern und 1429 Patres (Ordenspriester) und Brüder. Unter dem Slogan „präsent. relevant. wirksam“ machen die Orden seit Jahren auf ihre Bedeutung für Gesellschaft aufmerksam. Als wichtigste Betätigungsfeld von Ordensgemeinschaften in Österreich zählen unverändert der Schulbereich sowie das Gesundheitswesen. So betrug die Anzahl der Schülerinnen und Schüler im Schuljahr 2023/2024 an den 189 Ordensschulen in Österreich rund 50.000. Die Schulen verteilen sich auf 111 Standorte mit insgesamt 248 Ausbildungsformen in ganz Österreich. Etwa jedes fünfte Spitalsbett steht in einem Ordenskrankenhaus. In absoluten Zahlen sind es etwa 7120 Betten. Ca. 200.000 Patientinnen und Patienten werden jährlich in den Ordenskrankenhäusern operiert. Mit rund 20.000 Mitarbeitenden sind die Ordensspitäler zudem ein wichtiger Arbeitgeber. Die Ordensgemeinschaften verfügen zudem über 500 Archive und rund 4,5 Millionen Bücher in den Ordensbibliotheken. Die Zahl an Museen, Schatzkammern und Sammlungen wird von der Ordenskonferenz mit 116 angegeben. Bei den Ordenstagungen 2024 sprechen die Ordensoberin Edith-Maria Magar und der frühere EU-Kommissar Franz Fischler über Mögliches und scheinbar Unmögliches in der Kirche und der Politik. Von Allmacht und Ohnmacht machen, sei „zumindest bisher gescheitert“. Kirchen seien aber auch Orte, „wo unsere Seelen eine Heimat finden können“, das sei ein wichtiger Beitrag für die Gesellschaft, ebenfalls wie der karitative Dienst, den kirchliche Einrichtungen, aber auch Orden erbringen, so Fischler. Was die „Kunst des Möglichen“ im Kontext des Lebens als Ordensfrau bedeutet, erläutert Schwester Edith-Maria Magar. Die Generaloberin der Waldbreitbacher Franziskanerinnen reist dafür aus Deutschland zu den Ordenstagungen an. Die kürzlich zu Ende gegangene Weltsynode in Rom habe gezeigt, dass das „Mögliche“ in der katholischen Kirche oftmals sehr eingeschränkt ist, so „ Jeden Zipfel, der sich uns Frauen bietet, müssen wir ergreifen und wir dürfen nicht nachlassen. Darin besteht die Kunst des Möglichen. Schwester Edith-Maria “ Magar Foto: ÖOK/ M anu Nitsch Lesen Sie dazu ein Interview mit der Generalsekretärin der Ordensgemeinschaften, Sr. Christine Rod, (18.6.2020) auf furche.at. die Ordensfrau. Dass der Zugang zum sakramentalen Diakonat für Frauen endlich geöffnet werde, wäre ein „Minimalziel“ gewesen, so die Franziskanerin. Auf der anderen Seite berge das Abschlusspapier für die nationalen Bischofskonferenzen viele Möglichkeiten und Chancen, in ihren Zuständigkeitsbereichen glaubwürdige synodale Formate zu etablieren. Hier nennt Schwester Edith-Maria etwa die Errichtung eines „Synodalen Rats“ in ihrem Heimatland. Doch dies sei lange von Rom blockiert worden. „Schon seit Jahrhunderten beweisen Ordensfrauen, dass sie qualifiziert und in der Lage sind, komplexe Institutionen zu leiten“, so Schwester Edith- Maria. Sie würden etwa auch zum Orden gehörende Sozial-, Gesundheits- und Bildungseinrichtungen managen. “Immer wieder wird – auch von Rom – die Fähigkeit von Frauen betont und wir werden mit Leitungspositionen abgespeist. Aber den Zugang zu Weiheämtern, zu denen sich nicht nur Ordensfrauen berufen wissen, verweigert man uns“, beklagt die Franziskanerin. „Jeden Zipfel, der sich uns Frauen bietet, müssen wir ergreifen und in unserem Bemühen nicht nachlassen“, ist sie überzeugt, darin bestehe für sie auch die „Kunst des Möglichen“. Dieses Drängen habe letztlich dazu geführt, dass Bischof Georg Bätzing, der Vositzende der Deutschen Bischofskonferenz, das Anliegen der Frauen, endlich die sakramentale Diakoninnenweihe zu empfangen, in die Bischofskonferenz, in die Versammlungen des Synodalen Weges und in die Weltsynode in Rom einbrachte. Die Herausforderungen für die Kirche heute seien drängend, so die Ordensfrau, denn „durch die Verbrechen des Missbrauchs hat die Kirche Vertrauen verloren“. Da, wo Menschen Kirche als „sicheren Ort“ erfahren, „glaubwürdig, respektvoll, achtsam, barmherzig, stärkend und lebensdienlich“, da lebe fort, „was der Herr allen Christinnen und Christen in der Taufe ins Herz gelegt habe“, ist sie überzeugt. Menschen suchten nach wie vor nach Halt und Sinn. Ebenso sei die Kirche „zentraler Akteur, gerade auch im Blick auf den gesellschaftlichen Zusammenhalt“. In von der Kirche getragenen Einrichtungen würden Menschen diesen Mehrwert, das „Mehr“ an Barmherzigkeit, Zuwendung und gelebter Solidarität erfahren. „Die Kunst des Möglichen“ Die Ordenstagungen der Österreichischen Ordenskonferenz finden jedes Jahr unter einem bestimmten Motto im Wiener Kardinal König Haus statt. Dazu reisen Ordensleute der 193 Ordensgemeinschaften aus ganz Österreich an. Derzeit gibt es hierzulande knapp 4000 Ordensleute, wobei der Großteil – über 2500 – weiblich ist. Ordensmänner und -frauen sind in verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen tätig, etwa im Bildungs- und Gesundheitssektor, aber auch im Kulturgüter- und Archivbereich. Die Ordenstagungen umfassen deswegen neben dem allgemeinen Ordenstag am 26. November auch einen Bildungs-, Gesundheits- und Kulturtag, ebenso einen Missionstag und einen „Ordenstag Young“ für junge Ordensleute. Weitere Informationen unter www.ordenstagungen.at Diese Seite entstand in Kooperation mit den Ordensgemeinschaften Österreichs. Die redaktionelle Verantwortung liegt bei der FURCHE.

DIE FURCHE · 47 21. November 2024 Gesellschaft 13 Armut und Arbeitsmigration prägen das Leben vieler moldauischer Familien. Viele Kinder wachsen ohne elterliche Fürsorge auf. Gerade in ländlich geprägten Gegenden haben die Bewohner mit Geldnot zu kämpfen. Ein FURCHE-Lokalaugenschein. Die Generation der Zurückgelassenen Von Miriam Al Kafur Die moldauische Hauptstadt Chișinău ist ein Ort der Kontraste. Neben den ramponierten Gehsteigen, bei denen jeder Schritt zur Stolperfalle wird, finden sich Nobellokale und Markengeschäfte. Die Kluft zwischen Arm und Reich ist nirgendwo so sichtbar wie auf den Straßen des Landes, und sie wird größer, je weiter man sich von der Hauptstadt entfernt. Auch hier sind die Fahrbahnen mit Schlaglöchern versehen. Nach einiger Fahrtzeit wird die Infrastruktur besser, EU-Gelder haben hier geholfen. Genau an dieser Straße liegt Congaz. Mit 14.000 Einwohnerinnen und Einwohnern ist es Europas größtes Dorf, während Moldau eines der ärmsten Länder Europas ist. Die Gemeinde befindet sich in der Region Gagausien, einem autonomen Gebiet mit rund 130.000 Bewohnern. Es ist die Heimat der turksprachigen Minderheit. Diese orientieren sich stark Richtung Kreml, bei der Präsidentschaftswahl Anfang November wurde in dem Gebiet zu großen Teilen prorussisch gewählt. Die lokale Sprache Gagausisch hört man hier selten, der Alltag wird auf Russisch bestritten. Moldau ist tief gespalten zwischen proeuropäischen und prorussischen Kräften. Bei einem knappen Referendum am 20. Oktober sprach sich eine Mehrheit für den EU- Beitritt aus. Präsidentin Maia Sandu von der liberalen Partidul Acțiune și Solidaritate konnte trotz starker russischer Propaganda ihre Position verteidigen. Die angespannte politische Lage im Osten Europas verschärft die Notlage des Landes, insbesondere in der autonomen Region Gagausien. Während die Regierung in Chișinău eine Annäherung an die EU verfolgt, halten viele Gagausen an Russland als wirtschaftlichem Partner fest, auch wenn moldauische Gastarbeiter dort oft nur schlecht bezahlte und harte Jobs finden. Abwesenheit hinterlässt Spuren Das autonome Gebiet ist geprägt von Arbeitsmigration. Die Armut zwingt Tausende dazu, ihre Heimat zu verlassen und in Ländern wie Russland oder Italien etwa als Pflegekräfte zu arbeiten. Die Kinder bleiben zurück, oft ohne elterliche Zuwendung. Diese Abwesenheit hinterlässt bei ihnen Spuren, die sie ein Leben lang begleiten werden. Zwei dieser “Arbeitswaisen” sind Ivan und Anton, die von ihrer 68-jährigen Großmutter Masha in einem einfachen Haus am Dorfrand großgezogen werden. Die Eltern sind ins Ausland gezogen, um dort zu arbeiten. Der Abschied hat auch Masha getroffen: “Ich habe die Nachricht so schlecht verkraftet, dass nach einem Schlaganfall eine meiner Hände teilweise gelähmt ist.“ Masha empfängt ihren Besuch in einem blitzblauen Overall, das farbenfrohe Outfit wird abgerundet durch ein grünes Kopftuch samt grellem Blumenmuster. Auch im Haus trägt sie eine getönte Brille, die Füße stecken in Patschen. Mit großen Gesten lädt sie in das kleine Haus, das an ein Kellerstöckl erinnert. Es besteht aus drei Zimmern, geheizt wird nur in der Küche, die dreiköpfige Familie schläft im selben Bett. Das Badezimmer ist bei einem Elektrobrand abgebrannt. Masha kocht Wasser auf, um sich und die beiden Burschen in einer großen Wanne zu reinigen. Trostlos ist es in dem Haus dennoch nicht. Die Pensionistin, die lange Zeit in Russland in der Baubranche gearbeitet hat, hat die Wände mit Zeichnungen von Blumen geschmückt und ein Strauß Rosen steht am Fensterbrett. „Die Kinder kennen es nicht anders. Ich bin ihre einzige Bezugsperson“, sieht Masha die Situation pragmatisch. Ihr Sohn, Ivans und Antons Vater, kommt selten zu Besuch. Die Mutter hat den Kontakt abgebrochen, kurz nachdem sie das Land verlassen hatte. „Meine Hand ist gelähmt, aber ich tue, was ich kann“, erzählt Masha. Sie lebt von 250 Euro monatlich, es bleibt kaum genug für Essen. Die beiden Buben gehen daher täglich in das Tageszentrum Concordia, wo sie ihre Freunde treffen und eine warme Mahlzeit bekommen. „ Moldau bemüht sich um Lösungen. Die Frage, ob es seinen Kindern eine Zukunft im eigenen Land bieten kann, ist nicht nur eine politische, sondern eine existenzielle. “ Auch ältere Personen leben in dem Zentrum, wenn sie sich ihren Lebensunterhalt selbst nicht mehr leisten können. Concordia- Geschäftsführer Bernhard Drumel: “In unseren Zentren haben wir Tagesbetreuung für Kinder und Jugendliche mit Essen und psychologischer Betreuung. Wir schauen hier auch auf die älteren Menschen – diese wohnen zum Teil hier oder wir fahren zu ihnen und unterstützen mit Brennholz. So wollen wir den Ärmsten bestmöglich helfen.” Armut prägt das Leben vieler Moldauer Rumänien Chișinău Comrat Ukraine Foto: Andreas Tröscher In „Minimundus der Weltpolitik“ (27.11.14) schreibt Veronika Dolna über die geopolitische Positionierung Moldaus auf furche.at Gagausien ist eine autonome Region im Süden der Republik Moldau. Politisch ist Gagausien eng mit Russland verbunden, was oft Spannungen mit der moldauischen Zentralregierung hervorruft. Großeltern als Anker Die beiden Brüder Ivan und Anton (v. l. n. r.) wachsen bei ihrer Großmutter Masha auf, weil ihre Eltern für die Arbeit ins Ausland gezogen sind. Im Tageszentrum Concordia bekommen sie eine warme Mahlzeit. Die Zahl der moldauischen Arbeitswaisen ist hoch: Bis zu 30.000 Kinder sind allein oder leben bei Verwandten. Die Familien zerbrechen. Die Concordia-Psychologin Daniela Preda berichtet von den Folgen: „Viele dieser Kinder entwickeln Unsicherheiten und Bindungsängste“, erklärt sie. „Sie ziehen sich zurück.“ Diese emotionalen Belastungen, sagt sie, könnten ein Leben lang nachwirken. Preda arbeitet meist mit Familien, bei denen die Eltern noch in Moldau sind. Die Probleme sind grundlegend: “Die Eltern hatten selbst keine guten Vorbilder und wissen jetzt nicht, wie sie mit gutem Beispiel voran gehen sollen. Es gibt viele Alkoholiker im Land – es ist für die Eltern ein Weg einer traurigen Realität zu entfliehen.” Für ihre Enkel wünscht sich Masha, dass sie eines Tages eine gute Karriere haben und auf eigenen Beinen stehen können. Enkel Anton rechnet gerne und hat ein mathematisches Gespür, während Ivan eine kreative Ader hat. Wie hoch die Zahl dieser Fälle ist, war lange Zeit unbekannt. Der amtierende Sozialminister Alexei Buzu hat es sich zum Ziel gesetzt, Licht hinter diese Dunkelziffer zu bringen. Der Politiker ist ein vielbeschäftigter Mann. Während der Pressekonferenz läutet sein Telefon im Dauertakt. Buzu und sein Team lassen genaue Aufzeichnungen durchführen und starten eine Digitalisierungskampagne: “Um im Land etwas zu ändern, benötigen wir Hintergrundinformationen dazu, was geändert gehört. Wir brauchen genaue Daten.” Buzu weiß um die Tragweite des Problems. Er sieht es als eine gesellschaftliche Aufgabe, das Sozialsystem Moldaus zu stärken und dadurch Perspektiven im eigenen Land zu schaffen. „Es wird Zeit, dass wir in die Jugend investieren, um den Kreislauf der Armut zu durchbrechen.” Der Minister und sein Team haben Programme ins Leben gerufen, die die Lebensbedingungen der Kinder verbessern sollen, 19 Gesetze wurden geändert und Gelder werden nun direkt vom Ministerium verteilt und nicht mehr von Beamten vor Ort. Dennoch bleiben die Erfolge begrenzt, denn die benötigten Mittel und Arbeitsplätze im Land sind knapp. Der Minister fasst den Umstand mit folgenden Worten zusammen: “Wir leiten zu viel und managen zu wenig.” Zerrissene Politiklandschaft Das Lachen der Kinder, das an diesem Nachmittag im Concordia-Zentrum zu hören ist, übertönt für einen Moment die Last des Alltags. Doch die Herausforderungen, die auf ihnen lasten, lassen sich nur kurz vergessen. Das Land bemüht sich um Lösungen – für Masha, Ivan, Anton und Tausende andere. Die Frage, ob Moldau seinen Kindern eine Zukunft im eigenen Land bieten kann, ist nicht nur eine politische, sondern eine existenzielle. Der wirtschaftlich schwache Agrarstaat zwischen dem EU-Mitglied Rumänien und der Ukraine zählt weniger als drei Millionen Einwohner. Moldau ist gespalten zwischen proeuropäischen und prorussischen Kräften. Bei einem Referendum hatte kürzlich eine knappe Mehrheit für einen EU- Beitritt gestimmt. Für die Moldawierinnen und Moldauer war es eine Zitterpartie – ebenso die kürzlich stattgefundene Präsidentschaftswahl. Dennoch gelang es der amtierenden Präsidentin Maia Sandu von der liberalen Partei der Aktion und Solidarität ihre Position zu verteidigen. Trotz starker russischer Propaganda und Desinformation. Die Notlage Moldaus – insbesondere Gagausiens – wird durch die angespannte politische Lage im Osten Europas verschärft. Moldau ist ein Land zwischen den Fronten. Die enge historische Bindung an Russland wirkt nach und gleichzeitig strebt die Regierung in Chișinău nach einer Annäherung an die EU. Diese Zerrissenheit zeigt sich auch in Gagausien, wo viele Bewohner nach wie vor Russland als wirtschaftlichen Partner ansehen, auch wenn dort für moldauische Gastarbeiter oft nur die härtesten und schlechtesten Jobs zu finden sind. Die Reise nach Moldau erfolgte auf Einladung von „Concordia Sozialprojekte“. Die Namen der betroffenen Familien und Kinder wurden geändert. Die Organisation ist eine gemeinnützige Privatstiftung und als solche auf Spenden ange wiesen: IBAN: AT28 3200 0000 1318 7893.

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