DIE FURCHE · 29 18 Literatur 20. Juli 2023 Von Anton Thuswaldner Fällt der Name Milan Kundera, ist der Titel eines Romans sofort gegenwärtig: „Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins“. Dabei steht dieses Buch von 1984 etwa in der Mitte eines lebenslangen Prozesses, den Menschen – hineingeworfen in eine Zeit, die ihm nicht gewogen ist – in all seiner Widersprüchlichkeit zu porträtieren. Diese Literatur ist ein Plädoyer für die Widerstandskraft gegen Vorgaben, die darauf abzielen, dem Einzelnen die Luft zu nehmen. Klein beizugeben, hat eine Figur von echtem kunderaschem Schrot und Korn nicht vor. Die Politik mag ihre Fallstricke auslegen, aber wer sagt, dass man sich davon beeindrucken lassen muss? Wer stillhält, hat bei Kundera keine guten Karten. Leben heißt, zu existieren im Widerstand. Das muss einer erst einmal aushalten, deshalb die Flucht ins unverfälschte Leben der Liebe und des Genusses. Freiheitssucher sind sie alle, auch wenn das nicht immer gutgehen kann. Immerhin stehen sie zu sich und ihrer Auffassung von einem Dasein, das sich nicht krümmen und biegen lässt. Spagat des Lebens Milan Kundera 1968 verlor der 1929 in Brünn Geborene seine Dozentur an der Filmhochschule Prag, 1975 folgte Kundera einem Lehrauftrag der Universität Rennes/ Frankreich. Als französischer Staatsbürger lebte er in Paris. Tomas und Teresa zum Beispiel. Die beiden bilden das Zentralgestirn in „Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins“. 1968 in Prag geraten sie in die Wirren des Aufstands gegen das totalitäre Regime. Er bedeutet einen Einbruch ins private Glück, und so wagen die beiden das, was bei Kundera so oft im Raum steht, wenn das Unbehagen wächst: den Aufbruch. Das bedeutet Flucht wie Neuanfang. Das Leben, ein Dauerexperiment. Für Tomas bedeutet das neue Lieben, Teresa zieht die Konsequenzen, kehrt zurück nach Prag, Tomas auch. Und schon holt sie die Vergangenheit ein, wenn die Politik zuschlägt. Ein Artikel wird ihm zum Verhängnis, seinen Job als Chirurg ist er los. Tomas durchschaut, wie Stalinisten ticken: „Die Verbrecherregime wurden nicht von Verbrechern, sondern von Enthusiasten geschaffen, die überzeugt waren, den einzigen Weg zum Paradies gefunden zu haben.“ Was zieht die beiden zurück aus der Freiheit in das Land der systematischen Überwachung? Ist die Leichtigkeit des Seins tatsächlich unerträglich für jemanden, der sich an ein Leben in Abhängigkeit gewöhnt hat? Immerhin ist es absehbar, dass die beiden dafür die Härten der Vernichtung individueller Ansprüche eintauschen. Wie sich diese Härten auswirken, lässt sich im Roman „Der Scherz“ von 1965 nachlesen. Ein Student nimmt sich etwas heraus. Er schickt eine Karte mit einem nicht ernst Am 11. Juli 2023 verstarb der Schriftsteller Milan Kundera. Der Härte der Realität setzte er in seinem Werk die Hoffnungen – oder das Scheitern – seiner Figuren gegenüber. Wenn die Macht unmittelbar ins Leben eingreift gemeinten Text an eine Kommilitonin, was ihm zum Verhängnis wird. Auf die Denunziation folgt die Verhaftung und die Abschiebung in das Strafbataillon einer Kohlengrube. Das spielt sich ab in einer Zeit, da die Stalinisten unangefochten an der Macht sind. Stichwort Denunziation: Kundera selbst kam in Bedrängnis, als 2008 ein Dokument auftauchte, das belegen sollte, dass er als Zwanzigjähriger einen jungen Antikommunisten verraten habe, was diesem 22 Jahre Haft mit Zwangsarbeit in einem Uranbergwerk eingebracht hatte. Es „ Es sind Grundfragen menschlicher Existenz, die Kundera durchspielt, vor dem Hintergrund einer Epoche mit ihren ganz eigenen Beschränkungen und Vorgaben. “ Foto: APA/AFP bleibt ungeklärt, welche Rolle Kundera tatsächlich gespielt hat, gegen die Vorwürfe hat er sich vehement zur Wehr gesetzt. Dichter standen bei Milan Kundera hoch im Kurs. Deshalb beschäftigte er sich auch intensiv mit ihnen in Form von Porträts und Essays. Die großen Erneuerer wie Rabelais und Kafka, Musil und Gombrowicz faszinierten ihn, ihre Stellung in der Gesellschaft und ihre Haltung gegenüber der Politik. Dabei kam er zu beklemmenden Einsichten. In einem Kommentar zum Roman „Das Leben ist anderswo“ (1973) schrieb er von einem Vorfall, der ihn im Innersten erschütterte. Warum paktieren Intellektuelle und deren sensibelsten Ausprägungen wie Dichter mit Tätern? Kundera musste mit Erschrecken feststellen, dass sich sein von ihm so bewunderter Paul Éluard öffentlich von einem Prager Freund lossprach, „den die stalinistische Justiz an den Galgen brachte“. Es war die große Zeit der Intellektuellen, als Schriftsteller politische Autoritäten waren, Diskurse initiierten und an „unter Militär- und Polizeischutz vollzogenen Pseudo-Revolutionen“ beteiligt waren. Es war auch die große Zeit der Irrtümer, als die Dichter meinten, eine Hauptrolle im großen Drama der Geschichte einzunehmen, ohne zu begreifen, „dass der Intendant das Programm in letzter Minute geändert und durch eine triviale schwarze Farce ersetzt hatte“. Intellektuelle machten sich stark für eine Idee, die durch die politische Praxis längst entwertet worden war. Sie wurden zu Handlangern der Unfreiheit im Namen einer Ideologie, die sie anders auffassten als tatsächlich vorhanden. Vom Scheitern seiner Helden „Das lyrische Alter“ wollte Kundera seinen Roman „Das Leben ist anderswo“ ursprünglich nennen und meinte damit die Jugend, für die die Hauptfigur Jaromir steht, ein junger Dichter. Er ist begabt und feinsinnig, „dennoch ist er auch ein Monster“, so Kundera im Rückblick. Er verrennt sich ideologisch heillos und richtet damit nach bestem Wissen und Gewissen Schaden an. Wie sich Unerfahrenheit und der Anspruch nach Absolutheit miteinander vertragen, stellt sich dem Autor als Frage ebenso wie die Erkundung des Zusammenhangs „zwischen dem Streben nach Vollkommenheit und revolutionärem Eifer“. Es sind Grundfragen menschlicher Existenz, die Kundera durchspielt, immer vor dem Hintergrund einer Epoche mit ihren jeweils ganz eigenen Beschränkungen und Vorgaben. „Wenn ein Henker tötet, dann ist das mehr oder weniger normal; wenn aber ein Dichter (…) dazu singt, dann gerät unser ganzes Wertsystem, das wir für sakrosankt hielten, ins Wanken.“ Im Roman lautet das so: „Und die Lyriker lebten ihre Erlebnisse, bis sich ihre Gefühle in Dunst verwandelten und sich ein Regenbogen über den Himmel spannte, ein wunderbarer Regenbogen über den Gefängnissen.“ Das ästhetische Prinzip Kunderas ist heimtückisch. Er nützt den Roman „als eine Falle für den Helden“. Er wirft ihn in ein bestimmtes historisches Gefüge, in dem er sich mit all seinen Ambitionen und dem Traum von Fortschritt und der Hoffnung auf eine bessere Welt zu bewähren hat. Kaltblütig sieht ihm Kundera beim Scheitern zu. 1975 nahm Kundera eine Dozentenstelle an der Universität in Rennes an, um Frankreich nicht mehr zu verlassen. Er verlor die tschechoslowakische Staatsbürgerschaft, als er in „Das Buch vom Lachen und Vergessen“ den Kommunismus verurteilte; umgehend nahm er die französische an. Ab 1984 schrieb er seine Bücher auf Französisch. 2018 gab ihm Ministerpräsident Andrej Babiš die tschechische Staatsbürgerschaft zurück. Der Roman „Die Langsamkeit“ (1994) ist ein vertrackt komplexes Werk, das Vergangenheit und Gegenwart ineinander verschränkt. „Ach, wo sind sie, die Flaneure von einst?“, fragt sich der Erzähler, und: „Wo sind sie, die faulen Burschen der Volkslieder, diese Vagabunden, die gemächlich von einer Mühle zur anderen zogen und unter freiem Himmel schliefen?“ Der zweite Erzählstrang, im 18. Jahrhundert angesiedelt, wirkt wie das Gegenprogramm zur Gegenwart. In der Liebe wird die Kunst der langsamen Verführung zelebriert. Dagegen wirken die Liebesbemühungen, die in der Gegenwart ablaufen, läppisch. Am 11. Juli ist Milan Kundera im Alter von 94 Jahren in Paris verstorben. Wie bei großen Autoren üblich ist niemand in Sicht, der die Staffel hätte übernehmen können.
DIE FURCHE · 29 20. Juli 2023 Film 19 Als moderne Version des Prometheus-Mythos legt Christopher Nolan die grandiose Filmbiografie des Vaters der Atombombe, J. Robert Oppenheimer (1904–1964), an. Cillian Murphy, schon in vielen Nolan-Filmen zu sehen, glänzt in der Rolle des Protagonisten. Der nukleare Feuer-Bringer Von Otto Friedrich Sechs Jahre sind seit seinem Weltkriegsdrama „Dunkirk“ vergangen, nun wagt sich Regisseur Christopher Nolan ein zweites Mal ans Historiendrama: In „Oppenheimer“ porträtiert er den „Vater der Atombombe“, der nach seinem „Erfolg“ in die Mühlen der McCarthy-USA geriet. Der Film beruht auf der Pulitzerpreis-gekrönten Biografie „American Prometheus: The Triumph and Tragedy of J. Robert Oppenheimer“ von Kai Bird und Martin J. Sherwin. Das Prometheus-Motiv bildet auch den Ausgangspunkt des Filmes, der einen Amerikaner zeigt, der zwischen Genie und Moral so hin- und hergerissen wird, dass er in der US-amerikanischen Innenpolitik zermalmt zu werden droht. Für den Betrachtenden diesseits des Atlantiks hält „Oppenheimer“ eine gute Portion Zeitgeschichte bereit, die hierzulande wenig präsent ist. Darüber hinaus geht es auch im dargestellten Werden der schrecklichsten Waffe der Menschheit um allzu Menschliches, das wenig mit der hehren Mission, Europa vom NS-Terror zu befreien – weil die Bombe zum Kriegsende im Mai 1945 in Europa ja noch nicht „fertig“ war –, bzw. die aufgabeunwilligen Japaner endgültig in die Knie zu zwingen, zu tun hatte. Und natürlich spielt der beginnende Kalte Krieg hinein. Oppenheimer vs. Strauss Aber in den USA ist Weltpolitik immer Innenpolitik. Das war nicht erst in der Ära Trump so. Und so kommt das Biopic über den Quantenphysiker J. Robert Oppen- heimer, eigentlich als Charakterstudie eines anderen Protagonisten daher – des republikanischen Selfmade-Millionärs und Politikers Lewis Strauss, der zuerst als Förderer Oppenheimers auftrat, ihn nach dem Krieg aber erbittert bekämpfte, nicht zuletzt, weil Oppenheimer die Folgen der Atombombenabwürfe 1945 nicht verwand, sich für weltweite Abrüstung einsetzte und vor allem den Bau der US-Wasserstoffbombe zu verhindern suchte. Strauss instrumentalisierte die McCarthy-Kommunistenhetze (Oppenheimer hatte in jungen Jahren Sympathien für die Linken im Spanischen Bürgerkrieg, die US-Kommunisten und für die Gewerkschaftsbewegung gehabt), um den „Vater der Atombombe“ politisch kaltzustellen: Er versuchte das, indem er Oppenheimer vor einer Kommission, die seine Sicherheitseinstufung überprüfte, desavouieren ließ. Regisseur Nolan macht diesen Konflikt zur dramaturgischen Klammer, ein Gerichtssaalfilm – den Hollywood immer noch gut auf die Leinwand bringt– auch „ Lewis Strauss instrumentalisierte die McCarthy-Kommunistenhetze, um den ‚Vater der Atombombe‘ politisch kaltzustellen. “ Ausschuss- Film Gerichtssaalszenen, genauer: Anhörungen von Oppenheimer (Cillian Murphy) vor Senatsund Sicherheitskomitees bilden die dramaturgische Klammer. wenn das Komitee, dem sich Oppenheimer gegenübersah, eben kein Gericht war und dem Physiker auch die Verteidigungsmöglichkeiten eines Angeklagten im US-Prozess-Prozedere nicht zur Verfügung standen. In diese Befragungen hinein erzählt der Film grandios das Leben Oppenheimers – von seiner Studienzeit in den USA und Europa übers Manhattan Project, das zur Atombombe führte, und dessen wissenschaftlicher Leiter Oppenheimer in Los Alamos/New Mexico war, bis zu den Wirren rund um Strauss und der letztlich doch politischen Anerkennung in der Kennedy-Ära. Dass Oppenheimer kein einfacher Charakter und auch als Womanizer notorisch war, gehört in dieses Leben ebenso wie die Intrigen etwa eines Edward Teller, des „Vaters der Wasserstoffbombe“, der Oppenheimers Opposition gegen diese Waffe nicht verwinden wollte. Prominenter Cast Der irische Nolan-Schauspieler Cillian Murphy darf diesmal die Hauptrolle spielen – eine Bravourleistung, die gewiss auch Preise bringen wird. Auch sonst kann sich der Cast sehen lassen, der bis in Nebenrollen prominent besetzt ist: Robert Downey Jr. als Lewis Strauss, Matt Damon, Josh Hartnett, Casey Affleck, Rami Malek, Emily Blunt, Florence Pugh sind nur einige der Namen. Und für Kenneth Branagh gab es als Niels Bohr auch eine kleine feine Rolle. Die großen Hollywoodfilme des Sommers sind ja „Barbie“ (s. u.) und „Oppenheimer“. Man darf vermuten, dass Ersterer an der Kinokasse die Nase vorn haben wird. Aber „Oppenheimer“ wird als Schmuckstück von US-Zeitgeschichte à la Hollywood den an Qualität gewiss überflügeln. Oppenheimer USA 2023. Regie: Christopher Nolan. Mit Cillian Murphy, Robert Downey Jr., Matt Damon, Emily Blunt, Florence Pugh. Universal. 180 Min. BLOCKBUSTER Popkulturelle Subversion, gelungen FEDERSPIEL Von Peter Plaikner Fatale ORF-Geschlossenheit Greta Gerwig dekonstruiert in ihrem neuen Film Barbie (Margot Robbie), Ken sowie den 1997er Welt-Hit „Push“. Mit Geschichten über stürmische, eigensinnige Frauen („Frances Ha“, „Little Women“) wurde Greta Gerwig als Schauspielerin, Regisseurin und Drehbuchautorin bekannt und für „Lady Bird“ 2017 zudem für einen Oscar nominiert. Mit Ehemann Noah Baumbach verfasste sie das Drehbuch zu „Barbie“. Einer „Truman-Show“ gleich leben die „Stereotypische Barbie“ (Margot Robbie), die blondeste und klischeehafteste von allen, und Ken (einfach toll: Ryan Gosling) in der pinken Barbie-World, in der auch Astronauten-Barbie, Rollstuhl-Barbie, Nobelpreis-Barbie, Plus-Size-Barbie etc. und weitere unzählige Kens in ihren Puppenhäusern durch die Gegend stöckeln oder schweben. Ihrem Dauerlächeln geschuldet, ist jeder Tag „der beste Tag ever“, bis Barbie plötzlich der Gedanke an den Tod einschießt. Die Suche nach dem Woher, Weshalb, Warum setzt eine Geschichte in Gang, in der die Figuren allmählich ein Bewusstsein für sich selbst und für die Gesellschaft entwickeln, die sie geschaffen hat - und sie kritisch betrachten. Bevor die Ebenen ineinander fallen, müssen Barbie und Ken aber nach Venice Beach – „von einer Welt aus Plastik, in die andere Welt voll Plastik“. Eine Reihe gelungener popkultureller Subversionen ist die Folge; sehr schön wird mit toxischer Männlichkeit und Homophobie gespielt. Komödien-Gott Will Ferrell ist der CEO von Mattel und (somit) im Vorstand des kapitalistischen Patriarchats. Heimlicher Höhepunkt dieses Films, der trotz aller Ironie auch ein Werbeclip für Mattel ist, ist die Dekonstruktion des Welthits „Push“ aus dem Jahre 1997, der als Hymne aller Incels herhalten muss. Geboren aus der Illusion der Perfektion, wird Gerwigs Barbie menschlich, aber nicht durch die Veränderung ihres Äußeren, sondern durch ihre Innenschau, indem sie, frei nach Leonard Cohen, zeigt, dass rein gar nichts an dem Riss vorbeiführt, den es immer braucht, damit das Licht reinfällt. (Alexandra Zawia) Barbie USA 2023. Regie: Greta Gerwig. Mit Margot Robbie, Ryan Gosling, America Ferrera, Will Ferrell. Warner. 114 Min. Der Bundesrat verschafft dem Tauziehen um das ORF- Gesetz noch einen kuriosen Aspekt. Die Abstimmung endete 29 zu 29 – mit geringem Effekt: Der Beschluss des Nationalrats kann erst acht Wochen später kundgemacht werden. Weniger harmlos sind die Auswirkungen des Gesetzes auf den Medienmarkt und die Verwerfungen unter seinen Teilnehmern. Diesmal gilt das nicht nur für die Beziehung von öffentlich-rechtlichem Funk und privaten Medien, die solche Tiefpunkte bereits mehrmals überwinden konnten. Neben der geschäftlichen Ebene haben sich ungewohnt harte Fronten im Journalismus gebildet, die schon aus ständischen Existenzinteressen wieder schwinden müssen. Entstanden ist diese Gegnerschaft durch eine seltene Geschlossenheit des ORF. Generaldirektor Roland Weißmann hat für den Kampf in eigener Sache sogar die hartnäckigsten internen Kritiker verstummen lassen. Eine erstaunliche Managementleistung mit letztlich aber überschießender Wirkung. Denn aus der Loyalität zum Arbeitgeber wurde: „Wer nicht für uns ist, ist gegen uns.“ Diese Selbstsicht des ORF hat das Ausmaß einer konstruktiven öffentlichen Debatte darüber beschränkt, welches gemeinschaftlich finanzierte Medium Österreich heute braucht. Das ist nicht nur schlecht für die geschäftlichen Aspekte des Marktes sondern auch seine demokratiepolitischen Aufgaben. Journalismus als Instrument für diese gesellschaftliche Anforderung darf sich nicht in „der Öffi“ und „die Privaten“ teilen lassen. Er muss unabhängig davon funktionieren – können. Dazu braucht es mehr denn je das öffentliche Gespräch. Es geht weniger um das Aufweichen von Positionen sondern vorerst die allgemein verständliche Erklärung ihrer Grundlagen. Also eine Kernaufgabe von Journalismus. Er darf sich von purer Machtpolitik nicht zum Transparenzversagen in eigener Sache verführen lassen. Der Autor ist Medienberater und Politikanalyst.
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