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DIE FURCHE 20.04.2023

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DIE FURCHE · 16 4 Das Thema der Woche Türen öffnen 20. April 2023 Von Renate Habinger Da sitzt man im stillen Kämmerlein, werkt sich durch Ideen, Gedanken, Bilder, Texte, Zweifel, Terminmurks, Erfreuliches und Widrigkeiten, und schafft es dann irgendwie, dem Verlag das Buchprojekt zu liefern oder die Bilder gleich in die Reproanstalt. Dann wartet man, dass alles fertig wird: Lektorat, Grafik, Druck, Buchbinderei. Und dann? Dann flattert das Buch ins Haus. Endlich! Fremd, aufregend und interessant. Und dann? Wie kommt das Buch zu den Kindern? Denkt man darüber nach, wie sich dieser Weg zu den Kindern gestaltet, dann fallen einem mehr Hürden und Hindernisse ein als klare Weichenstellungen und offene Wege. Schnelllebigkeit, Vertriebslabyrinthe, Imageprobleme des Buchs. (Aber alle müssen lesen können, oder? Leider – statt es zu dürfen!) Dazu kommt: Welche Bücher gefallen der Kritik? Und welche den Buchhändlerinnen und Buchhändlern? Welche finden den Weg in die Bücherei, welche Buchtitel huschen von Mund zu Mund? Weil eine Etage im Haus ohnehin einen guten Nutzen finden wollte, habe ich mit einem kleinen Team das Kinderbuchhaus ins Leben gerufen, das war 2013. Nicht vorrangig für meine Bücher, sondern vor allem für all die wunderbaren Bücher, die es gibt; die einen ästhetischen Genuss bedeuten, sorgfältig gemacht sind, die neugierig machen und alle großen und kleinen Themen aufzeigen ‒ die leichten und die schweren. So ist auch für das eigene Vergnügen gesorgt, so kann das Herz berührt werden! Eintauchen, schmökern, genießen – für Groß und Klein. Nur war nicht von Anfang an klar, wie man Bücher und Kinder am besten zusammenführen, wie man die Inhalte in den Büchern für alle (!) Altersgruppen zugänglich machen kann. Inhalte greifbar machen Im Lauf der letzten zehn Jahre haben wir Mitmach-Ausstellungen entwickelt, die Lesen und Spielen verbinden und so die Inhalte der Bücher greifbar machen. All das natürlich hands-on. Im Kinderbuchhaus darf und soll alles verwendet, erforscht, ausprobiert werden; in einem Hin und Her zwischen aktiven Phasen des Spielens und (vermeintlich) nichtaktiven Phasen des Vorlesens und Buchbetrachtens, des Gesprächs und des Austauschens – natürlich wissen wir, dass auch diese Phasen äußerst aktiv sind! Macht mit Jeden Samstag lädt das Kinderbuchhaus ein, Bücher und Ideen kennenzulernen, zu staunen, mitzumachen. Jährlich wechselnde Ausstellungen geben ein Thema vor. Renate Habinger über die im Kinderbuchhaus im Lauf der letzten zehn Jahre entwickelten, lustvoll gestalteten Mitmach- Ausstellungen, die Lesen und Spielen verbinden. Und wie kommen die Bücher zu den Kindern? Nun gibt es jährlich eine Mitmach-Ausstellung zu einem Thema, jährlich neue Bücher und neue Objekte, neue Spielmöglichkeiten und ein neues „Gesicht“ der Räume. Die Ausstellung mit den Pop-up-Büchern „Klipp-klapp: Pop-up“ musste natürlich ganz anders aussehen als die Märchenausstellung „Im Märchenwald“ oder „Versteckt“, und natürlich auch anders als das „Fundbüro“! Am schönsten ist es, wenn die Kinder die Tür aufmachen und ihre Augen vor Staunen kugelrund werden. Wenn sie „ Die Mitmach-Ausstellungen sind für alle da, ob groß oder klein, alt oder jung. Die Familie kommt gemeinsam, und jede Person soll etwas für sich entdecken können. “ Foto: Harald Eisenberger wiederkommen und genau wissen, wo sie diesmal hinwollen, wenn sie das Vorlesen fordern und Fragen stellen, wenn sie nach dem Samstagsbesuch am Sonntag beim Frühstück fragen, ob sie heute wieder ins Kinderbuchhaus gehen können – leider haben wir nur einmal pro Woche geöffnet. Aber wie geht man an so etwas heran? Welche Fragen ergeben sich bei der Planung? Wie kann man zum Beispiel das Thema der derzeit laufenden Ausstellung „Wo ich wohne“ aufbereiten? Was gehört alles dazu? Die Wohnungen der Menschen? Oder auch die der Tiere? Wohnen die nicht auch irgendwo? Haben alle eine Wohnung? Einen Platz, wo sie bleiben können? Einen, wo sie sogar willkommen sind? Und wenn sie so einen Platz haben, wie sieht er aus? Muss eine Wohnung geplant werden – von einem Architekten oder einer Architektin vielleicht? Ist jeder Vogel ein Architekt? Wie setzt man beim Mauerbau Ziegel auf Ziegel? Und wie baut man einen Rundbogen? Wie kann ich auf der Baustelle eine ganze Stadt planen? Was soll alles da sein – alles nur für mich, oder auch für andere? Wie würde eine Wohnung für Pippi ausschauen oder für Zwerg Nase? Oder will ich für eine andere Lieblingsfigur einen Raum gestalten? Wie soll das Hochhaus weiter in den Himmel wachsen? Wie lebt man auf einem Hausboot? Wie wohnen andere Kinder? Was ist Ordnung? Und wie ordentlich soll es sein bei mir? Die Liste der Fragen kann beliebig erweitert werden … Aber es geht ja um Lösungen! Was ist nun aus dem Thema „Wo ich wohne“ entstanden? Die Villa Kunterbunt ist ein eigens gebautes Hochbett, „bunt“ bemalt. Oben kann man zwischen großen Pölstern gemütlich schmökern, Bücher mit Wohnungen gibt es ja genug. Aber erst einmal muss man es schaffen, die Leiter zu erklimmen. Zu ebener Erde gibt’s einen Minikleiderkasten, ein paar Hocker und ein kleines Spielklavier für das Nachmittagskonzert. Von der Wand lacht einem Pippis Pferd entgegen, gleich dahinter ist die große Bücherwand mit den vielen Bilderbüchern. Das Hochhaus wächst hoch hinaus, fast bis in den Himmel, allerdings sieht man immer nur einen kleinen Teil davon, der Rest ist aufgerollt und wird erst am letzten offenen Nachmittag Mitte Juni gezeigt – mal schauen, was zu sehen sein wird. Dass ein Christkind dabei ist, kann ich schon verraten. Auf der großen Baustelle mit einem Holzkran wird nach Herzenslust gebaut – meist für Menschen. Das Baumaterial kann man sich aus den beiden „Baumärkten“ holen und vom Schachtelberg hinter der Baustelle. Ideen blitzen aus Büchern heraus oder aus der eigenen Vorstellungskraft. Kürzlich ist sogar ein Kinderbuchhaus dazugekommen – dass uns das nicht selbst eingefallen ist. Zum Glück haben mehrere Köpfe mehrere gute Ideen. Im Architekturbüro wird auf dem Zeichenbrett oder auch auf Millimeterpapier geplant, die Frage ist nur: Soll es ein Turm, ein Hausboot oder ein gemütliches Nest werden? Oder etwas anderes? Natürlich gibt’s auch eine Haus-Baustelle, wo mit kleinen Ziegelsteinen gemauert werden kann. Und eine Straße mit Bücher-Haus- und Straßenbildern schlängelt sich zickzack um das Schmökersofa. Empfangen wird man am Eingang von einem Häuschen aus Karton – noch ist es leer, aber vielleicht zieht doch mal jemand ein? Darüber im Netz hängt ein Vogelnest, aber halt, wohnt da ein Krokodil? Vielleicht, weil es auch Eier legt? Wer weiß. Für Groß und Klein, Alt und Jung Abgesehen von der laufenden Mitmach- Ausstellung „Wo ich wohne“ vielleicht noch drei Aspekte, die für alle unsere Ausstellungen relevant sind. Für Groß und Klein: Die Mitmach-Ausstellungen sind für alle da, ob groß oder klein, alt oder jung. Die Familie kommt gemeinsam, und jede Person soll etwas für sich entdecken können. So wie in einem Buch, das ja auch für alle interessant sein sollte. Die gemeinsame Zeit schafft das gemeinsame Erlebnis, und wenn das ein erfreuliches ist, umso besser. Positive Erlebnisse rund ums Buch schaffen die Motivation, sich tatsächlich gern damit zu befassen. Dass wir lesen können müssen – okay, das hat nichts mit den Inhalten der Bücher zu tun. Aber die sind eben das Spannende! Die (visuelle) Ästhetik: Ohne Anspruch auf Ästhetik geht nichts, sie lässt das Herz aufgehen und die Augen staunen. Es ist interessant, wie stark auch Kinder darauf reagieren. Wir planen und gestalten unsere Ausstellungen immer – nun, sorgfältig ist sicher nicht der richtige Ausdruck – lustvoll. Trotzdem ist alles so gemacht, dass die Herstellung nachvollziehbar bleibt. Man sieht, wie die Dinge entstanden sind, und weiß, dass man das vielleicht auch selbst kann. Es ist keine Hexerei, aber doch ist es dazu angetan, einen zu be- und verzaubern. Spielen und Schmökern: Dass wir das Spiel mit Büchern verbinden, habe ich bereits angesprochen. So werden die Inhalte lebendig, die Vorstellungskraft in Gang gebracht, Sprache, Sehen, der persönliche Austausch angeregt – und genau diese vermeintlich einfachen Vorgänge brauchen wir, um gut sprechen und somit lesen und schreiben zu lernen. Wenn uns das mit den Ausstellungen im Kinderbuchhaus gelingt, ist ein Lächeln auf mein Gesicht gezaubert. Die Autorin ist Illustratorin, die auch schreibt, und künstlerische Leiterin des Kinderbuchhauses im Schneiderhäusl/ Oberndorf an der Melk. Das Kinderbuchhaus im Schneiderhäusl Wo ich wohne, Mitmach-Ausstellung Bis 17. Juni 2023, offen jeden Samstag, 14–18 Uhr, Eintritt frei. Oberndorf an der Melk www.kinderbuchhaus.at

DIE FURCHE · 16 20. April 2023 Das Thema der Woche Türen öffnen 5 Wer bin ich? Teil 1 oder Wie flüchte ich aus einer Schublade? Von Heinz Janisch Ich habe es getan. Ich habe unter einem falschen Namen einen Tisch reserviert – und es hat funktioniert! Und das ist erst der Anfang. Ich werde jetzt öfter ein anderer sein, obwohl dieser andere eigentlich ich bin. Es ist mein Training. Ich übe. Was in der Pizzeria funktioniert hat, muss auch am Buchmarkt funktionieren. Ich werde ein Buch unter einem anderen Namen veröffentlichen. Das Buch wird von mir sein, aber doch zu einem anderen Ich von mir gehören, meinem zweiten Ich. Es ist kompliziert, aber machbar. Ein Buch von mir wird erscheinen, und die geschätzten Buchhändlerinnen und Buchhändler werden es nicht sofort in die Kinderbuchabteilung tragen. Das Buch meines zweiten Ichs wird ganz vorn auf einem Tisch liegen, nahe der Kassa, bei den Krimis und Bestsellern. Oder zumindest in der Nähe. Jedenfalls nicht zwischen bunten Plastikwindrädern, gepunkteten Fahrradklingeln und Plüschtieren. Auf dem Buch wird ein Name stehen, der nach Heimweh und Fernweh klingt, nach Provence und Bretagne, nach Capri, Kreta und Mallorca. Die Fotografie auf dem Cover wird eine Küste, eine Klippe, eine Brandung zeigen, ein Segelboot und einen Leuchtturm. Dieses Buch wird in den Bestsellerlisten stehen. Ich werde die Listen sehen und dem klingenden Autorennamen heimlich zunicken – gut gemacht, zweites Ich! „Hast Du kein Pseudonym? Nicht einmal ein offenes? Ich hab sogar zwei geschlossene.“ Solche Gespräche mit Autorinnenkolleginnen und Autorenkollegen bei Lesereisen haben mich ins Grübeln gebracht. Warum sollte ich in einer einzigen Schublade stecken bleiben? Warum das Schild „Kinderbuchautor“ nicht einfach akzeptieren – und dafür zwei, drei weitere Schilder in Anspruch nehmen? Ich habe gelernt, dass es offene Pseudonyme gibt – man bekennt sich dazu, dass man unter einem italienischen oder französischen Namen Krimis schreibt, die in Italien oder Frankreich spielen, am besten in Gegenden, in denen man zumindest einmal seinen Urlaub verbracht hat. Und es gibt geschlossene Pseudonyme, die auf keinen Fall verraten werden dürfen. Niemand soll wissen, dass das dritte oder vierte Ich Erotikromane schreibt oder Science-Fiction- Romane, in denen die Erdkugel explodiert. Seit diesen Gesprächen denke ich über neue schöne, aufregende Namen nach. Ich erfinde geheimnisvolle Lebensläufe. Unter meinem Namen einen Krimi anzubieten – ich habe es versucht. „Sie sind doch Kinderbuchautor!“ war mit Entrüstung zu hören. „Warum wollen Sie plötzlich Leute umbringen?“ Ein tadelnder Blick. „Ich an Ihrer Stelle würde die Finger davon lassen. Sie ruinieren sich noch Ihren guten Ruf.“ Ruinieren ist schlecht. Das will man nicht. Man will nur zwischendurch so richtig Erfolg mit einem TEIL 2 Krimi haben, am liebsten gleich mit einer Reihe, damit man dann wieder in Ruhe Kinderbücher schreiben kann. Also doch ein zweites Ich? Die Namensliste wird von Tag zu Tag größer. Irgendwann muss ich mich entscheiden. Bin ich eher ein Italiener oder ein Spanier? Ein Grieche oder ein Portugiese? Ein Franzose oder gar ein Amerikaner? Wer bin ich? Der Südburgenländer in mir tut sich schwer. Dieses Spiel mit der Lüge sorgt für Unbehagen. Darf man ein Buch mit einem Täuschungsmanöver beginnen? „Warum nicht?“, sagen die Freunde und erfinden ein Abendessen lang die wunderbarsten Namen. Da müssen viele Bücher von vielen Ichs geschrieben werden. Ich gerate am Ende des Abends in Streit mit mir selbst. Ist mir mein erstes Ich nicht genug? Ist es so schlimm, in einer bestimmten Schublade zu stecken? Kinderliteratur, da geht es um Kinder und um Literatur, beides liebe ich – also ist sie doppelt kostbar, diese Literatur, die auch für Kinder gedacht ist. Wer bin ich? oder Funken aus der Schublade Auszug aus meiner Dankesrede zum Österreichischen Kinder- und Jugendbuchpreis für das – von Helga Bansch illustrierte – Bilderbuch „Zack bumm!“: In alten Märchen findet man die schöne Formulierung: „Als das Wünschen noch geholfen hat.“ Ich glaube an Märchen. Und ich glaube an das Wünschen. Ich wünsche mir, dass Autorinnen und Autoren in Zukunft nicht die Frage gestellt wird: „Warum schreiben Sie für Kinder?“ Ich wünsche mir, dass Autorinnen und Autoren in diesem und in anderen Ländern die Frage gestellt wird: „Warum schreiben Sie nicht für Kinder? Haben Sie Angst vor dem offensten, ehrlichsten und kritischsten Publikum der Welt, das gnadenlos zeigt, was es von einem Text hält? Haben Sie Angst davor, kurz und prägnant formulieren zu müssen, um in wenigen Bilderbuchzeilen etwas auf den Punkt zu bringen oder um in zwei, drei Sätzen einen weiten Raum zu öffnen?“ Ich würde mir wünschen, dass Kinder- und Jugendbuchautorinnen und -autoren nicht die Frage zu hören bekommen: „Weshalb gehen Sie in Schulen?“ Oder: „Haben Sie das notwendig? Wozu tun Sie sich das an?“ Ich würde mir wünschen, dass sie gefragt werden: „Was wäre noch alles denkbar, um möglichst vielen Menschen Literatur näher zu bringen?“ Ich würde mir wünschen, dass auch außerhalb der Schule gesehen wird, dass Kinder- und Jugendbuchautorinnen und -autoren durch ihre Lesungen, Workshops, Schreibwerkstätten, Diskussionen über Literatur im höchsten Maße politisch aktiv sind. Sie sind politische Widerstandskämpfer, die in unzähligen Veranstaltungen, Gesprächen, Schulbesuchen mutige, eigenverantwortliche, politisch hellwache junge Menschen für Literatur interessieren und damit für die schwierige und wichtige Kunst des Fragens. Denn genau davon handelt Literatur: vom ununterbrochenen Fragen. Fragen können Funken sein. Ich wünsche mir von uns allen, die wir Bücher für Kinder machen, dass „Nimm es als Spiel“, sagen die Freunde. „Es macht auch Spaß, in andere Ichs zu schlüpfen. Warum nicht zwischendurch einen Mordfall lösen?“ Das klingt jetzt vielleicht so, als würde ich nicht brennen für das, was ich tue. Als würde ich sie geringschätzen, diese Schublade Kinderliteratur. Das Gegenteil ist der Fall. Es wäre nur schön, wenn wir nicht für alles Schubladen brauchen würden. Ich liebe das Schreiben für Kinder. Und dass ich nicht dafür brenne? Mehr dazu unten, da regnet es ein paar Funken aus der Schublade. Aber bleiben wir bei der Sehnsucht nach den anderen Büchern, die man auch schreiben will. Romane, Krimis, Novellen – was auch immer. Wobei – ehrlich gesagt – geschrieben sind sie schon. Zumindest manche davon. Nur: Wie flüchte ich aus der Schublade? Vielleicht muss man es einfach riskieren. So wie ich heute. Das Üben hat geholfen. Ich habe es getan. Ich habe einen Krimi weggeschickt, auf dem Manuskript steht ein wunderschöner Name. Ich habe ein Baguette eingekauft, dazu Käse und Rotwein. Mir ist nach Feiern zumute. Ich weiß jetzt, wer ich bin. Ich bin ein Franzose. Der Autor ist verantwortlicher Redakteur der Porträtreihe „Menschenbilder“ beim ORF und veröffentlichte viele Kinderbücher, die in mehr als 25 Sprachen übersetzt wurden. Info: www.heinz-janisch.com wir aufhören, uns und unsere Arbeit kleinzureden und kleinzudenken. Wir können mit Recht stolz sein auf das, was wir mit jeder Zeile, mit jedem Strich, mit jedem neuen Buch versuchen. Ich wünsche mir, dass wir noch genauer, noch vorsichtiger, noch konzentrierter, noch intensiver, noch wütender und zugleich noch zärtlicher werden in dem, was wir im Leben – und damit auch in der Literatur – tun. Unser Buch „Zack bumm!“ endet mit dem Satz: „Es klang so, als hätte jemand eine Tür aufgemacht.“ Ich wünsche uns, dass wir es schaffen, mit unseren Büchern noch viele Türen aufzumachen. (Heinz Janisch) Illustration: Helga Bansch / Jungbrunnen Verlag Nächste Woche im Fokus: Zack bumm! Für ihr Buch „Zack bumm!“ erhielten Helga Bansch und Heinz Janisch 2001 den Österreichischen Kinder- und Jugendbuchpreis. Eine der wesentlichsten Errungenschaften der Bürgerproteste von 1848 war das Erringen der Pressefreiheit – in einigen Teilen der Welt. Global steht es um freie Medien 175 Jahre danach immer noch nicht zum Besten. Im Gegenteil. Ein Fokus im Vorfeld des Tages der Pressefreiheit.

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