2 · 11. Jänner 2024 DIE ÖSTERREICHISCHE WOCHENZEITUNG · SEIT 1945 80. Jg. · € 6,– sich seiner – rhetorischen – Frage an: „Kann das irgendjemand ernst nehmen?“ Diese Entwicklung ist schon in Fiducia supplicans grundgelegt, das vorgab, die Lehre zu Homosexualität zu belassen, wie sie ist – das heißt sie weiter als prinzipielles Übel und „sündhafte“ Neigung anzusehen. Anstatt es an der Wurzel anzugehen Von Otto Friedrich und eine ethische Neubewertung der Sexualität aufgrund humanwissenschaftlicher, ie vor Weihnachten an dieser man allerdings keine prominente Stimme, aber auch biblischexegetischer (vgl. Seite Stelle konstatierte „schöne Bescherung“ entpuppt sich als va als „Gotteslästerung“ brandmarkte. Erkenntnisse zu entwickeln, tut auch Fidu- die diese – zurzeit noch verbale – Barbarei 6 dieser FURCHE) und moraltheologischer tikanischer Scherbenhaufen: Dafür schob Kardinal Víctor Manuel Fernández, der Chef des Glaubensdikasteriums, Alten“ bleiben. Das kann nur schiefgehen. cia supplicans so, als würde da alles „beim Anders sind die Entwicklungen nach der römischen Erklärung Fiducia am 4. Jänner eine Erklärung zu Fiducia supplicans nach, in der er der konservativen che davon Abschied nehmen, dass die Welt – Im Lauf der Geschichte musste die Kir supplicans über die Segnung von „Paaren in „irregulären Beziehungen“ (also gleichgeschlechtliche Paare und geschiedene Wie auch für schwule und lesbische Paare doch de oder dass – wie mittelalterliche Theo Fundamentalopposition den InstantSegen wörtlich – in sieben Tagen erschaffen wurderverheiratete) nicht zu charakterisieren. noch schmackhaft zu machen suchte. logen dachten – die Frau kein vollwertiger Dass es im konservativen Kirchenlager Mensch sei. Dass zur Homosexualität nach Entrüstung geben würde, war vorauszu „Kann das jemand ernst nehmen?“ heutigem Wissenstand in der Bibel einfach sehen. Und auch, dass diese Parteiung weltweit gut vernetzt ist und laut schreit, anstatt ist, ergibt sich aus den „Klärungen“, die in analog auch in die Denkstuben von Glau Dass „InstantSegen“ gewiss nicht falsch keine Aussagen vorfindbar sind, sollte sich sich tatsächlich einer – auch kontroversen – der nachgereichten Erklärung zu finden benshütern herumsprechen. Debatte zu stellen. Der von Papst Franziskus als Glaubenshüter emeritierte deutsche toraler Fürsorge“, diese dürften nur sehr Menschen, die weiter „in Sünde“ leben, ist sind: Es ginge nur um „Segnungen aus pas „Pastorale“ Ausnahmen zu machen für Kardinal Gerhard Müller setzte sich sofort kurz sein („10 oder 15 Sekunden“!) und nur Kosmetik, weil diese Menschen in ihrer an die Spitze der Empörten, qualifizierte keine rituelle Form annehmen. Außerdem Würde nicht ernstgenommen werden. Das das Ansinnen der Segnungen als „Gotteslästerung“ – und verlautete, wäre er noch an mit einer standesamtlichen Feier und in gen“ leben. Solange Rom sich nicht traut, sei dürften sie nie im direkten Zusammenhang gilt für alle, die in „irregulären Beziehun der Spitze des Glaubensdikasteriums, hätte Kleidung, mit Gesten und Worten, die Ausdruck für eine Ehe sind, stattfinden. Und und des Segens bedürfen – und ihren Lene Lehre von allen Menschen – die des Heils es Fiducia supplicans nie gegeben. Von afrikanischen Bischofskonferenzen, auch nicht an einem wichtigen Platz im Kirchengebäude oder vor dem Altar. che wie Fiducia supplicans nur gut gemeint. bensformen her zu entwickeln, sind Versu aber auch aus Polen oder Kasachstan kam lautstarke Ablehnung. Die Krone setzte dem Rom agiert wieder einmal, indem es verschlimmbessert. Der Wiener Pastoraltheolhaufen – oft das Gegenteil von gut. Und das ist – siehe den aktuellen Scherben Ganzen der – katholische – Staatspräsident von Burundi auf, der Homosexuelle öffentlicher Steinigung anempfahl. Bislang hörte rumeiern“ des Vatikans und man schließt ge Johann Pock nennt diese Vorgänge „He otto.friedrich@furche.at Wilfried Stadler über das Mysterium, dass nicht nur Spitzenpolitiker, sondern auch erfahrene Ex-Banker und Investoren René Benko bis zuletzt blind vertrauten. Seite 5 Wie viel ist genug? Brigitte Quint und Manuela Tomic diskutieren im dieswöchigen „Lass uns streiten!“ gesetzliche Einkommensgrenzen für Topmanager. Seite 10 Nicht nur äußere Feinde, auch innere Skeptiker bedrohen das „System“ der liberalen Demokratie, meint Christian Schacherreiter im „Dieseits von Gut und Böse“. Seite 11 Der Verfassungsgerichtshof hat den Bestellmodus der ORF-Gremien aufgehoben, die Regierung bleibt untätig: Ein gesetzloser Zustand droht, warnt Peter Plaikner. Seite 17 Lange wurde es behauptet, nun wird es realisiert: Die Wärmepumpe ist der Zukunftsschlager in der Raumwärme – auf kommunaler wie individueller Ebene. Seite 18 Österreichische Post AG, WZ 02Z034113W, Retouren an Postfach 555, 1008 Wien DIE FURCHE, Hainburger Straße 33, 1030 Wien Telefon: (01) 512 52 61-0 Das Gespräch führte Martin Tauss ie seelische Gesundheit und ihre wissenschaftlichen Grundlagen sind das Feld, das Joachim Bauer mit zahlreichen Sachbüchern beackert – und einer breiten Öffentlichkeit fundiert vermittelt. Sein jüngstes Buch ist zum Manifest geworden: In „Realitätsverlust“ (Heyne, 2023) widmet sich der Arzt und Psychotherapeut den Schattenseiten der Digitalisierung und warnt vor einem „Rückfall hinter die Aufklärung“, ja einer „Bedrohung der Menschlichkeit“. Auch sein Vortrag bei der diesjährigen Fachtagung von Pro Mente Wien am 11. Jänner (siehe Seite 9) steht im Zeichen dieses Themas: „Werden Künstliche Intelligenz und virtuelle Welten den Mitmenschen ersetzen? Was folgt aus dem Ausstieg aus der analogen Realität?“ DIE FURCHE bat Bauer im Vorfeld der Tagung zum Gespräch. DIE FURCHE: Sie diagnostizieren einen Realitätsverlust, der durch die Verlagerung unseres Lebens in die digitalen Welten entsteht: „Die vordergründige Freundlichkeit, mit der dies geschieht, macht daraus einen hypnotischen, der bewussten Wahrnehmung entzogenen Prozess.“ Woran erkennen Sie die Anzeichen dieser Entwicklung? Joachim Bauer: Dass Menschen sich gegenseitig immer weniger direkt begegnen und Zeit füreinander nehmen, stattdessen ständig an Bildschirmen kleben. Wie oft lässt sich beobachten, dass kleine Kinder, die Kontakt zu einer begleitenden Bezugsperson suchen, diese nicht erhalten, weil die Erwachsenen mit dem Handy zugange sind. So lernen schon die ganz Kleinen: Das wahre Leben findet nicht im analogen „Hier und Jetzt“, sondern in der digitalen Welt statt. DIE FURCHE: Der Begriff „Entfremdung“ bekommt heute also eine neue Bedeutung … Bauer: Millionen Menschen sind viele Stunden am Tag in den sozialen Medien oder in Videospielen unterwegs. Der analoge Kontakt zu Familien und Freunden ist oft auf das Notwendigste reduziert: kein Zusammensein beim gemeinsamen Spielen am Tisch, beim Sport oder Musizieren. Auch für Begegnungen mit der Natur bleibt keine Zeit mehr. Das ist übrigens einer der Gründe für die erstaunliche Gleichgültigkeit gegenüber dem Klimawandel. Wenn es nach der Digitalindustrie geht, sollen wir bald einen großen Teil unseres Lebens in einer komplett künstlichen Welt, dem sogenannten Metaversum, verbringen. Diese „Ent-Persönlichung“ des gesamten Lebens macht sogar vor den Kirchen nicht halt. Die Evangelische Kirche, der ich angehöre, hat auf dem Nürnberger Kirchentag 2023 die nen Daten in einer Weise verarbeiten, die tastische Rechenpotenziale und bestehen der gewöhnlichen Menschen im Mittelalter Predigt beim Gottesdienst durch Künst- dem menschlichen Gehirn ähnlich ist – alles prima. Einige Leute aus den Digital- Anschein, als könnten sie denken und spre- oder gibt es dafür wissenschaftliche An- sogar den Turing Test: Sie erwecken den müssen für uns wohl im Dunklen bleiben – liche Intelligenz halten lassen – aus meiner Welche Bilder entstehen, wenn Ma- Konzernen und manche Theoretiker, darchen wie ein Mensch. Tatsächlich aber wishaltspunkte? Sicht ein Tanz ums Goldene Kalb ... schinen zu Depression, Angst oder Chalmers, verkünden jetzt aber allen Ernken über die derzeitige Entwicklung anunter der bedeutende US-Philosoph David sen KI-Systeme nicht, was sie tun. Bauer: Der Vergleich soll zum Nachden- DIE FURCHE: Sie kritisieren technologische Visionen, in denen der Mensch wie eine Psychose befragt stes, man könne in einem Computer mit DIE FURCHE: Sie sehen im Hype um neue virtuelle Welten eine „digitale Mystik“ – und gen haben die Wirkung von Suchtmitteln, regen. Smartphones und ihre Anwendun- Maschine gesehen wird. Übrigens basierte auch das milliardenschwere, aber we- Mente-Tagung in wusstsein, Geist und Seele entstehen las- vergleichen den aktuellen Verlust der ana- sie sind das neue „Opium des Volkes“. Die werden? Die Pro Künstlicher Intelligenz eine Person mit Benig erfolgreiche „Human Brain Project“ der Wien zeigt die Antworten in einer de, dass sich aus immer weiter optimierter im Mittelalter: Die Wirklichkeitswahrneh- steckt ein ideologisches Konzept, das von sen. Dem liegt die irrige Annahme zugrunlogen Wirklichkeit mit der Realitätsabkehr Digitalindustrie will das so. Hinter alldem EU auf der Annahme, das menschliche Gehirn sei als eine Art von Supercomputer zu Ausstellung (Bild Datenspeicherung und Informationsverarbeitung irgendwann so etwas wie Bewusst- durch „religiösen Jenseitszauber“ beein- Philosophen vertreten wird: Der Transmung und Geistesgegenwart sei damals Digitec-Managern sowie einflussreichen verstehen. Sind das also rundum verkehrte Annahmen? für die Seele“). sein ergebe. Künstliche neuronale Netträchtigt gewesen. Das ist eine faszinieren- humanismus sagt, dass die reale Welt kei- oben: „Erste Hilfe Bauer: Es macht durchaus Sinn, dem Menschen technische Modelle als Hilfsmit- sind Rechenmaschinen. Sie besitzen fankulativ, denn die geistigen Verfassungen stehe irgendwann vor der Ablösung. Der ze, aus denen Computer mit KI bestehen, de Hypothese, zugleich aber auch sehr spene Zukunft habe, auch die Menschheit tel oder Reparaturbausteine anzubieten: Mensch könne jedoch unsterblich werden, Denken Sie an Hirn-Computer-Schnittstellen, die es Patienten und Patientinnen mit KI „hochladen“ lasse. Dass wir als Kon- indem er seinen Geist in einen Computer mit schweren neurologischen Beeinträchtigungen erlauben, zu kommunizieren ausgeben sollen, mit dem Versprechen, sumenten für digitale Produkte jetzt Geld oder künstliche Arme oder Beine zu bedienen. Auch Computer mit Künstlicher Intellich werden zu können: Das erinnert doch später in einem digitalen Jenseits unsterbligenz sind technische Modelle: Sie kön- auf frappierende Weise an das Mittelalter! DIE FURCHE · 3 16 Diskurs 18. Jänner 2024 IHRE MEINUNG Schreiben Sie uns unter leserbriefe@furche.at Weltweite Abgründe Dieser Scherbenhaufen Von Otto Friedrich Nr. 2, Seite 1 Zuerst danke für die profunden Hintergrund-Artikel in Ihrer Qualitätszeitung! Bezüglich der Irritationen wegen der Segnung homosexueller Paare: Ich denke, wenn selbst die kleinsten Reförmchen so viel Polemik und Widerspruch auslösen, dann erhebt sich für mich die Frage, wie weit die Kirche als Weltkirche überhaupt noch regierbar ist? Wenn sogar die „brüderlichen“ Bischöfe mit gegenseitigen Häresie-Vorwürfen sofort zur Stelle sind? Wenn selbst innerhalb Europas (siehe Deutschland versus Polen) oder eines einzigen Landes wie den USA die Gräben derart abgrundtief sind? Die Vor-zurück- Bewegungen im Vatikan sind ja nur ein Spiegelbild dieser weltweiten Abgründe. Es ist verwunderlich! Gibt es auch in der Kirche keinen gemeinsamen Kitt mehr? Sind wir nur mehr Kinder dieser Welt? Pfarrer Karl Niederer Pfarre St. Anna-Gösting, 8051 Graz Überlegungen zum Segen wie oben Das Segens-Dokument Fiducia supplicans erlaubt erstmals die Segnung von homosexuellen Paaren. Laut dem Präfekten des Glaubensdikasteriums, Víctor Manuel Fernandez, dürften diese Segnungen nur wenige Sekunden dauern, keine rituelle Form annehmen und niemals im direkten Zusammenhang etwa mit einer standesamtlichen Feier erteilt Friedensbote – auch damals ungehört Vor 60 Jahren pilgerte Papst Paul VI. ins Heilige Land – ein Meilenstein für die Aussöhnung mit dem Judentum und die Ökumene mit der Orthodoxie. · Seite 7 Das Thema der Woche Seiten 2–4 Rom rudert in Bezug auf die Segnungen gleichgeschlechtlicher Paare zurück. Die Glaubenshüter der katholischen Kirche verschlimmbesserten ihr eigenes Dokument dazu. Dieser Scherbenhaufen D Die Probleme der Welt werden meist durch die Brille des Globalen Nordens betrachtet. Eine fatale Einseitigkeit. Einladung zum Perspektivenwechsel. Vom Süden aus gesehen „ Die Segnungen dürfen nur sehr kurz sein (‚10 oder 15 Sekunden‘!) und keine rituelle Form annehmen. “ Die Infantin wird fehlen Neben dem Schreiben war die Kunst Helena Adlers große Leidenschaft. Ihre Literatur ist bildgewaltig. Am 5. Jänner ist die Schriftstellerin mit nur 40 Jahren gestorben. Ein Nachruf. · Seite 15 Illustration: Rainer Messerklinger Bild rechts: Markus Ladstaetter; KI Midjourney, pro mente Foto: APA/Herbert Neubauer Gelände der Versehrtheit Sie sind schön, sie sind gefährlich: Flüsse faszinieren Esther Kinsky, sie sind ein wiederkehrendes Motiv in ihren Büchern. · Seite 13 Joachim Bauer: Die große Realitätsflucht Der Berliner Arzt und Psychotherapeut über die Suchtwirkung von sozialen Medien und Videospielen, die drohende Verblödung durch ChatGPT und den Wirklichkeitsverlust in digitalen Welten. Seiten 8–9 AUS DEM INHALT Zwischenbilanz des Signa-Skandals Gehaltsgrenzen für Topmanager? Das Unbehagen im Rechtsstaat Die ORF-Gesetzlosen Mit gutem Gewissen 23 Grad furche.at werden. Bei den „Segnungen“ gehe es, so Fernandez, lediglich um die Antwort eines Priesters auf die Bitte zweier Menschen um Gottes Hilfe. Er spricht von der Segnung von Paaren in „irregulären Beziehungen“, obwohl das Richtbeispiel für die Segensformel „explizit nur Einzelne betrifft“. Ein Segensgebet für Einzelne ist aber nicht vergleichbar mit einer Ehesegnung, die eine Bindung und ein Versprechen als Inhalt hat. Auch wenn der Präfekt des Glaubensdikasteriums mit der jüngsten Erklärung um eine Klarstellung bemüht ist, dass ein „Segen“ für homosexuelle Paare kein Hochzeitsersatz ist, so werden homosexuelle Katholiken eine hochzeitsähnliche Segensfeier trotzdem als Vermählung verstehen. Aber welchen Sinn hat dann eine solche „Segnung“? Offensichtlich wird heutzutage das Wort „Segen, Segnung“ sehr beliebig verwendet, daher ein Klärungsversuch: 1. Segen ist ein Auftrag. Das Wort „segnen“ kommt vom lateinischen Wort signare (=bezeichnen). Kirchenoffiziell wird eine Segnung Benediktion (von lat. bene dicere = Gutes zusagen) genannt. Sucht man in der Bibel nach dem Wort „Segen“ oder „segnen“, so ist damit immer ein bestimmter Zweck und Ziel verbunden. Und Gott segnete sie und sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und mehret euch. – Im Zusammenhang bedeutet dies, Mann und Frau sollen zuerst „fruchtbar“, also „reif“ werden und dann sich mehren. Unter „fruchtbar“ ist nicht primär die sexuelle Reife gemeint, sondern die charakterliche Reife. 2. Es gibt kein Recht auf Segen. Einen Segen kann man daher nicht einfordern! Ein Segen wird nie zum Selbstzweck gegeben, sondern dient primär dazu, um anderen zu geben und zu helfen. 3. Ein Segen bedingt die Bereitschaft, heute besser zu sein als gestern. Sonst bleibt die Segensformel eine reine Worthülse. Wenn Segen bedeutet, Menschen etwas Gutes von Gott her zuzusprechen, so stellt eine spontane Segnung ohne Absicht zu bereuen, eine Entwertung der Segnung dar. Das Verständnis des Glaubensdikasteriums von Segnungen mag im liberalen Sinne als Bereicherung gesehen werden, sie stellt aber den Sinn und die Bedeutung in Frage und entwertet den Segen dadurch. Man läuft Gefahr, die ursprüngliche Bedeutung der drei Segen, wie sie in Genesis 1,28 zum Ausdruck kommen, zu verwässern. Somit macht die Kirche nicht nur „die Rechnung ohne den Wirt“, sie lässt die Gläubigen auch über die eigentliche und ursprüngliche Bedeutung einer Segnung weiterhin im Unklaren. Josef Gundacker Familienmanager und Autor, via Mail Hausarbeiten von ChatGPT „Das neue ‚Opium des Volkes‘“ Interview mit Joachim Bauer Nr. 2, Seiten 8–9 Das Interview, das Martin Tauss mit Joachim Bauer führte, ist wirklich sehr lesenswert und Horizont erweiternd. Die Aussage von Joachim Bauer: „Dass sich Schüler und Studierende inzwischen ihre Hausarbeiten von ChatGPT oder ähnlichen Programmen schreiben lassen, wird dazu führen, dass sich die Betroffenen langsam das selbstständige Denken abgewöhnen. Diese Angebote werden sich als Fahrplan in die Verblödung erweisen“, stimmt mich nachdenklich. Wenn immer mehr Menschen die Fähigkeit zum selbstständigen Denken verlieren, dann befürchte ich, gehen wir wirklich finsteren Zeiten entgegen. Ing. Harald Schober, 8160 Weiz DIE FURCHE · 2 8 Gesellschaft 11. Jänner 2024 D Bild: Markus Ladstaetter; KI Midjourney, pro mente KI & Psyche Werden heute immer mehr Menschen zu „Realitätsflüchtlingen“? Joachim Bauer über die Suchtwirkung des Digitalen, Handy-Regeln für Kinder und die drohende Verblödung durch ChatGPT. „Das neue ‚Opium des Volkes‘“ „ Geld auszugeben, um später in einem digitalen Jenseits unsterblich zu werden: Dieses Versprechen erinnert doch frappant an das Mittelalter! “ Skepsis bleibt notwendig Das Unbehagen im Rechtsstaat Von Christian Schacherreiter Nr. 2, Seite 11 Lehrpläne sind keine Gesetze, wie der Autor meint, sondern Verordnungen, die – hoffentlich – in Geist und Buchstaben eines Gesetzes Deckung finden können. Und damit ist die Problematik dieses Gastbeitrages gut beschrieben. Es ist sehr wohl „innere Skepsis“ angebracht, wenn Normen oft im Husch-pfusch-Verfahren erlassen wurden und dann von der höheren Instanz kassiert werden müssen. Die Aufhebung zahlreicher Gesetze durch den Verfassungsgerichtshof erweist das ebenso eindrücklich wie etwa die von einer kurzsichtigen Politik verordnete Impfpflicht, die noch vor ihrer Exekutierung wieder aufgehoben werden musste. Gewiss, im demokratischen Rechtsstaat gibt es ein Fehlerkalkül, das die Eliminierung selbstherrlicher politischer Fehlentscheidungen ermöglicht, aber dies kommt oft zu spät oder scheitert an Formalismen. So bedurfte es beispielsweise des juristischen Kunstgriffes einer gar nicht im Speziellen betroffenen Landesregierung, damit das Höchstgericht die parteipolitische Durchdringung der ORF-Organe beheben konnte. Und daher ist sehr wohl auch im demokratischen Rechtsstaat eine „gewissenhafte“ Skepsis und Kritik erforderlich, ohne diese deshalb anzufeinden. Diese Unterscheidung sollten die Schülerinnen und Schüler in politischer Bildung lernen. Um nicht – wie der Autor des Gastbeitrages – politisch radikale Staatsverweigerung mit der notwendigen Kritik an den konkreten staatlichen Einrichtungen und deren Verfahren in einen Topf zu werfen. DDr. Karl Lengheimer, via Mail Immer das letzte Wort „Die Wölfe meiden den Nationalpark“. Schlagabtausch von Elisabeth Ertl und Kurt Kotrschal Nr. 51/52, Seiten 34–35 Der „Schlagabtausch“ zwischen der Hobby-Bäuerin Elisabeth Ertl und Professor Kurt Kotrschal bietet interessante Informationen und kluge Anregungen. Die Ausführungen von Ertl erinnern mich an Positionen, die die (mittlerweile verstorbenen) renommierten Wissenschafter Klaus Michael Meyer-Abich und Georg Grabherr vor vielen Jahren im Rahmen eines Symposiums zum „Wert des Naturschutzes“ dargelegt haben. Sie erscheinen mir immer noch aktuell. Meyer-Abich damals sinngemäß: Naturschutz sei immer nur das Zweitbeste, auch deshalb, weil er oft gegenüber wirtschaftlichen Interessen unter Druck gerät und nicht ausreichend aufrechterhalten werden kann. Priorität sollte eine „Landschaftskultur“ haben – und das nicht nur, weil die (historischen) Kulturlandschaften eine größere Artenvielfalt bergen als die „Wildnis“. Ein kultiviert kultivierender Umgang mit der Landschaft in Respekt und Fürsorge für das Gegebene und Lebendige entspräche auch dem tiefsten Wesen und den Bedürfnissen des Menschen. Solches wäre in Biosphären-Parks als „kultivierte Nutzung der Natur“ gut umsetzbar. Kotrschal hingegen bezeichnet die bewirtschafteten Randzonen von Nationalparks als „allzu oft“ faulen Kompromiss. Schade, dass der Professor in diesem „Schlagabtausch“ immer das letzte Wort behalten darf. Gregoria Hötzer, Spittal/Drau In dieser Ausgabe der FURCHE finden Sie eine Beilage von Biber Umweltprodukte Versand GmbH. Freitag, der 19. Jänner 2024 ist wieder ein Lotterien Tag. Dabei geht es um die „Energiewende“ und wie sie uns gelingen kann. Mit dem Lotto-Schein gratis ins Technische Museum Klimaerhitzung und Energiekrise machen einen Umstieg auf nachhaltige Energie dringlich wie nie zuvor. Wie kann uns die Energiewende gelingen? Welche Innovationen helfen uns dabei und was können wir alle im alltäglichen Handeln beitragen? Denn Energie ist ein zentraler Bestandteil unserer modernen Gesellschaft und ohne Strom, Wärme oder Mobilität ist unser Alltag nicht mehr vorstellbar. Die voranschreitende Klimakrise erfordert aber ein rasches Umdenken, wie wir den Energiehunger einer rasant wachsenden Weltbevölkerung nachhaltiger stillen können. Die Ausstellung veranschaulicht die komplexen Dynamiken von Energiewende und Klimakrise, gibt einen Überblick über mögliche Strategien und neue Technologien und will Besucher:innen neue Perspektiven eröffnen, die sie ermächtigt, aktiv am Klimadiskurs teilzuhaben. Wer am Freitag, den 19. Jänner 2024 in der Zeit von 9.00 bis 18.00 Uhr mit einem Spiel der Österreichischen Lotterien, also etwa einer Lotto-, Toto-, EuroMillionen oder EuroDreams-Quittung, einem Brief- oder einem Rubbellos zum Technischen Museum in Wien kommt, erhält freien Eintritt. Um 13.30 und 14.30 finden Führungen zu „Energie: Bitte wenden!“ statt, um 10.15 gibt es eine Hochspannungsvorführung, jeweils mit beschränkter Teilnehmerzahl. Weiters ermöglichen die Österreichischen Lotterien kostenlose Führungen für das Lernhaus des Roten Kreuzes sowie für die Inititiative „Stand with Ukraine“. RELIGION IN KÜRZE ■ Ex-Kardinal Th. McCarrick RELIGION ■ Nathalie Becquart BILDUNG ■ Verkürztes Lehramtsstudium Detaillierte Informationen zu den Lotterien Tagen findet man unter lotterientag.at. Der von Papst Franziskus aus dem Klerikerstand entlassene frühere Washingtoner Erzbischof Theodore McCarrick muss sich vorläufig nicht mehr vor einem US-Gericht wegen sexueller Übergriffe verantworten. Ein Richter im Wisconsin setzte das Verfahren gegen den Ex- Kardinal aus, nachdem ein Gerichtsgutachter dem 93-Jährigen Verhandlungsunfähigkeit attestiert hatte. McCarrick ist der ranghöchste Kleriker in den USA, der sich wegen sexueller Übergriffe vor Gericht verantworten musste. Nachdem das Verfahren in Wisconsin nun faktisch beendet wurde, droht dem einst einflussreichen Kirchenmann keine strafrechtliche Sanktion mehr. Das Wirtschaftsmagazin Forbes zählt die französische Theologin und Ordensfrau Nathalie Becquart zu den bedeutendsten Frauen der Welt. Die 54-jährige Untersekretärin der Bischofssynode im Vatikan wird auf der für 2024 veröffentlichten Liste einflussreicher Frauen über 50 Jahren in Europa, Nahost und Afrika geführt. Becquart arbeitet in leitender Position im Synodensekretariat im Vatikan. Sie war die erste stimmberechtigte Frau in der Bischofssynode. Es ist das dritte Mal, dass Forbes mit dieser Kategorie Frauen über 50 Jahren ehrt. Die „50 over 50“-Liste unterliegt keiner Rangfolge, sondern ist alphabetisch geordnet. Das Bachelorstudium in der Lehramtsausbildung wird um ein Jahr verkürzt. Darauf hat sich die Bundesregierung geeinigt. Künftig besteht ein Lehramtsstudium sowohl für die Primarstufe (Volksschule) als auch für die Sekundarstufe (AHS, BMHS, Mittelschule) aus drei Jahren Bachelor- und zwei Jahren Masterausbildung. Darüber hinaus sind für Junglehrer sogenannte Schutzfunktionen geplant. Vor Abschluss des Masterstudiums dürfen sie etwa maximal eine halbe Lehrverpflichtung übernehmen. Das Studium soll außerdem deutlich praxisnäher und der Master besser neben dem Unterrichten studierbar werden. Die Österreichischen Lotterien laden ihre Spielteilnehmer:innen am 19. Jänner ins Technische Museum. Foto: Technisches Museum Wien
DIE FURCHE · 3 18. Jänner 2024 Kultur 17 Von Anton Thuswaldner An einem 17. August sitzen wir bei Schönwetter zum Frühstück auf der Terrasse des Seehotels Schwan in Gmunden. Einen Tisch weiter treffen sich ein paar Leute zu ihrem ersten Bier. „Hat heute nicht der Kaiser Geburtstag?“, fragt einer in die Runde. „Nein“, meint ein anderer, „der ist doch erst morgen.“ Wer will da noch behaupten, dass das Geschichts bewusstsein im Schwinden sei. Das heißt nicht, dass am Geschichtsbild nicht noch zu arbeiten wäre, aber die Bereitschaft, sich mit der Vergangenheit zu beschäftigen, ist im Ansatz zu erkennen. Keine schlechte Voraussetzung für eine Region wie das Salzkammergut, die im Jahr 2024 unter dem Zeichen einer europäischen Kulturhauptstadt steht. Eine ganze Region als Zentrum kultureller Veranstaltungen? Das muss zu Konflikten führen, zu unterschiedlich sind die Interessen der jeweiligen Teilnehmer. 23 Gemeinden beteiligen sich am Unterfangen, das die Region in all ihrer Vielfältigkeit präsentieren wird. An die 300 Veranstaltungen mit Künstlerinnen und Künstlern aus 24 Ländern in Europa sind vorgesehen; bei einem Budget von 30 Millionen Euro. Die sind von rund 1000 Einreichungen geblieben. Der Unmut der Ausgemusterten ist nachvollziehbar. Immerhin ist viel von der Widerständigkeit der Bewohner zu lesen und zu hören. Kein Wunder, dass diese auch dann offenbar wird, wenn es darum geht, sich auf ein gemeinsames Projekt zu einigen. Ringen um Linie und Programm Steiermark und Oberösterreich, Bad Ischl und Altaussee, Hubert von Goisern und Klaus Maria Brandauer, deren Identitäten sind nicht vergleichbar, was eigentlich die Stärke der Programmgestaltung ausmachen sollte. Dass Elisabeth Schweeger als Intendantin unter Druck kam, weil sich manche ausgegrenzt, andere schlecht informiert fühlten, gehört zum Prozedere von Großveranstaltungen. Und dass sich Gegner einfinden, denen das gesamte Projekt unheimlich und suspekt ist, ist erwartbar. Ein prominenter Kritiker war Hannes Androsch, der seine Funktion im Komitee der Kulturhauptstadt zurücklegte, da er die mangelhafte Informationspolitik anprangerte und sich überhaupt mit dem Programm nicht zu identifizieren vermochte. Dazu kommt die Schwierigkeit, ein angemessenes Mischverhältnis zwischen lokalen Angeboten und internationalem Anspruch zu finden. Von Anfang an waren Schwierigkeiten einzurechnen, schließlich kapitulierte Stephan Rabl angesichts der Angriffe, die Bild: iStock/FrankRamspott Neues Jahr, neue Kulturhauptstadt: 2024 zeigen Bad Ischl und 22 Nachbargemeinden im Salzkammergut eine kulturelle Leistungsschau, die Vergangenes reflektiert und neue Impulse und Chancen bietet. Das Widerborstige einer Region auf ihn niederprasselten, ehe 2021 Schweeger die Aufgabe übernahm, ein vorzeigbares Programm zu entwickeln. Was vom Ganzen letztlich zu halten ist, wird ohnehin erst der Augenschein ergeben, wenn man sich seine eigene Spur durch die Fülle der Veranstaltungen sucht. Gewiss ist, dass die Leistungsschau einer Region geboten wird. Ein Ausgleich zwischen Tradition und Innovation muss gefunden werden, im Sinne einer toleranten Gesellschaft werden Brücken geschlagen zwischen dem, was war, und der Suche nach Neuem. Die Eröffnungsfeier diesen Samstag im Kurpark Bad Ischl gibt einen Vorschein davon, was erwartet werden darf. Hubert von Goisern, sowieso ein Grenzgänger zwischen Stilen und Zeiten, wird mit einem „Chor der 1000“ in Erscheinung treten. Alles dreht sich um den Jodler, der zum Alpenraum gehört und diesmal von einem Riesenchor in Szene gesetzt wird. Conchita, Gewinner des Song Contest von 2014, wird mit einer Performance erwartet, die Tänzerin und Choreografin Doris Uhlich führt mit ihrer Company einen „Pudertanz“ auf. Mit der Tracht beschäftigt sich die Modeschule Ebensee, wenn die Kollektion einer eigenen Version aus Papier vorgestellt wird. Symbolisch wird es auch mit der magischen Zahl 23: Jede Kulturstadtgemeinde entsendet einen Fanfarenbläser zu einem Stück von Leonhard Paul von der Band Mnozil Brass. Was wir uns unter 23 Lichtmenschen in Lichtkleidern vorstellen müssen, wird erst die direkte Überprüfung ergeben. Mit solch einer Eröffnung wird klargestellt, dass mit den Klischees, von denen das Salzkammergut so gut lebt, aufgeräumt wird. Der Kaiser als guter, alter Mann auf Sommerfrische, dessen Geburtstags würdig zu gedenken ist: Schnee von gestern. Eine Tourismusregion, die mit fantastischer Landschaft, Naturverbundenheit und kulinarischen Besonderheiten aufwartet: Das entspricht nur der halben Wahrheit. Vorgestellt wird eine Gegend, bevölkert von Menschen, die nach ihrem Selbstverständnis durchaus eigensinnig sind und das Zeug zur Rebellion mitbringen. Nicht dass diese Haltung gleich in einen Aufstand münden muss, aber künstlerisch gerät eine Menge damit in Bewegung. Auf dem Prüfstand Das Künstlerische ist das eine. Was wäre der Aufwand für eine Kulturhauptstadt wert, stünden nicht Gegenwart und Vergangenheit auf dem Prüfstand, um eine kritische Sicht auf die Region zu werfen. Der Blick in die Geschichte zeigt doch, dass sich die Einheimischen wehrhaft gaben, wenn die Obrigkeit ihnen neue Unerträglichkeiten zuzumuten gedachte. Dabei würden manche Vergangenes gerne ruhen lassen. Die Episode, wie Christian Rainer von einem Wirt erbost auf die Straße gesetzt wurde, weil er mit der Erinnerungskultur in Ebensee, die der frühere Profil-Herausgeber vehement verteidigte, nicht einverstanden war, machte die Runde. „ Mit der Eröffnung wird klargestellt, dass mit den Klischees, von denen das Salzkammergut so gut lebt, aufgeräumt wird. “ Dabei wäre das Salzkammergut ohne seine Geschichte nichts. Nur reicht es nicht, nur die erfreulichen Kapitel als der Überlieferung wert anzusehen. Schlimmer ist noch die Vergangenheitsbeschönigung, die freundlich-perfide Form von Wirklichkeitsfälschung. Erfreulich, dass das Zeitgeschichte Museum Ebensee Ernst macht mit dem Kampf gegen das große Vergessen und seit einigen Jahren Anstrengungen unternimmt, Spuren der jüdischen Bevölkerung im Salzkammergut zu sichten – und einzelne Biografien von Vertriebenen und Ermordeten dokumentiert. Im April werden Ergebnisse der Arbeit in Bad Ischl, Ebensee und Gmunden vorgestellt. Weiterführend lesen Sie „Kulturhauptstadt Salzkammergut: Wolfgang Mülleggers Boote und Kunst“ vom 28.10.2023, furche.at. Große Region ... ... große Herausforderungen. Das Eröffnungswochenende am 20. und 21. Jänner stellt für 23 Gemeinden den Auftakt für das Kulturhauptstadtjahr dar. Noch einmal Zeitgeschichte: Die wilde Natur bildete das Rückzugsgebiet von Widerstandskämpfern und Deserteuren ebenso wie später von Nazis. Sieben geführte Wanderungen führen zu versteckten Orten, die für eine weitgehend unbekannte Geschichte stehen. Selbstbewusstsein gehört zum Bewohner des Salzkammerguts. Durch den Abbau und Handel mit Salz erstarkte die Region zu einem ernsthaften Wirtschaftsfaktor in der Monarchie. Davon sollten nicht die Mächtigen allein profitieren, Widerstand gehört zur Grundausstattung zum Leben dort. Referenz an das Bruckner-Jahr Im Anton Bruckner-Jahr fällt eine denkwürdige Ausstellung aus dem Rahmen. In der Produktionshalle der Saline Ebensee treffen am 15. Juni mehrere Chöre Oberösterreichs und das Bruckner Orchester Linz aufeinander, um unter dem Titel „Bruckners Salz“ einen Querschnitt durch das Werk des oberösterreichischen Komponisten zu interpretieren. Das Salzkammergut darf sich nicht mit Operettenheimeligkeit zufriedengeben. Dieses Jahr bietet Gelegenheit, das Widerborstige der Region kennenzulernen. Das ist eine Option für die Zukunft, Neubelebungen sind immer ein Hoffnungsfaktor. Weitere Informationen: www.salzkammergut-2024.at
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