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DIE FURCHE 18.01.2024

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DIE FURCHE · 3 12 Gesellschaft 18. Jänner 2024 Nachhaltige Hilfe Ob Massagebälle im Rahmen einer Ergotherapie oder Logopädie bei Sprachschwierigkeiten: Frühe Hilfe ist insbesondere bei Kindern wichtig. Sie beeinflusst das gesamte spätere Leben. Von Sandra Lobnig Philipp Schobesberger ist es mittlerweile gewohnt, nein zu sagen. Nein, neue Patienten nehme er derzeit keine auf, auch auf die Warteliste setze er aktuell niemanden. Mehrmals täglich erreichen ihn Anfragen von Eltern, die für ihr Kind einen Therapieplatz suchen. „Die Nachfrage ist sehr groß, und das, obwohl ich Wahl logopäde bin und mein Honorar höher ist als bei Kollegen mit Kassenvertrag.“ Laut einer Studie im Auftrag der Arbeiterkammer aus dem Jahr 2020 wird der Bedarf für Ergotherapie wie für Logopädie bis 2030 um rund 115 Prozent steigen. Schobesberger, einer von wenigen Männern im Logopädie-Beruf, hat unter seinen Patienten eine große soziale Durchmischung. Vormittags arbeitet er mit den Wiener Sängerknaben, nachmittags in seiner Praxis im Sonnwendviertel im zehnten Wiener Gemeindebezirk sowohl mit Kindern aus bildungsnahen als auch aus bildungsfernen Familien. „Mit Menschen zu arbeiten, bereitet mir viel Freude.“ Weniger froh macht ihn, dass er viele, die anfragen, enttäuschen und an Kollegen weiterverweisen muss – wissend, dass die Situation in anderen Praxen ähnlich aussieht. Stammeln, lispeln, stottern Der Bedarf an Logopädie ist in den vergangenen Jahrzehnten stark gestiegen – und das aus mehreren Gründen. Krankheiten wie etwa ein Schlaganfall führen heute häufig nicht mehr unmittelbar zum Tod, sondern bringen umfassende Rehabilitation mit sich, für die es Logopäden braucht. Dazu kommen die Behandlung von Menschen mit Behinderung, im Palliativbereich, in der Geriatrie, sowie eine erhöhte Aufmerksamkeit für Sprachstörungen bei Kindern. Gesellschaftliche Veränderungen wie das Fehlen der Großfamilie, in der immer jemand zum Reden da war, oder gestiegener Medienkonsum wirken sich auf die Sprachentwicklung aus. Schätzungen zufolge sind zwischen 14 und 27 Prozent aller Kinder im deutschsprachigen Raum von einer verzögerten Sprachentwicklung betroffen. „Die Störungsbilder sind insgesamt umfangreicher geworden“, Lesen Sie dazu auch „Rechtzeitige Therapie kann Schäden mildern“ (8. November 1979) von Hilde Schmölzer auf furche.at. Der Bedarf an Logopädie und Ergotherapie steigt stark. Doch das Angebot ist knapp – und teuer. Menschen, die dringend Hilfe bräuchten, bleiben auf der Strecke. Eine Recherche. Therapieplatz gesucht? Bitte warten! sagt Karin Pfaller-Frank, Präsidentin des Berufsverbands der österreichischen Logopäden. Das Problem: Sowohl im Angestellten- als auch im niedergelassenen Bereich kann die Nachfrage nicht umfassend gedeckt werden, in manchen Regionen Österreichs ist der Mangel sogar eklatant. Die Ursachen dafür sind vielfältig. Eine davon: Der Frauenanteil in der Logopädie liegt bei über 90 Prozent, und die Teilzeitrate ist hoch. Doch die Ausbildungsplätze sind beschränkt – auch wenn einige der sechs Ausbildungsstellen in Österreich ihre Plätze kürzlich aufgestockt oder sogar verdoppelt haben. „Wobei es mit den Ausbildungsplätzen allein nicht getan ist“, sagt Pfaller-Frank. „Es braucht außerdem Praktikumsplätze, die ebenfalls nicht ausreichend vorhanden sind.“ Dazu kommt: Nicht in allen Bundesländern ist Logopädie gleichermaßen historisch verankert, was zu unterschiedlich ausgeprägtem Angebot „ Wir müssen für Männer attraktiver werden. Dafür sollten Karrieremodelle geschaffen werden, die Aufstiege ermöglichen. “ Marion Hackl, Präsidentin des Verbands für Ergotherapie führt. „Oberösterreich zum Beispiel ist seit jeher gut bestückt, in der Steiermark hingegen gibt es immer noch nicht in jedem Krankenhaus eine Logopädiestelle und sehr wenig Logopädinnen mit Kassenvertrag.“ Darüber hinaus zeigt sich ein ausgeprägtes Stadt-Land-Gefälle: Im ländlichen Raum gestaltet sich die Therapeutensuche meist schwieriger. Schulbasierte Therapie Foto: Pixabay Ganz ähnlich sieht es bei der Ergotherapie aus. Hier gibt es sogar noch längere Wartezeiten auf einen Behandlungsplatz. „Dabei stehen wir im internationalen Vergleich gar nicht so schlecht da, was die Versorgung angeht“, sagt Marion Hackl, Präsidentin des Verbands für Ergotherapie. Trotzdem: Eltern warten oft lange auf Therapieplätze für ihre Kinder. Diese sind vor allem am Nachmittag – nach Schule und Job – heiß begehrt. Schulbasierte Ergotherapie, bei der die Therapeutinnen in der Schule sind, so wie es sie in anderen Ländern gibt, könnte hier Abhilfe schaffen. „Wir starten gerade ein solches Projekt“, sagt Marion Hackl. „Leider gestaltet sich die Zusammenarbeit mit dem Bildungsbereich schwierig. Für Pädagoginnen, die ohnehin schon sehr gefordert sind, kann es herausfordernd sein, auch noch Ergotherapie in den Schulalltag hineinzuquetschen. Das kann ich gut verstehen.“ Langfristig würde ein solches Angebot aber Kosten im Gesundheitssystem senken. Denn je früher auf einen Behandlungsbedarf reagiert wird, desto besser. Sonst schleppen Kinder ihr Defizit mit und versäumen in Folge noch mehr Entwicklungsschritte. Das gilt auch für die Logopädie: „Wenn ein Kind nicht gut sprechen kann, beeinflusst das die ganze Bildungslaufbahn und damit das gesamte Leben“, sagt Karin Pfaller-Frank. „Es ist sehr wichtig, da früh anzusetzen.“ Marion Hackl und Karin Pfaller-Frank sind sich einig, dass es mehr Therapieplätze mit Kassenvertrag braucht bzw. dass alle vorhandenen Kassenstellen auch besetzt werden sollen. Erst 2021 wurde endlich auch ein Vertrag mit der Österreichischen Gesundheitskasse ausgehandelt. Ein Meilenstein, findet Marion Hackl. „Früher hatte man – je nachdem, wo man versichert war – möglicherweise gar keinen Zugang zu kassenfinanzierter Therapie. Durch die österreichweiten Rahmenverhandlungen hat sich das geändert.“ Auch Pfaller-Frank findet den Kassenvertrag fair und solide, kann aber nachvollziehen, wenn sich Logopäden dagegen entscheiden. Und das tun viele, weshalb in manchen Bundesländern nicht alle Kassenstellen besetzt sind. Auch Philipp Schobesberger ist Wahllogopäde. „Mit dem Vertrag würde ich mich wie ein Arbeitnehmer binden, gleichzeitig aber das Risiko der Selbstständigkeit tragen.“ Den Kassentarif von rund 70 Euro hält er unter diesen Umständen für zu niedrig. „Mir würden nach Abzug von Aufwänden, Steuern und Sozialversicherung davon rund 25–30 Euro netto übrigbleiben. Bin ich krank oder im Urlaub, verdiene ich gar nichts.“ Lehrpraxis gefordert Dabei verstärken zu wenige (besetzte) Kassenstellen das bereits bestehende soziale Gefälle. Menschen mit geringem Einkommen können sich Therapien über zehn oder mehrere Einheiten, für die im Wahlbereich jeweils rund hundert Euro zu zahlen sind, kaum leisten. Auch dann nicht, wenn sie achtzig Prozent des Kassentarifs pro Einheit von der Krankenkasse zurückbekommen. Selbst für Familien mit besserer finanzieller Ausgangslage werden diese Kosten schnell zur Belastung. Ob Logopädie oder Ergotherapie: Die eine Lösung für ein ausreichendes Angebot gibt es laut den beiden Präsidentinnen der Berufsverbände nicht. „Ein Schlüssel sind sicherlich die Ausbildungsplätze, da kämpfen wir um jeden einzelnen“, sagt Marion Hackl. Ähnlich wie in der Logopädie fehlt es auch in der Ergotherapie an Praktikumsplätzen. Hackl sieht hier politischen Handlungsbedarf: „Wir fordern eine Lehrpraxis und sind schon mit der Sozialversicherung in Verhandlungen.“ Aktuell sei es für Therapeuten ein hoher Aufwand und ein finanzielles Verlustgeschäft, einen Praktikumsplatz anzubieten. Zum Vergleich: In der Medizin bieten Lehrpraxen zukünftigen Ärzten Berufspraktika, die von der öffentlichen Hand gefördert werden. Hier müsse sich etwas ändern, sagt Hackl. Und: „Wir müssen für Männer attraktiver werden. Dafür sollten Karrieremodelle geschaffen werden, die Aufstiege ermöglichen.“ Philipp Schobesberger ist mit den Möglichkeiten, die ihm sein Beruf bietet, zufrieden. „Trotz Selbstständigkeit ist es ein sehr sicherer Beruf. Was mir besonders gefällt: Die Arbeit ist sehr spielerisch. Ich darf mit einem Vierjährigen spielen und arbeite gleichzeitig an seinem Sprachaufbau. Und ich kann Kindern helfen, ihre Teilhabe am Leben zu erhöhen.“

DIE FURCHE · 3 18. Jänner 2024 Bildung 13 Überall ist von „Kompetenzen“ die Rede. Das ist gut – solange Fähigkeiten nicht nur ökonomisch verstanden werden. Wie die Lehrkräfte der Zukunft Mut, Kreativität, Empathie und Selbstvertrauen stärken können. Und was das für die Reform der Lehramtsausbildung bedeutet. Was wir wirklich können sollten Von Ines Weber, Nina Kogler, Simone Ressl Kompetenzen, Kompetenzen, Kompetenzen: Bologna hat sie in die Hochschulen gebracht. Mit der Zentralmatura ist der Unterricht an Schulen auf die Aneignung von Kompetenzen ausgerichtet worden. Und auch das AMS hat bereits in diese Richtung reagiert: Nicht länger vermittelt es die Jobsuchenden anhand von Berufsbildern, sondern anhand von Kompetenzprofilen. Muss das sein? Ja, es muss! Und ist es sinnvoll? Ja. Schließlich existieren schon seit Jahrzehnten keine festgefügten Berufsbilder mehr, und das Fachwissen ändert sich ständig. Im Angesicht von KI und Digitalisierung fordern Arbeitsmarkt- und Zukunftsforscher seit Jahrzehnten, den Blick auf Kompetenzen und Zukunftsskills zu legen. Das kann aber auch verführerisch und gefährlich sein, nämlich dann, wenn Kompetenzen vor allem technokratisch und ökonomisch verstanden werden. Wenn sie jedoch als Fähigkeiten, Fertigkeiten, Stärken und Talente eingeschätzt werden, die jeder Einzelne als Potenzial in sich trägt, um damit die Welt und eben nicht nur die Arbeitswelt friedvoll, demokratisch und human zu gestalten, sieht es anders aus. Mut, Verantwortungsbewusstsein, Kreativität, Empathie, Teamfähigkeit, Selbstvertrauen: Das wären solche Kompetenzen, die heutzutage dringend geboten sind – für eine gute Gesellschaft, für ein gutes Zusammenleben, auch für das professionelle Ausfüllen des Berufs. Diese Kompetenzen – und noch viele mehr – gilt es zu entdecken, „auszugraben“ und zu üben. Und genau das ist die Aufgabe der Schule der Zukunft. Auf das Leben vorbereiten Die Klagen, unser Bildungssystem sei nicht mehr aktuell und müsse reformiert werden, finden sich mittlerweile fast täglich in den Medien. Immer öfter werden die Arbeitsbedingungen von Lehrenden und die Lernbedingungen von Schülerinnen und Schülern kritisch in den Blick genommen und für wenig zufriedenstellend erklärt. Die Ergebnisse der jüngsten PISA- Studie sind hier nur der Gipfel des Eisbergs. Zugleich ist die Ausbildung der Lehrkräfte selbst, angestoßen durch den massiven Personalmangel, in den Fokus geraten und soll nun verkürzt und reformiert werden. Solche Rufe nach Veränderung sind nicht neu. Ein Blick in die Geschichte der Schule und Bildung zeigt, dass schon im 17., 18. und 19. Jahrhundert, als noch die Kirche für die Schulverwaltung zuständig war, über Lehrermangel und zu wenige Möglichkeiten für individuelle Betreuung der Schüler geklagt wurde. Damals wie heute war man sich aber einig, dass die Schule für das Leben vorbereiten soll: Alltagsbezogenes und praktisches Arbeiten führe zum maximalen (Lern-)Erfolg, und Auswendiglernen sei kontraproduktiv. Diese Gebote von damals sind heute durch neurowissenschaftliche Forschungen belegt. Unser Gehirn braucht Anknüpfungspunkte im Alltag und ist ein „Sozialorgan“. Es muss neues Wissen an altes binden und benötigt andere Menschen, um gut lernen zu können. Überdies müssen sich Menschen Inhalte und Kompetenzen selbstständig und mit Freude aneignen. Gleichzeitig müssen sie vor Augen haben, wozu sie diese wissen und können müssen. Die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse und das aus der Geschichte gewachsene, christliche Verständnis von Bildung zusammengenommen haben großes Potenzial. Im Mittelpunkt steht dabei der einzelne Mensch, der sich in umfassender Foto: iStock/Rawpixel und ganzheitlicher Weise in einem lebenslangen Prozess selbst bildet. Schülerinnen und Schüler, Lehrende sowie Eltern dürfen die ihnen innewohnenden vielfältigen Fähigkeiten, Fertigkeiten, Kompetenzen, Stärken und Talente entdecken und (weiter)entwickeln, um ihr (Berufs-)Leben erfolgreich zu gestalten und zusammen zu leben. Die eigenen Grenzen und die Grenzen anderer respektierend, entfalten alle Beteiligten ihre Persönlichkeit – einerseits zum eigenen Glück, andererseits aber auch zum Wohl aller, um Gesellschaft verantwortlich „ Die Curricula der Hochschule müssen so ausgerichtet werden, dass sich die Lehrkräfte selbst zu Persönlichkeiten mit breitem Kompetenzprofil bilden können. “ mitzugestalten. Die Schule bietet dabei einen gesicherten Lernund Erfahrungsraum als Gesellschaft im Kleinen sowie als Experimentierfeld für das eigene Handeln. In einer Lehr-Lern- Gemeinschaft unterstützt jeder jeden und ist Vorbild. Je nach Kontext wechseln auch die Rollen. Wo in einem Fall der Mathematiklehrer der Fachexperte ist, ist im anderen Fall die Schülerin die Expertin für soziale Medien und aktuelle Trends. Dieses Beispiel zeigt auf, dass Bildung nicht als einseitiges Geschehen verstanden werden kann. Im Schulalltag benötigt es deshalb kleinere Lerngruppen, in denen verschiedene Persönlichkeiten voneinander profitieren können. Angeleitet durch Pädagoginnen und Pädagogen erproben die Schüler ihre Stärken und Schwächen in selbstständigen Lernprozessen: in Diskussionen, Präsentationen, Rollenspielen, Experimenten. Dabei begeben sie sich immer wieder bewusst in herausfordernde Situationen, durch die wieder neue Erfahrungen gemacht werden. Diese sind individuell. Für den einen erfordert es große Überwindung, sich zu Wort zu melden. Die andere muss sehr viel Mut aufbringen, um im Team einen Arbeitsauftrag zu erledigen. Gerade dieses Herauswagen aus der Komfortzone schafft wichtige Lernräume. Regelmäßiges Feedback von Lehrer- sowie Mitschülerseite und Eltern sowie das Zulassen von Fehlern tragen ebenso zu einer guten Lernentwicklung bei. Unmöglich wegen Lehrermangels? Kritiker werden an dieser Stelle einwerfen, wie diese Art der Differenzierung angesichts des Lehrermangels möglich sein kann. Wie sollen noch mehr Ressourcen für kleinere Gruppen aufgewendet werden? Die Antwort: Schülerinnen und Schüler werden angeleitet, nach und nach mehr Verantwortung für ihren eigenen Lernprozess zu übernehmen; später können sie sogar Mitschüler begleiten. Auf diese Weise üben sie gleichzeitig Führungs-, Planungs- und Organisationskompetenzen. Außerdem werden soziale Fähigkeiten wie Teamfähigkeit, Empathie und Kritik fähigkeit trainiert. Die Lehrperson legt je nach Gruppe die Rahmenbedingungen wie Methoden und zeitliche „ Unser Gehirn braucht Anknüpfungspunkte und ist ein ,Sozialorgan‘. Es muss neues Wissen an altes binden und benötigt andere Menschen, um gut lernen zu können. “ Lesen Sie zu diesem Thema auch den Fokus „Lernziel: Leben“ (6. September 2023) von Victoria Schwendenwein auf furche.at. Stark sein für morgen In kleinen Lerngruppen voneinander profitieren und nach und nach mehr Verantwortung für den eigenen Lernprozess übernehmen: So könnte die Schule der Zukunft aussehen. Gegebenheiten fest, gibt (fachliche) Impulse, leitet an und interveniert. Das nachhaltige Lernen findet immer auf der Basis der Aneignung von Fachwissen statt. Denn auch bei der Verwendung von KI wie ChatGPT sind fachliche Kompetenzen nicht obsolet. Zudem erfordert es kritisches Denken und die Fähigkeit, fake news zu erkennen. Auch eine Pro-Contra-Diskussion zum Thema Klimaschutz kann nur gelingen, wenn in den verschiedenen Unterrichtsfächern zuvor Wissen angeeignet wurde. Für diese interdisziplinäre Bearbeitung von Themen wird Zusammenarbeit auch im Lehrerkollegium nötig. Die Lehrkraft wird in der Vorbereitung wie auch im Unterricht vom Einzelkämpfer zum Teamplayer. All diese Aspekte führen in der Schule der Zukunft zu einem Haltungs- und Perspektivenwechsel, der auf das Leben vor bereitet. Um diesen in die Praxis umzusetzen, muss bereits in der Ausbildung der Lehrkräfte angesetzt werden. Die Curricula der Hochschule müssen so ausgerichtet werden, dass Lehrerinnen und Lehrer sich selbst zu Persönlichkeiten mit einem breiten Kompetenzprofil bilden können. Schließlich sind sie die Führungskräfte, die die eben beschriebenen Lehr-Lern-Räume öffnen, in denen Schülerinnen und Schüler sich entfalten und auf das Leben vorbereiten können. Mit der geplanten Reform der Lehramtsausbildung bietet sich jetzt diese Chance. Ines Weber ist Prof. für Kirchengeschichte an der Kath. Privat-Uni Linz und Leiterin des Drittmittelprojektes „gute gesellschaft. Persönlichkeitsbildung“. Nina Kogler und Simone Ressl sind Projektassistentinnen.

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