DIE FURCHE · 42 16 Diskurs 17. Oktober 2024 ZEITBILD Nobelpreis für Zeitzeugen „In diesem Moment der Menschheitsgeschichte lohnt es sich, uns daran zu erinnern, was Atomwaffen sind: die zerstörerischste Waffe, die die Welt je gesehen hat.“ Das sagte Komitee-Vorsitzender Jørgen Watne Frydnes anlässlich der Verleihung des Friedensnobelpreises an die japanische Anti-Atomwaffen-Organisation Nihon Hidankyō. Heutige Atomwaffen hätten eine viel größere Zerstörungskraft als jene von Hiroshima und Nagasaki, warnte Frydnes: „Sie können Millionen töten und hätten katastrophale Auswirkungen auf das Klima. Ein Atomkrieg könnte unsere Zivilisation zerstören.“ Seit Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine haben der Kreml sowie Nordkorea wiederholt mit Atomwaffen gedroht, und in Europa und Japan wird derzeit über eine atomare Aufrüstung zwecks Abschreckung debattiert. Es sei alarmierend, dass solche Drohungen Druck auf das „nukleare Tabu“ ausüben, Foto: APA / AFP / Yuichi Yamazaki so Frydnes. Die Überlebenden der Atombombenabwürfe in Japan lebten zunächst stigmatisiert mit Gesundheitsproblemen und in Armut. In der 1956 gegründeten Organisation fanden sie zusammen, um Druck auf die japanische Regierung auszuüben und Zeitzeugenarbeit zu leisten. Zugleich setzte sich Nihon Hidankyō für die weltweite Abschaffung der Atomwaffen ein. Die meisten Mitglieder wurden als Kinder verstrahlt; heute sind sie im Schnitt 87 Jahre alt. Der mit 967.000 Euro dotierte Nobelpreis, der am 10. Dezember in Oslo überreicht wird, soll dazu beitragen, dass diese starke Erinnerungskultur am Leben bleibt. (Martin Tauss) Am Freitag, den 18. Oktober mit Lotto, Brieflos und Co freien Eintritt in das Museum Hundertwasser genießen Lotterien Tag im KUNST HAUS WIEN Das im 3. Wiener Gemeindebezirk gelegene Kunst Haus Wien zählt als Museum und Ausstellungshaus zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt. Das 1991 eröffnete KUNST HAUS WIEN ist ein von Friedensreich Hundertwasser gestaltetes Museum, mit dem der visionäre Maler Kunst und Ökologie unter einem Dach vereinte – ein faszinierendes Konzept, das heute aktueller denn je ist. Die Österreichischen Lotterien führen bereits seit 2016 Lotterien Tage im Kunst Haus Wien durch. IHRE MEINUNG Schreiben Sie uns unter leserbriefe@furche.at Ein Plan B ist kein Verrat Von Brigitte Quint Nr. 41, Seite 1 Man muss nicht gleich den oft strapazierten Satz „aus der Geschichte nichts gelernt“ heranziehen, um zur Einsicht zu kommen, dass es vernünftiger gewesen wäre, gleich nach Beginn oder besser schon vor dem russischen Angriff auf die Ukraine einen Teil der Ukraine an Russland abzutreten. Es war seit Menschengedenken immer schon so, dass es im Krieg nur Verlierer gibt. Und Gewinnler, wie von Brigitte Quint beschrieben. Der besetzte „Osten“ der Ukraine ist in jedem Fall für den ukrainischen Staat verloren, vieles ist zerstört. Der Hass der verbliebenen Bevölkerung entweder auf die Russen oder die Ukrainer wird noch Generationen bestehen bleiben. Um den Frieden in der Region zu sichern, muss eine „entmilitarisierte Zone“ geschaffen werden, die von der UNO kontrolliert wird. Was aber noch wichtiger wäre, sind Friedens- und Versöhnungsinitiativen der „westlichen Allianz“, Chinas und, ja auch, Russlands. Auch die geflüchteten Ukrainer müssen in diese Prozesse aktiv miteinbezogen werden. In jedem Fall wird eine der Ursachen des Konflikts nicht Realität, nämlich die Osterweiterung der NATO. Wenn nämlich als Ergebnis der Friedensverhandlungen mit Russland der „Osten“ der Ukraine russisch wird, dann wird Russland die NATO nicht in der Ukraine als „Gegenleistung“ für den Frieden akzeptieren. Helmut Waltersdorfer, via Mail wie oben Der gedanklichen Richtung, die Sie in diesem Artikel andeuten, liegen einige Fehleinschätzungen zugrunde. Zunächst muss ich anmerken, dass ich die Situation aus der baltischen Sicht beurteile, wo ich und meine Familie unser Zuhause haben. Das ist wichtig, denn ich wunderte mich beim Lesen Ihres Textes vor allem darüber, dass Sie die Lage in erster Linie aus „Sicht der Menschen“ beurteilen. Das mag zunächst mal dreist oder gar zynisch klingen. Doch ist Herr Selenskyj Staatspräsident, nicht „Menschenpräsident“. Seine Entscheidungen können nicht zulassen, dass Existenz oder Autonomie des ukrainischen Staates durch einen Kompromiss mit Russland, das ebendiesem Staat nicht etwa „nur“ Gebiete, sondern ja gerade das Existenzrecht abspricht, gefährdet sein würden. Es mag aus einer bequemen, zentraleuropäischen Sicht „bitter“ klingen, doch wissen die Ukrainer längst um die Bitterkeit, Menschenleben opfern zu müssen. Dass individuelle Meinungen, auch statistisch gesehen, dem Selbstopfer immer kritischer gegenüberstehen, liegt ja in der Natur der Sache, kann aber nicht bedeuten, dass ein Staat und seine Vertreter nicht alles zu tun verpflichtet sind, um diesen Staat vor dem Zerschlagenwerden durch einen äußeren Feind zu retten. In den vom zaristischen, sowjetischen und putinistischen Imperialismus geknechteten bzw. drangsalierten und angegriffenen Ländern, die Anfang der 1990er formale und völkerrechtliche Unabhängigkeit erlangten, war und ist der Öffentlichkeit in der Regel bewusst, dass das Moskauer Regime seit vielen Jahren dem Gesetz der Gewalt folgt, wo deren Anwendung nicht durch entschlossene und in den Mitteln überlegene Gegenwehr zweifelhaft erscheint. D. h., wo Moskau militärisch zuschlagen kann, ohne eine vernichtende Niederlage fürchten zu müssen, da wird man es auch versuchen. Längst hängen die neuen Eliten dort von militärischen Erfolgen bzw. der Beteiligung an solchen mehr ab als von irgend sonst etwas. Ich frage mich, was in dieser Lage ein „Plan B“ sein sollte, zumal auch „der Westen“ ja nicht einmal einen „Plan A“ vorzulegen imstande war. Statt eines Plans hat man Versprechen gemacht, denen man dann halbherzig Folge leistete, und lässt auf diese Weise nach wie vor einen Krieg in die Länge wachsen, der in der Tat die Ukraine in ihrer demokratischen Entwicklung lähmt, Russland aber umso schneller zum Gangsterstaat macht. Gleichwohl, danke für Ihren Artikel! Felix Kraushaar, via Mail Dreister Bußakt Von Hildegund Keul Nr. 41, Seite 12 Sensationell! Sehr treffend formuliert. Bitte weiter so! Ein sehr gut formulierter Artikel. Danke! Ines Schüttengruber, Organistin und Pianistin In dieser Ausgabe der FURCHE finden Sie eine bezahlte Beilage von Missio, Päpstliche Missionswerke in Österreich. Am Freitag, dem 18. Oktober bitten die Österreichischen Lotterien erneut zum Lotterien Tag in das KUNST HAUS WIEN: Mit jedem beliebigen Produkt der Österreichischen Lotterien – Wettscheinquittung oder Los – erhält man freien Eintritt. Es warten verschiedene Führungen, etwa „The end is where we start“ von Anne Duk Hee Jordan und die Führung „Hundertwasser Kunst & Ökologie“. Zudem besteht auch die Möglichkeit, an zwei inklusiven Spezialführungen, die mit einem/r Gebärdendolmetscher:in, begleitet werden, teilzunehmen. Alle detaillierten Informationen und Termine sind unter www.lotterientag.at zu finden. Foto: KUNST HAUS WIEN © Paul Bauer IN KÜRZE BILDUNG WISSEN/GESELLSCHAFT RELIGION RELIGION ■ Lehrkräfte protestieren ■ Anstieg bei Darmkrebs ■ Papst-Beauftragter in Moskau ■ Gutenberg-Bibeln online Die Unabhängige Lehrergewerkschaft ruft am Donnerstag zu einer Demonstration vor der Bildungsdirektion Wien auf. Grund für den Protest sind die aktuellen Arbeitsbedingungen in Wiens Pflichtschulen, die Lehrkräfte laut Gewerkschaft an die „Grenze des Machbaren“ bringen. Mit der Aktion werden mehr Ressourcen, Unterstützung durch multiprofessionelle Teams und eine Attraktivierung des Lehrberufs gefordert. Außerdem spricht sich die Gewerkschaft gegen eine Meldestelle für Lehrerinnen und Lehrer aus, wie es im FPÖ-Programm steht. Die Demonstration findet am Abend statt und führt nicht zu Unterrichtsentfall. Zwischen 2000 und 2019 ist die Zahl der Neuerkrankungen mit Darmkrebs in Europa um mehr als ein Drittel gestiegen. In Österreich waren im Jahr 2019 mehr als 20.000 Frauen und 23.000 Männer mit Darmkrebs dia gnostiziert. Im Kontext des Europäischen Gastroenterologie-Kongresses fordern mehrere Organisationen, etwa das Nationale Screening-Komitee und die Österreichische Krebshilfe, ein einheitliches, qualitätsgesichertes Darmkrebs-Screening ab 45 Jahren. Aktuell ist dieses lediglich empfohlen. Mit der Darmspiegelung kann die Erkrankung in vielen Fällen verhindert oder früh erkannt werden. Der päpstliche Sondergesandte für Frieden in der Ukraine, Kardinal Matteo Zuppi, ist in Moskau mit Kreml-Politikern zusammengetroffen. Nach Außenminister Sergej Lawrow traf Kardinal Zuppi in Moskau auch die Kinderrechtsbeauftragte von Präsident Putin, Maria Lwowa-Belowa, und den Leiter des Außenamtes der russisch-orthodoxen Kirche, Metropolit Antonij (Sevrjuk). Der Vatikan will mit der Reise die Rückkehr verschleppter ukrainischer Kinder aus Russland in ihre Heimat erreichen. Vergangene Woche hatte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj Papst Franziskus im Vatikan besucht. Zwei historische Mainzer Gutenberg-Bibeln sind vollständig im Internet veröffentlicht worden. Nach monatelanger Digitalisierung könne nun im Onlineportal Gutenberg Capture der Johannes-Gutenberg-Universität in den Werken geblättert werden, teilte das Gutenberg-Museum in Mainz mit. Gut 2000 Seiten wurden dafür eingescannt. Die Gutenberg-Bibeln entstammen der Auflage 1453/54. Die neuen Kopien sollen von der Mainzer Universität auch an das Kulturportal Rheinland-Pfalz, die Nationalbibliothek sowie an „Europeana“, das Portal für digitales europäisches Kulturerbe Europas, weitergegeben werden.
DIE FURCHE · 42 17. Oktober 2024 Ausstellung 17 Von Manuel Meyer Eine pechschwarze Leinwand. Plötzlich schießen kleine weiße Lichter durchs Bild. Die innerhalb von Sekunden aufflammenden und erlöschenden Feuerwerkskörper lassen schemenhaft Landschaften verlassener Ölplattformen, rostender Kühltürme und stillgelegter Tagebaukohleminen aufleuchten. Aber irgendetwas irritiert, verwirrt. Die in den gigantischen Industrieruinen von einer Drohne gefilmten Feuerwerkszündungen werden zurückgespult gezeigt. „Ich wollte damit einen positiven Blick in die Zukunft werfen. In eine Zukunft, in der CO₂-Emissionen rückgängig gemacht werden, als sperre man die Geister, die wir riefen, wieder in die Flasche ein“, erklärt Julian Charrière. Die Videoarbeit „Controlled Burn“ des Schweizer Künstlers ist bis 24. November in Barcelona auf der 15. Ausgabe der europäischen Wanderkunst-Biennale Manifesta zu sehen. Rund 85 Künstler beschäftigen sich an 16 verschiedenen Standorten in der Metropolregion Barcelonas mit sozialem und ökologischem Wandel. Viele werfen wie Charrière in dem bereits vor Jahrzehnten stillgelegten Heizkraftwerk „Las Tres Chimeneas“ in Sant Adrià de Besòs im Norden der spanischen Mittelmeermetropole kritische Blicke auf Nachhaltigkeit und Ressourcenknappheit in Zeiten des Klimawandels. „Einbruch des Unvorhersehbaren“ Die Künstler an diesem Standort arbeiten mit dem Themenschwerpunkt „Zukunft erdenken“. Und die Zukunft ist ungewiss. Das symbolisiert auch der angolanisch-portugiesische Künstler Carlos Bunga schräg gegenüber mit seiner apokalyptischen Landschaftsinstallation „Der Einbruch des Unvorhersehbaren“. In die schwefelgelbe Landschaft integrierte er Tierskelette und Müll aus dem Gelände der Industrieruine, die über Jahrzehnte die Umgebung und den nahen Strand verseuchte. Darüber schweben Kokonskulpturen, aus denen vielleicht Lösungen für nachhaltige Zukunftsfragen schlüpfen könnten. Draußen vor dem Betonkoloss mit seinen drei bis zu 200 Meter hohen Schornsteinen hat der Niederländer Niels Alberts seine 70 Meter lange „Wing“-Installation aufgebaut. Sie imitiert die Flügel der Zugvögel, die aus Afrika kommend über Barcelona nach Europa fliegen. Sie stellt auch die Flügel von Windrädern dar, in denen viele Tiere zu Tode kommen. Damit hinterfragt Albers, „ob unsere heutige Nutzung von Windenergie wirklich eine gute Alternative ist oder ob wir nicht einfach lernen sollten, weniger Energie zu benutzen“. Mit dem, was von Afrika nach Europa kommt, beschäftigt sich auch der US-Amerikaner Asad Raza. Er hat die Scheiben der Die europäische Wanderkunst-Biennale Manifesta sucht in Barcelona nach einer sozial- und umweltfreundlicheren Zukunft. Kunst für eine bessere Welt riesigen Fensterfront herausnehmen lassen, damit seine aufgehängten langen, weißen Stoffbahnen in der riesigen Halle im Wind tanzen können, der vom Mittelmeer weht. „Wir sollten offen für das sein, was übers Mittelmeer aus dem Süden kommt“, erzählt Raza. Damit spielt er indirekt auch auf eine offenere Willkommenskultur mit Blick auf die Migrationsströme an. „Oftmals fällt die Integration gerade afrikanischer Einwanderer schwer, die innerhalb ihrer eigenen Gemeinschaft bleiben, weil unsere Gesellschaft sie gar nicht wahrnehmen will“, meint Binta Diaw. Die italienische Künstlerin mit senegalesischen Wurzeln stellt in einer alten Textilfabrik in L’Hospitalet de Llobregat im Süden Barcelonas ihr Werk „Diaspora“ aus. Sie behandelt in ihrem aus Kunsthaaren geflochtenen Labyrinth soziale Identitätsprobleme im Kontext von Kolonialismus, Diaspora, Migration und Panafrikanismus. Im Süden Barcelonas denken Künstler zum Thema „Konflikte ausbalancieren“ unter anderem über die Bedrohung des dortigen Naturschutzgebiets durch die umstrittene Erweiterung von Barcelonas Flughafen nach. So auch der niederländische Künstler Elmo Vermijs mit seinem „Parlament der Bäume“, einer Holzinstallation, in der die Besucher über die Einführung juristischer Rechte für die Natur diskutieren sollen. Doch die Diskussionen im Garten der modernistischen Casa Gomis, einem Meisterwerk der katalanischen Nachkriegsarchitektur, das sich mitten im Naturschutzgebiet befindet, dürften nicht einfach werden. Denn die donnernden Düsentriebwerke startender und landender Flugzeuge des sich annähernden Flughafens sorgen dafür, dass es keine ruhige Minute gibt – auch nicht für die dort lebenden Tiere. Um „Heilen und Fürsorge“ geht es in den Werken im Nordwesten Barcelonas. Wenn man die romanische Kirche von Sant Miquel in Terrassa betritt, fallen als Erstes vier grüne Figuren auf. Zwei Frauen sitzen auf einer Bank. Die jüngere hat ihren Kopf in den Schoß der älteren gelegt, die liebevoll ihren Arm über sie bettet, als wolle sie sie trösten. Daneben sitzt eine junge Mutter mit ihrem Kind auf dem Arm. Es handelt sich um Skulpturen der südafrikanischen Künstlerin Buhlebezwe Siwani. Sie sind aus grüner Seife gemacht, die in Südafrika vor allem in sozial benachteiligten Familien benutzt wird. Wenige Kilometer weiter stellt der ghanaische Künstler Martin Toloku im Kloster von Sant Cugat del Vallès mit Tänzen zwischen traditionellen Schnitzarbeiten Rituale seiner Vorfahren zur seelischen Heilung dar und hinterfragt damit, warum Afrika immer westliche Strategien zur Pro blemlösung übernehmen muss. Zur diesjährigen Kunstbiennale in Venedig lesen Sie „‚Foreigners every where!‘ und ein bisschen Frieden“ von Isabella Marboe (28.9.2024) auf furche.at. „ Rund 85 Künstler beschäftigen sich an 16 verschiedenen Standorten mit sozialem und ökologischem Wandel. “ Foto: Manuel Meyer Im oberen Klosterbereich zeigt die katalanische Künstlerin Mónica Rikić hingegen Videoinstallationen von modernen Robotern, die zur Betreuung und Pflege alter und hilfsbedürftiger Menschen mit Behinderungen zum Einsatz kommen. „Ich gehe der Frage nach, wie menschlich heute solche Roboter wirken müssen und was wir uns von ihnen erwarten“, erklärt die Künstlerin. Dass die zahlreichen Kunstwerke in Kirchen und Klöstern ausgestellt werden, ist kein Zufall. „Seit dem frühen Mittelalter waren es die Mönche, die sich um die körperliche und seelische Fürsorge der Menschen kümmerten“, erklärt Manifesta-Direk torin Hedwig Fijen. Impulsgeber Manifesta Doch sollten im Fokus der Manifesta nicht auch ortsspezifische Probleme wie historische Entwicklungskonflikte und fehlende Verkehrsverbindungen innerhalb von Barcelonas Me tropolregion mit ihren fast fünf Millionen Einwohnern stehen? In der großen Mehrheit behandeln die ausgestellten Kunstwerke diese Themen nicht. Dennoch erhofft man sich wichtige Impulse von der Manifesta. Die Aufmerksamkeit für die vergessene Peripherie könnte freilich zukünftig nicht nur das Kulturangebot für die Anwohner verbessern, sondern auch Touristen anziehen und dadurch Barcelona entlasten. „Kulturell spielt sich alles in Barcelona ab. In den Vorstädten finden die Einwohner wenig Angebot. Wir wollen helfen, das zu ändern“, erklärte Fijen. So weit der Plan. Ob das Konzept aufgeht, bleibt abzuwarten. Manifesta 15 (Barcelona) Bis 24. November www.manifesta15.org Hotspot Barcelona Das ehemalige Heizkraftwerk „Las Tres Chimeneas“ in Sant Adrià de Besòs im Norden von Barcelona wird ebenso von Künstlern der Manifesta 15 bespielt wie sein Vorplatz.
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