Top-Wirtschaftsregion Sommerstromspeicher OÖ-Kultursommer Zu FURCHE Nr. 24 15. Juni 2023 Oberöste reich hat sich in den letzten drei Jahren OBERÖSTERREICH erstmals in die Reihe der besten 50 EU-Wirtschafts- regionen hochgearbeitet. S. 2/3 In Gampern wurde der weltweit erste geologische Wa serstoffspeicher für umgewandelte überschü sige Sonnenenergie eröffnet. S. 4/5 Auch 2023 bietet Oberösterreich flächendeckend ein reiches Kulturangebot unterschiedlichster Hoamatland der Vielfalt Stile aus Tradition und Moderne. S. 10/ 1 24 · 15. Juni 2023 DIE ÖSTERREICHISCHE WOCHENZEITUNG · SEIT 1945 79. Jg. · € 4,– Foto: iStock/ benkrut DIESE WOCHE MIT 16-SEITIGEM OBERÖSTERREICH-SPEZIAL P.b.b. – GZ. 02Z034 13W, Retouren an Postfach 555, 1 08 Wien, Adre se: 1030 Wien, Hainburger Straße 3, Telefon: (01) 512 52 61-0 Serbien: Raus aus den Albträumen Sozialdemokratie, bitte mit scharf! Geheimnisträger wider Willen Nach Massenmorden protestieren Zehntausende in Belgrad gegen Gewalt – und Autokratie. Das gibt Hoffnung, meint Vedran Dzihic. · Seite 6 Ist Andreas Babler – trotz Wahl-Murks – doch noch der erfolgsversprechendste Vorsitzende für die SPÖ? Studien deuten darauf hin. · Seite 7 Wieder gibt es Gay Pride und Regenbogenparaden. Aber nicht alle können feiern: Schwul und Religionslehrer ist immer noch ein Tabu. · Seite 9 Das Thema der Woche Seiten 2–5 Vom Wert des Eigennutzes Illu: iStock/MHJ (Bildbearbeitung: Rainer Messerklinger) Adam Smith sah einen Zusammenhang zwischen Moral und Wohlstand – und wird bis heute fehlinterpretiert. Über einen verkannten Glücksforscher, dessen Geburt sich zum 300. Mal jährt. Ver- Zählungen Fehler, Verrechnen und Verzählen sind für die Literatur wunderbar, meint Daniel Wisser: Denn plötzlich eröffnet sich eine zweite Welt. In der Politik hingegen ist so etwas unerwünscht. Und in Zeiten, in denen Wahlergebnisse geleugnet werden, ist es gefährlich. Seite 13 Als monokratisches System tut sich die katholische Kirche mit der Krankheit eines Papstes ebenso schwer wie mit der gebotenen Transparenz in lokalen Kirchenkonflikten. Katholische Hybris AUS DEM INHALT Die Ärztinnen sind krank In den Wiener Spitälern werden Streiks angekündigt. Die Mediziner(innen) sind überlastet. Wie kann der Ärztemangel überwunden werden? Seite 8 Von Otto Friedrich Papst Franziskus befindet sich nach einem operativen Eingriff im Spital, die ärztlichen Bulletins lassen auf seine baldige Genesung hoffen. Dass ein Mann in hohem Alter immer öfter medizinische Hilfe benötigt, gehört zum menschlichen Lebenslauf. Das Kranksein eines Papstes ist in der Mediengesellschaft des 21. Jahrhunderts dennoch eine öffentliche Sache. Natürlich hat auch ein Papst das Recht auf Würde seiner Person. Und wer krank ist, bedarf des geschützten Raums zur Genesung. Das gilt für den römischen Pontifex nicht minder wie für jeden Menschen. Eine monokratische Institution wie die katholische Kirche steht aber vor dem Problem, dass dem Mann an der Spitze dieser Raum eigentlich nicht zugestanden wird. Man konnte das dieser Tage etwa daran sehen, dass die Organisatoren des Weltjugendtages, zu dem Anfang August Millionen junger Menschen in der portugiesischen Hauptstadt Lissabon erwartet werden, erklärten, sie würden den Mega-Event absagen, wenn Papst Franziskus nicht – wie geplant – daran teilnehmen könne. Unsereiner glaubte ja, auch auf einem Weltjugendtag ginge es um Gott und das ge- „ Man hofft, dass Papst Franziskus das Projekt Synodalität einigermaßen fruchtbar zu Ende bringen kann. “ meinschaftliche Beten, Loben und Preisen. Dass dies aber, folgt man der Argumentation der Veranstalter, nur in Anwesenheit des alten Pontifex möglich sein soll, weist in Richtung einer katholische Hybris, die das Papstamt – so wichtig es als Symbol der Einheit der katholischen Christenheit sein mag – einmal mehr überhöht. Papst Franziskus hat in seinem Pontifikat bislang versucht, das Monokratische in der katholischen Kirche zumindest etwas aufzubrechen und zu „entklerikalisieren“ – ein Unterfangen, das mit großen systemischen Schwierigkeiten und dem eisernen Widerstand der Beharrenden verbunden ist. Das bisherige System schlägt zurück Zuletzt war es das Ansinnen, der Kirche mehr „Synodalität“ zu verordnen, das in diese Richtung weist und nicht zuletzt den Frauen oder den Laien mehr Mitsprachemöglichkeiten in der Kirche eröffnen soll. Allerdings sieht man, dass dort, wo das strukturiert angegangen wurde wie in Deutschland, das bisherige System gleich wieder zurückschlägt und mit „geistlichen“ Argumenten ganz weltliche Interessen befördert. Es geht da – trotz aller Verbrämung – auch um Macht und mitnichten um eine „heilige Herrschaft“ (wie das Wort „Hierarchie“ wörtlich zu übersetzen ist). In Österreich laufen die synodalen Prozesse dem entgegen mehr schlecht als recht (wenn sie überhaupt laufen). Man hofft dennoch, dass Papst Franziskus das Projekt Synodalität einigermaßen fruchtbar zu Ende bringen kann. Apropos Österreich: Hier gab es zuletzt in Kärnten neue Aufregung: Bekanntlich hatte dort nach dem Weggang von Bischof Alois Schwarz nach St. Pölten im Jahr 2018 ein Bericht des Domkapitels, der zu Amtsund Lebensführung des Bischofs sehr kritisch ausgefallen war, Furore gemacht. Die Ereignisse führten zu einer vom Salzburger Erzbischof Franz Lackner durchgeführten Apostolischen Visitation. Nun hat Rom ein „Versöhnungstreffen“ des Kärntner Domkapitels mit Schwarz „angeregt“. Allerdings gibt es bis heute keine Information aus Rom, was die Visitation in Kärnten ergeben hat und wie die Vorwürfe gegen Schwarz zu bewerten sind. Diese jüngsten Vorgänge sind die lokale Variante katholischer Hybris. Denn Versöhnung kann es nur geben, wenn zuvor die Fakten auf dem Tisch liegen und die Konflikte benannt werden. Das ist aber nicht der Fall. Und im Lichte dessen, dass auch in der Diözese St. Pölten nicht alles eitel Wonne ist, hilft es niemandem, die Vorgänge hier wie dort unter den Teppich zu kehren. Als einfacher, aber gelernter Katholik will man sich all dies – auch um der Kirche willen – nicht länger gefallen lassen. otto.friedrich@furche.at @ofri_ofriedrich Wird das Sterben im Meer enden? Die EU-Innenminister(innen) präsentierten einen „historischen Durchbruch“ beim Asylrecht. Stimmt das? Ein „Diesseits von Gut und Böse“ von Judith Kohlenberger. Seite 11 Von Ängsten, Wunden und Moos Die Lyrikerin Barbara Hundegger beweist einmal mehr, dass Gedichte für gesellschaftspolitisches Engagement und Sprachkritik besonders geeignet sind. Seite 14 „Wir leben in einer Welt der Vampire“ Der Psychiater Ansgar Rougemont untersucht versteckte Wunden – und zeigt, wie traumatische Prägungen den ökosozialen Wandel blockieren. Seiten 18–19 Wirklichkeit oder Lüge? Wie sehr können wir Bildern noch trauen? Der Wahrheitsgehalt von Bildern steht im Fokus der „Foto Wien“, die heuer zum zehnten Mal stattfindet. Seite 20 furche.at Österreichische Post AG, WZ 02Z034113W, Retouren an Postfach 555, 1008 Wien DIE FURCHE, Hainburger Straße 33, 1030 Wien Telefon: (01) 512 52 61-0
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