DIE FURCHE · 20 4 Das Thema der Woche Liebe ohne Romantik 16. Mai 2024 Von Ursula Baatz Die Liebe ist, literarisch gesehen, eines der ergiebigsten Themen überhaupt. Mythen und frühe Dichtungen erzählen tragische Geschichten von Liebespaaren wie Daphnis und Chloe, Leila und Madschnoun oder Tristan und Isolde. Barocke Schäferromane genauso wie die „Heftl-Literatur“ beschreiben Liebes-Idylle, Filme jedes Genres enthalten fast immer eine Liebesgeschichte. Von romantischer Liebe ist die Rede, für die in der Antike der Gott Eros zuständig war. Kunstwerke zeigen ihn mal mit, mal ohne Flügel, auch sagt man, dass der geflügelte Gott seine Pfeile abschießt, auf wen will – und wen sie treffen, wird wie geblendet von Leidenschaft und Begehren. Kama, Verlangen, wird diese Kraft in der frühen indischen Überlieferung genannt. Wie man mit ihr erfolgreich umgeht, beschreibt im alten Indien eine eigene Literaturgattung, deren bekanntestes Beispiel das Kamasutra ist, ein praktisches Handbuch über die gegenseitige Anziehungskraft der Geschlechter, geschrieben für ein städtisches Publikum. Nicht nur die Liebe, auch der Krieg ist ein Menschheitsthema; und so ist es in gewisser Weise folgerichtig, dass Marlene Streeruwitz nach einem „Handbuch gegen den Krieg“, erschienen im Frühjahr 2022, nun im Frühjahr 2024 ein „Handbuch für die Liebe“ publiziert. Wer sich eine Variante aufs Kamasutra erwartet, wird enttäuscht, und dies im wörtlichen Sinn einer Aufhebung der Täuschung in puncto Liebe, genauer: in Bezug auf das Tätigkeitswort „Lieben“. „Was Lieben ist, wissen wir von Anfang an“. So beginnt das Buch, um den Satz gleich zu wiederholen, aber in einer Modalform, um zu unterstreichen, wie notwendig es für uns ist, zu lieben. „Was lieben ist, das sollten wir von Anfang an wissen.“ Damit ist das Thema des Buches klar: Es geht nicht um Begehren, sondern um Beziehungen, und zwar um persönliche, innige Beziehungen. Die romantische Liebe wird oft damit verwechselt, doch ist sie eine Form hierarchischer Abhängigkeit. „Die romantische Liebe funktioniert nach der Formel: „Er atmet. Sie atmet mit ihm.“ Das mag wie Innigkeit klingen, doch steckt dahinter, so Streeruwitz, die „Festhaltematrix des bürgerlichen Manns“, der bis 1975 in Österreich der Herrscher über die Familie war. Erst die Große Familienrechtsreform beendete diesen Zustand in Österreich und gestand den Ehepartnern gleiche Rechte zu. Damals, vor fast 50 Jahren, wurden zudem die sogenannten „unehelichen“ Kinder mit den „ehelichen“ gesetzlich gleichgestellt. Die körperliche Züchtigung durch Eltern blieb noch fast ein weiteres Vierteljahrhundert in Kraft. Erst 1989 verbot ein österreichisches Gesetz Gewalt gegen Kinder. Streeruwitz hält fest: „Lieben denkt die andere Person in Freiheit.“ Lieben ist keine private Angelegenheit, sondern politisch, weil aus dem Tätigkeitswort Lieben systemsprengende Kräfte resultieren. „Lieben ist eine politische Handlung in der Bedeutung des GeliebtWerdens der allerersten Zeit für das Leben der geliebten Person….Aus dem GeliebtWerden und dann SelberLiebenKönnen ergibt sich das Grundwissen vom Leben. Jede Person auf dieser Welt weiß, dass ihr dieses Grundrecht zustünde.“ Der Konjunktiv kündigt an, dass dies zwar so ist, aber nicht gelebt Lesen Sie auch „Was Frieden wäre – Marlene Streeruwitz: Handbuch gegen den Krieg“ (18.5.22) von Ursula Baatz auf furche.at. „ Lieben heißt, die andere Person so werden zu lassen, wie sie wird. In der romantischen Liebe steckt aber ein Besitzanspruch, der Freiheit verhindert. “ In ihrem neuen Buch seziert Marlene Streeruwitz die Natur der menschlichen Zuneigung – abseits der Romantik. Über Liebe im Patriarchat und als politische Haltung. Geliebtwerden ist ein Grundrecht wird, nur in seltenen Fällen gelebt werden kann. Das Hindernis ist der „Kosmos des Öffentlichen“, der den „Kosmos der Pflege“ aufsaugt und zum Verschwinden bringt. Liebe als Berufung Nächste Woche im Fokus: Collage Studio Fritti (unter der Verwendung von iStock / Claudiad) Das Antidot zum Krieg Nach ihrem 2022 veröffentlichten „Handbuch gegen den Krieg“ widmet sich Marlene Streeruwitz nun der Liebe, vor allem in ihren gesellschaftspolitischen Ausprägungen. Der Kosmos der Pflege ist die Liebe, die von Anfang an die Existenz dieser konkreten, einmaligen Person anerkennt und als Ganzes umfängt. So lernen Menschen in ihren frühen Erfahrungen, wie es ist, geliebt zu werden: ist es angenehm, berührt und angelächelt zu werden? In diesen Erfahrungen bildet sich Wissen über die Welt, aus dem sich die Möglichkeiten der Person im Laufe des Lebens entfalten: „Erfreut freundlich. Abgelehnt ablehnend.“ Damit ist zum Glück nicht das letzte Wort gesprochen – wer als Kind Ablehnung erfahren hat, kann diese Erfahrung nicht ändern, aber anders bewerten, sodass sie an Wirkung verliert. Da Streeruwitz das Gesellschaftliche im Persönlichen beschreibt, bleibt diese Perspektive eher im Schatten. Im „normalen Alltag“ agiert subversiv, wer im Kosmos der Pflege handelt. Denn im Kosmos der Öffentlichkeit wird Lieben als unwichtig erachtet, obwohl der Kosmos des Öffentlichen nicht ohne den Kosmos der Pflege existieren kann. Berufe, die zum Kosmos der Pflege gehören – wie Kindergärtnerinnen, Volksschullehrerinnen, pflegende Berufe ganz allgemein – befinden sich daher auf den unteren Rängen der Einkommensverteilung. Diese „systemrelevanten“ Berufe hat man in Zeiten der Covid-19-Pandemie immer wieder lobend hervorgehoben. Auf ihren Status oder gar auf die Vergütung der Lebenszeit, die in den Dienst der Pflege für Andere gestellt wird, sprich Gehalt, hatte das keinen Einfluss. Um im Kosmos des Öffentlichen akzeptiert zu sein, müssen Erfahrungen der Innigkeit, des „authentischen Liebens“ in Selbstdarstellungen umgewandelt werden. Lebendigkeit wird unter dem Zwang, sich zu entlieben, zur Sprache der Macht. Daraus entsteht ein Gefühl des Mangels und der Sehnsucht nach dem Verlorenen. Die „Oberen“ suchen Kompensation im Luxus, schreibt Streeruwitz. „Aller Reichtum und alles Machtgehabe endet in der Einrichtung von Räumen, die alle Errungenschaften im Kosmos der Pflege beinhalten…“. Doch beraubt der Luxus der „imperialen Lebensweise“(Ulrich Brand) den größeren Teil der Menschheit der Mittel und Möglichkeiten für das, was allen zusteht, nämlich: „warm, trocken, weich gebettet und satt“ zu sein. Wer im Luxus und wer im Mangel leben darf oder muss, ist eine politische Frage, genauer, eine ethische, eine Frage der Gerechtigkeit. Begierde und Macht Mit dem „Handbuch für die Liebe“ ist Marlene Streeruwitz ein Manifest für das Grundrecht, geliebt zu werden und zu lieben, gelungen. Dass dieses Grundrecht meistens nur in verzerrter Form eingelöst wird, liegt an patriarchalen Machtverhältnissen nicht nur in der Familie. Streeruwitz weist auf die verschleierte Gewalttätigkeit des Kosmos der Öffentlichkeit durch die patriarchalen Strukturen des Staates hin. Denn rechtlich hat nun der Staat die Rolle des alles überwachenden Hausvaters übernommen und gibt die Regeln vor. Lieben lässt sich aber nicht durch Regeln erzeugen. Liebe ist zutiefst demokratisch, ein „LebenWollenMachen“, das geschenkt wird, aber nicht zu erzwingen ist. Alltägliche Momente, die ganz besonders sind: eine Umarmung, Essen kochen, Badewasser einlassen…. Lieben heißt, die andere Person so werden zu lassen, wie sie wird. Wer romantisch verliebt ist, hofft, dass aus dem Begehren und der Leidenschaft des Anfangs ein Lieben erwächst, das die geliebte Person in Freiheit wachsen lässt. Diese Hoffnung täuscht, betont Streeruwitz, denn in der romantischen Liebe steckt ein Besitzanspruch, der Freiheit verhindert. Das ist keine moralisierende Larmoyanz, sondern eine klare ethische Haltung, die helfen kann, patriarchale Machtspiele aufzulösen und zu neuen Verhältnissen des Liebens zu finden, in denen Leben und Freiheit wächst. Die Autorin ist Research Fellow am Institut für Religionswissenschaft der Universität Wien, Publizistin und Achtsamkeitslehrerin. Handbuch für die Liebe Von Marlene Streeruwitz, S. Fischer Verlage 2024, 96 S., geb., € 16,00 Bei den anstehenden Wahlen in Ostdeutschland greift die AfD nach der Macht. Besonders heikel ist die Situation in Thüringen, wo Björn Höcke, der offiziell als „Faschist“ bezeichnet werden darf, Regierungschef werden könnte. Gleichzeitig schmückt man sich mit dem Erbe der „Weimarer Klassik“. Wie passt das zusammen? Ein Ortstermin.
DIE FURCHE · 20 16. Mai 2024 International 5 Das Gespräch führte Wolfgang Machreich Mit Jaume Duch durch das Straßburger Europaparlament zu gehen, „Zeit, die Demokratie ist ein Grüß-links-, Grüß-rechts-Parcours. Als Sprachrohr des Parlaments kennen ihn alle in Europas Hohem Haus – und man sagt ihm nach, er wisse über die politische Situation in allen Mitgliedsstaaten zu verteidigen“ besser Bescheid als irgendjemand anderer. DIE FURCHE: Herr Duch, laut Eurobarometer liegt die Bereitschaft, zur Europawahl zu gehen, in Österreich bei 70 Prozent, 2019 waren es 60 Prozent, 2014 nicht einmal 50 Prozent. Ist Österreich hier eine Ausnahme, oder steigt das Interesse an den Europawahlen EUweit? Jaume Duch: Die Umfragen zeigen, dass es in vielen Ländern zu einem Anstieg der Wahlbeteiligung kommen wird. Österreich folgt hier einem Trend, aber es stimmt, dass die österreichischen Zahlen zur Wahlbereitschaft noch höher sind als anderswo. DIE FURCHE: Woran liegt das? Duch: Die Europäische Union ist in den letzten fünf Jahren für die Bürgerinnen und Bürger viel sichtbarer geworden. Denken Sie an den Brexit, der eine intensive Diskussion über die Vorteile der EU-Mitgliedschaft ausgelöst hat. Dann die Pandemie und der EU- Einsatz zum Schutz von Gesundheit und Wirtschaft. Und jetzt der Krieg in der Ukraine, wo es der Union trotz aller Schwierigkeiten gelingt, eine Einheit unter den Mitgliedsstaaten bei den Sanktionen gegen Russland oder für die Flüchtlingsaufnahme herzustellen. Das sind die Gründe, warum die Menschen den EU-Wahlen heute mehr Bedeutung beimessen als früher. DIE FURCHE: Sie arbeiten seit Ende der 1980er-Jahre im Europäischen Parlament. Die wievielte Europawahl erleben Sie jetzt aus nächster Nähe? Duch: Das ist meine siebte oder achte Wahl, ich zähle nicht mehr so genau die Jahre. Aber was aus dieser langen Zeit das Wichtigste ist: Weder die Wahlen noch das Europaparlament von damals sind mit heute vergleichbar. Es ist völlig anders. Das Parlament war noch nie so mächtig, und die EU insgesamt ist viel politischer geworden. Für mich gibt es in diesem Jahr zwei unsere Zukunft prägende Wahlen: die Europawahl und die US-Präsidentenwahl. Wobei wir in Amerika nicht mitentscheiden können – in der EU aber schon. DIE FURCHE: Beide Kandidaten um das US-Präsidentenamt sind plus-minus 80 Jahre alt. Bei Europawahlen wurde/wird gerne gespottet: „Hast du einen Opa, schick ihn nach Europa!“. Wie alt oder jung ist das Parlament? Duch: Ich denke, das Parlament liegt jetzt in den Händen der Enkel dieser Opas (siehe Kasten). Im EU-Parlament muss man viel arbeiten. Um ein guter Europapolitiker zu sein und die Bürgerinnen und Bürger wirklich zu vertreten, müssen die Abgeordneten Netzwerke außerhalb ihrer Parteien, ihrer Fraktion, ihrer Nationalität aufbauen. Das braucht Mit Brexit, Pandemie und Ukraine-Krieg ist das Interesse an Europa gestiegen, sagt der Sprecher des EU-Parlaments, Jaume Duch. Warum man besser Enkel statt Opas nach Europa schicken sollte – und woran Anti-Europäer bislang scheitern. Nütz deine Stimme Neben den Infos zum Wann, Wo, Wie der EU-Wahlen betont die Wahlkampagne des Europaparlaments Wert und Schutz der Demokratie. „ Es gibt mehr Desinformation, aber die Diskussion darüber und der Widerstand dagegen nehmen in der EU ebenfalls rapide zu. “ Zeit, das verlangt Engagement. In der letzten Plenarsitzung dieser Periode im April wurden rund 90 Gesetze abgestimmt. Jedes ist das Ergebnis von vielen Verhandlungen mit der Kommission, dem Rat, der Zivilgesellschaft… Neben jüngeren gibt es aber natürlich auch ältere Abgeordnete, das gehört für mich zur Schönheit dieses Parlaments. DIE FURCHE: Schönheit ist keine Kategorie, die im Zusammenhang mit EU-Legislative oft genannt wird. Was ist sonst noch schön am Europaparlament? Duch: Seine Vielfalt. Die Abgeordneten kommen aus verschiedenen Ländern, Parteien haben unterschiedliche soziale Herkünfte, bringen teils lange Erfahrung aus der nationalen Politik mit. Gleichzeitig beginnen hier viele junge Menschen ihre politische Karriere, bevor sie in ihrem Land wichtige Politikerinnen und Politiker werden. DIE FURCHE: Viktor Orbán kann mit Ihrem Lob der Vielfalt wenig anfangen. Er sagte unlängst „Tollhaus“ zum EU-Parlament und forderte in einem Interview mit Österreichs Altkanzler Wolfgang Schüssel im Debattenmagazin „European Voices“ die Abschaffung der Direktwahl. Duch: Orbán ist der Premierminister einer Regierung. Ich kann ihn nicht kritisieren. Aber ich sehe das schwierig zu rechtfertigen, wenn man gleichzeitig bedenkt, dass die Europäische Union nach den Grundsätzen der Demokratie funktioniert. Dazu gehört, dass diejenigen, die Entscheidungen treffen, von denjenigen kontrolliert werden, die von den Bürgerinnen und Bürgern gewählt werden. Und zur Entwicklung des Europaparlaments gehört, dass es Foto: Wolfgang Machreich Der Katalane Jaume Duch ist Sprecher und Generaldirektor für Kommunikation des Europaparlaments. immer mehr dem entspricht, was die Menschen unter einem nationalen Parlament verstehen. Das zeigt auch unsere Wahlkampagne. DIE FURCHE: Ihr Wahlslogan lautet: „Nutze deine Stimme“. Duch: Unsere Kampagne informiert über Grundlegendes: Wann, wie und wo man wählt. Diese sehr neutralen Wahlinfos verbinden wir mit dem Schutz der Demokratie: Wahlen sind der Moment, in dem die Bürgerinnen und Bürger Gelegenheit haben, die Demokratie zu schützen. Noch vor zehn Jahren haben wir uns über die Demokratie keine Gedanken gemacht. Wir dachten, sie stehe außer Frage und bestehe für immer. Jetzt erkennen wir: Das Gegenteil ist der Fall – in der Welt, aber auch in Europa. Die Demokratie ist fragil. Deswegen geht es in dieser Wahl auch darum, die Demokratie zu verteidigen. PARLAMENT IN ZAHLEN Foto: Wolfgang Machreich Am 5. Februar 1976 schrieb Außenminister und Europarat- Generalsekretär a.D. Lujo Tončić über „Die europäischen Direktwahlen – und Österreich“; nachzulesen auf furche.at. Alter, Frauenquote und Parteien DIE FURCHE: Unter anderem durch den Kampf gegen Desinformationskampagnen. Wie geht das? Duch: Wir müssen da an vielen Strängen gleichzeitig ziehen. Zunächst brauchen wir Gesetze. Die EU war diesbezüglich in den letzten fünf Jahren mit den Gesetzen über digitale Dienste und digitale Märkte, dem Gesetz über Künstliche Intelligenz sowie dem Medienfreiheitsgesetz sehr aktiv. Gleichzeitig müssen wir Medienkompetenz und Faktenprüfung fördern. Es geht darum, wie wir unsere Kinder und Jugendlichen vor Desinformation in den sozialen Medien schützen. Und natürlich geht es darum, zu überwachen und zu erkennen, wer was an Desinformation verbreitet. DIE FURCHE: Ein Kampf gegen Windmühlen? Duch: Es gibt mehr Desinformation denn je, aber die Diskussion darüber und der Widerstand dagegen nehmen ebenfalls rapide zu. Immer mehr wissen von diesen Kampagnen, wo sie herkommen, von wem sie gefördert werden und wie sie Europa mit extremen Ideologien schwächen und spalten wollen. DIE FURCHE: Laut Wahlprognosen werden die Anti-EU-Parteien bei den Wahlen stärker werden. Welche Konsequenzen hätte das für das Europaparlament? Duch: Meine Erfahrung zeigt mir, dass es nicht nur auf die Zahl ankommt, sondern darauf, wie gut man sich koordiniert. Bisher ist das den EU-skeptischen Parteien kaum gelungen, weswegen ihr Einfluss auf die Arbeit des Parlaments gering blieb. Die Umfragen zeigen genauso, dass es nach dieser Wahl eine breite Mehrheit für jene politischen Familien geben wird, die für die europäische Integration sind. Aber die entscheidende Umfrage findet erst am Wahltag statt – und das tatsächliche Ergebnis liegt in den Händen der Wählerinnen und Wähler. Das Durchschnittsalter der Europaabgeordneten lag in der vergangenen Periode bei 54 Jahren. Die jüngste Abgeordnete (26) kam aus Dänemark, der älteste (83) aus Polen. Der Anteil der Frauen lag bei gut 40 Prozent, der bislang höchste Wert; in der ersten Periode nach Einführung der Direktwahl 1979 gab es noch 16,6 Prozent Frauen. Ähnlich gering war 2019 noch der Anteil weiblicher Abgeordneter aus Rumänien (15 Prozent). Der Frauenanteil der luxemburgischen Abgeordneten lag bei 67 Prozent; Österreich rangierte bei 36,8 Prozent. In den bisherigen neun Legislaturperioden des EU-Parlaments schwankte die Anzahl der Fraktionen zwischen sieben und zehn (derzeit sieben). In der zu Ende gehenden Periode saßen 214 nationale Parteien im Europaparlament; 1999 waren es 127, verglichen mit 57 Parteien 1979. (wm)
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