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DIE FURCHE 14.08.2024

DIE

DIE FURCHE · 33 18 Wissen 14. August 2024 Zoologische Sammlung Im Stift Seitenstetten sind auch zahlreiche Jagdtrophäen, Vogelpräparate sowie Gläser mit kunstvoll eingelegten Spinnen, Amphibien, Fischen, Kuhmägen etc. zu bestaunen. Von Bettina Balàka Jahrelang ging man an Pater Pius Zöttls ehemaligen Arbeitszimmern vorbei, als hätte sie nach seinem Tod 2011 der Respekt vor ihm versiegelt. Auch zu Lebzeiten des einstigen Direktors des Stiftsgymnasiums Seitenstetten und Lehrers für Naturgeschichte und Philosophie herrschte kein großes Interesse an diesen Räumen. Vor wenigen Jahren jedoch brach Mathias Weis, ebenfalls Biologielehrer und seit 2020 Kustos der naturhistorischen Sammlungen des Stiftes, den Bann – und schloss die Türen auf. So wurde eine bedeutende, in Vergessenheit geratene Teilsammlung wiederentdeckt: ein zigtausende Belege umfassendes Herbar aus dem 19. Jahrhundert. Doch damit nicht genug, inmitten desselben konnte eine weitere Sensation gehoben werden: das seit Jahrzehnten verschollene Flechtenherbar des Kremsmünsterer Stiftsarztes und Lichenologen Ignaz Sigismund Poetsch (1823–1884). Nach dessen Tod hatte das Stift Seitenstetten die über 13.000 Belege umfassende Sammlung erworben. Sie besitzt erhebliche Relevanz für die aktuelle Biodiversitätsforschung, da ein Großteil der im heutigen Österreich, Böhmen und Mähren gesammelten Flechten dort nicht mehr existiert. Verdrängt beziehungsweise ausgerottet wurden sie von Baumaßnahmen, Landwirtschaft und vor allem Luftverschmutzung – Flechten sind wichtige Bioindikatoren für die Luftqualität. Kunstformen der Natur Vom Zähmen, Ausbeuten und Bestaunen Essays von Bettina Balàka Haymon 2024 216 S., geb., € 23,50 Die wiederentdeckten Naturaliensammlungen des Benediktinerstifts Seitenstetten im Mostviertel bergen einige Überraschungen. Ein poetischer Rundgang. Das Öffnen der Zeitkapseln „ Das lange verschollene und über 13.000 Belege umfassende Flechtenherbar besitzt erhebliche Relevanz für die aktuelle Biodiversitätsforschung. “ Um die Sammlung der Öffentlichkeit und dem Fachpublikum zugänglich zu machen, wird sie nun von den renommierten Lichenologen Roman Türk und Franz Berger durchgearbeitet, taxonomisch auf den neuesten Stand gebracht, fotografiert und mit einem digitalen Datensatz versehen. Während an den meisten Schulen spätestens in den 1980er Jahren alte Lehrmittel aussortiert und verkauft, verschenkt oder weggeworfen wurden, brachten es die der Erneuerungshektik enthobene klösterliche Langsamkeit, der zur Verfügung stehende Platz und die Sammelgewohnheit der Mönche mit sich, dass alles aufgehoben wurde. Das 1814 eingerichtete Stiftsgymnasium blieb stets im Haus; Forschung und Lehre befanden sich unter einem Dach. In einem langen Gang wird die hunderte von Exemplaren umfassende zoologische Sammlung aufbewahrt, die man ebenfalls zu Lehrzwecken verwendete: zahllose Vogelpräparate, Jagdtrophäen, eine Sammlung an Gläschen mit Spinnen, Gläser mit sorgfältig, ja kunstvoll eingelegten und beschrifteten Amphibien, Fischen, Einsiedlerkrebsen oder Anatomiepräparaten wie Ausschnitte der verschiedenen Kuhmägen. Zu den Materialien, mit denen den Gymnasiasten die Biologie erklärt wurde, gehören außergewöhnliche Kostbarkeiten. Da gibt es etwa eine Sammlung an Foraminiferen-Modellen des Prager Lehrmittel- und Naturalienhändlers Václav Frič: Foraminiferen sind im Wasser lebende, überwiegend gehäusetragende Einzeller. Sie weisen eine beeindruckende Formenvielfalt auf, für den Zoologen Ernst Haeckel zählten sie zu den „Kunstformen der Natur“. Manche sehen wie Schnecken aus, andere wie Samenkapseln, Seesterne oder Blüten. Heute stehen sie nicht mehr auf dem Lehrplan der Schulen. Ein weiterer Schatz der Lehrmittelgeschichte befindet sich in einer Art Rumpelkammer, deren Aufschrift „Laboratorium“ auf den früheren Verwendungszweck hinweist. Ein ganzer Schaukasten voller Glasmodelle von Seeanemonen aus der Werkstatt der berühmten böhmischen Glaskünstler Leopold Blaschka (1822–1895) und seinem Sohn Rudolf Blaschka (1857–1939). Wie die Blaschkas ihre komplexen Modelle fertigten, kann heute nicht mehr in allen Details nachvollzogen werden. Da sie keine Lehrlinge ausbildeten, nahmen sie ihr Wissen mit ins Grab. Rund 50 der fragilen Kunstwerke in lebensechten Farben und Formen haben hier überlebt, auch sie wurden erst kürzlich wiederentdeckt. Das museumsarchitektonisch herausragende Herz der Sammlungen bilden zwei Räume aus dem Rokoko: das Mineralienkabinett und das kleinere Naturalienzimmer. Während andernorts Sammlungen, Schaukästen und -räume immer wieder voneinander getrennt wurden – und bis heute werden –, ist hier das originale Ensemble aus der Zeit um 1770 vorhanden. Das unberührte Museum ist das Äquivalent zur unberührten Natur: Wenn man es in Ruhe lässt, bleibt es am besten erhalten. Allerdings können die der Natur innewohnenden Zerfalls- und Zersetzungsprozesse konservatorische Maßnahmen notwendig machen. Auch Modernisierungen im Besucherinteresse lösen oft Museums mobiliar und ursprüngliche Raumgestaltung auf. In Seitenstetten jedoch blieb dank des klösterlichen Abgeschottetseins das Museum eines Museums erhalten. Die Präsentation der Naturalien in eigens für sie gestalteten Räumen und Vitrinen kann hier als Gesamtkunstwerk nachvollzogen werden. Zunächst betritt man das kleinere Naturalienzimmer, das gewissermaßen das Vorzimmer bildet. Auch heute sind die Räume noch nicht elektrifiziert; damit die Wissenschafter arbeiten können, hat man zwei starke Strahler angeschafft. Ringsum Fotos: Pia Balàka (2) an den Wänden befinden sich die historischen Schaukästen, in denen die paläontologische Sammlung aufbewahrt ist, in der Mitte steht eine später hinzugefügte Vitrine. Rechts davon führt eine Tür in das repräsentative Kabinett mit der Mineralienund Konchyliensammlung. Hier sind die verschließbaren Schaukästen noch prächtiger: Die alten, welligen Glasscheiben sind von kunstvoll geschnörkelten Goldumrandungen eingefasst. Diese Räume bilden eine Zeitkapsel wie die, die man jüngst bei der Restaurierung des Stiftskirchturms fand: Hoch oben im Turmkreuz entdeckte man ein Kupferkästchen aus dem Jahr 1862. Die Sammlungen werden gegenwärtig wissenschaftlich aufgearbeitet. Dabei wird das vergessene Museum selbst zur Fundstätte, so wurde etwa eine zum Teil über 150 Jahre alte Insektensammlung wiederentdeckt. Wie beim Flechtenherbar liegt in unserer vom Artensterben geprägten Zeit ihre Bedeutung vor allem darin, aufzuzeigen, was es einmal gab. Auch für die Erforschung der genetischen Veränderungen von Insekten durch den Einfluss der Industrialisierung wird historische Insekten-DNA gebraucht, wie etwa bei rezenten Projekten mit der Universität Wien und der Veterinärmedizinischen Universität Wien. Retten, was zu retten ist In der paläontologischen Sammlung sind viele Schubladen seit Jahrzehnten nicht geöffnet worden, manche womöglich seit über 100 Jahren nicht mehr. Bisweilen stecken sie so fest, dass sie mit Seifenwasser eingerieben werden müssen, um wieder gleitfähig zu werden. Hier befinden sich drei außergewöhnlich umfangreiche und vollständige paläobotanische Sammlungen aus Nýřany (Karbon), Lunz (Trias) und Schönegg (Miozän). Nýřany (deutsch: Nürschan) liegt im heutigen Tschechien, auch Wirbeltiere wurden hier vor rund 300 Millionen Jahren in der karbonen Gaskohle konserviert. Die im seichten Wasser lebenden Spezies sind besonders für die Erforschung des Übergangs von aquatischen zu terrestrischen Lebensformen interessant. Seitenstetten besitzt unter anderem Haikiefer und Amphibien von diesem weltberühmten Fundort. Sie sind leider von dem in der Paläontologie gefürchteten Pyrit-Zerfall betroffen: ein weißer Kristallsaum wächst auf ihnen, die Mineralien lösen sich auf. Der Kontakt mit Feuchtigkeit und Sauerstoff kann bei sulfidisierten Fossilien zu Oxidationsprozessen führen, die sie regelrecht sprengen und zerstören. Hier gilt es, schnell zu beschreiben und zu retten, was zu retten ist. Auch anderes zerfällt. In der Mittelvitrine sichtbar sind etwa zwei 1928 gesammelte Nordseekrabben, die gewissermaßen von innen her zerbröseln: Das aus ihnen gerieselte Pulver wirkt wie ein Sinnbild für das Mahlen der Zeit. Die Autorin ist freie Schriftstellerin. Der vorliegende Text ist ein Vorabdruck aus ihrem neuen Essayband „Vom Zähmen, Ausbeuten und Bestaunen. Eine ungeordnete Kulturgeschichte der Natur“, der am 22. August im Haymon Verlag erscheinen wird. „Human Spirits“ entfällt urlaubsbedingt. Die nächste Kolumne erscheint am 29. August. Die naturhistorischen Sammlungen im Stift Seitenstetten werden heute mit modernsten Methoden aufgearbeitet und digital erfasst (Bild: Herbar aus dem 19. Jahrhundert).

DIE FURCHE · 33 14. August 2024 Wissen 19 Die Tech-Konzerne haben Schalter und Drehknöpfe konsequent durch Touchscreens ersetzt. Doch die Benutzerfreundlichkeit ließ zu wünschen übrig: Viele Kunden waren genervt. Jetzt feiert die analoge Steuertechnik in allen Bereichen ein Comeback. Die Rückkehr der Knöpfe Von Adrian Lobe Als der Autobauer Cadillac 1912 für sein „Model 30“ einen elektrischen Anlasser präsentierte, war dies eine technische Sensation: Der Chauffeur musste das Fahrzeug nicht mehr mit einer Kurbel von Hand starten, sondern konnte einfach einen Knopf drücken. Der Starter, ein frühes Fahrassistenzsystem, wurde fortan serienmäßig in Fahrzeugen verbaut. Auch das elektrische Klaxon-Horn gehörte bald zur Grundausstattung der Automobile, die damals noch aufgemöbelte Postkutschen mit Verbrennungsmotor waren – die Knöpfe wurden nicht auf dem Armaturenbrett, sondern an der Lenkradstange installiert. Die Medienwissenschafterin Rachel Plotnick beschreibt in ihrem Buch „Power Button“, wie mit der Elektrifizierung und der Industrialisierung im 19. Jahrhundert eine Reihe von Druckknopfmechanismen entstand: Türklingeln, Fahrstühle, Fotoapparate. Die Eastman Company bewarb in einer Reklame 1890 ihre Kodak-Kamera mit dem programmatischen Slogan: „Sie drücken auf den Knopf, wir machen den Rest.“ Als Fahrstühle noch mit Flaschenzugmechanismus gesteuert werden mussten, brauchte es Fahrstuhlführer, die die Kabine von Hand aufzogen. Man war von ihnen abhängig, und wenn sie streikten, standen alle Räder still. Nachdem Ende des 19. Jahrhunderts die ersten elektrischen Personenaufzüge in Gebäuden installiert wurden, wurden die Liftboys allmählich arbeitslos. Jedes Kind konnte nun per Knopfdruck einen Aufzug bedienen. Wischen statt drücken? Die Industrialisierung, so Rachel Plotnick, habe eine Reihe von „Technologien der Hand“ hervorgebracht wie etwa die Schreibmaschine, Lichtschalter oder das Fingerabdruckverfahren. Der Finger (lat. digitus) wurde zum „taktilen Input für die Maschinen“; die Digitalisierung wurzelt in der Handsteuerung. Taschenlampen sollten Licht handy, also handlich, machen, Notrufköpfe Alarm auslösen. Der Knopf ist das Signum des Maschinenzeitalters, eine verkannte Ikone der Industriemoderne. Als 1967 der damalige deutsche Vizekanzler Willy Brandt auf der Internationalen Funkausstellung in Berlin offiziell das Farbfernsehen startete, drückte er symbolisch auf einen roten Knopf. Und heute? Der Einschaltknopf auf der Fernbedienung ist noch vorhanden, aber in Autos gibt es kaum noch Armaturen, Schalter oder Knöpfe: Der Drehknopf fürs Radio ist im Display in der Konsole verschwunden, und auch die Lautstärke muss man am Touchscreen steuern. Diverse Funktionen wie Sitzheizung oder Abblendlicht, die man früher mit einem Knopf oder Hebel bediente, sind in kleine Boxen auf dem Bildschirm gewandert. Mercedes hat vor einiger Zeit ein „Head-up-Display“ vorgestellt, wo die Idealspur und die Geschwindigkeit sogar auf der Windschutzscheibe angezeigt werden – wie in einer Rennsimulation. Auch beim Smartphone hat das Touchscreen die Druckknöpfe weitgehend abgelöst. Auf analogen Handys wie dem Nokia 3310 tippte man sich noch die Finger wund, um eine SMS zu schreiben, weil man etwa für den Buchstaben F dreimal auf die Taste 3 drücken musste. Heute ergänzt die Autocomplete-Funktion in der virtuellen Tastatur Wörter und ganze Sätze. Die iPhones der neueren Generation haben schon gar keinen Home-Button mehr. Man wischt einfach vom unteren Rand des Displays nach oben. Apple-Gründer Steve Jobs hatte eine regelrechte Abneigung gegen Knöpfe, weshalb er nur knopflose Rollkragenpullis Foto: iStock/ vkyryl trug. Für den Asketen und Ästheten waren Knöpfe schlicht Schönheitsfehler. Im Apple-Store in Tokio fehlten die Fahrstuhlknöpfe im Aufzug, weshalb die Besucher in jedem Stockwerk anhalten mussten (wobei in China und Japan das vierte Stockwerk ohnehin ausgelassen wird, weil die Zahl vier ähnlich wie „Tod“ klingt), und der erste Macintosh verzichtete auf Pfeiltasten. Steve Jobs insistierte darauf, dass der Computer rein mausgesteuert ist. Bei seinem – inzwischen eingestellten – E-Auto wollte Apple sogar Pedale und Lenkrad ausbauen. Polaroid-Kameras und Retro-Radios Steve Jobs pathologische Angst vor Knöpfen prägte die Designgeschichte. Facebooks ikonischer Like-Button etwa existiert nur virtuell. Amazons Dash-Button, ein elektronisches Gerät vom Format eines Flaschenöffners, das eine Bestellung von Markenprodukten auf Knopfdruck ermöglichen sollte, wurde 2019 wieder vom Markt genommen. Netzwerklautsprecher wie Amazon Echo und Echo Dot kommen weitgehend ohne Schalter aus. Ebenso Kaffeevollautomaten: Die neueren Modelle besitzen statt Tasten nur ein Touchscreen, auf dem man den gewünschten Kaffee auswählt. Im minimalistischen Design der schicken Gadgets haben Knöpfe keinen Platz, weil ohne Funktion: „Die Form folgt der Funktion.“ Geht es nach den Vordenkern im Silicon Valley, steuern wir künftig alles nur noch per Sprachkommandos, Gesten und Augenblinzeln. Oder noch futuristischer: mit unseren Gedanken. Doch so ästhetisch anspruchsvoll Touchscreens sein mögen, so wenig benutzerfreundlich ist ihre Anwendung. Mal reagiert die Software nicht, weil der Bildschirm dreckig ist oder man kalte Hände hat, mal sieht man den Inhalt nicht, weil der Lichteinfall ungünstig ist. Will man einen Straßennamen im Navi eingeben, hat man prompt danebengetippt. Vor allem für Blinde ist die Bedienung von Displays ein Problem, weil es keinerlei Markierungspunkte gibt. Autofahrer sind schon länger genervt von der wenig intuitiven taktilen Bedienung, die während der Fahrt obendrein noch ablenkt. Denn im Gegensatz zu Drehknöpfen geben Touchscreens kein taktiles Feedback, das einem den konzentrierten Blick nach vorn auf die Fahrbahn erlaubt. Es ist im Grunde so, als würde man „ Geht es nach den Vordenkern im Silicon Valley, steuern wir künftig alles nur noch per Sprachkommandos, Gesten und Augenblinzeln. Oder noch futuristischer: mit unseren Gedanken. “ während der Fahrt ein iPad bedienen. 2020 urteilte das Oberlandesgericht Karlsruhe, dass die Steuerung des Scheibenwischerintervalls auf dem Touchscreen eines Tesla gegen das Handyverbot verstößt. Zahlreiche Studien haben die mangelnde Sicherheit von Touchscreens in Fahrzeugen moniert. Erst kürzlich hat das europäische Bewertungsprogramm für Neuwagen, Euro NCAP, mehr physische Steuerelemente angemahnt, um die Sicherheit in Fahrzeugen zu erhöhen. Andernfalls drohen ab 2026 Punktabzüge. Einige Autohersteller wie etwa Porsche und Volkswagen haben bereits reagiert und – dem Wunsch vieler Kunden entsprechend – Knöpfe und Schalter in ihren Modellen verbaut. Auch Fitbit hat an seinen Fitnessuhren den seitlichen Knopf zurückgebracht: eine Reaktion auf die grassierende Bildschirmmüdigkeit der Kunden. Taktiles Feedback Auch in Autos sind Knöpfe und Schalter wieder im Vormarsch. Zahlreiche Studien haben die mangelnde Sicherheit von Touchscreens in Fahrzeugen moniert. Über die von Facebook und Co verfolgte Vision der „Maus im Gehirn“ schrieb Adrian Lobe am 26.5.2021, nachzulesen auf furche.at. Tatsächlich erlebt die analoge Technik gerade ein Comeback: Oldschool-Klapphandys mit Tasten („Dumbphones“) erfreuen sich wachsender Beliebtheit, Retro-Radios mit Knöpfen und Drehreglern kehren in die Wohnzimmer zurück, und auf Familienfeiern klicken die Auslöser von Polaroid-Kameras. Druckknöpfe haben auch in einer digitalen Welt ihren festen Platz. Man betätigt Druckschalter, um zu klingeln; Taster, um das grüne Signal an einer Fußgänger ampel anzufordern; und Knöpfe, um mit dem Aufzug in ein anderes Stockwerk zu fahren. Wer einen Notruf auslösen will, drückt eben nicht auf ein Display, sondern auf einen mechanischen Knopf. Und auch die Hupe im Auto wird nicht durch Wischen oder Klicken, sondern durch Drücken bedient. Wo Knöpfe sind, da ist Kontrolle. Bis heute hat sich an diesem Sachverhalt eigentlich nichts geändert. DIE FURCHE EMPFIEHLT Auf zum Sterneschauen! Ein ungetrübter Nachthimmel ist wohl noch kein häufiges Kriterium für die Wahl des Urlaubsziels. Doch das Thema Lichtverschmutzung wird immer wichtiger, und gerade im Sommer laden die Nächte zum Sterneschauen ein. Die Nonprofit- Organisation „Dark Sky International“ etwa hat bislang weltweit über 200 Regionen als „Dark Sky Places“ ausgezeichnet, darunter den ersten heimischen Sternenpark Attersee-Traunsee. Sternenparks, -gärten, -hütten und Co Mehr Infos unter www.austria.info/de/erholung/wald

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