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DIE FURCHE 14.03.2024

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DIE FURCHE · 11 10 Religion 14. März 2024 Hl. Ruperts Nachfolger Korbinian Birnbacher OSB, Jg. 1967, ist seit 2013 Erzabt von St. Peter (Bi.: im Kreuzgang des Stiftes). Birnbacher steht außerdem der Österreichischen Ordenskonferenz, dem Dachverband der Ordensfrauen und -männer) vor. Das Gespräch führte Otto Friedrich Benedikt von Nursia (480–547), der am Übergang der Antike zum Mittelalter lebte, gilt als Vater des abendländischen Mönchtums. Seine Ordensregel bildet bis heute weltweit die Grundlage für das Leben in den Klöstern der Benediktiner. Auch die Erzabtei St. Peter in der Stadt Salzburg, die 696 vom heiligen Rupert gegründet wurde und das älteste bestehende Kloster im deutschen Sprachraum ist. Seit 2013 steht der gebürtige Bayer Korbinian Birnbacher dem Stift St. Peter als Erz abt vor. In seinem eben erschienen Buch „Weites Leben, weites Herz“ legt Birnbacher vor, was „Gut leben nach dem Bauplan des heiligen Benedikt“ bedeutet. DIE FURCHE: Zumeist verbindet man mit Ordensleben die Evangelischen Räte Armut, Ehelosigkeit und Gehorsam. Sie schreiben in Ihrem Buch, dass dies für den Benediktiner aber sozusagen der zweite Wahlspruch ist. Ihr erster Wahlspruch ist die Trias Beständigkeit (Stabilitas sua), die monastische Lebensform (Conversatio Morum) und Gehorsam (Oboedientia). Korbinian Birnbacher: Die Armut und die Ehelosigkeit oder Keuschheit leben wir ebenso wie den Gehorsam. Aber das wirklich Spezifische ist die Stabilitas. Damit ist letztlich die Konkretisierung von dem gemeint, was wir Treue nennen. Treue, die einerseits feststeht oder eben unveränderlich ist und auf der anderen Seite doch dynamisch sein muss, damit sich etwas bewegt. DIE FURCHE: Benediktiner leben in Klöstern und Stiften, man spricht da ja von der Stabilitas loci – also der „Ortsfestigkeit“. Es gibt aber auch andere Orden, die im Mittelalter aus Wanderbewegungen entstanden sind. Was ist das Tragende an dem Konzept der Stabilität, was bedeutet es für heute? Birnbacher: In einer Zeit, die so schnelllebig ist oder die sich immer mehr beschleunigt, wo die Nachrichten von heute früh sich am Nachmittag schon wieder überholt haben, ist eine gesetzte Gelassenheit etwas ganz Wichtiges, dass man auch weiß: Das bin jetzt ich, das kann man nicht so ohne Weiteres ablegen. Ich kann etwa nicht aus der Kirche austreten und meinen, ich könnte das abstreifen. Es gehört unweigerlich zu mir, auch wenn ich verstandesmäßig eine andere Entscheidung treffe. Stabilitas meint Verlässlichkeit, und die ist das Entscheidende: Es gilt das, was man sagt; und das ist nicht bloß das Geschwätz von gestern, sondern es bleibt. DIE FURCHE: Aber können Sie sich den aktuellen Entwicklungen entziehen? Wenn man etwa die sozialen Medien hernimmt, die gehen ja an Ihrem Kloster auch nicht vorbei. Aber wie gehen Sie damit um, dass das, was Sie mit „Beständigkeit“ beschreiben erfüllt ist, und Sie dennoch nicht weg sind von der Wirklichkeit? „ Das Schöne am hl. Benedikt ist, dass er schon vor 1500 Jahren berücksichtigt hat, dass unvorhergesehene Dinge eintreten können, auf die man natürlich reagieren muss. “ Lesen Sie auch Erzabt Korbinan Birnbacher zur Missbrauchskrise vom 25.3.2020, siehe „Wird uns noch lange begleiten“ auf furche.at. Seit elf Jahren steht Korbinian Birnbacher dem Stift St. Peter in der Stadt Salzburg als Erzabt vor. Ein Gespräch übers (Kloster-)Leben nach den Weisungen des heiligen Benedikt. „Eine gesetzte Gelassenheit“ Birnbacher: Wir können gar nicht von der Wirklichkeit weg sein. Das kommt auch über die Klostermauern herein. Meine jungen Mitbrüder gehen da ganz selbstverständlich damit um, das Kloster ist auch keine Sonderwelt. Aber ich merke schon, dass vieles in der Kommunikation heute ganz anders läuft. Die einen wollen möglichst schnell und persönlich eine Mitteilung machen. Dafür sind die sozialen Medien sehr gut. Die anderen sagen genau aus diesem ständigen Tickern heraus: Ich sehne mich nach etwas Verlässlichem, nach etwas, was ich nicht tagtäglich dreimal in Frage stellen muss, was bleibt. Das kann im persönlichen Umgang so sein, aber auch in den theologischen Themen. DIE FURCHE: Wenn man das konkreter macht: Müssen ihre jungen Mitbrüder ihre Handys im monastischen Leben weglegen? Birnbacher: Es ist klar, während der Liturgie oder einer gemeinsamen Sitzung schaltet man es aus. Aber es muss jeder auch erreichbar sein. Wenn jemand Pfarrer ist und ein Todesfall kommt, kann man das nicht planen. Das Leben spielt da einfach herein. Ich finde, das Schöne am heiligen Benedikt und seiner Regel ist, dass er schon vor 1500 Jahren berücksichtigt hat, dass unvorhergesehene Dinge eintreten können, auf die man natürlich reagieren muss. Man darf auch Kritik am Oberen äußern – aber so, dass sie auch verstanden und angenommen werden kann. Da macht vor allem der Ton die Musik. Die Klostergemeinschaft ist ein Ort, wo sich Leben und Christsein konkret ereignen und wo man aus der Situation heraus möglichst gut und vernünftig die richtigen Entscheidungen treffen muss. Keine Entscheidungen zu treffen, einfach nur alles hinzunehmen und meinen, damit sei es gelöst, ist der falsche Weg. DIE FURCHE: Sie beschreiben in dem Buch viel aus Ihrem Gemeinschaftsleben und benennen auch den Umgang mit Konflikten. Auch da führen Sie Beispiele aus der Benedikts regel an. Was kann man heute und auch als Nicht-Benediktiner von dieser Regel lernen? Birnbacher: Man kann für Konfliktaufarbeitung daraus vor allem lernen, dass man nicht meint, für alles eine passfertige, eindeutige Lösung zu haben. Zu einem Konflikt gehören immer zwei Personen. Wir müssen da genau hinhören und hinschauen. Das erste Wort der Regel lautet „Höre!“ und das letzte Wort „dann wirst du ankommen“. Das sind ganz wichtige Worte in der Regel. Die erfreuliche Grundhaltung ist dabei, dass wir nicht im Besitz der Wahrheit oder der Weisheit sind, wie man etwas machen soll, sondern dass das immer auch in Bewegung ist und dass diese Kommunikation immer auch eine Auseinandersetzung mit einer konkreten Person ist. Wir sind also nicht Besitzende sondern stets Suchende. Foto: ÖOK/msb DIE FURCHE: Zur schon angesprochenen Trias gesellt sich in Ihrem Buch noch eine zweite dazu: Eine benediktinische Gemeinschaft ist demokratisch, aristokratisch und hierarchisch, schreiben Sie. Wenn ich es „politisch“ betrachte, scheint mir das ein Widerspruch zu sein. Birnbacher: Gemeint ist, dass es auch Räte gibt: Der Abt ist nicht allein. Es gibt Situationen, da sind alle betroffen und da sollen auch alle gefragt werden und entscheiden. Dafür ist das Kapitel da, das ist die „Generalversammlung“. Dann gibt es den sogenannten Seniorenrat, das ist eine „Arbeitsgruppe“. Und es gibt natürlich auch Entscheidungen, da geht es dann eher ins Persönliche. Da muss der Abt dann allein entscheiden. Das sind unterschiedliche Formen, wenn man so will, eine Art Gewaltenteilung. Das Kapitel spiegelt so etwas wie das „allgemeine Volksempfinden“ wider, beim Seniorenrat sind eher die „Experten“ oder die Erfahrenen dabei. Und drittens muss letztlich eine Person die Verantwortung für einen Menschen übernehmen – das ist der Abt. DIE FURCHE: Ist in diesem System nicht schon grundgelegt, was gesamtkirchlich im Augenblick unter „Synodalität“ diskutiert wird? Birnbacher: Theoretisch gibt es ja Synodalität in der Kirche. Es wird halt nur nicht immer so gelebt. Vor allem im 19. Jahrhundert hat sich mit dem Jurisdiktionsprimat des Papstes zunehmend ein rigider Autoritarismus herausgeprägt, der ungesund ist. Synodale Formen wurden zunehmend in den Hintergrund gedrängt. Ein Beispiel: Im 18. Jahrhundert waren Klöster die einzigen Orte, wo man gesellschaftliche Stände und Schichten durchbrechen konnte. Nur in einem Kloster konnte etwa ein schwäbischer Bauernbub durch Wahl zum Fürst-Abt aufsteigen. Das muss man nicht überstrapazieren, aber das war ja immerhin eine Möglichkeit. DIE FURCHE: Im zweiten Teil Ihres Buches gehen Sie ja auch auf konkrete kirchliche Probleme ein – etwa auf die Frage der Priesterweihe der Frau, für die Sie sich klar aussprechen … Birnbacher: … wenn der Heilige Geist das will! Ich glaube, dass das früher oder später kommen wird. Wir können es nicht forcieren – das halte ich auch für kontraproduktiv. Aber die Kirche hat schon öfters solche Sprünge gemacht. Das beginnt schon beim Apostelkonzil: Da hat man freigestellt, dass man nicht mehr Jude werden musste, um Christ werden zu können. Warum soll das nicht in der Frage von Frauen als Priester auch so sein? Ich zitiere hier meinen Vorvorgänger, Erzabt Franz Bachler, der sich darüber geärgert hat, dass gewisse Gruppierungen am liebsten dem Wirken des Heiligen Geistes Vorschriften machen möchten. Weites Leben, weites Herz Gut leben nach dem Bauplan des heiligen Benedikt. Von Korbinian Birnbacher, Tyrolia 2024 176 S., geb., € 22,95 Diese Seite entstand in Kooperation mit den Ordensgemeinschaften Österreichs. Die redaktionelle Verantwortung liegt bei der FURCHE.

DIE FURCHE · 11 14. März 2024 Religion 11 Von Gregor Maria Hoff Steht der Synodale Weg der katholischen Kirche in Deutschland vor dem Aus? Nachdem sich die römische Kurie rechtzeitig zur Frühjahrsversammlung der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) mit einem Brandbrief an die Mitbrüder im bischöflichen Amt gewendet hat, ist Gefahr im Verzug. Droht ein Schisma? Die deutschen Bischöfe wollten Richtlinien für einen Synodalen Ausschuss festlegen, mit dem ein Synodaler Rat als Leitungsgremium von Bischöfen und Laien eingerichtet werden sollte. Aus römisch-kanonistischer Sicht widerspricht das der Autorität des bischöflichen Amtes und seiner souveränen Entscheidungsvollmacht. Also nahm Bischof Georg Bätzing als Vorsitzender der DBK den Tagesordnungspunkt von der Agenda. Ist der Synodale Weg am Ende also doch eine Luftnummer? Die deutschen Bischöfe haben von Anfang an darauf hingewiesen, dass ihr Reformprojekt zwar vom Kirchenrecht nicht vorgesehen sei, sich damit aber auch Bewegungsspielraum ergebe. Angesichts des Missbrauchskomplexes der katholischen Kirche braucht es einen Aufbruch, der sich seinen systemischen Bedingungen stellt. Machtund Gewaltenteilung heißt das Gebot der Stunde – was die Kurie in Harnisch bringt. Zwar bekommen auch die Römer den weltkirchlichen Missbrauch nicht in den Griff. Trotzdem ist aus kurialer Sicht ein Punkt nicht verhandelbar: die Leitungsmacht der Bischöfe. Als Nachfolger der Apostel verbürgen sie die authentische Überlieferung des Glaubens. Warum sich der systemische Missbrauch auch unter bischöflicher Regie nicht hat verhindern lassen, dass Bischöfe vielmehr Teil des Problems waren und sind, spielt in der kurialen Begründung für den Ausschussstop keine Rolle. Doppelter Loyalitätszwang Am 22. März finden nun Konsultationen in Rom statt. Nicht nur der Zeitdruck auf die DBK ist dabei immens, weil im September der Synodale Ausschuss tagen soll. Man steht unter doppeltem Loyalitätszwang – gegenüber dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK), das man auf den Synodalen Weg eingeladen hat, wie gegenüber der römischen Kirchenleitung. Deren Geheimnis bleibt, warum man nicht längst solche Gesprächsrunden angesetzt hat. Folgt nun nach dem Ad-limina-Besuch vom Herbst 2022 die nächste Frontalschelte der römischen Dikasterienleiter? Oder setzt nun auch die Kurie auf geistliches Zuhören als Ausgangspunkt echter theologische Disputatio? Benjamin Leven forderte in der letzten FURCHE belastbare Argumentationen. In diesem Zusammenhang verwies er auf einen Vorschlag von Kardinal Walter Kasper. Der empfahl als Alternative für einen Synodalen Rat, sein Projekt als Rottenburg-Stuttgarter Bischof zu übernehmen. Der Clou: Gemeinsames Beraten und Entscheiden ist dort ebenso vorgesehen wie zuletzt in Rom, als Laien abstimmen durften. Dass sich genau dieses Modell in Beschlüssen des Synodalen Wegs spiegelt und erhebliche Gemeinsamkeiten vorliegen, entging Kasper. Freilich bleibt ein neuralgischer Punkt offen: Wie steht es um die Selbstverpflichtung von Bischöfen auf synodale Beschlüsse? Geben sie nicht Foto: iStock/spooh Am 22. März wird eine Delegation deutscher Bischöfe im Vatikan erwartet – zur Aussprache über den „Synodalen Weg“ und das Kirchenrecht. Ihre bischöfliche Selbstbindung an synodale Beschlüsse steht auf dem Prüfstand. Neue Frontalschelte in Rom? Unter „Hat das Recht immer ,dem Leben‘ zu folgen?“ (6.3.23) lesen Sie auf furche.at eine Replik von Benjamin Leven auf Johann Pock. ihre Handlungsmacht von vornherein auf? Entscheidungen des Synodalen Wegs verlangten eine bischöfliche Zweidrittelmehrheit, und kein Bischof ist in seiner Diözese auf sie verpflichtet. Können die Bischöfe am Ende also doch machen, was sie wollen? Was kirchenrechtlich Handlungsraum bietet, erweist sich in der Praxis als anfällig für erneuten Machtmissbrauch. Im Wissen um diesen prekären Stand setzt der Synodale Weg auf Lernschritte. Auf die Prägekraft synodaler Erfahrungen. Das verlangt profunde Begründung. Dafür ist noch einmal an den Ausgangspunkt des Synodalen Wegs zu erinnern: an einen kirchlichen Notstand. Der systemische Missbrauch hat eine tiefe Glaubwürdigkeitskrise ausgelöst. Kirchlicher Vertrauensverlust beschleunigt den sich vollziehenden Glaubenskollaps. Verlangt ist eine neue Kultur kirchlichen Vertrauens. Macht- und Gewaltenteilung bildet daher nicht ein Thema neben anderen auf dem Synodalen Weg, sondern den laufenden Bezugspunkt für die damit verbundenen Reformansätze – von der Sexualmoral über die Frage nach der Frauenordination bis hin zu einem veränderten Priesterbild. Um dieses Reformprojekt unter steigendem Handlungsdruck umzusetzen, bedarf es wiederum eines anderen kirchlichen Vertrauensakts: des römischen Vertrauens in die Bischöfe vor Ort, die sich im Bewusstsein ihrer Verantwortung an synodal gefasste Entscheidungen binden. Der Akt der Selbstbindung steht dabei nicht isoliert. Er bleibt eingebunden in kirchlichen Glauben. Er stellt aber auch eine Gewissensentscheidung der Bischöfe dar. Die apostolische Würde ihrer Verantwortung verlangt Respekt durch die römische Leitung, zumal bischöfliche Letztentscheidungsreserven bleiben. Sie beruhen auf dem inneren Zusammenhang von decision making und decision taking. Was für die kirchenrechtlich argumentierenden Römer dringend auseinandergehalten werden muss, gehört aber zusammen – geistlich erst Recht. In Entscheidungen gehen Beratungen ein. So verfassen Theologinnen und Theologen Texte für Bischöfe und Päpste. Wer Dokumente unterschreibt, autorisiert sie und legt sich auf sie fest – im Gebrauch seiner Amtsmacht. Das hat einen entscheidenden Effekt: die Selbstbindung an offene Konsequenzen. Das gilt für alle Entscheidungen, mit denen Bischöfe in ihren Diözesen regieren. Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage, wie sich das monarchisch entwickelte Bischofsamt in die „synodale Bekehrung der Kirche“ (Nathalie Becquart) einbinden lässt. Dafür braucht es Spielräume und Erfahrungen. Auch das Kirchenrecht ist für Weiterentwicklung offen, schon weil es nicht alles klären kann. Es sind konkrete Anwendungen, in denen sich „ Um angesichts des systemischen Missbrauchs eine neue Kultur kirchlichen Vertrauens zu entwickeln, bedarf es auch des römischen Vertrauens in die Bischöfe vor Ort, die sich an synodale Entscheidungen binden. “ Tacheles sprechen Folgt nach dem Ad-limina-Besuch der deutschen Bischöfe vom Herbst 2022 die nächste öffentliche Zurechtweisung durch die römische Kurie? Oder setzt diese nun selbst auf geistliches Zuhören? die Regelkraft des Rechts erweist. Und wie die pastorale Ausnahmepraxis von Papst Franziskus zeigt: An den Grenzen der Barmherzigkeit muss sich auch das kirchliche Recht bewegen. Prekäre Bestandswahrung Wie weit synodales Lernen geht, muss sich im römischen Herbst 2024 erweisen. Das Rottenburg- Stuttgarter Experiment hat jedenfalls gezeigt, dass diözesane Praxis vorangehen kann. Die römische Fokussierung auf das Kirchenrecht mag als katholische Bestandswahrung taugen, erweist sich aber als prekär. Denn am systemischen Missbrauch in der katholischen Kirche hat es nicht durchgreifend etwas geändert. Im Gegenteil: Es zementierte jene Grundlagen, die sich erst mit konsequenter Machtund Gewaltenteilung auflösen lassen. Ob die Kurie darüber am 22. März in Rom sprechen will? Das würde eine scharfe kirchliche Gewissenserforschung voraussetzen. Immerhin liegt das Datum günstig: Es fällt in die österliche Bußzeit. Der Autor ist Prof. für Fundamentaltheologie an der Uni Salzburg. VORSORGE & BESTATTUNG 11 x in Wien Vertrauen im Leben, Vertrauen beim Abschied 01 361 5000 In Auflösung Über die Gegenwart des römischen Katholizismus Von Gregor Maria Hoff , Herder 2023 224 S., geb, € 28.80 www.bestattung-himmelblau.at wien@bestattung-himmelblau.at

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