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DIE FURCHE 13.07.2023

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DIE FURCHE · 28 2 Das Thema der Woche Kopf hoch! 13. Juli 2023 AUS DER REDAKTION Die Sommerzeit ist auch in der FURCHE-Redaktion eingekehrt. Während ein Teil von uns in fernen Ländern verweilt, hat das Sonnenlicht auch uns Dagebliebene geboostert. Schnell war klar, wir schreiben „Kopf hoch!“ aufs Cover, um Victoria Schwendenweins Fokus, der sich um die Zuversicht dreht, zu untermauern. Artdirector Rainer Messerklinger hat sich hierfür eine spritzige und aufmunternde Illustration ausgedacht. Mit heiligen Kühen, Fußstapfen und Tiefstaplern geht es dann im Journal weiter – abgerundet von der „Rutte-Dämmerung“. Im Kompass beschreibt Jan Opielka den Rhythmus für Herz, Kopf und Beine – und meint damit das neue Album von Herbert Grönemeyer. Wäre das ein passendes Geburtstagsgeschenk für unseren langjährigen Mitherausgeber Heinz Nußbaumer? Zumindest sind ihm die Leitgedanken der Songs – Spiritualität und Humanismus – mitnichten fremd. Doch zunächst einmal wird er in dieser Ausgabe gebührend gewürdigt. So manche Hitzewallung dürfte bei einigen der Gastkommentar von Clemens Paulovics auslösen. Sein Text dreht sich um Hotpants, Miniröcke und Männer, die sich belästigt fühlen. Was Toni Morrison dazu gesagt hätte, will ich mir lieber nicht ausmalen. Im Feuilleton bespricht Brigitte Schwens-Harrant deren Erzählung „Rezitativ“ , schlägt Morrisons „Experiment“ als Schullektüre vor. Die Quint-Essenz: Essenzielles und Zuversicht schließen sich nicht aus. Schon gar nicht bei unseren sonnigen Gemütern. (Brigitte Quint) Von Lena Raubaum Wenn das Wort „unmöglich“ möglich / Und das Wort „undenkbar“ denkbar ist / was geht dann noch alles? aus: „Mit Worten will ich dich umarmen“ Die Zeiten sind fernab von rosig, oder? Aktuelle Entwicklungen in der Menschheitsgeschichte verursachen bei vielen Menschen tiefe Sorgenstirnfalten, begleitet von schweren Schultern und einem resignierenden „Ach ja …“. Allerdings kann, ja muss man sich gerade in herausfordernden Zeiten damit auseinandersetzen, was Halt und Hoffnung gibt. Obacht, ich lade keineswegs dazu ein, mit Scheuklappen durch den Tag zu schlendern, Ohren und Herzen durch smarte Sicherheitsschlösser zu verriegeln und nur noch den Blick auf das zu lenken, was „eh passt“. Denn es gibt noch viel, so viel zu tun im Bilden eines guten Miteinanders auf dieser Welt. Die Frage ist nur: Was schenkt Kraft im Leben – auch wenn es anstrengend wird? Was lässt uns weiter gehen und aufrechter stehen? Zuversicht ist hier eine der wichtigsten Begleiterinnen, in guten wie in besser werdenden Zeiten, und der Wege sind viele, wie man ihr die Hand reichen kann. Einer davon ist die Literatur. Lesen Sie auch die Rezension „Es gibt eine Zeit für ein mutiges Herz“ (11.11.2020) zum Werk von Lena Raubaum auf furche.at. Zuversicht bedeutet, an Möglichkeiten zu glauben. Die Literatur baut die Brücken dazu. Das macht sie gleichzeitig zu einer entscheidenden Hoffnungsträgerin. Eine persönliche Reflexion. Auf dass es leichter, viel leichter wird So ambivalent wie der Mensch Literatur ist mehr als gedruckte Worte, mehr als ein Kanon, auf den man sich geeinigt hat. Autorin Renate Welsh meint dazu: „Literatur kann nichts. Literatur kann alles. Beides wird immer wieder behauptet. Beides lässt sich beweisen.“ Sicher, Literatur ist so ambivalent wie der Mensch selbst, und sie bildet sich vor allem erst in der Auseinandersetzung mit ihr; davor ist sie lediglich bedrucktes Papier. Nur im Eintauchen in ein Buch, im innerlichen Ausformulieren von Sätzen, im Nachdenken über das Gelesene und Weiterdenken des Begriffenen, entsteht ein persönlicher Resonanzraum, der den Wert eines Werks bestimmt. Nämlich egal, wie alt man ist. Als Kind, als Jugendliche(r), als Erwachsene(r). Der Schriftsteller Philippe Djian meint: „Wenn es mir schlecht geht, gehe ich nicht in die Apotheke, sondern zu meinem Buchhändler.“ Als Kind einer Germanistin und eines Mediziners empfehle ich – je nach Diagnose –, zu einem Buchhändler oder einer Buchhändlerin und in die Apotheke zu gehen, doch Djian hat in einem Punkt recht: Beizeiten kann allein ein gutes Buch helfen, dass man sich wieder besser fühlt. Doch warum? Wie schafft es Literatur immer wieder aufs Neue, eine derart entscheidende Hoffnungsträgerin mit heilsamer Wirkung zu sein? Wer liest, lehrt der Zunge neue Worte. Sprache hat eine unglaubliche Macht, formt Realitäten, gestaltet Wirklichkeiten. Begriffe wie Wortschatz oder Sprachvermögen demonstrieren, dass die Gesamtheit der Wörter, die man kennt, eine Kostbarkeit ist. Wer mehr Wörter zur Verfügung hat, kann sich anders über Erfahrenes ausdrücken. Die Betonung liegt hierbei auf „anders“, ich schreibe bewusst nicht besser oder schlechter. „ Wer liest, hat Zeit. Literatur ist ein Speicher der Unendlichkeit ohne jegliches Datenlimit. Man muss sie nicht einmal aufladen. “ In guter Literatur kann man aufatmend Worte finden, von denen man gar nicht wusste, dass man sie gesucht hatte. Und wie wunderbar ist es doch, im Lesen plötzlich innezuhalten, um eine Formulierung zu wiederholen – beizeiten sogar zu unterstreichen –, auf dass sich das Gelesene ins Gedächtnis bettet. Sprachliche Schönheit und Ausdruckskreativität faszinieren und erinnern daran, dass Ästhetik und Ideenreichtum in der Welt existieren, auch in schwierigen Zeiten. Illustrationen: Rainer Messerklinger Die Tür zu den Gefühlen Wer liest, hat viele Leben. Wieder zitiere ich Renate Welsh: „Lesend und schreibend können eigene Möglichkeiten und Grenzen ebenso ausgelotet werden wie die des ganz und gar Anderen, was wiederum einen klareren Blick auf das Eigene erlaubt.“ Literatur kann diverse Blickwinkel eröffnen und vertraut machen mit anderen Biografien, Ländern, Kulturen, Einstellungen, Geschichtsabschnitten und vielem mehr. Damit pflügt sie das Übungsfeld für Empathie. Es ist der Boden für ein aufrichtiges soziales Miteinander, nachhaltige Konfliktlösungen, zwischenmenschliche Beziehungen und absolut entscheidend für ein sinnreiches politisches Handeln. Noch etwas: In der direkten Identifikation mit so manchem literarischen Charakter wird einem zwischen den Zeilen und doch vernehmbar ein Satz zugeraunt, der an schweren Tagen lindernd wirkt. Der Satz lautet: „Du bist nicht allein.“ Wer liest, fordert Geist und Gemüt. Lesen steigert nicht nur die kognitiven Fähigkeiten, die zweifellos wichtig für ein gelungenes Leben sind. Sprachkunst kann – wie alle Künste – berühren, Gefühle und Emotionen durchleben, wahrnehmen und nachvollziehen lassen. Aus persönlicher Erfahrung weiß ich, dass wir Menschen weniger Scheu davor haben, über körperliche Schmerzen wie Bandscheibenvorfälle, Rückenprobleme, Knieoperationen oder Zahnweh zu sprechen. Doch wie offen wird über seelische Schmerzen gesprochen? Welche Worte werden gefunden, wenn jemand aus dem eigenen Umfeld vor lauter Angst nicht mehr schlafen kann, von Depressionen erschüttert wird oder scheinbar „unbegründete“ Sorgen hat? Wir müssen uns dringend als Individuen und im Kollektiv mit Gefühlen auseinandersetzen. Zum Wohle von aufrichtiger Kommunikation und Ehrlichkeit – mit sich selbst und anderen. Radikale Entschleunigung Wer liest, hat Zeit. Literatur ist ein Speicher der Unendlichkeit ohne jegliches Datenlimit. Man muss sie nicht einmal aufladen, außer natürlich man bedient sich eines E-Readers. Allerdings ist es – digital oder analog – ein Ding der Unmöglichkeit, gehetzt, unkonzentriert und umgeben von Lärm zu lesen. Literatur kann gar nicht anders, als Geduld, Ruhe, Kontemplation und Momente von Selbstregulation zu bescheren. Wie radikal in einer Gesellschaft, in der „höher, schneller und weiter“ vorwiegend als „besser“ verkauft wird … Wer liest, beflügelt die Fantasie. Sie zählt zu den nachhaltigsten Kraftstoffen dieser Welt, denn was wären Fortschritt und Innovation, Wachstum und Wandel, ja was wären wir alle ohne Vorstellungskraft? Literarische Werke weiten die Arme für all das, was möglich ist, und bieten – wann immer man will und egal, wie alt man ist – ein Geleit in den Raum jenseits von unvorstellbar und undenkbar, jenseits von richtig oder falsch. Dort ist vieles unglaublich, bis es eines Tages glaublich wird … Es existiert vieles, das man über die Zukunft weiß, und sämtliche Aussagen dazu beginnen mit Gewissheit mit dem Wort „vielleicht“. Gute Literatur hat die alles andere als selbstverständliche Fähigkeit, tiefgreifende Veränderungen zu bewirken. Sowohl individuelle als auch kollektive. Und dann, dann wird vielleicht manches viel leichter als gedacht. Die Autorin ist Schriftstellerin und Kinder- und Jugendbuchpreisträgerin 2022. Mit Worten will ich dich umarmen Von Lena Raubaum, Tyrolia 2021 96 S., € 18,–

DIE FURCHE · 28 13. Juli 2023 Das Thema der Woche Kopf hoch! 3 Was brauchen junge Menschen, um positiv in die Zukunft blicken zu können? Die Internationale Pädagogische Werktagung versucht aktuell Antworten darauf zu finden. Werktagungs-Präsident Andreas Paschon im Gespräch über einen gesamtgesellschaftlichen Auftrag. „Wir sollten das als Weckruf sehen“ Das Gespräch führte Victoria Schwendenwein Die Pädagogische Werktagung steht unter dem Motto „Zuversicht stärken“. Wie das die Resilienz stärkt, erklärt der Erziehungswissenschafter An dreas Paschon in einem Interview über Krisenkompetenz, die letzte Generation und das Vertrauen in die Demokratie. DIE FURCHE: Warum brauchen wir Zuversicht für ein gutes Leben? Andreas Paschon: Diese Frage würden Kolleg(inn)en aus der Wirtschaft oder Theologie recht unterschiedlich beantworten. Aus pädagogischer Perspektive steht außer Streit: Es geht für uns Menschen vom ersten Tag an um ein – gut begleitetes – System der Zuversicht, damit das Leben glückt. Ein Baby, das sich zunächst zwar nur mit Lauten ausdrücken kann, hat dennoch bereits so etwas wie Zuversicht, dass es in seinen Bedürfnissen verstanden wird. Gleichermaßen müssen wir als Eltern zuversichtlich sein, dass dieses kleine Bündel Leben mit unserer Hilfe gut durchstarten kann – und letztlich, wenn nötig, mithilfe des gesamten pädagogischen, psychologischen und sozialen Systems einer Gesellschaft auf seinem Weg unterstützt wird. DIE FURCHE: Das heißt: ohne Zuversicht keine funktionierende Gesellschaft? Paschon: Das könnte man so sagen. Es braucht eine kritische Masse an zuversichtlichen Menschen, um kollektiv wieder aus Krisen herauszukommen. Wir sind momentan in so einer Polykrise, in der Menschen unter die Räder kommen: Pandemie, Inflation, Kriegs- und Klimakrise. Die Pandemie hat das System und alle Generationen spezifisch überfordert: Die Erwachsenen gerieten in eine Existenzkrise, die alten Menschen in eine Gesundheitskrise und die Kinder und Jugendlichen in eine Entwicklungskrise. Diese Krise kam schnell und heftig mit den Lockdowns, und bald war allen klar, sie wird uns lange fordern. Im Vorteil ist, wer eine gute Krisenkompetenz hat: Dazu gehören unter anderem Geduld, Ausdauer, Selbstwirksamkeitserleben, Humor und eben Zuversicht. DIE FURCHE: Was unterscheidet dann Zuversicht von Optimismus? Paschon: Optimismus und Pessimismus als Gegenpole sind die Extrempositionen. In beiden Fällen gebe ich das Heft leichtfertig aus der Hand: Wenn ich sehr pessimistisch bin, erlebe ich mich chancenlos, wenn ich übertrieben optimistisch bin, utopiere ich am Ziel vorbei. Sorge und Zuversicht sind hingegen in ihrer Lagebeurteilung etwas realistischer und auf der konkreten Handlungsebene deutlich aktiver. Zuversichtliche Menschen entgehen nicht Problemen, Krisen und Tod, aber sie gehen anders damit um. Foto: Paschon Andreas Paschon ist Erziehungswissenschafter an der Paris -Lodron- Universität in Salzburg. DIE FURCHE: Oft wird kritisiert, Kinder würden heute nicht mehr auf das Negative in der Welt vorbereitet und hätten es dadurch später im Leben schwer. Wie bereitet man Kinder auf das Leben morgen vor? Paschon: Helikoptereltern laufen Gefahr, durch den übertriebenen Beschützermodus, der übrigens primär auch einer Kontrolllogik unterliegt, Kindern nicht ausreichend Resilienz stärkende Erfahrungen zu ermöglichen. Reibungspunkte und Herausforderungen bieten Entwicklungschancen. Schon der Begründer der Kinderrechte, Janusz Korczak, mahnte: Das Kind hat ein Recht, so zu sein, wie es ist, mit allen Facetten, und es muss in seiner Einzigartigkeit ernst genommen werden. Das Kind hat zudem ein Recht auf den heutigen Tag, es lebt im Hier und Jetzt, und es wird dabei gelegentlich stolpern und Fehler begehen. Begriffe wie Fehlerkultur und Helikoptereltern hat Korczak noch nicht gekannt, als er sinngemäß warnte: „Aus lauter Angst, der Tod könnte uns das Kind entreißen, enthalten wir dem Kind sein Leben vor.“ Wir müssen demnach Kindern dosiert die Möglichkeit geben, in Schwierigkeiten zu geraten, aber wir tun gut daran, sie dabei zu begleiten. DIE FURCHE: Wir befinden uns in schwierigen Zeiten. Jugendstudien zeigen, dass die jungen Menschen mit Sorge in die Zukunft blicken. Wo bleibt da die Zuversicht? Paschon: Jede Generation hat etwas wehmütig und verklärend in die Vergangenheit geschaut. In der Regel war die ältere Generation immer um die Jugend und den Sittenverfall besorgt. Die junge Generation muss sich abgrenzen von den Erwachsenen in Einstellung, Sprache, kulturellen Ausdrucksformen; das ist normal und führt zu Spannungen mit Elternhaus und Gesellschaft. Früher wurden wir als Hippies, Babyboomer oder Generation X bezeichnet. Aktuell beobachten wir aber, dass Teile der Jugend dramatische globale Fehlentwicklungen anprangern und dabei alarmierende Selbstdefinitionen verwenden – ich denke, wir sollten es als Weckruf sehen, wenn sich Jugendliche selbst als last generation bezeichnen. Wir sind gemeinsam durch unser Handeln dafür zuständig, dass Zuversicht generationsübergreifend entsteht und sich jede kommende Jugendbewegung wieder als eine selbstwirksame next generation bezeichnet. „ Wir haben dieses Jahr stärker als sonst Schulfrust auf allen Ebenen erlebt: Etliche Kinder können nicht ansatzweise, was sie in den letzten drei Jahren hätten lernen sollen. “ DIE FURCHE: Wir haben das erste normale Schuljahr nach Corona hinter uns. Viele spüren die Auswirkungen immer noch. Wie können die Ferien gut genutzt werden? Paschon: Egal wie gut oder schlecht das Schuljahr subjektiv gesehen war, jetzt ist Zeit für den Pausenmodus, um die Akkus aufzufüllen. Das gilt für Lehrer(innen) genauso wie für Schüler(innen). Wir haben dieses Jahr stärker als sonst Schulfrust auf allen Ebenen erlebt: Etliche Kinder können nicht ansatzweise, was sie in den letzten drei Jahren bereits hätten lernen sollen, oder sie haben pandemiebedingt ihre sozialen und emotionalen Kompetenzen nicht ausreichend aufbauen können und bekommen mit Zeitverzögerung die Rechnung präsentiert. Wir brauchen daher vor allem für diese Kinder vermehrt pädagogische und psychologische Angebote. Dazu zählen auch Freizeitangebote mit sozialer Interaktion, vom Spielbus bis zum Gratislerncamp. Ganz wichtig sind Eltern, die Kinder ermutigen, Dinge noch einmal zu versuchen und an sich zu glauben. Man muss dabei Ziele redimensionieren, in kleinen Schritten denken lernen. Das ganze Interview lesen Sie unter dem Titel „Zuversicht stärken: Pädagogischer Auftrag für eine gute Zukunft“ auf furche.at. DIE FURCHE: Die letzten Jahre haben die Gesellschaft gespalten. Auch die Landesregierungen in Niederösterreich und Salzburg sind Produkt allgemeiner Unzufriedenheit. Was ist der Auftrag an diese Politik? Paschon: Populismus tut sich leicht, wenn sich gewisse Bevölkerungsgruppen unterrepräsentiert und nicht mitgenommen fühlen. In Schulen muss daher die partizipative, politische und ethische Bildung grundgelegt und ausgebaut werden. Wir alle – und Jugendliche im Speziellen – leben zunehmend in medial gesteuerten Informationsblasen und bekommen zielgenau Trigger-News, die uns jeweils in unserer Weltanschauung bestärken. Das individuelle Informationsspektrum ist aber mitunter stark eingeschränkt. Die Regierungen in Salzburg und Niederösterreich sind demokratisch gewählt und müssen sich jetzt bewähren – dazu gehört auch das nötige Fingerspitzengefühl, die hohe politische Diversität der Gesellschaft anzuerkennen, anzusprechen, einzubinden und mitzunehmen. Wir werden sehen, ob es den jeweiligen Regierungskonstellationen gelingt, politisch die Weichen so zu stellen, dass wir gesellschaftlich nicht weiter auseinanderdriften. Zuversicht zu stärken in das „Potenzial des gesellschaftlichen Miteinanders“, erwarte ich mir persönlich von allen Politker(inne)n einer Demokratie, denn es geht immer auch um den sozialen Frieden in einem Land. DIE FURCHE: Was soll nun die Werktagung erreichen? Paschon: Ziel muss es sein, Mittel und Wege zu eruieren, zeitgemäß Kinder und Jugendliche in der Zuversicht zu stärken – sie ist der individuelle Benefit für eine gestaltbare Zukunft im Sinne eines guten Lebens. Wir sollten uns aber auch gegenseitig „Mut zur Zuversicht“ zusprechen, denn auch für Pädagog(inn)en ist das ein wichtiger Resilienzfaktor, der hilft, auf lange Sicht die Arbeit motiviert und gesund durchzuhalten.

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