DIE FURCHE · 1120 Medien13. März 2025Von Adrian LobeEs gehört zu den täglichenRoutinen vonMillionen Menschen,in der Freizeit Serienzu schauen, zum Beispielbei Netflix. Am Tablet imZug oder am Fernseher auf demheimischen Sofa streamen Nutzerbeliebte Serien wie „Emily inParis“, „Bridgerton“ oder „TheCrown“. Der Streamingriese, der1997 als DVD-Verleih startete,spielt längst in einer Liga mit Hollywood.Mit einem Budget von 18Milliarden Dollar in diesem Jahrkann Netflix aufwendige Produktionenrealisieren, die selbstfür etablierte Filmstudios zu teuersind – und so immer mehr Zuschauerfür sein Programm gewinnen.Der Streamingdiensthat weltweit 300 Millionen Abonnentenund macht 15 Prozent desglobalen Datenverkehrs aus.Der Aufstieg von der kleinenVideoklitsche zum weltumspannendenUnterhaltungsimperiumhat einen zentralen Grund: Daten.Der börsennotierte Konzernführt an seinen Nutzern laufendMarktforschung durch: JedesDrücken auf der Fernbedienung,jeder Klick auf dem Bildschirmwird ausgewertet und gespeichert.Netflix weiß, wann Nutzerwelche Serie schauen, wann sieauf die Pausetaste drücken undbei welchen Szenen sie zurückspulen.„Ereignis“ nennt man dasim kühlen Big-Data-Jargon.In 60 Sekunden anfixenJeden Tag erfasst der StreamingdienstMilliarden solcher Datenpunkteund puzzelt sie zu einemgroßen Bild zusammen. Natürlichweiß Netflix nicht, warumman auf die Stopptaste der Fernbedienungdrückt – ob man aufdie Toilette geht oder nach seinemKind schaut, kann selbst dieschlaueste KI nicht herausfinden.Doch die hochleistungsfähigenAlgorithmen, die riesige Datenmengenanalysieren, können ausEreignissen Rückschlüsse aufdas Sehverhalten ableiten.Zum Beispiel, dass MillionenNutzer sich eine Sexszenenochmal anschauen, weil sie womöglichdie Darsteller attraktivfinden. Wenn ein Nutzer nur dieHälfte einer Krimiserie anschaut,lag das vielleicht daran, dass sienicht spannend genug war. Der Algorithmuslernt so schnell die Vorliebenseiner Nutzer, ob sie lieberImmerbeobachtetDie VideoplattformNetflix weiß ganzgenau, wann auf diePausetastegedrückt oder eineSzene zurückgespultwird.Wie Künstlerihr geistigesEigentum vorNetflix schützenwollen, lesenSie in diesemText (24.4.2024)auf furche.at.Streamingdienste wie Netflix und Spotify sammeln jede Menge Daten überihre Nutzer und erhalten so tiefen Einblick in deren Seelenleben.GefühlsmaschinenActionfilme oder Komödien mögen– und unterbreitet personalisierteEmpfehlungen auf Grundlageder Sehgewohnheiten undBewertungen anderer Nutzer mitähnlicher Nutzung.Dieser Empfehlungsmechanismusist der Motor der datengetriebenenFernsehmaschinerie:Er sorgt dafür, dass Nutzer beider Stange bleiben und weiterschauen.Netflix hat anhand vonMarktforschungen herausgefunden,dass der typische Nutzer 60bis 90 Sekunden nach dem Einschaltendas Interesse verliert,wenn er keine passende Sendungfindet. Der Streamingdienst hatalso maximal eineinhalb Minuten,um die Aufmerksamkeit seinerAbonnenten zu erreichen. DieSoftwareingenieure haben denAlgorithmus daher immer weiterfeingetunt. Mit Erfolg: 80 Prozentder Inhalte, die auf Netflixgeschaut werden, sind von derWeiterempfehlung beeinflusst.Nur 20 Prozent werden über dieSuchfunktion abgerufen. Netflixspart nach eigenen Angabendurch den „kombinierten Effektvon Personalisierungen und Empfehlungen“jedes Jahr eine MilliardeDollar, also durch Nutzer, dieaufgrund der Empfehlungen denStreamingdienst nicht kündigen.Netflix ist nicht die einzigeStreamingplattform, die ihreNutzer durchleuchtet. Auch Spotifysammelt jede Menge Daten:Streamingverlauf, Playlists, Gerätetyp.Jeden Tag streamen 246Millionen Abonnenten Songs aufder Plattform und füttern Algorithmenmit einer Milliarde Datenpunkten.Aus diesen Daten„ Anzeigenkunden können mit passgenauer Werbunggezielt Emotionen wie Freude oder Empathie triggern –und diese monetarisieren. “kann der Streaming-AnbieterRückschlüsse über Alltagsroutinenund Stimmungen ableiten.„Wir wissen, dass, wenn Sie amMorgen gerade ihre Chill-out-Playlist hören, Sie Yoga machenoder meditieren könnten“, verrietSpotify-Manager Les Hollander.Daraufhin spielt der Dienst personalisierteEmpfehlungen undWerbung aus, die tonal genau aufden Moment abgestimmt sind.Die amerikanische MusikjournalistinLiz Pelly hat in ihremBuch „Mood Machine“ (2025)beschrieben, wie Spotify dieStimmungen seiner Nutzer kapitalisiert.Der schwedische Musikdienst,der 2006 gegründetwurde und einer der wenigen großeneuropäischen Player in derTech-Branche ist, habe es verstanden,Hörgewohnheiten in Verhaltensdatenzu verwandeln undentsprechend zu vermarkten. ImStreaminggeschäft sei das handelbareGut nicht mehr die Musik,sondern das Hören. Spotifyerhält durch seine DatenanalysenFoto: iSotck/AleksandarNakictiefe Einblicke in das Seelenlebenvon Millionen Menschen. Musikhörenist noch viel mehr als Filmeschauenein Spiegel dessen, wasman fühlt und tut. Und das machtden Dienst auch für Werbekundenso interessant, die in der kostenlosenBasisversion des Dienstes inAbständen von fünf oder sechsSongs Anzeigen schalten. Ausder Neurowissenschaft ist beispielsweisebekannt, dass traurigeVerbraucher mehr shoppenund eher bereit sind, mehr Geldfür eine Flasche Wasser auszugebenals zufriedene Konsumenten.Anzeigenkunden könnenmit passgenauer Werbung gezieltEmotionen wie Freude oderEmpathie triggern – und diesemonetarisieren. Wenn man weiß,dass ein Nutzer gerade in einememotionalen Stimmungstief ist,kann man ihn vielleicht mit Schokoladenwerbungaufheitern.Aushorchen ist StandardSpotify ist ein Seismograf fürsoziale Stimmungen. So zeigt eineAnalyse des Economist anhandgestreamter Spotify-Songs, dassNutzer im Februar am depressivstensind. Der Konzern hat in denvergangenen Jahren viel Geld inData-Mining investiert, um diePräferenzen seiner Nutzer nochgenauer aufzuschlüsseln undhochauflösende Psychogrammezu erstellen. So hat Spotify ein Patentauf eine Biometrietechnik angemeldet,die anhand der Stimmeden Gemütszustand erkennt undentsprechende Songvorschlägeunterbreitet.Spotify ist wegen der emotionalenÜberwachung seiner Nutzerimmer wieder in die Kritikgeraten. Die schwedische Datenschutzbehördehat 2023 ein Bußgeldvon umgerechnet fünf MillionenEuro wegen Verletzungder Europäischen Datenschutz-Grundverordnung verhängt. DerStreamingdienst soll Auskunftsersuchenvon Nutzern nicht ordnungsgemäßbeantwortet haben.Im Gegensatz zu Facebookgeht Spotify in der Öffentlichkeitoffensiv mit seinem Image alsDatenkrake um. So legte der Musikdienst2016 auf Werbetafelndie Vorlieben seiner Nutzer offen –mit Slogans wie „Liebe Person,die 42 Mal ‚Sorry‘ am Valentinstagspielte – was hast du getan?“Auch wenn die Hörvorlieben anonymisiertwaren, waren sie docheine leise Erinnerung daran, dassdie Nutzer ausgehorcht werden.MEDIENWELTENPublic Value ist kein ORF-MonopolDer Autor istMedienberater undPolitikanalyst.Von Peter PlaiknerTürkis-Grün hat der Zuckerlkoalitionsaure Drops hinterlassen. Die Besetzungskriterienfür die ORF-Gremienmüssen unabhängiger werden. Der Verfassungsgerichtshofgibt dafür eine Frist bis1. April. Die Koalition will pünktlich sein.Eine Formel dafür lautet: Umkehrung derStiftungsrat-Entsendungen von Regierungund Publikumsrat auf 6:9, von dem sie dannnur noch die Hälfte direkt bestimmt.Nach diesem Schnellschuss steht die„Gesamtreform des ORF“ bevor – ein Vierteldes Medienkapitels im Regierungsprogramm.Auch die „verstärkte Kooperation“ mit privatenMitbewerbern ist dort festgeschrieben.Der Begriff Public Value, der gesellschaftlicheNutzen eines Mediums, fehlt jedoch. Genaudieses Kriterium muss aber entscheidendfür jede Art von staatlicher Förderung sein.Bleibt die Frage, wie man es misst. Die Gesamt-Marktanteileund -Reichweiten der einzelnenMarken taugen dazu nur bedingt. Einbesserer Wegweiser ist die Akzeptanz von Information.Obwohl sie nur einen Teil von PublicValue ausmacht, wirkt sie doch als Kern desöffentlich-rechtlichen Auftrags.Im Jahresvergleich der Abendnachrichtenlag die „Zeit im Bild“ mit 1,236 Millionen(150.000 auf ORF1) weit voran. Die „ZIB2“ folgtemit 539.000. Das waren54 bzw. 25 Prozentdes gesamten TV-Publi-„ Dass Tageszeitungenähnlichen gesellschaftlichenNutzen wieTV-Nachrichten liefern,erscheint unbestreitbar. “kums zu ihrer Sendezeit.Die „Servus Nachrichten“erreichten 2024um 19.20 Uhr mit196.000 aber schonfast ein Zehntel der Zuschauerund hatten um 18 Uhr eine fast sechsstelligeSeherschaft. Das schafft sonst nurdie ARD-„Tagesschau“ (110.000). „ATV aktuell“(75.000), „Puls 4 aktuell“ (52.000), ZDF-„Heute“ (25.000) und die „Oe24 News Show“(16.000) liegen weit dahinter.Sollte das eine Datenbasis für Public Valuesein, fehlen ihr aber noch die qualitativeGrundlage und die Gegenüberstellung zuTageszeitungen. Dass diese ähnlichen gesellschaftlichenNutzen wie TV-Nachrichtenliefern, erscheint unbestreitbar.Der ORFaber betrachtet PublicValue immer noch geradezuals sein Monopol.Für eine „Gesamtreform“darf die Koalitiondas nicht so engsehen.
DIE FURCHE · 1113. März 2025Film21„Für immer hier – I’m Still Here“ des Brasilianers Walter Salles gewann soeben den Oscar alsbester internationaler Film. Es ist ein beklemmendes Werk zur Situation der Welt.Im Kerker der MachtVon Heidi StrobelAngesichts der politischen Situationweltweit muss Walter Salles’Regieleistung als künstlerischeindrückliches Werkder Stunde gelten und wurdeverdientermaßen mit dem Oscar als besterinternationaler Film bedacht. Dabei machtihn so beklemmend, dass er an der brasilianischenFamilie Paiva veranschaulicht,wie intellektuelle und politisch engagierteSchichten sich immer wieder von den wahrenMachtverhältnissen überrascht sehen.„Für immer hier“ spielt Anfang der siebzigerJahre zur Zeit der brasilianischen Militärdiktaturund basiert auf der Autobiografie„Ainda estou aqui“ des Sohnes MarceloRubens Paiva. Seine wohlsituierte Familielebt in einem schönen Anwesen in Rio deJaneiro, malerisch gegenüber befindet sichder Strand und das Meer. Mutter Eunicekümmert sich um das Wohl der Familie undpflegt, sinnbildlich für ihre gelebten gesellschaftlichenIdeale, ein offenes Haus.Freiheitliches LebensgefühlMit leichter Hand entwirft der mehrfachpreisgekrönte brasilianische Regisseur einfreiheitliches Lebensgefühl, das von denIdeen der 68er-Bewegungen beflügelt ist.Filmplakate verweisen auf den (selbst-)reflexiven Gestus des französischen Kinosjener Zeit, die älteste Tochter geht fürein Jahr nach England, dem Mekka derPopkultur. Deren träumerisch-kreativeSeite, der Wunsch, sich durch Kunstselbst zu verwirklichen, drückt sich lustvollin Super-8-Kamera-Aufnahmen aus.In diesen sorglosen Swing jugendlicherAufbruchsstimmung bricht die Realitätein: Vater Ruben, Architektund ehemals linkerAbgeordneter, wirdzu einem Verhör abgeholtund kehrt nie mehrzurück. Später wirdauch die Mutter mit einerTochter vorübergehendin Gewahrsam genommen,gespenstischin Szene gesetzt die Tage,die sie im Kerkerverbringt.Salles’ Film bewahrt in der Gestalt vonEunice – grandios mit Leben erfüllt vonFernanda Torres und Fernanda Montenegro– eine kultivierte Haltung, welche derRepression des Regimes mit demokratischenMitteln, mit dem Recht entgegentritt.Mit feinem Strich zeichnet er die Vielschichtigkeitzeitgeschichtlichen Geschehensnach, in dem sich Politik, Gesellschaft undindividuelle Entwicklung verzahnen, eszu einem Nebeneinander kommt von Rückschrittund Leere, und andererseits von einemZuwachs an Selbstbestimmung. Denner erzählt auch eine weibliche Emanzipationaus autoritären Verhältnissen, die sichgenauso im Privatleben spiegeln, ganz imSinne der Parole: Das Private ist politisch.So hielt Ruben seine Frau im Status derUnmündigkeit; Eunice wusste nichts vompolitischen Widerstandihres Gatten. Er tat dasaus Fürsorge, zu ihrem„ Der Film erzähltauch eine weiblicheEmanzipationaus autoritärenVerhältnissen, diesich genauso imPrivatleben spiegeln. “FamiliePaivaSchicksalhaftverläuft dieGeschichte derwohlhabendenFamilie Paivawährend derMilitärdiktaturim Brasilien der1970er Jahre.Schutz, andererseitsstellt dies nun Eunicevor erhebliche Probleme.Aufgrund der patriarchalenStrukturen ist esihr nicht einmal möglich,Geld abzuheben. Dochauch Eunice ist in demselbenDilemma, wennsie ihre Kinder nichtüber das Schicksal des Vaters aufklärt. Aberwie handelt man richtig? Diese Dialektik desDaseins entfaltet Salles’ Film unaufgeregtund macht es sich so nicht leicht. Das Kinoals eine „Form des Denkens“ braucht mehrvon diesen differenzierten Geschichten.Für immer hier – Iʼm Still HereBR, FR 2024. Regie: Walter Salles. Mit FernandaTorres, Selton Mello. Polyfilm. 138 Min.KOMÖDIEAprilscherz mitMafia-MillionenDer chinesische Gastschüler Xi Zhou(Max Zheng) und sein ebenso 12-jährigerKompagnon Lucas (Noèl GabrielKipp) bringen sich in mächtigen (Gangster-)Ärger. Denn Xi vertauscht den Karton einesPizzalieferdienstes mit einem, in den er seinegetragene Unterhose steckt. Der ideale Aprilscherz(Prank)! Wären nur in dem entwendetenKarton nicht statt der leckeren Pizzaplötzlich tausende Euro. Es muss sich umMafia-Schweigegeld handeln. Nachdem derbestohlene Pizzabote (Cedric Eich) zufällig derFreund von Lucas’ Schwester (Laura Tonke)ist, sollte die Lieferung eigentlich sicher ankommen.Doch der Scherz entfacht eine wildeVerfolgungsjagd, in die tollpatschige Polizisten,Gangsterrapper und Muskelprotze verwickeltwerden. Durch die gewieften und kreativenProblemlösungen der beiden Burschenkann sich das unschlagbare Duo jedem Hindernisstellen. Dabei bekommen sie schlussendlichnoch Hilfe von Lucas’ ganzer Familieund decken nebenbei den gefürchtetenMafia-Ring auf.Regisseur Benjamin Heisenberg erweckt in„Der Prank“ Peer Klehmets Drehbuch über einesolide, witzige Aprilscherz-Kette zum Leben.Der pfiffige Einstieg in die benutzte Unterhosedes asiatischen Gastschülers, dieunabsichtlich gegen vermeintliche Mafia-Millionen getauscht wird, bietet eigentlich dieSteilvorlage für eine ideal chaotisch-rasanteKomödie – eigentlich. Leider geht der Witzzu oft auf Kosten des rundlichen Max Zhengs,der zunächst nur über einen Audio-Übersetzerspricht, dann doch perfekt Deutschbeherrscht und auch noch einen Tesla umprogrammierenund Klassik-Konzerte spielenkann, nur um im nächsten Moment beinahekopfüber in dem Fenster eines rotenPolos stecken zu bleiben. Na ja. (Sarah Riepl)Der PrankD 2024. Regie: Benjamin Heisenberg. Mit MaxZheng, Laura Tonke. Lunafilm. 91 Min.Die Kids verursachen mit krimineller Verstrickung heillosesChaos in „Der Prank“.BIOPICZerstörung und SchöpfungPRÄSENTIERT: FILMMONTAGCéline Sallette widmet sich mit „Niki de Saint Phalle“ einer der faszinierendsten undprovokantesten Künstlerinnen des 20. Jahrhunderts. Anstatt eine konventionelleKünstlerbiografie zu erzählen, entfaltet der Film ein vielschichtiges Porträt einerFrau, die ihr Leben und ihre Kunst untrennbar miteinander verwob. Saint Phalle war Malerin,Bildhauerin, Feministin und Revolutionärin. Eine Schöpferin, die mit Farben undFormen gegen die Zwänge ihrer Zeit rebellierte. Als Kind wurde sie von ihrem Vater missbraucht,die psychischen Folgen werden sie ein Leben lang begleiten. Berühmt gewordenist sie durch ihre „Nanas“ – monumentale Frauenfiguren, die mit ihren üppigen KörpernSchönheitsideale hinterfragen. Wegen der McCarthy-Ära aus den USA nach Frankreichübersiedelt, ist Saint Phalle in Paris zunächst Model, ehe sie die Bildhauerei entdeckt.Regisseurin Sallette geht in ihrem Langfilmdebüt einen kuriosen Weg: Sie zeigtSaint Phalles Kunstwerke nie, lediglich die Reaktionen darauf, wenn Menschen diesebetrachten. Stattdessen stürzt sich der Film voll auf die emotionale, psychische Gedankenweltvon Saint Phalle und begleitet sie auch in die psychiatrischen Anstalten,die sie aufsuchen musste. Die dunklen Schatten ihrer Vergangenheit, die Kämpfe in einermännlich dominierten Kunstwelt und die seelische Zerreißprobe zwischen Zerstörungund Schöpfung werden mit einiger emotionalen Tiefe betont. HauptdarstellerinCharlotte Le Bon ist der Trumpf des Films, der sich zwischen dem Anspruch, eine Künstlerbiografiezu erzählen, und dem Versuch, einer Widerspenstigen habhaft zu werden,ein wenig verliert.(Matthias Greuling)Charlotte Le Bon als Künstlerin Niki de SaintPhalle im Schaffensprozess.Niki de Saint PhalleF/B 2024. Regie: Céline Sallette. Mit CharlotteLe Bon, John Robinson, Damien Bonard.Filmladen. 98 Min.ERWARTE NICHT ZU VIELVOM ENDE DER WELTRadu Jude nimmtin seiner Farce aus2023 RumäniensGesellschaftgrandios aufsKorn. FURCHE-Autor Otto Friedrichund ChristianRathner/ORF analysierenden Film.Montag, 17. März, 18 Uhr, Otto-Mauer-Zentrum, 1090 Wien, Währinger Str. 2–4,Infos: www.kav-wien.at
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