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DIE FURCHE 12.12.2024

DIE FURCHE · 5020

DIE FURCHE · 5020 Medien12. Dezember 2024Von Astrid WenzLeo Puglisi ist siebzehnJahre alt. Obwohl ernoch die Schule besucht,hat der Australier bereitssechs Jahre Erfahrungals Medienmacher. Im Altervon elf Jahren startete er die Onlinenachrichtenplattform6 News.Angefangen hat er mit Videos aufYouTube, mittlerweile berichtetPuglisis Medium 24 Stunden amTag, sieben Tage die Woche. SeineMitarbeiter sind Jugendliche ausganz Australien. Die Jungjournalistenrecherchieren vor allem zuaustralischer Politik.Geht es nach dieser, werdensie das ab nächstem Jahr nichtmehr machen können. Grund isteine neue Altersbeschränkungfür soziale Netzwerke: Wer jüngerals 16 Jahre alt ist, soll in Zukunftnicht mehr auf Instagram,Facebook oder TikTok aktiv seindürfen. Die Altersüberprüfungliegt bei den Plattformen. Ausnahmengibt es nur wenige, zumBeispiel für Lerninhalte auf derVideoplattform YouTube. Die australischeRegierung will damitJugendliche schützen. Für PremierAnthony Albanese gibt eseinen „klaren Zusammenhangzwischen dem Aufstieg sozialerMedien und dem Schaden, den sieder mentalen Gesundheit jungerAustralier antun“.Eltern besorgtViele Jugendliche können ihreeigene Internetnutzung nichtregulieren und sind stundenlangonline, manche entwickelnsuchtähnliche Symptome. Fürdie deutsche Regierungsstellejugendschutz.net stellen vor allemextremistische Propaganda,sexualisierte Gewalt und gefährlicheMutproben Gefahrenfür Jugendliche im Internet dar.In ihrem Jahresbericht 2023 bemängeltdie Organisation, dassAnbieter das Alter ihrer Nutzerund Nutzerinnen nicht verlässlichüberprüfen.Mit der neuen Regelung in Australiendürfte bei 6 News ein großerTeil der Jugendlichen nichtmehr mitarbeiten. Leo Puglisi istdementsprechend kritisch gegenüberdem Gesetz. In einem Interviewmit der BBC sprach er voneinem „pauschalen Verbot“, dasvulnerablen Kindern ihre Kontaktmöglichkeitenwegnehme.Die australische Bevölkerunghingegen befürwortet das Gesetz.Lesen Sie zuInternetsuchtbei Kindern einInterview mitPsychotherapeutDominikBatthyany(11.3.2021)auf furche.at.In Australien dürfen Heranwachsende künftig erst ab 16 Jahrensoziale Medien nutzen. Aber kann ein Verbot die Lösung sein?„ Je gefestigter das soziale Gefügeist, desto weniger Auswirkungenwerden soziale Netzwerke aufmich haben. “Aber kann eine solche Regelungüberhaupt funktionieren? „EinVerbot an sich ist niemals die Lösungfür ein Problem“, sagt JörgMatthes, Professor für Kommunikationswissenschaftan derUniversität Wien. Die Motivationsei klar: Das Gesetz solle Kinderund Jugendliche vor den schädlichenEffekten von sozialen Medienschützen. Mit einem solchenVerbot wie in Australien entzieheman ihnen aber alle Inhalte, auchnützliche und sinnvolle, sagtMatthes. „Soziale Medien habeneine enorm wichtige kommunikativeFunktion“, ist er überzeugt.Vor allem Gruppen, die diskriminiertwürden, hätten oft nur dortdie Möglichkeit, sich auszutauschen:„Australien ist ein riesigesLand. Nicht alle Menschen lebenin den Metropolen. Wenn ich in einermarginalisierten Gruppe bin,kann ich durch soziale MedienKraft finden, mich austauschen.“Das betont auch Matthias Jaxvon saferinternet.at. Die Initiativewill Kinder und Jugendliche sowieihre Erziehungsberechtigtenbeim sicheren Umgang mit demInternet unterstützen. Haben Jugendlichein ihrem unmittelbarenUmfeld keine Gleichgesinnten,finden sie diese heutzutagemeist über ein soziales Netzwerk.Dort entsteht für viele ein SafeSpace, ein sicherer Raum. Habensie diesen nicht mehr, ziehensich die Jugendlichen zurück. Imschlimmsten Fall könne auch daszu psychischen Problemen bishin zu Depressionen führen.Unter DruckLaut einer Studie vonsaferinternet.athaben 53 Prozent derJugendlichen wegensozialer Netzwerkeschon einmal etwasan ihrem Aussehenverändert.Jugend ohne NetzFoto: Istock / Finn HafemannJax relativiert das Verbot aberauch: „Umgehungsmöglichkeitengibt es immer.“ Wer unbedingtweiterhin auf sozialen Netzwerkenaktiv sein möchte, werdewohl einen Weg finden – zum Beispielüber ausländische VPN-Server.Die große Frage sei auch, obdie Plattformen es schafften, biszum Inkrafttreten des Gesetzesin einem Jahr eine Möglichkeitzur Altersüberprüfung zu entwickeln,die auch den Datenschutzrechtender Nutzer und Nutzerinnenentspreche.Hier eine praktikable Lösungzu finden, sei auch für diePlattformen entscheidend, sagtJörg Matthes. Können sie die Altersgrenzenicht streng genugüberprüfen, drohen Strafenin Millionenhöhe. Trotz dieserSchwierigkeiten glaubt MatthiasJax von saferinternet.at, dass dasGesetz effektiv sein wird. Nichtjeder Jugendliche werde sichdie Mühe machen, nach Schlupflöchernzu suchen. „Das Guteist, dass hier der Fokus auf denJugendschutz gelenkt wird, damitmuss man sich einfach nochmehr beschäftigen“, sagt der Experte.Firmen wie Meta oder Tik-Tok machen viel Umsatz durchWerbung für Jugendliche auf ihrenPlattformen, scheren sichaber nicht darum, dass viele ihrerNutzer und Nutzerinnen jüngersind als in den Geschäftsbedingungenfestgelegt. Dieserlaschen Handhabe kann das neueGesetz in Australien einen Riegelvorschieben.Die negativen Folgen von zustarker Nutzung sozialer Mediensind in Studien bewiesen worden.Allgemein gilt: „Je gefestigterdas soziale Gefüge ist, je eherich Ansprechpersonen habe, mitdenen ich auch problematischeThemen ansprechen kann, destoweniger Auswirkungen werdensoziale Netzwerke auf mich haben“,sagt Jax.Ungeahnte FolgenFür Jörg Matthes hat das Verbotin Australien ungeahnte Folgen:„Wir wissen nicht, ob wirdadurch das Problem nicht nuraufschieben, sondern auch nochpotenzieren.“ Etwa wenn Jugendlichenicht nach und nach mit sozialenMedien vertraut werden,sondern mit dem 16. Geburtstagderen „geballte Power“ auf sieeinprasselt. Es gebe schlichtwegkeine Daten dazu, was derlei auslösenkönne.Matthes sieht ein Verbot auchim Widerspruch zum Anspruch,Medienkompetenz bei Kindernund Jugendlichen zu fördern.„Wie soll ich mich mit 14-jährigenKindern über den sinnvollen Einsatzvon Instagram unterhalten,wenn sie gar keinen Zugang dazuhaben dürfen?“, fragt er. Lernengehe eben mit Verwendeneinher, indem man seine eigeneNutzung reflektiere und sich mitanderen darüber austausche. DieGesellschaft dürfe nicht davorzurückschrecken, diese Auseinandersetzungmit den Jugendlichenauch unter 16 Jahren zu suchen.Und hier sind laut Matthesalle gefragt: „Anstatt einfach einerote Linie zu ziehen, müssen wiruns für die Kinder und JugendlichenZeit nehmen – in der Auseinandersetzung,in den Schulen, inden Elternhäusern und in der öffentlichenDiskussion.“MEDIENWELTENMehr Medienpolitik statt Anbiederung an MilliardäreDer Autor istMedienberater undPolitikanalyst.Von Peter PlaiknerDas eingängig für 12. Dezember avisierteZwischenergebnis der schwarz-rotpinkenKoalitionsverhandlungen wirdinhaltlich das Gleiche bringen wie finanzielldie Nulllohnrunde für Politiker: Österreichwenig, den Verhandlern nichts. Das liegt ander Kluft zwischen komplizierten Sachthemenund kommunikativer Kosmetik. Sosteht die Untergruppe zu Medien vor enormenAufgaben, doch der breiten Öffentlichkeit sindnur ORF-Sparmaßnahmen vermittelbar. Dahinterlauert jene Kastration der öffentlichrechtlichenInformation zum Grundfunk, dieder blaue Wahlsieger betreibt.Das größte Problem ist jedoch die drohendeZerstörung eines nationalen Angebots durchglobale Digitalgiganten und kontinental agierendeOligarchen. Die Konzerne hinter Tik-Tok, Google und Facebook hatten 2023 mehrWerbeeinahmen als alle österreichischen Medienzusammen. Neben dem Verlust dieserFinanzierungsgrundlage sinkt infolge vonGratisangeboten die Bereitschaft, für Nachrichtenzu zahlen. Eigentümerstrukturen verändernsich. Die Schweizer Mitgesellschaftersind aus Heute ausgestiegen, das Ende derdeutschen Beteiligung an Krone und Kurierist absehbar. Im Bewusstseinder thailändischen„ Nehammer hatden hemmungslosFalschmeldungenverbreitenden Muskfür seinen ‚wertvollenBeitrag‘ zur Meinungsfreiheitgelobt. “Mehrheit an Red Bull hatServus TV nicht mehr allesGeld der Welt. Die Konzernmuttervon Puls 4 undATV steht vor der Kontrolledurch ein Unternehmen,das auf Silvio Berlusconizurückgeht. Neben den Erbendieses Pioniers der Telekratieist eine tschechische Milliardärin anBord, um ProSiebenSat.1 zu kapern. Dagegenwirkt Österreich so machtlos, wie es für dieRegulierung globaler Kraken die EU braucht.Der Deal wurde genehmigt, mit Auflagen zumErhalt der Austrosender.Politik kann Normen schaffen, um unabhängigeInformation zu sichern – und Zeichensetzen. Bayerns Ministerpräsident MarkusSöder hat vor TV-Italianisierunggewarnt. ÖsterreichsBundeskanzler KarlNehammer hingegen hatden hemmungslos FalschmeldungenverbreitendenX-Eigner Elon Musk fürseinen „wertvollen Beitrag“zur Meinungsfreiheit gelobt.Falscher kann einZeichen kaum sein.

DIE FURCHE · 5012. Dezember 2024Film21Im Dokumentarfilm „Dreaming Dogs“ begleiten Elsa Kremser und Levin Peter die BabuschkaNadja und den Vierbeiner Dingo, die in einer Industrieruine am Rande Moskaus leben.Hundeleben in MoskauVon Otto FriedrichEine russische Geschichte zu verfilmen,ist in Zeiten des Ukrainekriegsfür westliche Filmemachernicht einfach. Undobwohl „Dreaming Dogs“ imWesentlichen als Projekt vor dem Kriegund der Pandemie begann, war die Fertigstellungdes Dokumentarfilms dannschwierig. Dennoch ist sie dem österreichisch-deutschenRegie-Duo Elsa Kremserund Levin Peter gelungen. Und sie erweistsich als stille Hommage an unscheinbare,kleine Tier- und Menschenleben in der MetropoleMoskau – angesichts der Weltläuferingsum ein Film wie aus der Zeit gefallen.„Dreaming Dogs“ ist unverkennbar dieFortsetzung von „Space Dogs“, dem Erstlingsfilmvon Kremser und Levin, der auchin Moskau spielte und ebenfalls Hunde zumThema hatte. In „Space Dogs“ ging es zunächstum den Straßenköter Laika, der 1957mit einer Sputnik-Rakete ins All geschicktwurde und auf seiner „Mission“ verstarb.Der Film setzt die Tierquälerei im Diensteder Weltraumforschung in Beziehung zustreuenden Hunden im zeitgenössischenMoskau, als ob die Streuner von heute Reinkarnationender einstigen Laika wären.„Dreaming Dogs“ hingegen fokussiertsich ganz auf das Elend der Gegenwart.Nadja, eine obdachlose Babuschka, lebt ineiner Industrieruine am Rande Moskaus.Sie führt eine Existenz unbemerkt von derStaatsmacht, aber auch unbemerkt von derGesellschaft. Nur Hunde und andere Obdachlose,insbesondere aber der StreunerDingo, sind die Gefährten von Nadja.Aus Sicht der Tiere„Dreaming Dogs“ erzähltseine Geschichteganz aus der Hundeperspektive.DieKamera befindet sichimmer auf der Höheder Hunde, Nadja wirdaus diesem Blickwinkelgefilmt. Das gibtdem Film eine ganz eigeneFärbung, und derZuschauer findet sichin einer beinahe magischen Welt wieder.Ein Zauber, der sich aus der Perspektiveund der rauen Wirklichkeit ergibt. Kremserund Peter schaffen es so, die reale Notzu zeigen und doch der Empathie zwischenTier und Mensch Raum zu verschaffen. DieWirtschaftskrise lässt Industrie ruine nebenIndustrieruine entstehen. Und dieMenschen, die darin hausen, sind ihreOpfer. Dennoch überlebt GroßmütterchenNadja hier nicht nur, sondern es entsteht,von der Kamera mit Hundeblick eingefangen,so etwas wie ein herbes Glück.„ Für Propagandaaus dem Putin-Reichtaugt die Geschichtevon den träumendenHunden nicht. Aberdurch ihre Brilleeingefangen wirdSozialkritik manifest. “BesterFreundGroßmütterchenNadja überlebt hiernicht nur, sondernes entsteht aucheine fragile Formvon Glück.Für Propaganda aus dem Putin-Reichtaugt diese filmische Geschichte von denträumenden Hunden nicht. Aber durch dieBrille der Hunde eingefangen wird Sozialkritikmanifest. Eine ganz einfache Geschichte,die sich da eröffnet, aber die kleineIdylle lässt nichtvergessen, was der garnicht ferne Kreml angerichtethat.Auch wenn „DreamingDogs“ kein politischerFilm ist, sokann seine Botschaftpolitisch verstandenwerden. Es ist faszinierend,wie die beidenDokumentarfilmerHund und Herrinmit ihren Kameraaugenfolgen. Eigentlich sind die Hundedie Hauptdarsteller. Man erinnert sichan Kornél Munduczkós Parabel „Underdog“(2015), der in Budapest einen Hundeaufstandgegen die herrschenden Verhältnisseinszenierte. So weit sind dieStreuner in „Dreaming Dogs“ zwar längstnoch nicht. Aber man könnte schon ahnen,dass wenn es so weitergeht …Dreaming DogsA/D 2024. Regie: Elsa Kremser, Levin PeterMit Nadeschda Sobetskaja. Filmgarten. 77 Min.DRAMAAuf den hohenBergen NepalsMit „Shambhala“ feierte der erste Filmaus Nepal bei der letzten Berlinale seinePremiere, es war ein Novum, so etwasauf dieser Weltkinobühne zu sehen. Aberder Film von Min Bahadur Bham passte genauhierher: Denn er zeigt spektakuläre Bilder auseiner Bergwelt und verknüpfte diese mit einerGeschichte, die man so eher selten sieht.Denn in einem abgelegenen nepalesischenDorf lebt mit Pema (Thinley Lhamo) eine Frau,die eine polyandrische Beziehung unterhält:Sie hat nicht einen, sondern gleich drei Ehemänner,die sie in einer buddhistischen Zeremoniegeheiratet hat.Ihr Lieblingsmann ist Tashi (Tenzin Dalha),dessen Bruder Karma (Sonam Topden)ist Mönch und dem lokalen Rinpoche – derbuddhis tischen Version eines Priesters – treuverbunden. Der dritte Ehemann ist das KindDawa (Karma Wangyal Gurung), für das Pemamütterliche Gefühle hegt.Es ist die Antithese zum westlichen Bild,das Männer mit vielen Affären etabliert hat –und es umkehrt. Hier darf die Frau aus dem„Vollem schöpfen“. Aber auch hier dominiertdie Zwietracht: als Pema nämlich schwangerwird und nicht klar ist, ob das Kind tatsächlichvon einem ihrer Männer stammt. DasMisstrauen der Dorfgemeinschaft wächst jedenfallsrasant.Polyamouröse Beziehungen sind in Nepalnormal, da oftmals Frauenmangel herrscht.Mit Lust hat das also wenig zu tun, sonderneher mit dem Drang, wirtschaftlich abgesichertzu sein. Zwischen Riten und Tänzentaucht dieser famos fotografierte Film in einefür uns ethnologisch fremde Welt ein, mit gewaltigenBildern und noch gewaltigeren Lebensentwürfen,die am Ende auch mystischund rätselhaft sein will. (Matthias Greuling)ShambhalaNPL 2024. Regie: Min Bahadur BhamMit Thinley Lhamo, Tenzin Dalha, Sonam TopdenEin karges Leben in Nepal – und dazu eine Frau,die schwanger ist, und eine ungeklärte Vaterschaft.FANTASY-MUSICALNirgends so schön wie daheimPRÄSENTIERTWährend die Kamera über die Weiten der Landschaft von Oz schwebt und dabei Dorothyund ihre drei Kumpanen auf dem Weg zur grünen Smaragdstadt streift, erscheintder Titel von „Wicked“ im selben Schriftzug wie jener von „The Wizardof Oz“. Selten schien die Nostalgiefalle offenkundiger als bei dieser Eröffnungssequenz.Und doch weht ein frischer Wind durch den ersten Teil dieser Filmversion des bekanntenBroadwaymusicals, das die Vorgeschichte zum Technicolor-Fiebertraum von 1939 erzählt.Regisseur Jon M. Chu feierte mit der Musicaladaption „In the Heights“ (2021) bereitseinen Achtungserfolg, auch wenn die Belohnung an den Kinokassen ausblieb. Dasdürfte sich mit „Wicked“ ändern, spielte der Film am Startwochenende in den USA dochbereits Rekordsummen ein. Die Geschichte über die wachsende Freundschaft zwischenden beiden Hexen Elphaba (grüblerisch: Cynthia Erivo) und Galinda (witzig: Ariana Grande)bedient den Zeitgeist exemplarisch: eine talentierte Außenseiterin, die aufgrund ihrergrünen Hautfarbe geächtet wird. Eine populäre Schönheitskönigin, die eine Lektionin Toleranz bekommt. Und ein Scharlatan (genüsslich: Jeff Goldblum als Zauberer vonOz), der seine Macht um jeden Preis erhalten will. Alle Bausteine für die kalkulierte Anbiederungans Publikum sind da, und doch schafft es Chu, durch fulminante Choreografien(die Tanzszene in einer Bibliothek sticht besonders hervor), aufwendig gebaute Setsund die gezielte Platzierung catchiger Songs, die Glanzzeit der Hollywoodmusicals vonVincente Minelli und Co heraufzubeschwören. „Wicked“ fühlt sich an wie eine Heimkehrin die vertrauten Gefilde eines vergessenen Genres.(Philip Waldner)Zurückversetzt in die Zeit von „The Wizard of Oz“:„Wicked“ wird wohl zum Kassenschlager.Wicked: Teil 1USA/GB/J/CAN/ISL 2024. Regie: Jon M.Chu. Mit Cynthia Erivo, Ariana Grande, JeffGoldblum, Michelle Yeoh. Universal. 160 Min.FILMMONTAGDER HIMMELÜBER BERLINEin vorweihnachtlichesWiedersehen mit demKultfilm von WimWenders. FURCHE-Autor Otto Friedrichund Christian Rathner/ORF analysieren.Montag, 16. Dez., 19 Uhr, Otto-Mauer-Zentrum, 1090 Wien, Währinger Str. 2–4,Infos: www.kav-wien.at

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