DIE FURCHE · 41 16 Diskurs 12. Oktober 2023 ZEITBILD Frauen und Ökonomie Foto: APA/AFP/Lauren Owens Lambert IHRE MEINUNG Schreiben Sie uns unter leserbriefe@furche.at Utopien überdenken Von Brigitte Quint. Nr. 40, Seite 1 Herzlichen Dank für Ihre so wichtigen, klaren Worte „was wäre wenn“. Sie helfen, wach zu bleiben und lassen Träume wachsen. Norbert Weber, Vorarlberg wie oben Sie fragen: Was wäre wenn – Pensionisten nicht länger politisch unantastbar wären und man Pensionen in Krisenzeiten sozial gestaffelt erhöhte? Vielleicht hat es sich noch nicht bis in die Redaktionen durchgesprochen: Pensionen sind Versicherungsleistungen. Wer mehr und länger einzahlt, erhält mehr. Die jährliche Anpassung an die Inflation ist notwendig, da den Pensionisten, im Gegensatz zu den Arbeitnehmern, keine gewerkschaftlichen Maßnahmen möglich sind. Wenn der Staat bei kleinen Pensionen mehr als die Inflationsrate dazuzahlt, dann ist das eine sozial sinnvolle Entscheidung. Das heißt aber nicht, dass man den übrigen ihre zustehende Pension beschneidet. Genauso könnte man argumentieren, dass die Gehälter der Besserverdienenden gekürzt und den Schlechterverdienenden zugeschlagen werden. Ich rede hier nicht von Manager- und Betriebspensionen, sondern vom Einkommen der Mittelschicht. Mit 65 Jahren bin ich in den Ruhestand gegangen und bin seit kurzem in „Pension“. Und plötzlich befinde ich mich in Leitartikeln inmitten von Sozialschmarotzern, Bonibonzen und Immobilien-Haien. Mag. Alois Baumgartner, via Mail wie oben Ich habe als jahrelanger FURCHE- Abonnent Ihren Leitartikel gelesen und bin, wie so oft, begeistert. Und zwar in mehrfacher Hinsicht: 1. in wenigen Zeilen auf den Punkt gebracht, 2. anregend. 3. empathisch – oder anders formuliert: alle (viele) Seiten wertschätzend. Vielen Dank dafür. DI Josef Faderl, 4400 Steyr „Es gibt einfach keinen Ort mehr für Träume“. Interview mit Laura Freudenthaler. Nr. 39, Seite 13 Welche Rolle spielen Frauen auf dem Arbeitsmarkt? Mit dieser Frage hat sich die 77-jährige US-Forscherin Claudia Goldin viele Jahrzehnte beschäftigt. Nun wurde ihre Arbeit mit dem Wirtschaftsnobelpreis ausgezeichnet. Goldin forscht an historischen Daten der vergangenen 200 Jahre für den US-Markt und wies unter anderem nach, dass Wirtschaftsaufschwung nicht automatisch zu mehr Frauenbeschäftigung führt. Goldin habe die erste umfassende Darstellung der Einkommen und der Arbeitsmarktbeteiligung von Frauen im Laufe der Jahrhunderte vorgelegt, heißt es auf der Homepage der Akademie. „Im Mittelpunkt ihrer Analysen und Erklärungsmodelle steht die Tatsache, dass die Wahlmöglichkeiten von Frauen häufig durch die Ehe und die Verantwortung für Haushalt und Familie eingeschränkt waren und sind.“ Goldin ist die dritte Frau, die mit dem Preis geehrt wird, und die erste, die die Auszeichnung allein erhält. Zuletzt wurde die in Frankreich geborene Esther Duflo gemeinsam mit zwei Kollegen im Jahr 2019 ausgezeichnet. Der Wirtschaftsnobelpreis ist der einzige der Nobelpreise, der nicht auf das Testament von Dynamit-Erfinder und Preisstifter Alfred Nobel (1833-1896) zurückgeht. Er wird seit Ende der 1960er-Jahre von der schwedischen Reichsbank gestiftet und zählt somit streng genommen nicht zu den klassischen Nobelpreisen. (Manuela Tomic, APA) „Wir sind vor langer Zeit Pyrophyten geworden. Wir können nicht mehr ohne Verbrennung leben. Und wir werden daran zugrundegehen.“ Das ist ein Zitat aus dem Buch „Arson“ von Laura Freudenthaler. Was Demagogie und Populismus, Nationalismus, Protektionismus und Chauvinismus angerichtet haben, steht in den Geschichtsbüchern. Die sogenannte „Freiheitliche Partei“ ist auf dem besten Weg dorthin. Und die Abschaffung des sogenannten „Umwelthunderters“ auf der Autobahn ist genau dieser Populismus. Gehts noch? Matthias Lohse, 5622 Goldegg Die Rettung der Welt durch ihren Untergang. Von Peter Strasser Nr. 38, Seite 4 Dieser Artikel kann, so überzeugend er auch klingt, nicht unwidersprochen bleiben. Die Frage von Peter Strasser ist ja, wie wir auf den bevorstehenden Untergang der Welt reagieren können bzw sollen. Er weist dabei zunächst selbst auf die bereits theoretisch vorhandenen Schwächen einer Hoffnung wie die zunächst notwendige Amnesie in Bezug auf all die bereits verursachten Übel der bisherigen Menschheitsgeschichte hin. Unter der weiteren Bezugnahme auf historisch stets vorhandene „Limesideen“ (und eigentlich insbesondere das rätselhafte „Als Ob“ in der Kritik der Urteilskraft bei Kant) fordert er dann einen hypothetischen neuen Kategorischen Imperativ, dass alles noch gut werden könnte. Wenn nun aber der Weltuntergang sicher ist, wäre eine solche Hoffnung zwar im Sinne von Camus trotzig denkbar, aber eben absurd: Wo wäre so ein Imperativ verankert? Wir müssen in diesem Sinn der möglichen Hoffnung wohl doch von der Zeitgeist-Idee der Hitzekatastrophe und der Kipppunkte absehen. Dr. Eugen Spannocchi, 1030 Wien Eintauchen in die Atto-Welt Lesestoff fürs Wochenende, 6.10. Newsletter von Martin Tauss Ihre Freude für die Vergabe des Physiknobelpreises teile ich voll und ganz. Schön, dass solche Forschungen an österreichischen Universitäten ihren Anfang nehmen und zum durchschlagenden Erfolg führen. Brigitte Bauer, via Mail Hinweis: Die Newsletter der FURCHE können Sie unter furche.at/newsletter abonnieren. Die nächste Freitagsziehung mit wieder 300.000 Euro extra bei Lotto „6 aus 45“ wird von Missy May präsentiert. Lotto Bonus- Ziehung am 13. Oktober Am 13. Oktober besteht wieder die Chance, an einem Freitag zum großen Gewinn bei Lotto „6 aus 45“ zu kommen. Und wie bei jeder Freitagsziehung gibt es auch diesmal einen kräftigen „Freitags-Bonus“: 300.000 Euro werden im Anschluss an die Ziehung unter allen mitspielenden Tipps verlost. Die Lotto Bonus-Ziehung gliedert sich einschließlich LottoPlus und Joker in den Ziehungsrhythmus ein, auch eventuelle Jackpots werden in die Runde mitgenommen. Premiere im Lotto Studio feiert Missy May. Die Sängerin, Schauspielerin und Moderatorin wird die Bonus-Ziehung moderieren. Annahmeschluss für die Ziehung ist am Freitag, dem 13. Oktober 2023 um 18.30 Uhr, die Ziehung ist um 18.47 Uhr live in ORF 2 zu sehen. Missy May im Lotto Studio © ORF / Günther Pichlkostner IN KÜRZE RELIGION RELIGION WISSEN WISSEN ■ Lars Müller-Marienburg ■ Frau auf hohem Kurienposten ■ Eisbärin „Nora“ im NHM ■ Giulio Superti-Furga Der Superintendent der Evangelischen Kirche in Niederösterreich legt nach sieben Jahren aus persönlichen Gründen sein Amt nieder. Der Zeitpunkt des Abschiedsgottesdienstes und der Weg zur Wahl eines Nachfolgers oder einer Nachfolgerin werden in den nächsten Tagen bekanntgegeben, kündigte Superintendentialkuratorin Gisela Malekpour an. Lars Müller-Marienburg gab laut ORF NÖ an, durch ein Burnout längere Zeit „außer Gefecht gesetzt“ gewesen zu sein. Die Erkrankung habe zu dem Entschluss geführt, sein Amt zurückzulegen. Müller-Marienburg kündigte an, sich „beruflich umorientieren“ zu wollen. Papst Franziskus hat erneut ein hohes Amt in der römischen Kurie, der Leitung der katholischen Kirche im Vatikan, mit einer Frau besetzt. Er ernannte am Wochenende die Ordensschwester Simona Brambilla (52) zur Sekretärin in der Vatikanbehörde für die Institute des geweihten Lebens und die Gesellschaften des apostolischen Lebens. Sie nimmt damit in diesem für die Belange der Ordensgemeinschaften zuständigen Bereich die zweithöchste Position ein. Geleitet wird die Vatikanbehörde für die Institute des geweihten Lebens von Kardinalpräfekt João Braz de Aviz. Brambilla ist die zweite Frau, die einen derart hohen Posten in der Kurie bekleidet. Ein Präparat der im Zoo Schönbrunn verstorbenen Eisbärin „Nora“ soll im Naturhistorischen Museum (NHM) Wien im Rahmen der kommenden Sonderausstellung „Arktis. Polare Welt im Wandel“ (ab 8. November) als Beispiel für die Geschwindigkeit des polaren Wandels dienen. „Gerade Eisbären stehen wie kein anderes Tier für den anthropogen verursachten, extrem schnellen Klimawandel“, sagte NHM-Generaldirektorin Katrin Vohland. In dem sensiblen Ökosystem ist die Temperatur in den letzten Jahrzehnten um vier Grad gestiegen, was mit drastischen Lebensraumverlusten für die Polarbären einhergeht. Der Molekularbiologe Giulio Superti-Furga steht vor einer neuen Aufgabe: Die italienische Ri.MED-Stiftung und das University of Pittsburgh Medical Center wählten den gebürtigen Italiener für die Position des Direktors des neuen „Biomedical Research and Biotechnology Center“ (BRBC) auf Sizilien. Bis zur Fertigstellung der Gebäude in Italien wird Superti-Furga der Ri.MED-Stiftung beratend bei der Organisation zur Seite stehen. Derzeit leitet Superti-Furga das Forschungszentrum für Molekulare Medizin (CeMM) der ÖAW, ist Professor an der Med- Uni Wien und Mitglied der ÖAW. Er bleibt weiterhin auch für das CeMM in Wien tätig.
DIE FURCHE · 41 12. Oktober 2023 Literatur 17 Am 8. Oktober wurde Yevgeniy Breyger mit dem diesjährigen Christine Lavant Preis ausgezeichnet. Er bedankte sich mit folgender Rede. Von Yevgeniy Breyger Weil die Welt unfair ist, grausam und komplex – versuchen wir, Gegengewichte zu setzen. Lebensaufgaben gewinnen Konturen, ein Kampf will geführt werden, für Klarheit, für Aufmerksamkeit, für die Schönheit der Wahrhaftigkeit. Es ist ein politischer Kampf. Jemand führt ihn mit der Gesellschaft, jemand mit der Sprache, jemand mit sich. Autor(in) scheitert, fällt, putzt Fell und Federn und steht, so hoffen wir, von neuem auf, mit neuer Kraft, neuen Mitteln. Alle Kunst ist Widerstand, alle Poesie politisch. Stimmt das? Ist es nicht eher so, dass ein Gedicht zumeist Ausdruck innerer Bewegungen zu sein vermag, ohne selbst die wundersame Wandlung von Sprache zu Energie zu vollziehen? Ohne Ambition. Und dann gibt es jene Gedichte, die lediglich Gebilde sind, Imitationen anderer Gedichte, Schatten von Formen von Bewegungen, anstandslos, faul. Gedichte, deren Strukturen Gitter sind, opake Prismen ohne Mut zur Opazität. Es ist langweilig in der Poesie, es ist stumpf in der Poesie. Doch ja, einige sind aufgestanden, putzten Federn und Fell und begeben sich in Arbeit, harte Arbeit. Gedicht muss Widerstand sein Dort, wo ein Gedicht die Notwendigkeit erkennt, nicht bloß Spiegel der Gesellschaft zu sein, verzaubertes Kästchen, Trillerpfeife, Gummihandschuh zum Einmalnutzen und weg damit, sondern sich aufmacht, die Zusammensetzung der Welt zu verstehen, übertritt seine Substanz die Grenze von Gas zu Flüssigkeit, es gerinnt und gerät in – reale – Bewegung. Es wird also lebenstüchtig, lebendig. Es ist keine Kunst, Text zu einem Körper zu formen. Kunst ist, diesen Körper zu erfüllen und ihn auf eine Reise zu schicken gegen Empathielosigkeit, gegen Dummheit, gegen Gewalt, stellvertretend für sich selbst immer und immer, verletzlich als Text, Rüstung und zugleich als Gefährt. Nur einmal vorgestellt, Christine Lavant sitzt an folgendem Gedicht. Sie ist außer sich, durchfahren von allen guten und bösen Geistern, im Wortsinn durchgeistert. Foto: APA / Gerd Eggenberger UM MITTERNACHT habe ich Sterne zerkaut, es war bei der Rast an dem Milchstraßenrand, die Mondtulpe blühte aus meinem Verstand, doch eine Nonne hat höher geschaut mit beiden Hälften der Sonne. Ich grub nach dem Herzen der Nonne, ich wollte es essen und fand einen Pfeil, ließ ab von der Rast, doch der Aufstieg war steil und belastet von Tulpe und Waffe. Ich sagte zum Pfeil: „Nun beschaffe aus meinem Blut dir den Bogen und flieg, ich überlasse dort oben den Sieg dir gänzlich allein, in der Mitte des Herrn, nur diesen einen gar heilsamen Stern, den abgesparten vom hungrigen Mund, den nimm mit hinauf, doch erhalt ihn gesund, du darfst ihn mir ja nicht durchbohren …“ Dann hab ich die Tulpe verloren und die Milchstraße war wieder oben und fern. Das Türkenstroh rauschte, ich schlief nimmer ein, doch sah ich noch immer den dankbaren Schein von dem heimgekommenen Stern. Aus: „Spindel im Mond“, Christine Lavant, Otto Müller, 1959 Durchgeistert, rhizomatisch durchzogen von Materie, dabei aber einer strikten Denkbewegung folgend – Außen zu Innen. Von Sternen zum Milchstraßenrand, zu Sonne, Mond und Nonne. Schließlich zum Kern, zum Herzen der Nonne, der gegessen sein will und selbst dem Kern weist Lavant eine Essenz zu – die Waffe Pfeil. Ist die Essenz erst benannt, folgt solgleich das Gespräch mit ihr: Die Aufforderung an den Pfeil, aus eigenem Blut einen Bogen zu formen und zu treffen, zu siegen gegen die Sterne, nur den einen zu verschonen – und das ist fraglos von größter Wichtigkeit – den vom hungrigen Mund abgesparten. Ebenjener Stern scheint am Ende dankbar zurück, denn er ist heimgekommen. Es geht im Gedicht nicht um Katholizismus, es geht um keine geistige Armut, es geht um Hunger, weltlichen Hunger, weltliches Leid. Sie sei „in ihrer Existenz durch sich selbst gepeinigt und in ihrem christlich-katholischen Glauben zerstört und verraten“, schreibt Tho- Gewürdigt Einstimmig fiel das Votum der Jury für den Christine Lavant Preis 2023 zugunsten von Yevgeniy Breyger aus. Der Autor gilt als ein herausragender deutscher Lyriker der jüngeren Generation. Durchgeistert von Widerstand mas Bernhard im Nachwort zu seiner Lavant-Gedichtauswahl, erschienen in der Bibliothek Suhrkamp. Das Gedicht droht dem Gott, da oben kann siegen wer will, aber das wahre Leben findet statt, wo gehungert wird. Deswegen vielleicht haften die aus dem Verstand blühende Mondtulpe und der hungrige Mund nicht im Gedächtnis, sondern im Knochenmark. Und das, obwohl Christine Lavant nichts egaler sein könnte als das Finden der eingängigen, schönen ZUR PERSON Yevgeniy Breyger Wendung. Sie findet sie dennoch, bricht sie und verleiht ihr Autonomie, lässt sie frei, wie man nur etwas freilassen kann, was man ungeheuer, ehrlich, aufrichtig liebt und macht es dadurch liebenswert. Nicht auf dem einfachen Weg, bei dem ein Gedanke dem anderen folgt und ein Wort das nächste vorwegnimmt. Auf dem verschlungenen, holprigen, dessen Fortgang sie mit jedem Schritt erst konstituieren muss, einem eigenen Weg. Sicher ist – Gedicht muss Widerstand sein, widerspenstig gegen eine Macht, die darauf einwirkt, die Macht kann dabei Gott sein, Gesellschaft, ein Freund, ein Feind, das eig’ne Aug’ im Spiegel, der eigene Mund, wie das Wort, das diesen verlässt. Wir leben in einer Welt, in der Mut und Widerstand viele Gesichter haben, ebenso viele haben der Opportunismus und die Feigheit. Von Zeit zu Zeit werden wir nicht umhinkommen, Gedichte zu lesen, wie diejenigen von Christine Lavant, die den Mut aufbringen, gegen alles anzukämpfen, woran die Dichterin glauben will. Mit dem Panzer im Herzen Wenn ich mir also immer und immer die eine leidige Frage stelle, die sich mir in die Eingeweide gebrannt hat: „Was ist meine innerste Wahrheit?“ und damit: „Was ist die innere Wahrheit des Gedichts?“, kann ich heute nur eine unzufriedenstellende Antwort geben – Die innere Wahrheit des Gedichts, meine innerste Wahrheit ist der Kampf meiner besten, meiner zartesten Teile gegen meine schlimmsten, gröbsten. Und da sich die einen wie die anderen in der Gesellschaft spiegeln, soll gelernt sein – das ist durchaus ein politischer Kampf und es geht darin um das Überleben, im Kleinen wie im Großen, im Individuellen wie im Sozialen. Ich habe keine Antwort darauf, ob der Kampf auf einer Straßenbarrikade beginnen muss oder allein vor dem Spiegel nach einer durchwachten Nacht. Ich weiß lediglich, es besteht bloß dann Aussicht auf Hoffnung, wenn er zugleich geführt wird mit dem Panzer im Herzen der Nonne und mit dem Herzen der Nonne im Turm des Panzers. Nicht umsonst verschmelzen Welt und Geist im Weltgeist und in der Geisterwelt von Christine Lavant. Ich kann Ihnen heute keine zufriedenstellende Antwort geben, aber Sie wissen ja, der Zustimmung folgt kein Denken, Zustimmung ist das Ende der Kunst, Zustimmung ist Tod, Widerstand ist Leben. Versprechen Sie es mir auch, denn ich verspreche Ihnen, ich werde bis zum letzten Atemzug kämpfen, für die Sache, für Sie und für mich. Am Ende des Kampfs steht für alle zwar Dunkelheit, aber was ist Dunkelheit anderes als ein unendlicher Raum für den Einfall von Licht? 1989 in Charkiw/Ukraine geboren, kam er 1999 mit seiner Familie nach Deutschland. Seit Sommer 2023 lebt er in Wien. 2016 erschien sein Debütband „flüchtige monde“, 2020 folgte „Gestohlene Luft“. Für sein Schaffen wurde Breyger mehrfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Lyrikpreis München (2021) und dem manuskripte-Preis des Landes Steiermark (2023). Im Frühjahr 2023 erschien sein neuester Gedichtband „Frieden ohne Krieg“.
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