DIE FURCHE · 37 14 Musik 12. September 2024 Am 13. September feiert die Musikwelt Arnold Schönbergs 150. Geburtstag. Facetten eines der größten musikalischen Visionäre aller Zeiten. Konservativer Revoluzzer Mit seinem Musikverständnis verließ Arnold Schönberg (1874– 1951) die Wege der traditionellen Musik und schlug neue Pfade ein. Von Walter Dobner einsamer Säulenheiliger“ wollte Arnold Schönberg nicht sein. Mit der „Komposition mit zwölf nur aufeinander bezogenen Tö- „Ein nen“, wie er seine Methode nannte, wollte er die Musik in eine neue Richtung lenken, sie aus dem ihm selbst den Atem nehmenden Korsett der Spätromantik befreien. Mit seinen gewaltigen Gurre-Liedern hat er, im Wesentlichen Autodidakt, diesem Stil noch einmal ausführlich gefrönt, mit den 1908/09 komponierten George-Liedern den Boden der traditionellen Tonalität erstmals verlassen. Der Tradition hat er nie den Rücken gekehrt. Sein Unterricht umfasste nur die Werke der großen Meister der Klassik. Ihre fundierte Kenntnis, war Schönberg überzeugt, bildet das wesentliche Grundgerüst für jeden Komponisten. Er selbst hat mit seinem Schaffen – Daniel Barenboim hat darauf wiederholt hingewiesen – Wagner und Brahms quasi miteinander versöhnt, indem er in seinem Werk deren Harmonik noch erweitert hat. Folgerichtig wird Schönberg gerne als konservativer Revolutionär angesprochen, eine Charakteristik, die auch Willi Reich als Titel für seine Schönberg-Biografie gewählt hat. Zwischen Begeisterung und Ablehnung Schönberg ist ein Leuchtturm der Moderne – auch wenn sich das immer noch nicht so ins allgemeine Bewusstsein eingeprägt hat, wie man es erwarten sollte. Er ist aber auch ein exemplarisches Beispiel für ein Genie, das zeitlebens um seine Anerkennung kämpfen musste. Kompromissbereit zeigt er sich nie. Bis zum Lebensende wich er keinen Schritt von seinen Überzeugungen zurück. Selbst den finanziellen Verlockungen Hollywoods widerstand er, wenngleich ihm damit ein besseres Auskommen gesichert gewesen wäre. Begeisterung und Ablehnung halten sich bei Schönberg bis heute die Waage. Selbst ein so kluger, Innovationen aufgeschlossener Kopf wie Pierre Boulez, dessen kompositorische Entwicklung ohne Kenntnis FEDERSPIEL Heimatgefühl Am Weg nach Pliberk/Bleiburg kommen Biker in schwarzem Leder auf Harley-Davidsons entgegen, sie pilgern zum Faaker See.Mein Mekka ist das Werner Berg Museum in Unterkärnten. Dort ist der Briefwechsel zwischen dem Maler und der Dichterin Christine Lavant ausgestellt, die Beziehung ihrer Werke zueinander. Ein Brief Lavants berührt mich besonders. Sie schreibt, dass sie der Frau Werner Bergs im Traum so nahe gewesen sei, sogar den Funken ihrer Seele erkannt habe. Es gäbe keine größere Schuld, als in diese Bereiche Unordnung zu bringen, durch die Liebe, die sie, Lavant, zu Werner Berg verspüre. Ihr Bekenntnis bezeichnet sie in Verbindung mit ihrer äußerlichen Erscheinung als lächerlich. Ein Foto liegt in der Vitrine bei, zeigt eine sehr kleine Kopftuch-Frau neben einem groß-schlanken Mann. Sein Ernst solle die Angelegenheit des Herzens schlichten. Im Dokumentarfilm raucht Lavant eine Zigarette. Sie schildert ihren Werdegang. Die sehnsüchtig hungrigen Augen schauen gewitzt in die Kamera. Die katholische Leidensmiene, Ein Leuchtturm der Moderne die Lavant üblicherweise zugeschrieben wird, verpufft durch ihre Ironie. Im erwähnten Brief an Werner Berg überlässt sie dem Ehepaar die Entscheidung, ins Familienleben eindringen zu dürfen. Die Ehrlichkeit, mit der sie nach vorne prescht, ist so frappant, dass ich davonrennen würde, wäre ich Werner Berg. Ihr Mut zur Wahrhaftigkeit ist atemberaubend. Ich liebe auch ihren Stolz, Einsamkeit, wohl auch als Liebende, durch das Schreiben aushalten gelernt zu haben. Natürlich sei „etwas“ da gewesen, etwas Besonderes, denn sonst könnte ja jeder Einsame schreiben, sagt sie. Dieses „Etwas“ ist heilig und Abgrenzung von jeglicher Frömmelei. Lavants Literatur ist Weltbürgertum. Auf der Rückfahrt begegne ich wieder Harley- Davidson-Bikern. „Thüringen. Freies Germania“ ist ins Leder genietet, Inbegriff einer in sich geschlossenen Welt, in der man erstickt. Die Autorin ist Schriftstellerin. Von Lydia Mischkulnig dieser Wiener Schule kaum denkbar wäre, verstieg sich zum Diktum: „Strawinsky lebt, Schönberg ist tot.“ Der Dirigent Sergiu Celibidache nannte Schönberg schrecklich dumm, engagierte sich später aber für eines seiner komplexesten Werke: das Violinkonzert. Hat man den richtigen Reiseführer, ist es gar nicht so schwierig, es zu verstehen. Etwa wenn die Geigerin Patricia Kopatchinskaja diesen Kosmos erst einmal kurz erläutert, um ihn dann exemplarisch aufzuführen, wie kürzlich im Wiener Konzerthaus. Interpreten wie Walter Klien, Alfred Brendel, später Maurizio Pollini und Mitsuko Uchida wiederum haben deutlich gemacht, wie sehr Schönbergs Klavierkonzert von der genuin wienerischen Musikkultur inspiriert ist. Die Dirigenten Christoph von Dohnányi oder Michael Gielen haben sich für die Fragment gebliebene Oper „Moses und Aron“ erfolgreich eingesetzt. „ Er besaß nicht nur eine Begabung und Begeisterung für alles Neue, er übte auch eine starke Faszination auf Menschen mit großer Begabung aus, die er selbstlos förderte. “ Foto: Getty Images / Bettmann / Sylvia Salmi Hat Schönberg den Finalakt deshalb nicht fertiggestellt, weil er ihn mit „A Survivor from Warschau“ ohnedies komponiert hat? Das mutmaßt seine Tochter Nuria in einem eben erschienenen Band: „Euer Ani, Ini, Arnold Daddi“ (Czernin Verlag). Eine Sammlung von Essays, in denen Schönbergs Lebensstationen von Wien über Berlin bis in die Vereinigten Staaten kompetent und anschaulich geschildert werden, sowie Interviews mit den Kindern aus Schönbergs zweiter Ehe mit Gertrud Kolisch: Nuria, Ronald und Lawrence. Diese Gespräche gewähren vor allem einen Blick auf den Privatmann Schönberg, seine liebevolle Obsorge um seine Familie, sein Faible für Spiele, das Konstruieren von Maschinen, seine malerischen Ambitionen. Auch seine Begeisterung für das Tennisspiel kommt nicht zu kurz. Sein prominentester Partner war bekanntlich George Gershwin. Anlässlich eines Familienurlaubs 1921 (sic!) wurde er vom Bürgermeister in Mattsee aufgefordert, den Ort zu verlassen, damit dieser „judenfrei“ bleibe. Das hat ihn, den Sohn eines einfachen jüdischen Schusters aus dem zweiten Wiener Gemeindebezirk, zeitlebens beschäftigt. Er nahm zwar nicht am jüdischen Leben teil, verließ auch bald die israelitische Kultusgemeinde, um später zum evangelischen Glauben zu konvertieren, kehrte 1933 aber schließlich wieder zum jüdischen Glauben zurück. Bis zuletzt durchziehen jüdische Themen sein Œuvre. Nuria, Ronald und Lawrence erhielten übrigens eine katholische Erziehung. Traditionell feierten die Schönbergs in Amerika Ostern mit Eiersuchen und Weihachten mit dem Singen österreichischer Weihnachtslieder, die er auf seinem Harmonium begleitete. Arnold Schönberg, das sind eben „Mehr als zwölf Töne“, wie Wilhelm Sinkovicz sein Schönberg-Buch betitelte. Er besaß nicht nur eine Begabung und Begeisterung für alles Neue, er übte auch eine starke Faszination auf Menschen mit großer Begabung aus, die er selbstlos förderte. Die besten Beispiele sind seine beiden Meisterschüler Anton von Webern und Alban Berg. Gemeinsam mit ihm bilden sie die meister liche Trias der Zweiten Wiener Schule. Nicht reif für Schönberg? Wie wäre Arnold Schönbergs Leben verlaufen, wie sehr hätte es Einfluss auf sein Schaffen genommen, wäre er nicht von den Nationalsozialisten gezwungen worden, seine Professur in Deutschland und Österreich aufzugeben, um in die Vereinigten Staaten zu emigrieren? Darüber lässt sich nur spekulieren. Wie auch darüber, ob er in New York oder Chicago nicht mehr Anerkennung und Verständnis gefunden hätte als in Kalifornien, wohin es ihn wegen seiner angeschlagenen Gesundheit gezogen hat. Nach Wien ist Schönberg aus seinem amerikanischen Exil nicht mehr zurückgekehrt. 1974 fanden seine und die Urne seiner Frau auf dem Wiener Zentralfriedhof ihre letzte Ruhestätte. Seit 1997 beherbergt das extra dafür in Wien gegründete Arnold Schönberg Center seinen Nachlass. Rechtzeitig zum Geburtstag ist ein gleichermaßen umfassendes wie exzellentes Schönberg-Handbuch (Metzler-Bärenreiter) erschienen. Eine Pflichtlektüre für alle, die sich mit Schönberg befassen. Aber hätte man diesen 150. Geburtstag nicht auch zum Anlass nehmen können, dass alle Wiener Musikinstitutionen gemeinsam Schönbergs Gesamtwerk in dieser Saison aufführen? Scheint gar die Zeit nicht reif für eine solch umfassende Perspektive? Die Frage muss gestellt werden.
DIE FURCHE · 37 12. September 2024 Ausstellung & Literatur 15 Secessionen fanden nicht nur in Wien, sondern auch in München und Berlin statt. Das Wien Museum zeigt in einer umfassenden Ausstellung diese Bestrebungen und ihren Bruch mit dem gängigen Kunstbetrieb. Freiheit und Aufbruch Von Theresa Steininger Nicht Secession, sondern Secessionen – so nennt Ralph Gleis, der designierte Direktor der Albertina, seine neue Ausstellung im Wien Museum. Wie schon zuvor in der Alten Nationalgalerie Berlin, wo er derzeit tätig ist, möchte er in dieser Schau die einzelnen Kunstströmungen aus der Zeit des Fin de Siècle, die den Namen teilen, gemeinsam präsentieren. Man wolle nun auch dem hiesigen Publikum, dem Secession ein Begriff ist, zeigen, dass dieser nicht nur mit heimischen Künstlern, sondern beispielsweise auch mit Franz von Stuck in München und Max Liebermann in Berlin verbunden ist – und dass die Abspaltung von den damals etablierten Künstlern zu dieser Zeit keineswegs ein österreichisches Phänomen war. Gemeinsames und Trennendes Im ersten Schritt ging es allen Secessionisten um den Bruch mit dem gängigen Kunstbetrieb – und bei Weitem nicht ausschließlich etwa um ornamentale Jugendstilelemente. Individuelle künstlerische Freiheit und Aufbruch waren die Devisen. Das galt für München genauso wie für Berlin und Wien. Dass die Schau keineswegs einen Wettkampf evozieren soll, ist dem Kuratorenteam, zu dem vom Wien Museum Ursula Storch gehört, wichtig. „Es geht uns darum, dass die Bewegungen durch den gemeinsamen Geist getragen waren. Wir wollen nicht lokale Helden vom Sockel stoßen, aber zeigen, was verbindet, was zur gemeinsamen Bewegung macht“, so Gleis. Und Storch unterstreicht: „Wir in Österreich halten unsere Secession zwar für die wichtigste, aber wir müssen uns vor Augen halten, dass diese gar nicht existierten würde, hätte es nicht vorher jene in München gegeben und hätten sich nicht die Wiener Künstler einiges von dort abgeschaut.“ Man wolle, so führt sie aus, in der Ausstellung mit insgesamt rund 140 Gemälden, Skulpturen und Grafiken von rund achtzig Künstlerinnen und Künstlern eine Gesamtbewegung zeigen und gleichzeitig die Alleinstellungsmerkmale jeder Ausformung präsentieren. So war in München die Zusammenarbeit mit Publikationen wie Jugend und Simplicissimus besonders bedeutend und habe man sich dort „als Erste getraut, sich von den Eingesessenen zu distanzieren“. Während in Wien das Gesamtkunstwerk und die Zusammenarbeit mit Architekten und Kunsthandwerkern essenziell waren, ist die Besonderheit in Berlin, dass von Anfang an Künstlerinnen in die Bewegung inte griert waren. Auch wenn die Kuratoren betonen, dass Vergleiche nicht das Wichtige seien, stellen sie an den Foto: Dietmar Katz; © Staatliche Museen zu Berlin, Nationalgalerie Zu Elena Luksch-Makowsky lesen Sie „Schlüsselfigur der Wiener Moderne“ von Theresa Steininger (26.11.2020) auf furche.at. „ Augenscheinlich wird im Wien Museum, wie die Secessionen keine Stilrichtung bevorzugten, sondern im Gegenteil künstlerische Freiheit und Vielfalt propagierten. “ Wahlverwandt Eine Reihe von Gemeinsamkeiten verband die Secessionisten in Wien, München und Berlin. Einer von ihnen war Thomas Theodor Heine: Plakat für die dritte Ausstellung der Berliner Secession, 1901. Anfang der Schau doch eine Pallas Athene, die Schutzheilige der Secession, von Franz von Stuck neben jene von Gustav Klimt. Erstere wirkt konventioneller, Letztere freier, dennoch weiß man, dass Klimts von Stucks beeinflusst war. In der Folge werden nicht nur Fotos der Secessionsgebäude und Logobilder gegenübergestellt, wobei die Münchner und Wiener Sujets kämpferischer und das Berliner ironischer waren. Sondern vor allem wird nebeneinander präsentiert, wie Münchner, Berliner und Wiener Künstler mit verschiedenen Themen umgingen. Da werden Kinderwelten kreiert und lädt Eugenie Breithut-Munk mit gekonnter Lichtwirkung zum „Kindertanz“, dort wird das private Leben ins Bild gefasst, da inte ressieren sich die Maler für Interieurs. An anderer Stelle wird dem symbolträchtigen Frühlingserwachen beispielsweise von Ludwig von Hofmann großformatig gehuldigt. Natürlich sind zahlreiche Porträts vorhanden, wie man sie hierzulande von Secessions-Künstlern gut kennt. Jedoch wird auch präsentiert – und das ist man in Österreich weniger gewohnt –, wie sie sich für den harten Alltag interessierten, etwa in Werken von Elena Luksch-Makowsky und Käthe Kollwitz. Werke von Max Liebermann lassen erkennen, wie er zur treibenden Kraft der Berliner Secession wurde und wie sein eigener stilistischer Wandel zum Impressionismus die dortige Künstlerschaft beeinflusste. Internationale Impulsgeber Auch Künstler, die damals als internationale Gäste in Secessions-Ausstellungen ihre Werke präsentierten und für die deutschsprachigen Kollegen Inspirationsquellen waren, sind nun im Wien Museum zu sehen: Darunter Auguste Rodin, Edvard Munch, Ferdinand Hodler und Jan Toorop. Die Hinzunahme von Arbeiten aus ihrer Hand zeigt, wie wichtig den Secessionisten internationale Vernetzung war und wie ihr Tun die Entwicklung von neuen Kunststilen förderte. Augenscheinlich wird im Wien Museum anhand dieser großen Auswahl jedenfalls, wie die Secessionen keine Stilrichtung bevorzugten, sondern im Gegenteil künstlerische Freiheit und Vielfalt propagierten. Secessionen: Klimt, Stuck, Liebermann Wien Museum, Karlsplatz 8 1040 Wien Bis 13. Oktober 2024 Di, Mi, Fr 9–18 Uhr Do 9–21 Uhr, Sa, So 10–18 Uhr www.wienmuseum.at LEKTORIX DES MONATS Großwerden in Norwegen Buchpreis von FURCHE, Stube und Institut für Jugendliteratur Himbeereis am Fluss Von Maria Parr Illustriert von Åshild Irgens Übersetzt von Ch. Hildebrandt Dressler 2024 208 S., geb., € 15,50 Ab 7 Jahren Von Verena Weigl Illustration: ©Åshild Irgens Wenn der kleine Bruder wie ein kaputter Staubsauger schnarcht, kann es sehr herausfordernd sein, im Bett über ihm schlafen zu müssen. Und obwohl Ida im Zusammenleben mit dem liebevoll-schusseligen Oskar, der viel Unsinn anstellt, oft zurückstecken muss, genießt sie es auch, als ältere Schwester mehr Erfahrung zu haben und schon „länger groß als er“ zu sein. Im Mittelpunkt des farbig illustrierten Kinderbuchs der Norwegerin Maria Parr stehen die kleinen alltäglichen Ereignisse, die das Leben ausmachen: Geschwisterstreitigkeiten, ein Rollenspiel als malerische Flusssafari in der Frühlingssonne oder eine Magen-Darm-Erkrankung der ganzen Familie, die fast schon als Slapstick-Nummer durchgeht. Und auch die wiederholten Suchaktionen nach Oskars Schulrucksack (etwa nachts im Wald) sorgen für dramatische Szenen. Die Autorin begleitet eine vierköpfige Familie, die idyllisch in einem roten Haus auf einer Hügelkuppe wohnt, ein ganzes Jahr hindurch. Erzählt wird aus Sicht der achtjährigen Ida, doch ist es oft der quirlige Oskar, der in ihren Beschreibungen die Hauptrolle spielt. Die insgesamt elf Episoden wechseln gekonnt zwischen fröhlichunbeschwerter Kindheit, Situationskomik und ernsten Tönen. Denn als Mamas Bruder Øyvind, ein großzügiger und lustiger Kerl, krank wird und stirbt, müssen die ganze Familie und auch Øyvinds Mann Bulle mit dem Verlust zurechtkommen. In klarer und präziser Sprache zeichnet Maria Parr ihre Figuren, die allesamt – Kinder wie Erwachsene – sehr nahbar und liebenswert unperfekt dargestellt sind. Sie weinen, streiten, vergessen Dinge und stolpern in so manche Missgeschicke. Oskar kann das Leben meistens noch ganz unbekümmert nehmen, während Ida schon mehr Verantwortung übernehmen muss und nicht mehr alle Dinge so unbeschwert sehen kann: „Was war denn der Witz am Großwerden, wenn dadurch nur alles, was groß und schön war, klein und blöd wurde?“ Es ist eben nicht immer einfach, wenn sich alles in einem und um einen herum verändert. Am Ende dieser unterhaltsam warmherzigen Hommage an Familienalltag und Geschwisterbeziehungen schnarcht Oskar zwar immer noch unglaublich laut. „Und es nützt nicht die Bohne, dass er im oberen Bett liegt.“ Aber Ida kann inzwischen in ihr eigenes Zimmer flüchten.
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