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DIE FURCHE 12.09.2024

DIE FURCHE

Erdwärme für Bier & Milch Eiszeit-Logistik-Champion Die Pedale der Partisanen König im Spiel der Könige Das Forschungsprojekt CASCADE entwickelt Konzepte für die geothermische Wärmeversorgung von Gemeinden und Industrie. S. 4/5 OBERÖSTERREICH Aktue le chemische Analysen zeigen, Ein Projekt der Europäischen da s die Handel strukturen der Kulturhauptstadt Bad Ischl folgt den Fah radrouten von Widerstandskämpferinnen der NS-Zeit. S. 12/13 Ha lstä ter Bergleute noch komplexer waren als vermutet. S. 8 Oberöste reich ist das stärksste Bundesland im österreichischen Schachsport und ste lt den aktue len Meister der Schach-Bundesliga. S. 15 Zu FURCHE Nr. 37 12. September 2024 Ein Standort, viele Vorteile 37 · 12. September 2024 DIE ÖSTERREICHISCHE WOCHENZEITUNG · SEIT 1945 80. Jg. · € 6,– DIESE WOCHE MIT 16-SEITIGEM OBERÖSTERREICH-SPEZIAL P.b.b. – GZ. 02Z034 13W, Retouren an Postfach 5, 1 08 Wien, Adre se: 1030 Wien, Hainburger Straße 33, Telefon: (01) 512 52 61-0 Foto: iStock / Spitzt-Foto „Die AfD ist auf dem Weg zur Macht“ Vor 500 Jahren starb Caspar Tauber Erste Saison des neuen Burgtheater-Direktors Der Soziologe Klaus Dörre erklärt, warum sich der Unmut über die Ampel im Osten Deutschlands Bahn bricht. · Seite 5 Im Gedenkjahr für den ersten evangelischen Märtyrer geht es nicht mehr um das „Aufrechnen von Geschichte“. · Seite 8 Große Vielseitigkeit zeichnet das Programm und die ersten Produktionen unter Direktor Stefan Bachmann aus. · Seite 13 Das Thema der Woche Seiten 2–4 In Zeiten von Krisen und Terror wächst die Sehnsucht nach Schutz und Geborgenheit. Kann die FPÖ das mit einer „Festung“ bieten? Folge 3 der FURCHE-Wahlserie. Welche Werte wir wählen: Sicherheit „Landschaft“ (Detail) Künstler unbekannt; ca 1800. Foto: Getty Images / Heritage Images Foto: Getty Images / Bettmann / Sylvia Salmi Ein Leuchtturm der Moderne Am 13. September feiert die Musikwelt Arnold Schönbergs 150. Geburtstag. Facetten eines der größten musikalischen Visionäre aller Zeiten. Seite 14 Die jüngsten Anschläge und Anschlagsversuche sind Wasser auf die Mühlen der „Festungsbauer“. Doch statt populistischen Aktionismus braucht es endlich seriöse Politik. Im Islamisten-Paradies? AUS DEM INHALT Die Angst vor der vierten Klasse Ilkay Idiskut ist Volksschullehrerin in Favoriten. Sie erzählt, dass die Schülervielfalt für sie nicht die größte Herausforderung ist. Seite 6 Von Till Schönwälder Die deutschen Pläne, an den Landesgrenzen Einreisende zu kontrollieren, sorgen für Aufregung – auch in Österreich. Innenministerin Nancy Faeser (SPD) hatte die Maßnahme mit dem Schutz der inneren Sicherheit vor Bedrohungen durch islamistischen Terror begründet. Dass mit solchen Maßnahmen Gefährder effektiv aus dem Verkehr gezogen werden können, darf aber bezweifelt werden. Sie fallen eher in die Kategorie „Panikreaktion“ nach den für die Regierungsparteien katastrophalen Wahlergebnissen in Ostdeutschland. Angesichts der auch im hiesigen Wahlkampf lauter werdenden Rufe nach einer härteren Migrationspolitik und einer stärkeren Überwachung – Stichwort Messengerdienste – könnte man hingegen fast meinen, Österreich sei noch immer ein „Paradies für Islamisten“ (vgl. Seiten 2–4). Doch sind diese Rufe berechtigt? Tatsächlich sind die Zeiten, in denen „Hinterhofmoscheen“ im politischen Fokus standen, vorbei. Der 19-jährige Beinahe-Swift-Terrorist wohnte in der beschaulichen niederösterreichischen Ortschaft Ternitz. Und jener 18-Jährige, der in München das Feuer in „ Heute kann man sich auch in einer Hütte auf 3500 Metern radikalisieren, sofern diese über Internet verfügt. “ der Nähe des israelischen Konsulats eröffnete, war in einem Einfamilienhaus in Neumarkt am Wallersee im Bundesland Salzburg daheim. Beide Beispiele zeigen, dass man sich heute selbst in einer Berghütte auf 3500 Meter Seehöhe radikalisieren kann – sofern diese über Internet verfügt. Religionspolitischer Musterschüler Ebenfalls offenbaren die beiden Fälle, dass die Islamisten immer einen Schritt weiter sind als die Politik. Für ihre Aktionen brauchen sie weder Gebetsräume noch verschlüsselte Messengerdienste. Salafisten-Prediger können vielmehr komplett öffent lich – auf TikTok oder YouTube – ihren Hass unter die empfängliche Jugend bringen. So machten die Islamisten Pierre Vogel und Abul Baara nach dem Attentat im deutschen Solingen in einem Internet video sogar Witze über das Geschehene – und verhöhnten die drei Opfer. Es steht zu befürchten, dass die Politik auch mit ihren Messenger-Überwachungs-Plänen die Salafisten-Influencer auf TikTok und Co nur ein müdes Lächeln kostet. Diese Entwicklung ist umso bedenklicher, als Österreich lange Zeit als religionspolitischer Musterschüler galt. Bereits seit 1912 gibt es ein eigenes Islamgesetz, das die Grundlage für die Anerkennung des Islam als Religionsgemeinschaft in Österreich schuf. 2017 wurde es jedoch – unter heftiger Kritik – von der türkis-blauen Regierung novelliert. Als Ziel wurde damals vor allem die bessere Kontrolle ausländischer Prediger ausgegeben. In einer spektakulären Pressekonferenz informierte man über die Schließung von sieben „Problemmoscheen“. Als das Vorgehen 2021 von Gerichten für rechtswidrig erklärte wurde, war die Koalition bereits Geschichte. Bis heute kommen fast alle der in Österreich tätigen Imame aus dem Ausland – obwohl im Herbst 2017 an der Uni Wien ein Studiengang zur Imam-Ausbildung gestartet wurde. Sein Ziel: ein „Islam österreichischer Prägung“. Diese Pläne sind aber gescheitert, nur vier der rund 250 Imame in Österreich haben ihre Ausbildung hierzulande absolviert, hieß es kürzlich von der Islamischen Glaubensgemeinschaft (IGGÖ). Dass sich nichts getan hat, muss sich neben der Politik auch die IGGÖ vorhalten lassen. Dabei wäre das Ansetzen in den Moscheen wie auch an den Schulen ganz zentral. Nur hier hat man direkten Zugang zu den Jugendlichen. Nimmt man diesen nicht wahr oder überlässt ihn mangelhaft qualifiziertem Personal mit zweifelhaften Einstellungen zur Demokratie, so verpasst man die Chance, den Internetpredigern das entgegenzusetzen, was sie am meisten fürchten: selbstreflexives Wissen über den Islam, das resistent macht gegen Indoktrination und Radikalisierung. till.schoenwaelder@furche.at Der Papst umarmt Südostasien Auf seiner Reise nach Indonesien und in weitere Länder steht der Islam im Fokus. Warum tut sich Franziskus die anstrengende Reise an? Eine Analyse. Seite 9 ORF nach blauem Gusto Otto Friedrich analysiert in seiner Kolumne „Zeit-Weise“, was die FPÖ mit dem ORF vorhat. Schlimmstenfalls drohen „slowakische Verhältnisse“, warnt er. Seite 11 Ikonen und Tod in Venedig Pedro Almodóvar gewann beim Filmfestival Venedig den Goldenen Löwen – aber nicht für seinen besten Film. Das Staraufgebot zeigte die Lebendigkeit des Kinos. Seite 16 8000er-Sisyphus wird 80 Der „Berg-Anarch“ Reinhold Messner revolutionierte das Höhenbergsteigen – und polarisierte wie kaum ein anderer. Ein Porträt zu seinem 80. Geburtstag. Seite 20 @diefurche @diefurche furche.at @diefurche Die Furche Österreichische Post AG, WZ 02Z034113W, Retouren an Postfach 555, 1008 Wien DIE FURCHE, Hainburger Straße 33, 1030 Wien Telefon: (01) 512 52 61-0

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