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DIE FURCHE 10.04.2025

DIE FURCHE · 1520

DIE FURCHE · 1520 Medien10. April 2025Von Astrid WenzWer an US-Mediendenkt, hat wohlzwei Extremevor Augen: aufder einen Seitedie New York Times, die seriös recherchiertund deren ReporterMachtmissbrauch oder Korruptionaufdecken. Auf der anderenSeite kommerzielle Fernsehsenderwie Fox News, die offen mitihrer Sympathie für die Republikaner– und vor allem DonaldTrump – umgehen. Dass es in denVereinigten Staaten auch öffentlicheMedien gibt, wird in dieserPolarisierung oft übersehen.Nun aber mussten sich die Chefinnender beiden größten öffentlichenSendervereinigungen vordem Kongress in einer öffentlichenAnhörung verantworten.Die US-Regierung hat in den Organisationen– zum wiederholtenMal – ein Feindbild gefunden.Seit 1967 gibt es die Corporationfor Public Broadcasting, die 1970den von ihr finanzierten FernsehsenderPBS (Public BroadcastingService) und das Radio-PendantNPR (National Public Radio) insLeben rief.Empfang auch im tiefsten TalKatherine Maher leitet heuteNPR, Paula Kerger ist Präsidentinvon PBS. Die republikanischeKongressabgeordnete MarjorieTaylor Greene nannte die beidenMedienhäuser bei der Anhörung„radikale linke Echokammern fürein kleines Publikum von vor allemreichen, weißen, urbanenLiberalen und Progressiven“, dieauf das ländliche Amerika hinunterblickenwürden.Dabei profitiert vor allem derländliche Raum von diesen Sendersystemen.Über tausend lokaleRadio- und Fernsehstationensind Mitglieder von PBS undNPR. Während die lokalen Senderihr regionales Programm gestalten,können sie sich bei landesweitenNachrichten auf PBS undNPR verlassen und deren Beiträgeübernehmen. Auch die nötigeSendeinfrastruktur übernehmendie beiden, sie kümmern sich umfunktionierende Sendemastenund sorgen dafür, dass auch„im tiefsten Tal“ der Lokalradiosenderempfangen werden kann.Wichtig ist das vor allem in densogenannten News Deserts (Nachrichtenwüsten)der USA, wo es ohnedie öffentlichen Sender keineLesen Sieauch „DieMedienmachtder Milliardäre“(29.11.2024)von StephanRuss-Mohl auffurche.at.Die politischen Angriffe gegen US-Medien häufen sich, zuletztmussten zwei Senderchefinnen vor dem Kongress aussagen.Was für eine Rolle spielen dort öffentlich finanzierte Häuser?Zurück in dieNachrichtenwüsteDIe beiden CEOs Katherine Maher (links) und Paula Kerger bei ihrer Anhörung vor einer Unterkommission des Ministeriums für Regierungseffizienz.lokalen Nachrichten aus ihrenGemeinden mehr gäbe. Immermehr Lokalzeitungen musstenin den vergangenen Jahren ihrenBetrieb einstellen, da ihr Erhaltnicht mehr finanzierbar war. Diegroßen kommerziellen Fernsehstationenberichten hingegen vorallem aus den Großstädten.„Besonders jetzt, wo so vieleNachrichtenmedien finanziellzu kämpfen haben, brauchen wirein öffentliches System, das Journalismusfinanzieren kann, unddabei zuverlässig und unparteiischist“, sagt Caitlin Vogus, SeniorAdvisor bei der Freedom of thePress Foundation im FURCHE-Gespräch. Angriffe auf PBS undNPR hätte es auch in der Vergangenheitimmer wieder gegeben,aber aktuell seien sie „Teil einesviel größeren Trends an Angriffenauf Nachrichtenmedien inden USA“. Republikanische Abgeordnetewie Greene kritisierenvor allem die Programmgestaltungvon PBS und NPR, die „Wokeness“der Inhalte wird als dasgroße Übel gesehen. Um ihre Meinungzu verdeutlichen, stand hinterGreenes Pult ein überlebensgroßer Aufsteller der Drag QueenLil Miss Hot Mess. Sie war in einemOnline-Video zu sehen, dasin Kooperation eines New Yorker„ Besonders jetzt, wo so viele Nachrichtenmedien finanziellzu kämpfen haben, brauchen wir ein öffentliches System, dasJournalismus finanzieren kann.“Caitlin VogusMEDIENWELTENFoto: Getty Images / Andrew HarnikFernsehsenders mit dem städtischenBildungsministerium entstand.Die Drag Queen liest darinaus ihrem Kinderbuch vor, aufder landesweiten Website vonPBS wurde es allerdings nie veröffentlicht.Es sind Ungereimtheitenwie diese, die zeigen, dass beider Anhörung vor allem der Show-Effekt im Vordergrund stand.Denn grundsätzlich machen dieFörderungen der Regierung nureinen kleinen Teil des Budgetsvon PBS und NPR aus.Katherine Maher, CEO von NPR,schlüsselt die Finanzierung desRadiosenderverbands so auf: Dergrößte Teil stammt aus Mitgliedsbeiträgender lokalen Radiostationen,direkten Spenden und Sponsorings.Von den 300 MillionenDollar Jahresbudget stammenlediglich 11 Millionen Dollar ausder US-Staatskasse. Diese werdenvor allem für das Sender- undSatellitensystem, die Bereitstellungvon Empfang auch in Notfallsituationenund zum Beispielfür die Ausrüstung von Reporternin Kriegsgebieten verwendet.Insgesamt beträgt das Budget fürdie gesamte Corporation for PublicBroadcasting jährlich rund500 Millionen US-Dollar, das istweniger als 0,01 Prozent des US-Staatshaushalts. Zum Vergleich:Für das Militär werden in denUSA jährlich fast 900 MilliardenDollar ausgegeben.Dass die staatlichen Zuschüssefür öffentliche Medien tatsächlichgestrichen werden, glaubtCaitlin Vogus nicht. Senatorenund Kongressabgeordnete würdenwissen, dass ihre Wählerdie eigenen lokalen Sender gernehören würden. Ihnen die finanzielleBasis zu entziehen, wärewohl eine höchst unpopuläreMaßnahme. Lokalen Journalistenwerde außerdem von der breitenBevölkerung weitaus mehr Vertrauenals landesweiten Medienentgegengebracht.Bastion in GefahrDie Information hält den „Dancing Stars“ standVogus hofft, dass auch in der Bevölkerungein Bewusstsein dafürda ist: Denn gebe es diese Mediennicht mehr, schaue den lokalenPolitikern niemand mehr auf dieFinger. „Wenn man die Journalistenhinauswirft, hat man niemandenmehr, der Fakten überprüfenkann“, sagt Vogus. Was vorallem aktuell wichtig wäre, habendoch Politiker und Tech-Milliardärealle Möglichkeiten, ihreBotschaften selbst nach außenzu tragen. „Und mächtige Menschenhaben einen Anreiz, zu lügen,wenn sie davon profitieren“,sagt Vogus.„Angriffe auf Journalisten sindAngriffe auf die Öffentlichkeit“,ist sie überzeugt. Die USA seienstets stolz auf ihren ersten Verfassungszusatzgewesen, der diePresse- und Meinungsfreiheitfestschreibt. Diese lang herrschende„Bastion der Pressefreiheit“ seiin Gefahr. Umso wichtiger sei es,die Öffentlichkeit über diese Verletzungenzu informieren. Im USPress Freedom Tracker werden alleArten von Angriffen auf Journalistengesammelt. Gut sei die Lageaktuell nicht, sagt Vogus. Aberman müsse sich weiter wehren.Und alles dafür tun, die öffentlicheUnterstützung zu behalten.„Denn die ist wirklich das Einzige,was den Angriffen im Weg steht.“Der Autor istMedienberater undPolitikanalyst.Von Peter PlaiknerDie Neid-Debatte zu den Top-Gagen istdie falsche Diskussion über den ORF.Denn die Rechtfertigung der Star-Entlohnungist so notwendig wie die Kritik anzu viel Geld für mittlere Management-Positionen.Beides lenkt aber von größeren Problemendes öffentlich-rechtlichen Riesenab. Das sind neben 325 Millionen Euro Einsparungvon 2023 bis 2026 weitere 220 infolgeeingefrorener Haushaltsabgabe bis2029 und hundert wegen Deckelung desORF-Beitrags.Diese enorme Management-Aufgabe leidetan den Unterbrechungen durch die Neubestellungdes Stiftungs- und Publikumsratsbis zur Jahresmitte und die Wahl des nächstenGeneraldirektors samt seinem Führungsteamim Sommer 2026. Aktuell wirkt RolandWeißmann zwar fest im Sattel, aber das liegtauch daran, dass ihn noch niemand infragestellt. Die Tage von Lothar Lockl als Vorsitzendemdes Stiftungsrats scheinen hingegengezählt. Es ist kaum denkbar, dass dieZuckerlkoalition als Ausdruck des Reformwillensein derart schmackhaftes Bonbon andie Opposition verteilt. Der grüne Noch-Oberaufseherhatte seine Kommunikation aberschon ganz dem fragwürdigen Selbstverständnisauf dem Küniglberg angepasst. Alsnoch die blaue Kanzlerschaft und mehr ORF-Kürzung drohten, sahLockl dadurch Skisport,„ Die größte Herausforderungfür den ORF istdie Neuordnung seinesöffentlich-rechtlichenSelbstverständnisses. “„Tatort“, „Universum“,„Bergdoktor“ und „Starnacht“infrage gestellt.Damit vermittelt er denEindruck, solch Unterhaltungsei das populärsteProgramm. So wie der ORF mit „DancingStars“ die parallele „ZIB 2“ regelmäßigins Quotentief stürzt.Doch der Publikumsmagnet zieht nicht sostark, wie es die Programmierung vermutenlässt. Während die Freitag-Shows bisher 26bis 27 Prozent Marktanteil hatten, erreichtedie „ZIB 2“ am Donnerstag 29 bis 30 Prozent –außer parallel zum Fußballspiel gegen Serbien.Nur mit manchen Voting-Quoten übertreffendie „Dancing Stars“ das Nachrichten-Interesse. Deshalb ist es falsch, dass der ORFzur Selbstverteidigungnicht stärker die Info-Leistung statt der Unterhaltungbetont. Seinegrößte Herausforderungist die Neuordnung desöffentlich-rechtlichenSelbstverständnisses.

DIE FURCHE · 1510. April 2025Film21Mit „Perla“ gewann die slowakische Regisseurin Alexandra Makarová gleich drei Diagonale-Preise. Es ist eine Reise zurück hinter den Stacheldrahtdes Eisernen Vorhangs und dreht sich um eine Dissidentin, die 1968 aus der Tschechoslowakei nach Wien flüchtet.Das Trauma kehrt wiederschämung festigt sich das korrumpierteKollektiv, welches die, die nicht zu Willensind, bespitzelt und denunziert. Makarováschildert die Seelenlagen äußerst plastisch,glaubwürdig verkörpert von den Darstellerinnenund Darstellern. Nuanciert spürtsie den Folgen der familiären Tragödie beiMutter, Vater und Kind nach. Dabei flossenErfahrungen ihrer eigenen Familie ein.Die Regisseurin wurde 1985 in der heutigenSlowakei geboren und ging nach derGrenzöffnung zu ihrer Mutter Saša, Malerinvon Beruf, nach Wien, deren Gemäldesie für den Film verwendet hat.Dass Perla sich mit Julia und Josef in dieTschechoslowakei aufmacht, obwohl sie mitihrer Verhaftung rechnen muss, macht Makarovánachvollziehbar. Denn die Trennungvon Andrej geschah nicht selbstbestimmt.Sie wurde durch den diktatorischen Staatgewaltsam vollzogen. Um von Sehnsucht,Trauer, Scham und Schuldgefühlen nichtverzehrt zu werden, musste Perla ihr altesLeben verleugnen und konnte sich nicht davonlösen. Fein zeichnet die Regisseurin dasLeben in der traumatischen Spaltung nach,die im Privaten den Kalten Krieg wiederholt,und erforscht zugleich das besitzergreifendeVerhalten der zwei Männer. Ebenso einfühlsamgestaltet die Regisseurin die Beziehungvon Mutter und Tochter. Denn das Traumakehrt auch in Julias ambivalenten Gefühlen,ihrer Hin- und Abwendung wieder.Von Heidi StrobelNicht erst mit der Annexionder Krim und dem Angriffauf die Ukraine setzt MoskausFührung ihren totalitärenMachtanspruch durch.Das sowjetische Militär schlug oppositionelleliberale Bewegungen im Ostblock immerwieder nieder: 1953 in Ost-Berlin, 1956in Budapest und 1968 in Prag. Diese Ereignisseruft das Historiendrama „Perla“ insGedächtnis zurück und erzählt auf bedrückendeWeise davon, wie die VergangenheitMenschen einholen kann. Die Protagonistin,die Dissidentin Perla, floh, bereitsschwanger, 1968 aus der Tschechoslowakei.Anfang der achtziger Jahre hat sie sichin Wien einen Ruf als Malerin erworben. Einegeplante Ausstellung in New York sollihr zum internationalen Durchbruch verhelfenund ihre musikalisch hochbegabteTochter Julia reüssiert schon als Pianistinauf Wettbewerben. Ihr Glück scheint vollkommen,als Josef ihr Ehemann wird. Docheines Abends schreckt sie ein Telefonanrufauf: Andrej, ihr ehemaliger Lebensgefährteund Vater ihrer Tochter, wurde aus langerHaft entlassen. Er besteht auf ein Wiedersehenbei ihm in der Tschechoslowakei,da er nur noch wenig Zeit zu leben habe. AndrejsForderung ruft in Perla das traumatischeGeschehen ihrer Flucht wach. Damalswurde sie nach einer brutalen Vergewaltigungvon den Grenzsoldaten in den Westenlaufen gelassen, während Andrej gedemütigtzusehen musste und verhaftet wurde.Alexandra Makarová trifft mit ihremzweiten Spielfilm den Nerv der Zeit. Daszeigt sich auch daran, dass er auf der diesjährigenDiagonale nicht nur den Publikumspreis,sondern auch den Preis fürBestes Kostümbild und Bestes Szenenbildgewann. Damit legt ihr Drama, das vonRuth Beckermann koproduziert wurde, zugleichein imposantes Zeugnis für die Entwicklungdes heimischen Filmschaffensab, in dem die Frauen auf dem Vormarschsind und differenziert gesellschaftsrelevanteThemen durchleuchten.So entfaltet die slowakisch-österreichischeRegisseurin und Drehbuchautorinauf mehreren Ebenen, wie sich die Fluchtaus einem totalitären Regime individuellauswirken kann, wie das Private vomGesellschaftlichen durchdrungen ist, wiees sich im Realsozialismus der achtzigerJahre lebt, wo der Staat fern dem Alltagzu sein scheint, doch Vorausdeutungenim Film vom Unheilvollen künden. Perlaerfährt die Ablehnung von denen, die gebliebensind. Mit Ritualen öffentlicher Be-SpiegelbildPerla (RebekaPoláková) musssich selbst finden –und dafür imWesten ihr altesLeben verleugnen.„ Fein zeichnet die Regisseurindas Leben in der traumatischenSpaltung nach, die im Privatenden Kalten Krieg wiederholt, underforscht das besitzergreifendeVerhalten zweier Männer. “Sinnliche VerdichtungGeorg Weiss’ stimmige Bildgestaltung,akzentuiert durch die Kodachrome-leuchtendeFarbdramaturgie von Andi Winter,ahmt die fragmentierte Wahrnehmungnach. Sie imitiert den verengten Blick, verfremdetPerspektiven, nutzt Ellipsen, bedientsich stellenweise eines neusachlichenStils. Denn wenn Gefühle eingefrorensind, werden Objekte zeichenhaft, und esspricht die sorgfältig verantwortete Musikvon Johannes Winkler und Rusanda Panfili.Sie erlaubt, zu spüren, sich zu artikulierenund gruppenübergreifend Bindung zustiften, wenn etwa der Song „SmalltownBoy“ von Bronski Beat das Gefühl traurigerEinsamkeit ausdrückt. So glückt es MakarovásFilm das Innere durch sinnlicheVerdichtung nach außen zu bringen: einGlanzlicht und unbedingt empfehlenswert.PerlaAT/SK 2025. Regie: Alexandra Makarová.Mit Rebeka Poláková. Stadtkino. 110 Min.DRAMADie Sirene von NeapelWie ihre mythische Namensgeberin zieht Parthenope(Celeste Dalla Porta) alle in ihren Bann.Von Otto FriedrichEr hat der Stadt Rom mit „LaGrande Bellezza“ (2013) einDenkmal gesetzt und gleichzeitigseine Meisterschaft in derNachfolge von Federico Fellini bewiesen.In „Loro“ (2018) hielt PaoloSorrentino der Berlusconi-verseuchtenGesellschaft den Spiegelvor. Und 2021 gelang dem italienischenRegisseur mit „Hand of God“bei Netflix eine meisterhafte Hommagean seine Geburtsstadt Neapel.Neapel ist auch der Hauptschauplatzvon Sorrentinos neuestemFilm „Parthenope“. Der Filmtitel istder mythische Name einer der Sirenen,jener Fabelwesen, die schon denIrrfahrer Odysseus mit ihren betörendenGesängen in Bann gezogenhatten. Sorrentinos Parthenope isteine ätherische Frauengestalt, diein Neapel anno 1950 geboren wird.Eine betörende Schönheit, die Männerin ihren Bann zieht, junge wieihren Bruder Raimondo oder Sandrino(Dario Aita), den Sohn einerihrer Dienstmägde, ebenso wie reifereSemester: den alkoholkrankenUS-Schriftsteller John Cheever (GaryOldman) oder den Kardinal vonNeapel, der den Reliquienschreinmit dem Blut des StadtheiligenSan Gennaro bewacht.15 Jahre – zwischen 1968 und1982 – begleitet der Film seine Protagonistin,am Ende kehrt Parthenope,die viele Jahre als Anthropologie-Professorinan der Uni Trienttätig war, in ihre Geburtsstadt zurück.Eigentlich ist SorrentinosFilm ein langer, bisweilen langatmigerEssay über die Anthropologie,von der die Protagonistin zu Beginn,als sie das Fach in Neapel studiert,nichts weiß. Zumindest gibt ihr dasder mürrische Anthropologie-ProfessorMarotta zu verstehen, derfür Parthenope nicht nur das wissenschaftliche,sondern auch dasmenschliche Maß aller Dinge wird.Vor allem dieses Verhältnis desMentors, der von Silvio Orlando geradezugenial gespielt wird, zu Parthenopemacht Sorrentinos Opuszu einem Erlebnis. Und CelesteDalla Porta in der Titelrolle ist gewissdie Neuentdeckung in diesemFilm. Sonst geht es über weiteStrecken um Begehren und Verlangen,um Sexualität und um – weibliche– Schönheit. Dass Sorrentinoauch ein Meister des Bildes und deropulenten Farben ist, beweist er in„Parthenope“ einmal mehr. Aber imGegensatz zu den oben genanntenErfolgen dieses Regisseurs bleibtdieser Film seltsam rätselhaft undvage. Parthenope, diese Sphinx, enthülltmitnichten Geheimnisse derWeiblichkeit, mitunter agiert siewie eine zur Filmfigur gewordeneMännerfantasie. Da war man vonSorrentino schon anderes gewohnt.ParthenopeI/F 2024. Regie: Paolo Sorrentino. MitCeleste Dalla Porta, Silvio Orlando, GaryOldman. Alamode/Polyfilm. 136 Min.

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