DIE FURCHE · 6 4 Das Thema der Woche Durchleuchtete Körper 9. Februar 2023 Tumorzellen im Visier Was aussieht wie das Innenleben eines Space-Shuttles, ist ein Behandlungsraum, in dem zielgerichtet Tumorzellen beschossen werden. Von Victoria Schwendenwein GEGEN KREBS Mit Lichtgeschwindigkeit Der Teilchenbeschleuniger in Wiener Neustadt dient Medizin und Forschung gleichermaßen. Kohlendioxid (CO₂) bzw. Wasserstoffgas (H₂) wird auf extrem hohe Temperaturen erhitzt, wodurch ein Plasma erzeugt wird, aus dem durch elektrische Felder die positiv geladenen Ionen von den negativ geladenen Elektronen getrennt werden. Im Synchrotron erreichen die geladenen Teilchen Geschwindigkeiten von bis zu zwei Drittel der Lichtgeschwindigkeit. Die MedAustron-Anlage ermöglicht im medizinischen Betrieb einen Energiebereich von 60 bis 250 MeV (Megaelektronenvolt) für Protonen und 120 bis 400 MeV/u für Kohlenstoffionen. Für die nichtklinische Forschung stehen Protonenenergien bis 800 MeV zur Verfügung. Die Energie der Teilchen korrespondiert mit der Eindringtiefe des Strahls in den Körper, wobei ein Maximum von 30 Zentimetern erreicht werden kann. (Quelle: MedAustron) (vs) Die Fortschritte der Radiologie haben hochpräzise Therapien ermöglicht. Zu Besuch im MedAustron, einem der weltweit modernsten Krebsbehandlungszentren südlich von Wien. Das CERN von Österreich Weiße Wände, helle Holzverkleidungen, abgerundete Kanten, integrierte Wandbeleuchtung und in der Mitte des Raumes eine technische Vorrichtung: Die drei Behandlungsräume des MedAustron in Wiener Neustadt muten auf den ersten Blick futuristisch an. Die Einrichtung mit geometrischer Betonung erinnert optisch ein wenig an ein Röntgenbild. Es ist eine im Futurismus übliche Hommage an die Technik. Und diese Assoziation hat hier auch einen Platz, gilt – abstrakt dargestellt – die Entdeckung der Röntgenstrahlung doch als Grundstein für die modernen Technologien, die hier am MedAustron am Rande von Wiener Neustadt zur Anwendung kommen. Das Krebsbehandlungs- und Forschungszentrum 50 Kilometer südlich von Wien ist österreichweit einzigartig und eines von weltweit sechs Gesundheitszentren, die sowohl Protonen als auch Kohlstoffionen für die Bestrahlung anbieten. Tumore an der Schädelbasis, dem Zentralnervensystem, an Weichteilen und Knochen, im Kopf und Halsbereich sowie im Kindesalter werden hier seit 2016 behandelt. Die Ionentherapie ist eine Form der Strahlentherapie, bei der Protonen oder Kohlenstoffionen – beides sind geladene, massereiche Teilchen – zum Einsatz kommen. Im Vergleich zur konventionellen Strahlentherapie mit Photonen ist diese Partikeltherapie in der Lage, die Strahlenbelastung des angrenzenden gesunden Gewebes zu reduzieren und das Gewebe hinter dem Tumor fast vollständig zu schonen. Nebenwirkungen und Langzeitfolgen können so reduziert werden. Das macht die Partikeltherapie zu einer idealen Behandlung für lokalisierte Tumore in der Nähe von strahlenempfindlichen Organen oder stark wachsendem Gewebe. Sie eignet sich laut Medizinphysiker Markus Stock daher „ Die Entdeckung der Röntgenstrahlung gilt als Grundstein für die modernen Technologien, die hier am Rande von Wiener Neustadt zur Anwendung kommen. “ besonders gegen Krebserkrankungen bei Kindern und Jugendlichen. Seit aus dem zweidimensionalen Röntgenbild eine dreidimensionale Darstellung wurde, können strahlendurchlässige Materialien geschnitten werden, ohne sie zu beschädigen. In der Medizin bildet das die Basis für schonende Untersuchungen mit geringem Verletzungsrisiko. Im Med- Austron ist man aber bereits einige Stufen weiter. „Früher waren es einzelne Pioniere, heute können wir nur im Team erfolgreich sein“, erklärt Radiologietechnologe Harald Hentschel im FURCHE-Gespräch. Markus Stock pflichtet bei: „Die jeweiligen Berufsgruppen können die Leistung nicht einzeln am Patienten erbringen.“ Bei der Führung durch das MedAustron wird deutlich, wie unterschiedlich die verschiedenen Aufgabenbereiche und Tätigkeitsfelder von der Gesundheits- und Krankenpflege über die Medizin bis hin zur Physik mit ihren unterschiedlichen Anwendungen hier sein können. Auf der einen Seite des Gebäudes geht es um das Wohlbefinden der Patient(inn)en, auf der anderen Seite um reibungslose technische Abläufe und Forschung. Mehr als 250 Menschen haben hier in den letzten sieben Jahren einen Arbeitsplatz gefunden, 150 davon sind im technischen Bereich tätig. Technisches Herzstück am MedAustron, das ein Tochterunternehmen des Landes Niederösterreich ist, ist der Teilchenbeschleuniger in der Form eines Synchrotrons. Entwickelt wurde es in enger Kooperation mit dem Kernforschungszentrum CERN in der Schweiz. Das „Wiener Neustädter CERN“, wie das MedAustron von der Bevölkerung gerne bezeichnet wird, dient etwa der strahlenphysikalischen und radiobiologischen Forschung und erzeugt derzeit mit drei Ionenquellen die für die Bestrahlung verwendeten Teilchen. Besucher dürfen die Räume mit potenziell erhöhter Strahlenbelastung nur mit einem Dosimeter betreten, um sicherzugehen, dass ihre Dosis unter 10 µSv (Mikro sievert) bleibt. Das ist ein Bruchteil der Strahlung, die ein Mensch etwa bei einem Linienflug abbekommt – bei einem Transatlantikflug etwa 60 µSv. Meistens zeigen die Dosimeter nach dem Besuch 0 µSv an. „Aber hier gehen wir kein Risiko ein“, erklärt die zuständige Mitarbeiterin. Wie eine zielgerichtete Explosion Eine Sicherheitstür weiter steht man mitten im Warteraum des Behandlungszentrums. Beim FURCHE-Besuch sind keine Patient(inn)en mehr anwesend. Führungen hält man meist dann, wenn das ambulante Behandlungszentrum wenig frequentiert ist. Beim Passieren eines Lagerraumes fallen netzartige gelbe Masken und keilförmige Objekte ins Auge. Es handelt sich um maßgefertigte Vorrichtungen zur Immobilisierung von Patient(in n)en. Ihre Fertigung folgt im Rahmen einer langen Therapieplanung und steht Foto: MedAustron am Beginn eines jeden Behandlungszyklus. Mittels Radiologietechnologie wird die exakte Position ermittelt, in der sich die Patienten bei jeder Behandlung befinden müssen, um exakt bestrahlen zu können. Pro Patient und Therapiezyklus braucht es somit durchschnittlich ein 20-köpfiges Team, bestehend aus unterschiedlichen Berufsgruppen. „Es ist mit der Vorbereitung und Durchführung einer Operation zu vergleichen“, erklärt Harald Hentschel. Man arbeite stetig daran, die Behandlungen zu optimieren. Derzeit dauert eine Therapiesitzung im Durchschnitt eine halbe Stunde, die tatsächliche Behandlungsdauer hängt letztlich vom individuellen Krankheitsbild der jeweiligen Patient(inn)en ab. Die Krebszellen werden dabei jedenfalls im Rahmen von 18 bis 30, durchschnittlich aber 21 Sitzungen, exakt beschossen. Vorstellen darf man sich den physikalischen Vorgang als Laie wie das Eindringen einer Patrone, erklärt der Medizinphysiker. Im Unterschied dazu werde jedoch auf dem Weg durch den Körper kein Gewebe zerstört, am Ankunftsort gleiche es einer zielgerichteten Explosion. Markus Stock fasst zusammen: „Es ist eine effiziente Therapie. Für die häufigsten Krebs arten an Brust, Prostata, Rektum oder Lunge kann sie derzeit aber noch nicht eingesetzt werden.“ Gute Berufsaussichten Hier kommt das Forschungszentrum ins Spiel. Man möchte alle Möglichkeiten ausschöpfen, um die Strahlentherapie weiter zu optimieren. Ein Meilenstein ist zuletzt gelungen: Die Physiker und Techniker des MedAustron konnten den Teilchenbeschleuniger so einstellen, dass es ein Teilchenstrahl aus Helium-Ionen den gesamten Weg durch den Teilchenbeschleuniger in den Forschungsraum geschafft hat – und das deutlich früher als ursprünglich geplant. Jetzt geht es darum, das Verständnis aller physikalischen und biologischen Aspekte von Helium-Ionen weiter zu erforschen, ebenso wie ihren Einsatz in der Krebstherapie und in bildgebenden Verfahren. Das wird eines der wichtigsten Forschungsvorhaben im MedAustron für die kommenden Jahre sein. In Kooperation mit Universitäten kommen dabei auch externe Forschungsgruppen zum Einsatz. Mit Hochschulen zusammengearbeitet wird aber nicht nur im Kontext der Forschung, sondern auch der Praxisausbildung. So absolvieren beispielsweise angehende Radiologietechnologen diverser Fachhochschulen im MedAustron ihre Praktika. „Exzellente Berufsaussichten“ attestiert man ihnen im gleichnamigen Studiengang an der benachbarten FH Wiener Neustadt. Harald Hentschel bestätigt: „Die meisten Praktikanten bekommen nach kurzer Zeit einen Job, meist in der Dia gnostik.“ Damit schließt sich der Kreis: Das Erbe von Wilhelm Conrad Röntgen lebt. Nächste Woche im Fokus: Ob in der Literatur, Psychologie oder Politik: Geschichten und Erinnerungen – aber auch Ängste – bilden unsere Identität. Doch was ist, wenn einem die Erinnerung fehlt oder wenn Fremde unsere Geschichte schreiben? Über gespiegelte Ichs, Klischees und das gute Kollektiv.
DIE FURCHE · 6 9. Februar 2023 Politik 5 Von Wolfgang Machreich Panzerhandwerk ist laut. Mit einem Scheppern, wie wenn ein Altglascontainer entleert wird, rumpelt nach dem Abschuss die Granathülse aus der Abfeuerungsvorrichtung der Glattrohrkanone. „Lauf frei!“, ruft der Ladeschütze, greift nach der nächsten Munition. Panzerhandwerk ist Schwerarbeit. Über 20 Kilogramm wiegt eine Panzerpatrone. 42 davon hat der Kampfpanzer Leopard 2 A4 an Bord. Kuchentellergroß im Durchmesser läuft das Wuchtgeschoss vorn auf einen Dorn wie eine Zirkelspitze für Riesen zusammen, die auch den härtesten Stahl eines Feindpanzers durchschlägt. Panzerhandwerk ist Teamwork. Mit bis zu 70 km/h Geschwindigkeit jagt der Fahrer den Leopard über das Gefechtsgelände. „Kampfpanzer auf ein Uhr“, verortet der Kommandant im Ausguck das nächste Ziel. „Gefunden“, bestätigt der Richtschütze. Ein Blinzeln später meldet der Ladeschütze: „Entsichert.“ Mit dem Befehl „Feuer!“ schickt der Kommandant die Granate in Richtung Ziel. Ist die Panzerbesatzung gut eingespielt, folgt keine zehn Sekunden später die nächste, und dann die nächste, und die nächste … Panzerhandwerk ist Training. „Üben, üben, üben“, fasst Oberst Jörg Loidolt den Lehrauftrag im Bundesheer-Ausbildungszentrum Kampfpanzer in der Welser Hessenkaserne zusammen. „Drill ist bei uns kein negativer Begriff“, sagt der Kommandant des Panzerbataillons 14: „Drill heißt, dass wir Bewegungsabläufe eingeübt und intus haben. Das hilft uns, in Stresssituationen die Handlungssicherheit zurückzubekommen.“ Rauchsäule auf dem Bildschirm Für Ungeübte ist das Einsteigen, treffender, das Sich-Winden-und- Drehen hinein ins Panzerinnere schon fordernd. Allein die Vorstellung lässt den Stresslevel steigen, man würde rasend schnell auf ruppigem Untergrund, zu viert eingezwängt in dieser engen, verwinkelten, mit Hebeln, Kabeln, Armaturen vollgestopften Konserve, mit Schießbefehlen eingedeckt und im Visier von Panzerabwehrwaffen durch feindliches Gelände rumpeln. „Vom Gefühl her ist es natürlich etwas ganz anderes, wenn es pumpert, staubt und raucht und riecht“, erklärt ein Wachtmeister am Schusssimulator in der Ausbildungshalle den Unterschied zum Einsatz im Gelände: „Aber von der Grafik und Bildauflösung her ist der Simulator sehr authentisch.“ Sagt’s, drückt auf den Abschussknopf, und eine Rauchsäule steigt in den Bildschirmhimmel. 650 Schüsse gibt ein angehender Richtschütze im Laufe seiner Ausbildung ab. Mehr als die Hälfte davon am Simulator. Wird mit dem Panzer geschossen, drosselt meistens ein Einsteckrohr das Kaliber der Munition von 120 auf 27 Millimeter hinunter. „Das haben wir von der Schweizer Armee abgeschaut, bei denen kannst du sparen lernen“, rechnet Loidolt vor. Ein Schuss Originaleinsatzmunition kostet 3000 Euro. Nur die besten Richtschützen dürfen im Finale ihrer Ausbildung noch sieben Schuss mit Vollkalibermunition abgeben. Bis ein Panzerbataillon einsatzbereit ist, veranschlagt Loidolt, Foto: Wolfgang Machreich In der Welser Hessenkaserne bietet das Bundesheer ein Leopard-Ausbildungsprogramm auf Weltklasseniveau. Tschechische und ungarische Soldaten trainieren dort – und die Ukrainer? Panzerschule mit Ost-Expertise „um meine Leute guten Gewissens in den Kampf zu schicken“, mindestens ein halbes Jahr bis zu acht Monaten und mehr. Nachgefragt, wie ukrainische Soldaten diesen Ausbildungsmarathon für den Leopard-Panzer in acht Wochen schaffen sollen, verweist Kommandant Loidolt auf mögliche Vorerfahrungen dieser Panzerkämpfer, „wobei die Unterschiede schon erheblich sind“. Wie knifflig das Umlernen von Panzern sowjetischer Bauart auf den deutschen Leopard oder britische und US-amerikanische Modelle ist, beschreibt er mit einem Vergleich aus dem Schwimmsport: „Das ist, wie wenn ein Kraulschwimmer sich anzutrainieren versucht, die Schaufelhaltung seiner Hände um ein paar Grad zu verändern und auch im Wettkampfstress nicht wieder in die alten Muster zurückfällt.“ Welser Panzerweltmeister Bei Wettkämpfen kennt Loidolt sich aus. 2017 gewann das Team des Panzerbataillons 14 die Panzerweltmeisterschaft „Strong Europe Tank Challenge“; 2018 kam man mit der Bronzemedaille heim in die Welser Panzerhallen. Der international gute Ruf der „Welser Hessen“ war mit ein Grund, dass Ungarn und Tschechien Soldaten zur Leopard-Umschulung in die Hessenkaserne schickt. Tschechische Aufschriften auf Lernmaterial neben der Ausbildungsanlage Turm, in dem das Nachladen gedrillt wird, zeugen von der bilingualen Ausbildung. „Wobei sich Panzermänner, Frauen gibt es leider nach wie vor nicht viele in diesem Bereich“, sagt Loidolt, „meist schnell gut verstehen – sie sprechen ‚Panzer‘.“ Im Vergleich zwischen den Nationalitäten fällt dem Österreicher auf, dass der Umstieg von russischen Panzern auf den Leopard den tschechischen Panzerleuten leichter als den Ungarn fällt. Das liege daran, dass die tschechische T-72-Variante in Ausstattung und Bedienung westlichen Panzern ähnlicher sei als das ungarische Modell. „Unter Belastung fallen viele dann in frühere Schemata zurück“, beschreibt Loidolt seine Erfahrung als Ausbildner: „Da muss man sich Zeit nehmen, um die alten Muster rauszukriegen und Vertrauen ins neue Gerät zu schaffen.“ Wie kampf- und lebensentscheidend solcherart Lernfortschritte sein können, verdeutlicht Loidolt: „Im Unterschied zum T-72 kann ein Leopard in schneller Fahrt feuern – und auf dem Schlachtfeld ist Schnelligkeit eine Waffe, und Geschwindigkeit ist Sicherheit.“ Ein Vorteil, den ukrainische Panzersoldaten angesichts des eklatanten Kräfteunterschieds „Was tun, wenn Politiker die Krise verschlafen“, war am 29. Juni 1978 nach der Probealarmierung eines Panzerbataillons Thema; nachzulesen unter furche.at. „ Das ist sehr zurückhaltende Neutralitätspolitik, die weniger mit Recht als mit unserer allgemeinen Haltung zu tun hat. “ „Welser Hessen“ wird das in der oberösterreichischen Hessenkaserne stationierte Panzerbataillon 14 genannt. Aufgrund regelmäßiger Gefechtsübungen mit deutschen Verbänden gewinnt der Spitzname an weiterer Bedeutung. gegenüber dem russischen Angreifer mit den Lieferungen der Leopard-Panzer schnellstmöglich erlernen sollten. Auf eine Journalistenfrage, ob die Panzerkaderschmiede in Wels dafür nicht ein bestens geeigneter Schulungsort wäre, verweist Loidolt auf die Entscheidungshoheit der Politik. Da das Thema aber primär das österreichische Neutralitätsgesetz betrifft, ist zunächst juristische Expertise gesucht. Auf die FUR- CHE-Frage, ob ein Leopard-Lehrgang für ukrainische Panzersoldaten mit Österreichs Neutralität kompatibel wäre, antwortet Ralph Janik, Völkerrechtsexperte an der Sigmund-Freud-Privatuniversität Wien und Mitglied im wirtschaftswissenschaftlichen Beirat des Verteidigungsministeriums: „Theoretisch möglich wäre es, weil die Neutralität hinter den einschlägigen EU-Beschluss zurücktritt.“ Laut Janik besagt Artikel 23 des Bundes-Verfassungsgesetzes, dass Österreich an der Gemeinsamen Außen- und Sicherheitspolitik der Europäischen Union mitwirkt, und diese Bestimmung genieße Vorrang gegenüber dem Neutralitätsgesetz. Österreichs bisherige Haltung, ukrainische Soldaten nicht auszubilden „beziehungsweise so wenig wie möglich mit ihnen zu tun haben, wie es scheint“, sieht Janik politisch begründet. Im Gegensatz zu Irland, „das auch neutral und bei diesem Thema sehr sensibel ist, man denke an die irische Klausel“, habe Österreich die Ukraine bereits beim Entminungstraining, „das dem Wesen nach eine defensive Tätigkeit ist“, nicht unterstützt, nennt Janik ein anderes Beispiel: „Das ist eine sehr zurückhaltende Neutralitätspolitik, die weniger mit dem Recht als mit unserer allgemeinen Haltung zu tun hat.“ Und was sagt Panzerkommandant Jörg Loidolt zu den Kriegsbildern aus der Ukraine: „Wenn ich sehe, wie es einen russischen T-72 zerreißt, erschaudere ich sicher anders. Das zeigt mir schon die Letztendlichkeit meines Berufs.“ Ein ganz und gar nicht lauter Zwischenton, wichtig, ihn im scheppernden, rumpelnden, tosenden Panzerhandwerk trotzdem zu hören.
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