DIE FURCHE · 1010 Religion7. März 2024Das Gespräch führteMichaela Hessenbergerwirkt ganz anders als ein nüchternes Moralisieren.Was ohnehin nicht mein Fall ist.Mit ihrem Buch „Gott ist Feministin“will Mira UngewitterFrauen mit der Kirche– oder zumindest mitdem Glauben – versöhnen.DIE FURCHE hat mit der baptistischen Pastorinder „projekt:gemeinde“ im zweitenWiener Gemeindebezirk gesprochen.DIE FURCHE: Frau Ungewitter, zum Einstiegein Gedankenspiel: Wie könnte Gott denWeltfrauentag begehen?Mira Ungewitter: Ich hoffe, es gibt eine großeParty und ein Anfeuern der Frauen, dieauf dieser Welt für die Vervollkommnungdieser Schöpfung kämpfen. Außerdem habeich immer wieder so eine Vision, wie Jesusmit vielen tollen Frauen der Geschichte zusammenkommt.Auch ein passendes Szenariofür einen Weltfrauentag …DIE FURCHE: Wenn Gott Frauen feiert, wiesolässt er oder sie dann Gewalt an ihnen zu?Erst jüngst wurden an einem Tag in Wienfünf Frauen ermordet.Ungewitter: Die Frage bezieht sich auf jedeForm von Gewalt und die Frage nach demWirken eines gnädigen Gottes. Kurz: aufdie Theodizee-Frage. Ich bin überzeugt davon,dass Gewalt Gott generell zuwider ist.Es ist die Aufgabe der Menschheit, sich dementgegenzustellen. Femizide stehen mitdem Patriarchat in Verbindung, das auch einereligiöse Grundlage hat. Es hat zwischenFrau und Mann früh eine religiös motivierteUngleichheit geschaffen. Im Kleinstenmit ungleichen Rechten von Frauen – undim schlimmsten Fall im Femizid. Dochnicht erst die äußerste Tat ist schlimm;schon ein Gedanke in Richtung Gewalt hateinen furchtbaren Kern. Die christlicheBotschaft stellt sich dem entgegen.DIE FURCHE: Wie würde Gott mit Missständenwie Gender-Pay-Gap, Altersarmut beiFrauen oder ungleich verteilter Care-Arbeitumgehen?Ungewitter: Viele Dinge in dieser Weltsind nicht so, wie sie sein sollten. Dennochfungieren Menschen nicht als Gottes Marionetten.Sie haben ihre Freiheit und eine eigeneVerantwortung. Wir alle spüren eineriesige Unzufriedenheit mit so manchemZustand, in dem sich die Gesellschaft befindet.Als Christin spüre ich stark den feministischenAuftrag, Möglichkeiten fürFrauen zu verbessern. Es liegt an uns allen,den Kampf für die Gleichberechtigung allerMenschen mitzutragen. Das ist die göttlicheAufgabenstellung an uns.Kölnerinin WienUnter „Einheit inVielfalt, Respektvoreinander“(29.8.2013)sprichtBaptisten-GeneralsekretärWalter Klimtüber Freikirchen.Geb. 1985 in Köln,hat Ungewitter inBonn und Elstalevang. Theologiestudiert. Seit 2015ist sie Pastorin der„projekt:gemeinde“in Wien.Die baptistische Pastorin Mira Ungewitter über ihr Buch„Gott ist Feministin“, (Un-)Gleichstellung in der Kirche, falscheBibelübersetzungen und Gottes Feierlaune am Frauentag.„Eva ist AdamsRettung“DIE FURCHE: Ihr Buchtitel „Gott ist Feministin“polarisiert – wie auch das Wort „Feministin“an sich. In etlichen Köpfen ist eineFeministin eine Frau, die abtreibt undMänner hasst. Wie sehen Sie das?Ungewitter: Ich habe keine Ahnung,wann „Feministin“ ein Schimpfwort gewordenist. Ich selbst habe in einem Frauennetzwerkbewusst gelernt, mich als Feministinzu bezeichnen. Auch habe ichFeministinnen nie als Männerhasserinnenerlebt. Feminismus ist für mich einSolidarisch-Machen unter Frauen: wegmit angeblichem Konkurrenzkampf. Mittlerweilegibt es so viele vorbildliche Feministinnen,die so positive Bilder prägen.Und zum Thema Abtreibung: Das beschäftigtChristen und Feministinnen gleichermaßen,wenn auch aus unterschiedlichenBlickwinkeln. Dieser Gretchenfrage widmeich deshalb auch ein ganzes Kapitel inmeinem Buch.Foto: © Jana MackDIE FURCHE: Ist Gott für Sie ein Mann odereine Frau oder nichts davon?Ungewitter: Sollte es Gott geben, ist es fürmich eine geschlechtslose Kraft, die überalles hinausgeht und über die wir nur inBildern sprechen können. Ja, für Gott sindweibliche Bilder erlaubt. Viele Menschenhaben unbegründet Angst, Gott in einerweiblichen Form anzusprechen. In unssteckt, dass Weibliches etwas Negatives ist.Das muss aus den Köpfen raus. Dringend.DIE FURCHE: Gott spricht in der Bibel vonsich selbst als Mutter. Was ist seither passiertmit dem Bekenntnis zur Weiblichkeit?Ungewitter: Wann welche Dinge untergegangensind, ist eine spannende Rezeptionsfrage.Gott benutzt immer wieder weiblicheBilder von sich, und auch Jesus von Nazarethverwendet das Bild von der Henne mitihren Küken, wenn er über den Vater spricht.Diese Bilder stehen in der Bibel, und es isterstaunlich, wie sich Menschen in ihrer jeweiligenKultur genau jene Deutungsweiseherausgepickt haben, die für sie gepasst hat.Der Vater, der im „Vaterunser“ so präsentist, ist nur ein Gottesbild von vielen. Einengenauen Zeitpunkt, an dem sich einiges zulastendes Weiblichen geändert hat, kannich nicht benennen. Heute gilt es jedenfalls,die Rolle der Frau neu zu beleuchten.DIE FURCHE: Sie schreiben von ÜbersetzungsundInterpretationsfehlern in der Bibel. DieAuswirkungen sind folgenschwer ...Ungewitter: ... und sie bringen immer nochLeid über Menschen. Die Bibel ist kein reinfeministisches Buch, sie ist im patriarchischenKontext ihrer Zeit entstanden. Übersetzungist deshalb ein großes Thema. DasErste Testament ist auf Althebräisch geschrieben,das Neue Testament auf Altgriechisch.Das sind nicht nur alte Sprachen,da stecken andere Weltanschauungen undKulturen dahinter. Deshalb lassen sichauch Fehler aufdecken. Hier bin ich der modernenTheologie sehr dankbar, weil sie ihrenFinger auf Missverständliches legt undbetont, dass es stets religiös-fundamentalistischeKräfte gibt, die insistieren, die Bibelwortwörtlich zu nehmen.Würde man so vorgehen, ist Eva lautÜbersetzung für Adam die „Hilfe“. Schnellwird aus einem positiven Wort aber so etwaswie die „Putzhilfe“. Doch in der Übersetzungist auch das deutsche Wort „Rettung“zulässig. Was für ein immenserPlot-Twist, der Frauen gerechten Statusverleiht! Ich liebe die Theologie dafür, dasssie genau solche Dinge herausarbeitet.GLAUBENSFRAGEDie Spiritualität des RamadanDer muslimische Fastenmonat Ramadanist eine Zeit der Enthaltsamkeit und derBesinnlichkeit. Das ist unumstritten.Ein Fastender distanziert sich von seinen körperlichenBedürfnissen, um sich stärker seinenspirituellen Bedürfnissen zu widmen und andereWerte, jenseits des Materiellen, in sich zuentdecken. Besitzt das Fasten nicht aber aucheine politische Dimension? Viele Muslime würdendiese Frage mit dem Hinweis bejahen, derRamadan erinnere auch an die vielen armenMenschen in der Welt, die das ganze Jahr hindurchkaum zu essen und zu trinken haben.Das Fasten erlege Muslimen auf, sich für die Bekämpfungvon Armut in der Welt einzusetzen.Das stimmt auch. Ich frage mich dennoch, obdie im Ramadan entfaltete Spiritualität nichteine weitere politische Dimension besitzt. ImRamadan ist es geboten, möglichst viel und intensivmit Gott zu sprechen, um ihm näher zukommen. Der Koran lehrt aber, dass die Nähezu Gott nicht von der Nähe zu seiner Schöpfunggetrennt gedacht werden kann. Impliziert diesVon Mouhanad Khorchidenicht, dass das Fasten einengeistigen Raum öffnet,um seinen Lebensentwurfzu überdenken und sichFragen zu stellen: Inwieweittrage ich Verantwortung für andere? Inwieweitist es mir ein Anliegen, mich für ein erfülltesLeben meiner Mitmenschen einzubringen?Geht es mir nur um mein Glück, oder ist mir dasGlück meiner Mitmenschen ein Herzensanliegen?Betrachte ich die Umwelt, die Tierwelt undalles, was um mich herum ist, als zu bewahrendenSelbstzweck oder lediglich als Mittel zumZweck meines eigenen Glücks? Fasten bedeutetVerzicht auf Dinge, die uns Freude bereiten. Darinliegt ein gewisses Opferbringen. Es geht jedochnicht um den Verzicht um des Verzichtenswillen, sondern darum, sich dafür zu sensibilisieren,auf die eigene Bequemlichkeit zu verzichten,um anderen etwas Glück zu schenken.Der Autor leitet das Zentrum fürIslamische Theologie an der Uni Münster.„ Das junge Christentum wollteGrenzen auflösen und nichtzwischen Religionen, Politik oderGeschlechtern unterscheiden.Ob sich das moderne Christentumdarauf berufen wird? “DIE FURCHE: Mit Ihrem Buch machen Sietheologische Themen einer breiten Massezugänglich. Kann man das auch als Versöhnungsversuchzwischen dem Christentumund den Frauen verstehen?Ungewitter: Es war vielleicht nicht ganzdie Intention des Buches, aber diese Sichtweisefunktioniert an manchen Stellen. InÖsterreich, wo die katholische Kirche präsenterist als an vielen Orten in Deutschland,mache ich öfter die Erfahrung, dasskatholisch sozialisierte Frauen meine Zeilentatsächlich als Versöhnung empfinden.Nicht unbedingt mit der Kirche, aber zumindestmit dem Glauben.Statt jemanden in den Schoß der Kirchezurückzubringen, wollte ich eigentlich einSachbuch schreiben. Doch ich habe schnellbemerkt, dass das diesmal nicht mein Genreist. Mit meinem Stil war ich erst sehr unzufrieden,nun finde ich die Art von Storytellingsuper. Es ist die biblische Art zuerzählen – nämlich in Geschichten. DasDIE FURCHE: Insbesondere in der katholischenKirche ist die Rolle der Frauen bisheute ein „heißes Eisen“. Was ist Ihre Idee einesChristentums, das Gleichberechtigungnicht als Bedrohung patriarchaler Privilegiensieht, sondern als Überlebenschance?Ungewitter: Ich bin gespannt, ob das Christentumsich dahin entwickelt, wo es seineStruktur und seine Macht verliert. Daskann nämlich eine Chance sein. Als Pastorinbin ich Teil einer institutionalisiertenKirche, habe aber keine Angst davor, Strukturenneu zu überdenken. Das frühe Christentumrund um einen Wanderrabbiner istauch eine andere Form einer Kirche als jene,die wir heute vorfinden. Es schadet nicht,vieles neu zu denken und zum revolutionärenUrsprung zurückzukehren. Das jungeChristentum wollte Grenzen auflösen undnicht zwischen Religionen, Politik oder Geschlechternunterscheiden. Ob sich das moderneChristentum darauf berufen wird?Na, da schau ich doch mit Neugier hin!Gott ist FeministinMein Leben mit Eva,Maria und Lady GagaVon Mira UngewitterHerder 2023192 S., kart., € 19,–
DIE FURCHE · 107. März 2024Religion11Toleranz, Gesprächsfähigkeit und interreligiöser Dialog standen im Zentrum von RabeyaMüllers Wirken. Nun ist die muslimische Theologin 67-jährig gestorben. Ein Nachruf.Visionärin einesoffenen IslamAUS DEM FURCHE-NAVIGATOR„Der Koran istgeschlechtergerecht!“Das Gespräch führte Otto FriedrichFeministische Theologie im Islam? Rabeya Müller vomZentrum Islamische Frauenforschung und Frauenförderungin Köln propagiert eine neue Koranauslegung inweiblicher Perspektive.Von Ursula BaatzSie war eine der allererstenImaminnen in Deutschland,setzte sich unermüdlich füreinen geschlechtergerechten,europäischen Islam einund für das offene Gespräch zwischenJuden, Christen und Muslimen: RabeyaMüller. Die einflussreiche liberalemuslimische Theologin ist am 19.Februar in Köln im Alter von 67 Jahrennach langer Krankheit gestorben.Geboren in eine katholische Familieim Rheinland, konvertierte sie Endeder 1970er Jahre zum Islam. Damalssei sie in eine Vorlesung zu spät gekommen.Durch ihr Outfit war sie alsMuslima kenntlich – und der Professorhielt sie für die Putzfrau, erzähltesie bei einer Veranstaltung 2018. Inzwischenwürde so etwas wohl nichtmehr passieren. Nach dem Studiumder Pädagogik, Ethnologie und Islamwissenschaftin Köln – Letzteres beimbedeutenden Islamwissenschafter Falaturi– studierte sie islamische Theologiein Indien und Pakistan. Zurückin Deutschland, gründete sie 1995in Köln das Zen trum für islamischeFrauenforschung und Frauenförderungmit, das für die Stärkung vonmuslimischen Frauen und Mädchenangesichts frauenfeindlicher Strukturenarbeitet und eine frauenzentrierteislamische Theologie im Austauschmit der internationalen Gemeinschaftmuslimischer Theologinnen entwickelt.Wichtiges Zeugnis dieser Arbeitist das von Müller edierte Buch„Ein einziges Wort und seine großeWirkung“ (2005) über die Koransure4,34, in der es nach gängiger – männlicher– Auffassung über Frauen heißt„… und schlagt sie“. Doch Konsens vielerTheologinnen ist, dass die korrektereAuslegung des arabischen Verbsist: „Das Ehepaar trenne sich, wenn esnicht mehr zusammenfindet.“Für einen europäischen Islambraucht es freilich eine entsprechendeAusbildung für Religionslehrende.Dies ist das Ziel des von Müller geleitetenInstituts für Interreligiöse Pädagogikund Didaktik, das nicht nurfür Deutschland, sondern auch in derSchweiz junge Menschen in einer offenen,gesprächsfähigen islamischenTheologie ausbildet. Ihr mit LamyaKaddor und Harry Harun Behr verfasstesLehrbuch für den islamischen Religionsunterricht,„Saphir 5/6“ – daserste auf Deutsch –, ist in mehrerendeutschen Bundesländern approbiertund erhielt 2009 den Ehrenpreis des„Best European Schoolbook Award“.Rabeya Müller war Mitbegründerindes Liberal-islamischen Bundes (2010),des von Traditionalisten angefeindetenVerbands islamischer Gemeinden.Die Muslimische Gemeinde Rheinlandwählte sie zur Imamin – mit heftigenReaktionen in den sozialen Medien,als ein Foto zeigte, wie beim Gebet hinterRabeya Müller Männer stehen. Esgibt kein Verbot von Frauen in Ämtern,so Müller – doch gibt es Traditionalisten,für die dies ein Ärgernis ist. DieDauerhaftigkeit von Vorurteilen machteihr zu schaffen – etwa, als einer ihrerEnkel aus der Schule heimkam undsagte, die Kinder hätten gemeint, er sei,weil Muslim, kein Deutscher.Der interreligiöse Dialog war einesihrer wichtigsten Themen. In derevangelischen Melanchthon-Akademieinitiierte sie mit einer Rabbinerin,einer evangelischen Pfarrerin undeinem Pfarrer das Projekt „Schrift.Gespür“ zur gemeinsamen Erkundungund Auslegung von Tora, Bibelund Koran. 2017 verlieh ihr die EuropäischeAkademie der Wissenschaftenund Künste den „Toleranzring“.Für das Gottesbild des Islam ist eineEthik der Gerechtigkeit integral;und dieses Gottesbild setzt mündigeGläubige voraus, betonte die muslimischeTheologin Rabeya Müller immerwieder. Zum Mündigwerden hat sieselbst Entscheidendes beigetragen.Die Autorin ist Research Fellow am Inst.für Religionswissenschaft der Uni Wien.Foto: Otto FriedrichSetzte mit ihrer liberalen Theologie Akzente – undwurde von Traditionalisten angefeindet: Rabeya Müller.„ Das Gottesbild des Islamsetze mündige Gläubigevoraus, betontedie Imamin RabeyaMüller. Sie selbst hatzum Mündigwerden Entscheidendesbeigetragen. “DIE FURCHE: Nach einer umstrittenen Stellungnahme einerdeutschen Scheidungsrichterin heißt es einmal mehr, derIslam erlaube Gewalt gegen Frauen.Rabeya Müller: Natürlich gibt es die Stelle in Sure 4, Vers34. Wir haben als Frauenzentrum ein ganzes Buch über diesenVers (siehe links) herausgegeben, weil uns der sehr aufder Seele gelastet hat. Dabei haben wir auch herausgearbeitet– und zwar sowohl theologisch-methologisch als auch etymologisch–, dass dieses Wort „schlagen“ heißen kann, abernicht muss: Das Wort daraba kann auch „getrennte Wege gehen“heißen: Interessant ist, dass im Koran daraba vier- oderfünfmal vorkommt, aber immer nur an dieser einen Stelle mit„schlagen“ übersetzt wird.DIE FURCHE: Der Spruch der Richterin widerspricht also demKoran?Müller: Dem Koran ja, nicht allerdings einigen muslimischenTraditionen. Es ist nicht zu leugnen, dass Männer versuchen,mit diesem Vers Gewalt gegen Frauen zu legitimieren.Aber es ist an der Zeit, ihnen auf eine adäquate theologischwissenschaftlicheWeise den Boden zu entziehen.DIE FURCHE: Ist es möglich, den Koran „frauengerecht“ zumachen?Müller: ... nicht „frauengerecht“, sondern „geschlechtergerecht“!Wir haben mehrere hermeneutische Möglichkeitenhergeleitet – aus dem Koran selbst, aber auch aus den althergebrachtenMethoden; eine davon heißt „Hermeneutik der geschlechtergerechtenWerkimmanenz“. Es geht nicht darum,den Koran für die Frauen zu biegen, sondern die Geschlechtergerechtigkeit,die ihm inne ist, herauszuarbeiten. [...]DIE FURCHE: Aber gibt es im Mainstream der islamischen Weltirgendeine Akzeptanz für derartige Überlegungen und Forschungen?Müller: Das hat sich unglaublich gewandelt. Als unser Buch2005 erschien, wurde es totgeschwiegen. Dann wurden allerdingsdie Fragen der nichtmuslimischen Welt in Bezug aufSure 4,34 und die Frauenfrage überhaupt sehr stark: Plötzlichhörten wir viele der muslimischen Brüder unsere Argumentewiedergeben, allerdings ohneuns zu zitieren! In Deutschlandsind wir das einzige Zentrum, weltweitgibt es aber viele muslimischeTheologinnen wie Asma Barlas,Amina Wadud, Rifat Hassan, die„Sisters of Islam“ in Malaysia, Indonesien,Marokko; Letztere habengar erreicht, die Gesetze ihres Landesfrauenfreundlicher zu gestalten.Schön wäre es, wenn wir unsmehr vernetzen würden ...DEN VOLLSTÄNDIGENTEXT LESEN SIE AUFfurche.atWeiterdenkenDER FURCHE PODCAST„Die Heuchelei istein Großbetrieb“Politische Scheinheiligkeitenstehen im Zentrum des neuenBuches von Paul Lendvai.Im FURCHE-Podcast sprichtder Doyen des europäischenJournalismus über die Haltungdes Westens gegenüber Putin,den „Mythos“ der EU-Erwei terung,die Kriseder Medien, dasKurz-Urteil unddie Lage der SPÖ.furche.at/podcastFoto: Carolina Frank
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