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DIE FURCHE 06.03.2025

2Das Thema der Woche

2Das Thema der Woche Wissenschaft, dieDIE FURCHE · 106. März 2025AUS DERREDAKTIONDie Weltordnung überschlägt sich – und DIE FURCHE macht einen Schwerpunktanlässlich des Frauentags am 8. März? Manche könnten sich das fragen,und doch sind die Zusammenhänge bestechend. Wo immer Autokratenan die Macht kommen, geht dies zuallererst auf Kosten von Frauen. Ins Unfassbaregetrieben zeigt sich das gerade in den USA, wo der Kampf gegen„Diversity“ im „Project 2025“, dem Drehbuch für den Umbau des Staates inein autokratisches Präsidialsystem, ganz oben steht. Natürlich, nicht nur inden USA hat identitätspolitischer Eifer zu Exzessen geführt, bei denen mandie politische Mitte gegen sich aufbrachte. Der aktuelle Backlash drohtnun freilich die grundlegendsten Errungenschaften hinwegzu spülen.Umso mehr gilt es, weibliche Lebensrealitäten – und Köpfe – in den Fokuszu rücken: Magdalena Schwarz und Astrid Wenz haben sich unter demTitel „Wissenschaft, die“ mit der Situation von Forscherinnen beschäftigt,Heide Schmidt analysiert die innenpolitischen Fügungen, Orsolaya Lelkesschreibt über nachhaltigen Hedonismus, Till Schönwälder porträtiert dieerste Regierungschefin im Vatikanstaat, Doris Schmidauer spricht überihre Rolle als Bundespräsidentengattin und -beraterin, Brigitte Schwens-Harrant schreibt über die Aktualität des „Reports der Magd“, und DanielWisser hält Else Feldmanns Roman „Der Leib der Mutter“ für „Angesagt“.„Es fehlte die Liebe“ lautet sein Titel. Stimmt mehr denn je. (dh)Von Magdalena SchwarzFrauen als Mitarbeiterinnen,Männer als Chefs –diese Rollenverteilunggilt in vielen Branchen.Etwa die Hälfte desÄrzte personals in Österreich istweiblich, aber nur zwölf Prozentder Primare. Etwa 90 Prozent derVolksschullehrkräfte sind Frauen,aber bei den Schulleitungen sinktder Anteil auf zwei Drittel. Hier istdie Wissenschaft, wo Frauen fleißigDoktorate abschließen, aber esviel seltener in den Professorinnenstandschaffen, also kein Unikum.Warum sollte man dennocheinen Blick auf die mangelndeGleichberechtigung in der scientificcommunity legen? Ein Grundist ihre Scheinheiligkeit.Vielerorts tragen mächtige Männerdieser Tage ihre brachiale Maskulinitätdemonstrativ zur Schau:Elon Musk betrat bei einer Konferenzkonservativer Aktivistenmit einer Kettensäge die Bühne,Facebook-Gründer Mark Zuckerberg,der neuerdings eine klobigeGoldkette trägt, forderte in einemPodcast mehr „männliche Energie“am Arbeitsplatz, und DonaldTrump hat, was Frauenfeindlichkeitbetrifft, ohnehin neue Maßstäbegesetzt. Das ist befremdlichund gefährlich, aber – so könnteman argumentieren – zumindestehrlich. Man weiß, woran man ist.„ In der Wissenschaft tarntsich der Chauvinismus oftbesser, mal hinter einergewählten Sprache undeinem galanten Auftreten,mal hinter der Fassade desexzentrischen Genies. “In der Wissenschaft tarnt sichder Chauvinismus oft besser, malhinter einer gewählten Spracheund einem galanten Auftreten,mal hinter der Fassade des exzentrischenGenies, das ob seinerBrillanz beansprucht, außerhalbgesellschaftlicher Normenzu existieren. Ein Beispiel: DasFachmagazin Nature zelebrierteden Nobelpreisträger und Posterboyder Physik, Richard Feynman,in einem ausführlichen Porträt.Sein teils „lüsternes Verhaltengegenüber Frauen“ findet nur enpassant Erwähnung. Seine Beziehungenmit Frauen, so der Autor,seien „kompliziert“ gewesen.Natürlich gibt es sie auch inder Wissenschaft, die offensichtlicheMisogynie. Da wäre zum Beispielder Molekularbiologe JamesWatson, der 1962 gemeinsam mitFrancis Crick und Maurice Wilkinsden Nobelpreis in Medizinfür den Nachweis der Doppelhelixstruktur der DNA erhielt. Inihrem Buch „Beklaute Frauen“beschreibt Leonie Schöler, dass eigentlichder Chemikerin RosalindCollage: Rainer Messerklinger (unter Verwendung eines Bildes von: IMAGO / Photo12)Für die Chemiepionierin Rosalind Franklinhatte der Nobelpreisträger James Watsonnur Verachtung übrig. Auch heute sindForscherinnen vielfach benachteiligt.Woke, abersexistisch?Die Biochemikerin Rosalind Franklin (1920–1958) war nicht nur eine Expertin für die Röntgen strukturanalysevon DNA, sondern leistete auch bahnbrechende Arbeit in der Erforschung von Viren.Franklin gemeinsam mit ihremDoktoranden Raymond Gosling1952 die erste saubere Röntgenaufnahmegelang, die maßgeblich zurEntschlüsselung der DNA beitrug.Ob das zutrifft und die Männer ihreDaten sogar klauten – oder obFranklin ihre Kollegen sogar bewusstüber ihre Erkenntnis informierte–, da rüber streiten Historikerbis heute.Schwarz auf weiß nachzulesensind allerdings Watsons unverblümtesexistische Kommentareüber Rosalind Franklin, undzwar in seinem autobiografischenBuch „Die Doppelhelix“ (1968):„[Rosy] hat ihre weiblichen Qualitätenbewusst nicht betont. Obwohlsie kräftige Gesichtszügehatte, war sie nicht unattraktivund hätte durchaus umwerfendsein können, wenn sie sich auchnur ein bisschen für Kleidung interessierthätte. Das tat sie abernicht. Es gab keinen Lippenstift,der mit ihrem glatten schwarzenHaar kontrastiert hätte, und ihreKleider zeigten im Alter von einunddreißigJahren die ganze Fantasieenglischer Jugendlicher mitblauen Strümpfen.“ (Den Nobelpreisverkaufte Watson übrigens,nachdem er sich aufgrund rassistischerAussagen über die „niedrigereIntelligenz“ von SchwarzenMenschen von der wissenschaftlichenGemeinschaft ausgeschlossenfühlte.)Betrogenes Genie?Rosalind Franklin arbeitete,bis zu ihrem Krebstod mit 37 Jahren,unbeirrt weiter und leistetePionierarbeit, etwa in der Erforschungder Struktur von Viren.Ihre Familie wünsche sich, dassdieser Beitrag zur Wissenschaftim Fokus stehe und sie nicht nurals Frau in Erinnerung bleibe, die„von Männern betrogen wurde“,sagt James Naismith, Direktordes Rosalind-Franklin-Institutsgegenüber dem Guardian.Auch wenn sexistische Aussagenwie jene Watsons heute undenkbarwären, Gleichberechtigungist in der Wissenschaftnoch lange nicht erreicht. Wie istdas möglich? Universitäten sindschließlich die Geburtsstättenvon Gender-Studies, Diversitätsprogrammenund Gleichberechtigungsbeauftragten.Warum gibtes Ungerechtigkeit an einem Ort,an dem sich die (wohl) klügsten,aufgeklärtesten Köpfe so intensivmit den Auswirkungen von Diskriminierung,Ungleichheit undMachtgefällen befassen?Der elitär-intellektuelle Sexismushat weitreichende, manchmalsogar tödliche, Folgen. WirdFrauen der Zugang zu Stellen undFördermitteln erschwert, dannwerden ihre spezifischen Belange,so zeigt die Geschichte, schlichtwegvergessen. Die Missachtungvon Frauen in der medizinischenForschung ist nur ein Beispiel:Herz-Kreislauf-Erkrankungensind bei Frauen über 65 Jahrendie Haupttodesursache, doch überJahrzehnte wurden hauptsächlichMänner in klinische Studienaufgenommen. Frauen haben einhöheres Risiko, an Alzheimer zuerkranken: Lange Zeit führteman dies auf ihre höhere Lebenserwartungzurück, doch – wie dieForschung langsam bemerkt –scheinen hier noch weitere geschlechtsspezifische,hormonelleund soziokulturelle Risikofaktoreneine Rolle zu spielen. Darüberhinaus verdauen Frauen Wirkstoffeanders als Männer, auchdieser Unterschied blieb langeunbeachtet.It’s a Man’s WorldDoch nicht nur die Medizin istbetroffen, die Benachteiligungkann in vielen Bereichen Folgenhaben: Die Crashtest-Dummys,die bei Sicherheitstests von PKWsverwendet werden, Sportgeräte,öffentliche Toiletten – fast alleswurde für die Bedürfnisse einesmännlichen Nutzers entworfen.Doch Frauen sind nicht einfachnur „kleine Männer“, wie die AutorinCaroline Criado-Perez inihrem Buch „Invisible Women:Exposing Data Bias in a World Designedfor Men“ darlegt. Wie vielan wissenschaftlichem und technologischemFortschritt hat dieGesellschaft aufgrund von Benachteiligungverpasst?Ein weiterer Grund, warum dasUngleichgewicht in der WissenschaftKritik verdient: Der Sektorist in Österreich zu einem großenTeil öffentlich finanziert. ImJahr 2024 kam ein Drittel der Forschungsförderungvon insgesamt16,64 Milliarden Euro von Bundund Ländern. Natürlich hat sichbereits vieles zum Positiven geändert:Forscherinnen sind heute insämtlichen wissenschaftlichenFeldern erfolgreich. Es gibt Quotenund frauenspezifische Förderprogramme.Die Zahl der Professorinnen sowieder Studentinnen steigt. Frauenerhalten Büsten, und Preisewerden in ihrem Namen vergeben.Die Genderwissenschaftenerlebten einige Jahre lang einenBoom, auch wenn sie mittler weile,teils zu Recht, Kritik er fahren.Doch es bleibt viel zu tun. DerFrauentag mag manchen als wirkungsloseMarketingmaßnahmeerscheinen, doch Aufmerksamkeitist eine der wichtigsten Ressourcen.Beklaute FrauenVon Leonie SchölerPenguin 2024416 S., geb., € 23,50

DIE FURCHE · 106. März 2025Das Thema der Woche Wissenschaft, die3Von Astrid WenzEin typisches Kindheitsinteresseist „Polyploidie“ wohl nicht. Umihre Forschungsarbeit zu erklären,muss Valentina Sladky zuersteine kurze Einführung inden Prozess der Zellteilung geben. Die Molekularbiologinerforscht Dinge, die mitfreiem Auge gar nicht sichtbar sind. DieLiebe fürs Detail hatte sie schon immer, genauwie zur Natur. Einige Jahre „großartigenBiologieunterrichts“ in der Schule späterwar die Neugier noch nicht gestillt. DieTirolerin entschied sich, an der WienerBoku Biotechnologie zu studieren.Was genau diese Polyploidie nun ist?Fehlerhafte oder unvollständige Zellteilungführt dazu, dass Zellen mit vielfachemChromosomensatz statt wie üblichmit zweifachem entstehen, also poly ploidstatt diploid. Das ist bei vielen Tumor zellender Fall, kann aber auch in gesunden Zellenpassieren. Warum das so ist, möchteSladky herausfinden. Bisher wurde dasPhänomen vor allem in Fruchtfliegenmodellenuntersucht, Sladky ergründetnun den Einfluss solcher polyploiden Zellenauf den gesamten menschlichen Organismus.Das Forschungsprojekt, geleitetvon Andreas Villunger, Direktor des Institutsfür Entwicklungsimmunologie, warfür Sladky spannend genug, um für ihrenPhD von Wien wieder zurück nach Innsbruckzu ziehen.Wer wird schon Professorin?Das Umziehen gehört zum Forscherinnendaseindazu, eine Auslandserfahrungist heute Pflicht. Nach dem Doktorat bekamSladky eine Stelle an der renommiertenJohns Hopkins University in Baltimore,USA. In diesen zwei bis sechs Jahren, genanntPostdoc, orientieren sich Wissenschafterinnenfür ihre spätere Karriere.Hier gilt es, im akademischen BetriebFuß zu fassen. Sladky bekam genau in dieserZeit ihren ersten Sohn. Für viele wäredas der schlechtestmögliche Moment: alleinmit ihrem Mann in Baltimore, ohneUnterstützung der Großeltern, in einemLand mit privatisierter Gesundheitsversorgung,wo eine Geburt schnell 3000 Dollarund mehr kosten kann. Doch zumindestdas Frauenbild sei in den USA offener alsin Österreich, findet Sladky: Während hierzulandegroßzügige Karenzregeln gelten,können sich in den USA nur wenige Fraueneinen langen Mutterschutz leisten. Dortwird es daher auch nicht hinterfragt, wennFrauen einen Monat nach der Geburt wiederarbeiten gehen. In Österreich hingegenhabe Sladky das Gefühl, dass von Frauenerwartet wird, diese lange Karenzzeit auchin Anspruch zu nehmen. Selbst wenn sieschnell wieder arbeiten wollen, der gesellschaftlicheDruck – und fehlende Kinderbetreuungsplätze– bringe sie dann dochdazu, länger zu Hause zu bleiben.Statistisch gesehen wäre das der Zeitpunktgewesen, in dem Sladky aus demwissenschaftlichen Betrieb hinausgefallenwäre. Unter Studierenden ist dasGeschlechterverhältnis in ÖsterreichsUniversitäten ausgeglichen, in den vergangenenJahre fingen sogar mehr Frauenein Studium an als Männer. Je weiter nachoben man allerdings auf der Karriereleiterblickt, desto geringer ist der Frauenanteil.Das Phänomen wird auch leaky pipelinegenannt: Wie bei einem undichten Rohrfallen immer mehr Frauen heraus, je weiteres nach oben geht. Postdocs, Assistenzprofessoren,Professoren: Hier sind wiedervor allem Männer präsent. Einer Untersuchungdes Instituts für Höhere Studienim Auftrag des Bildungsministeriums zufolge,entscheiden sich auch viel wenigerFrauen dafür, ein Doktorat anzustrebenund damit einer akademischen Karrierezu folgen. Nur ein Viertel von Österreichs(Assistenz-)Professuren werden von Frauenbesetzt, EU-weit liegt der Schnitt bei37 Prozent. Dadurch fehlen auch Vorbilder.Dabei sind öffentliche Universitäten in Österreichgesetzlich zur Frauenförderungund Geschlechtergleichstellung verpflichtet.In allen sogenannten KollegialorganenCollage: Rainer Messerklinger (unter Verwendung eines Bildes von: Foto: © L’Oréal)Die Mikrobiologin Valentina Sladky forscht in Innsbruck zu Zellteilung. Über die Hürden, denen sie in derWissenschaft begegnet, prekäre Arbeitsverhältnisse und putzende Praktikantinnen.Gegen das Leck stemmen(wie dem Rektorat) muss mindestens dieHälfte der Stellen von Frauen besetzt werden.Projektförderungen können heute außerdemwährend der Karenzzeit bei denmeisten Positionen problemlos pausiertwerden, ohne Geldmittel zu verlieren.Gelobt wird zuerst das KleidValentina Sladky setzt alles daran, keinevon denen zu sein, die aus dem Systemfallen. Sie lebt heute wieder in der Nähevon Innsbruck und forscht an der dortigenMedizinischen Universität weiter. Ihr Gehalthat sie sich zuletzt selbst finanziert:Im November war sie eine der Gewinnerinnendes „Women in Science Award“, derjedes Jahr von der Österreichischen Akademieder Wissenschaften und dem französischenKosmetikkonzern L’Oréal vergebenwird. Das Preisgeld kann flexibel verwendetwerden, für Sladky kam es genau zur richtigenZeit: Sie war zum Zeitpunkt der Verleihunggerade ein zweites Mal schwanger, derGewinn sichert ihre Finanzierung für einigeMonate nach der Babypause. Die Mobilität,die für Forschung oft so wichtig ist, könnesie sich nun nicht mehr leisten. Mit zweiKindern sei sie auch räumlich gebunden.Aber sie bleibt optimistisch, dass die nächsteAusschreibung für eine Stelle folgen wird.Denn auch ohne Kinder ist irgendwannbei vielen der Wunsch da, nicht länger nurin Zweijahresschritten zu denken, von einembefristeten Arbeitsvertrag zum nächsten.„Egal ob Männer oder Frauen“, sagtSladky. Gleichzeitig versucht sie aber, vorallem ihre Studentinnen von den Möglichkeitenzu überzeugen, die eine wissenschaftlicheKarriere ihnen bietenkann – auch wenn sie später einmal im außeruniversitärenBereich angestellt sind.Sladky behandelt ihre Studentinnen undStudenten gleich, sagt aber: „Den Frauenmöchte ich noch mehr Selbstbewusstseinmitgeben.“ Sie bereite sie darauf vor,dass sie wohl auch in Zukunft anders alsihre männlichen Kollegen behandelt werden:dass bei ihnen stärker darauf geachtetwird, wie laut ihre Stimme ist oder wie siesich bei Vorträgen präsentieren.Der Sexismus im Alltag sei heute meistnicht mehr so offensichtlich wie für die Generationenvor ihr, sagt Sladky. Ein übergriffigerDoktorvater oder eine schlechtereBeurteilung für Studentinnen bei mündlichenPrüfungen, das gebe es selten. Heutesei das subtiler: Eine Ecke im Labor gehörtgeputzt? Das kann doch die Praktikantinerledigen. Eine Kollegin beendet ihrengrandiosen Vortrag? Das erste Feedbacklautet: „So ein schönes Kleid hatten Sie an!“Durch dasMikroskopNach einemPraktikum ineinem Forschungslaborentschiedsich Sladky, in derWissenschaft zubleiben. Bereuthat sie das bishernicht.„ Denn auch ohne Kinder ist irgendwannbei vielen der Wunsch da, nichtlänger nur in Zweijahresschrittenzu denken, von einem befristetenArbeitsvertrag zum nächsten. “Lesen Sieauch „Frau undForschung“(13.8.1981)zum Status quoder heimischenUniversitäten inden 80er Jahrenauf furche.at.Nie würde jemand bei einem männlichenKollegen zuerst das Hemd loben. Frauenwerde mehr Verantwortung für Sozialesübertragen. „Sie machen das doch so gut“,heiße es dann oft. Irgendwann habe Sladkybeschlossen: „Ich mache das so wie erfolgreicheKollegen, ich mache nur die Arbeit,die mir selbst etwas bringt.“ Das sei Selbstschutz,zusätzliche Care-Arbeit nehme sienicht mehr an. Denn auch wenn es vielekleine Dinge sind: „Es fügt sich zu einemgroßen Ganzen zusammen, das Einflusshat.“ Auf das Arbeitspensum, das Stresslevelund auf die Karriere.Ein Blick in die USA zeigt außerdem, wieschnell es wieder Rückschritte geben kann.Hart erarbeitete Programme für Minderheitenund Frauen wurden schon eingestellt,bevor Donald Trumps Regierung dasüberhaupt angeordnet hatte. „Ich glaube,viele Frauen, die aus einer jüngeren Generationstammen als ich, sind mit dem Selbstverständnisaufgewachsen, dass jetzt allespasst“, sagt Sladky. Dabei müsse man „verdammtaufpassen, dass nicht wieder alleFortschritte verlorengehen“. Was sie sichwünscht? Wachsam zu bleiben. Dass Frauengemeinsam aufstehen: „Hey, wir sindhier, wir sind groß, wir sind wichtig, undwir brauchen das.“ Ein gemeinsamer Protesthabe viel mehr Gewicht als eine einzelneMutter, die bessere Kinderbetreuungfordere. Wie eine Zelle, die nur als Teil einesganzen Organismus etwas bewirkenkann. Egal ob polyploid oder nicht.

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