DIE FURCHE · 27 10 Religion 4. Juli 2024 Das Gespräch führte Till Schönwälder Karma Ben-Johanan gehört zu den angesehensten Expertinnen für den jüdisch-christlichen Dialog. Mit der FURCHE sprach sie über den aktuellen Stand der Beziehungen zwischen Christenund Judentum, was sich seit dem 7. Oktober geändert hat und darüber, wie sie die Chancen für ein baldiges Kriegsende sieht. DIE FURCHE: Sie haben im vergangenen Herbst einen Brief an den Papst geschickt, mit der Aufforderung, den Angriff der Hamas klarer zu verurteilen. Warum? Karma Ben-Johanan: Es war ein gemeinsamer Offener Brief mit 400 anderen jüdischen Personen mit unterschiedlicher Motivation, die alle die Sorge geeint hat, dass die Vorgänge in Israel nicht richtig verstanden werden. Ich für meinen Teil wollte insbesondere unsere Dialogpartner im Vatikan sensibilisieren: Der 7. Oktober hat Juden und Jüdinnen auf der ganzen Welt ins Mark getroffen, selbst diejenigen, die weit weg von Israel leben und vielleicht sogar israelkritisch eingestellt sind. Es war ein Erdbeben für die jüdische Welt. Lesen Sie dazu den Beitrag „Die böse Saat wahnhafter Religion“ (8.11.2023) des Theologen Ulrich Körtner auf furche.at. vergessen ist auch der enthaltene Auftrag, als Christen und Juden mit- und voneinander zu lernen. Das hat zu vielen Dialoginitiativen geführt. Interessanterweise hat die jüdische Welt länger gebraucht, um diesen Schritt der Kirche tatsächlich anzunehmen. Mittlerweile denke ich aber, dass die Bestrebungen der Kirche auch unter Juden anerkannt sind. Das Misstrauen ist diesbezüglich nach und nach geschwunden. DIE FURCHE: Wie ist aktuell das Zusammenleben zwischen Juden und Christen in Israel? Ben-Johanan: Die Christen werden in Israel und im ganzen Nahen Osten zu einer immer kleineren Minderheit. Was ich in den vergangenen Jahren mit wachsender Sorge beobachtet habe, waren Übergriffe von fundamentalistischen Juden auf Christen. Es ist zwar nur eine kleine Gruppe, aber es ist trotzdem schrecklich. Es ist auch schwer, dagegen anzukämpfen, weil diese Art von „Belästigungen“ in keiner rabbinischen Lehre vorkommt, was es schwer macht, die Quelle dieses Missbrauchs zu finden. Es belastet leider die Beziehung zwischen Christen und Juden in Israel, aber auch weltweit. DIE FURCHE: Im Frühjahr antwortete Franziskus dann auch… Ben-Johanan: Ja, die Antwort des Papstes war sehr interessant, weil er den Brief an die „jüdischen Brüder und Schwestern in Israel“ richtete. Es ist das erste Mal, dass ein Papst ein Schreiben direkt an die Juden in Israel adressiert hat. Wie es die Art von Franziskus ist, war der Inhalt in sehr direkten, aber auch empathischen Worten gehalten. Gleichzeitig war man im Vatikan offensichtlich bemüht, nicht allzu politische Aussagen zu machen. Was sich aber viele in Israel vonseiten der katholischen Kirche erwartet hätten, wäre eine klarere Verurteilung der Hamas als Terrororganisation gewesen. Das hat der Papst in seinem Brief nicht getan. Dennoch, er hat die Sünde des Antisemitismus und Antijudaismus eindeutig benannt. Das war wichtig. DIE FURCHE: Hat sich seit dem Kriegsbeginn etwas verändert im Dialog? Ben-Johanan: Seit dem 7. Oktober sind die jüdisch-christlichen Beziehungen zerrüttet. Der Dialog ist erheblich paralysiert. Während sich das Judentum nie nur als Religion, sondern auch als Volk, Nation und ethnische Gemeinschaft sieht, hat die Kirche es stets als Partner eines Religionsdialogs gesehen. Der 7. Oktober hat in dieser Hinsicht aufgezeigt, wie sehr die Erwartungen an diesem spezifischen GLAUBENSFRAGE Diese Treue Salzburger Tagung Ben-Johanan war Referentin bei der Tagung des International Council of Christians and Jews (siehe rechts). Die israelische Historikerin Karma Ben-Johanan verfasste nach den Ereignissen des 7. Oktober einen Offenen Brief an den Papst – und erhielt eine bemerkenswerte Antwort. „Die Beziehungen sind zerrüttet“ Von Ines Charlotte Knoll „W ann wird’s mal wieder richtig Sommer?“ Das könnten wir hoffnungsfroh und sinnmutig mit Johann Gottlieb Fichte singen, des Sommers 1794 eingedenk, da er, „der Priester der Wahrheit“, eine Revolution des Geistes anzufeuern suchte. Mit seiner Ich-Philosophie hatte er zu einem Selbstvertrauen der besonderen Art angespornt: „Mein Wille allein mit seinem festen Plane soll kühn … über den Trümmern des Weltalls schweben.“ Dass uns das Ich neu entstehen muss, wissen wir jetzt zu genau, stehen wir doch seit 1984 unter der absoluten Beobachtung eines Menschen, den George Orwell einen großen Bruder nannte – und der ist ein Albtraummensch und passt hervorragend in das Jahr 2024! Das Buch von diesem Bruder war im Jahr 1948 abgeschlossen, sein Inhalt wird es nie sein: „Freiheit ist die Freiheit zu sagen, dass zwei plus zwei vier ergibt. Wenn das gewährt ist, folgt alles andere.“ Welches Du geht mit mir und hat den Mut zur Wahrheit? Wer übersteht die Zeit „des Universalbetruges“, in dem die Wahrheit zu sagen eine revolutionäre Tat nach Orwell setzt? Wer hat eine solche Treue zum gemeinsamen Leben? Ja, wann beginnt das Gespräch, in dem ein Ich und ein GegenIch heilen kann? Wann wird’s mal wieder richtig Sommer? Ein Denken mit Sommerwärme hatte die Theologie des am 3. Juli 1974 verstorbenen Ernst Lange bewirkt, ein freies Umdenken, denn predigen hieß für ihn, dass er mit dem Hörer, der Hörerin über sein, über ihr LEBEN rede. Das Ich, ihm gegenüber, seine und ihre alltägliche Wirklichkeit ist Gegenstand der Anrede, des diesen Menschen Ansprechens „im Lichte der Christusverheißung“. Diese Treue zum gemeinsamen Leben wohnt unserer Seele inne als unser schönstes, unser inwendigstes, werdendes Geheimnis; sie überwindet die Trümmerwelten. Diese Treue macht uns wahr und befähigt vom Ich zum Du. Die Autorin ist evangelische Pfarrerin i.R. Punkt auseinanderliegen. Ebenso hat viele Juden die Art und Weise gekränkt, inwieweit vielerorts, auch von kirchlicher Seite, der Hamas-Terror mit der Antwort Israels gleichgesetzt wurde. Dieser Vergleich wurde von vielen als Verharmlosung des Rechts auf Selbstverteidigung in diesem äußerst komplizierten Krieg empfunden. Sie fühlten sich missverstanden. Die Kluft zwischen den unterschiedlichen Auffassungen über diesen Krieg ist überwältigend. DIE FURCHE: Wie hat sich der Dialog in den letzten Jahrzehnten entwickelt? Ben-Johanan: Es ist auf jeden Fall eine Erfolgsgeschichte auf verschiedenen Ebenen. Nach Nostrae Aetate (die Erklärung über die Haltung der katholischen Kirche zu den nichtchristlichen Religionen aus 1965, Anm.) hat sich Grundlegendes geändert in der Art und Weise, wie die Kirche über das Judentum gedacht und gelehrt hat. Gleichzeitig wurde der jahrhundertelang kultivierte „Gottesmordvorwurf“ gegenüber dem Judentum fallengelassen. Nicht zu „ Viele Juden hat die Art und Weise gekränkt, inwieweit auch von kirchlicher Seite der Hamas- Terror mit der Antwort Israels gleichgesetzt wurde. “ ZUR PERSON Karma Ben-Johanan Foto: Privat DIE FURCHE: Können die Religionen in Israel dazu beitragen, Frieden zu fördern? Ben-Johanan: Es macht aktuell den Anschein, dass die Religionen im Mittleren Osten eher ein Negativfaktor sind, das steht außer Frage. Auf der anderen Seite finde ich, dass den Religionen zum Teil Unrecht getan wird. Heute wird den Religionen oft reflexartig vorgeworfen, nur negative Auswirkungen auf das Zusammenleben zu haben, das finde ich einen nicht ganz fairen Zugang, weil dabei die vielen positiven Dinge, die Religion beitragen kann, außer Acht gelassen werden. DIE FURCHE: Wie sehen Sie die Zukunft in Israel? Ben-Johanan: Wenn ich nach Israel blicke, bin ich heute beunruhigter als je zuvor. Nicht nur wegen des Kriegs und allem, was damit einhergeht. Auch die Auseinandersetzungen innerhalb der israelischen Gesellschaft sind beunruhigend. Die Spaltung ist stärker denn je, es gibt so viele unterschiedliche scheinbar unversöhnliche Positionen. DIE FURCHE: Wie sehen die Juden heute die christliche Welt? Ben-Johanan: Es ist zu bemerken, dass sich mehr jüdische Gelehrte heute mit dem Neuen Testament im Kontext der jüdischen Religion beschäftigen. Nicht nur weil sich die Autoren selbstverständlich als Juden verstanden und tief in der jüdischen Kultur verwurzelt waren. Die christliche Bibel wird für die Juden als eine immer wichtigere Quelle gesehen, auch um über eigene Religion zu lernen. Jacob’s Younger Brother Christian-Jewish Relations after Vatican II Von Karma Ben-Johanan Harvard University Press 2022 352 S., geb., € 32,– Die israelische Historikerin ist Expertin für jüdisch-christliche Beziehungen. Aktuell verfügt sie über einen Lehrstuhl am Institut für Vergleichende Religionswissenschaften an der Hebräischen Universität Jerusalem. Ein Brief an Papst Franziskus, den sie kurz nach dem Angriff der Terrororganisation Hamas gemeinsam mit 400 jüdischen Intellektuellen verfasste, sorgte für internationales Aufsehen, da die Unterzeichner dem Kirchenoberhaupt eine mangelnde Verurteilung der Hamas vorwarfen. Ben Johanan erhielt 2023 den Dan-David-Preis. Die mit je einer Millionen Dollar dotierte Auszeichnung, die jährlich von der Dan-David-Stiftung und der Universität Tel Aviv an drei Beiträge vergeben wird, gilt als der wichtigste Preis in der Geschichtswissenschaft.
DIE FURCHE · 27 4. Juli 2024 Religion 11 Eine Tagung des Weltverbands für jüdisch-christlichen Dialog in Salzburg beschäftigte sich dieser Tage mit dem Beitrag des Religionsdialogs bei der schwierigen Suche nach Frieden im Nahen Osten. Eine Analyse Die Ohnmacht der Macht Von Gregor Maria Hoff Der Tag des Angriffs der Terrororganisation Hamas auf Israel, 10/7, hört nicht auf. Die Bilder der Vernichtung aus dem Gazastreifen bleiben medial allgegenwärtig. Ihre suggestive Macht verlangt Stellungnahme und überfordert zugleich jede Reaktion: politisch wie ästhetisch. Die unmittelbare Sympathie mit den Opfern der Gewalt hebt einerseits alle Unterschiede auf, die sich andererseits in der Notwendigkeit eigener Positionsbildung herstellen: zwischen Israelis und Palästinensern, zwischen Opfern und Tätern, zwischen den Akteuren des Terrors und Militärs. Im Namen der Humanität verschwinden Differenzen zwischen Menschen auf beiden Seiten, die man zugleich setzt, indem man Verantwortung zuschreibt. Ging nicht der Attacke der Hamas eine strukturelle Gewalt des Staates Israel voraus? Steht die Hamas nicht für den Widerstand gegen eine Politik der Vertreibung und Unterdrückung, die mit der militärischen Kampagne Israels auf ihr Finale zuhält – die Vernichtung jeder Hoffnung auf einen Palästinenserstaat? Nicht nur in postkolonialen Debatten lassen sich die Umkehrmechanismen von Schuldzuschreibungen beobachten. Sie sind auch politisch wirksam: Israel steht in der Staatengemeinschaft zunehmend isoliert da. Die Suche nach einer humanitären Lösung des Nahostkrieges, der an der libanesisch-israelischen Grenze weiter zu eskalieren droht, macht sich zu Recht an der katastrophalen Lage der Menschen in Gaza fest. Die täglichen Nachrichtenbilder forcieren einen Handlungsdruck, der sich politisch auf Israel und seine Regierung richtet, damit aber zugleich die Ohnmacht der Situation nur verschärft. Welche Maßnahmen lassen sich denken, um Netanjahus Kurs zu ändern? Und wohin soll ein Waffenstillstand führen? Schon jetzt ist ein Ergebnis des Hamas-Terrors globalpolitisch zu notieren: dass sich weite Teile der Welt gegen Israel und gegen jüdisches Leben zusammenschließen – von Kritik über die Anerkennung des Staates Palästina bis zur völkerrechtlichen Klage in Den Haag. Foto: iStock/lucky-photographer Macht der Gewalt In diesem Szenario schließen sich drei selbst verstärkende Momente zusammen: das Leiden der Opfer von 10/7 auf beiden Seiten, die Ohnmacht militärischer wie politischer Macht sowie gesellschaftlich tiefsitzende antisemitische und islamfeindliche Tendenzen. Die Macht der Gewalt trifft dabei nicht zuletzt Juden und Muslime – ohne danach zu fragen, wie sie einschätzen und bewerten, was sich gerade im Nahen Osten vollzieht. Angesichts der Bilder des Leids vollstreckt sich das moralische Urteil allzu oft schneller, als das abwägende Argument kritischer Auseinandersetzung entsprechen kann. Vor diesem Hintergrund fand in Salzburg dieser Tage eine Konferenz statt, die jährlich vom International Council of Christians and Jews (ICCJ), dem Weltverband im jüdisch-christlichen Dialog engagierter Organisationen, veranstaltet wird. Erstmals nach dem 7. Oktober trafen sich die Mitglieder. Ihr Thema: „Heiligkeit“. Die begleitende Frage lautete, wie sich „religiöser Imperativ und moralische Verpflichtung“ zueinander verhalten. Bewusst haben sich die Veranstalter entschieden, den Gottesbezug in seiner ethischen Dimension auf die Tagesordnung zu setzen. Heiligung Gottes ist an die Heiligung des Lebens gebunden, an die Achtung der gesamten Schöpfung – und an den Respekt vor jedem Menschen. Was sich in den Schriften des Tanach findet, der die biblische Grundlage des christlichen Glaubens bildet, schließt Juden und Christen zugleich mit der dritten abrahamitischen Religion zusammen: mit dem Islam. Deshalb waren Muslime konstitutiver Teil der diesjährigen Beratungen des ICCJ. Die Besetzung der Panels legte Gegenbilder zur entdifferenzierenden Macht des schnellen, lauten Urteils in religionspolitisch überhitzten Zeiten an. Gemeinsame Nachdenklichkeit erweist sich als eigener Weg der Heiligung des Lebens und Gottes. Freilich: ist das nicht der politischen Naivität eines geschlossenen Konferenzkreises von überzeugt Eingeweihten geschuldet? Entspricht der Glaube an den Dialog nicht dem Entschluss weniger unentwegter im Dialog, während militärische Macht Fakten schafft? Grassierender Antisemitismus Am Anfang der Konferenz wurde der „Seelisberg-Preis“ für besondere Verdienste im jüdischchristlichen Dialog verliehen. Er erinnert an ein Ereignis, das der gegenwärtigen Situation Konturen verleiht. Zwei Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs, im Schatten der Schoa, trafen sich im kleinen Schweizer Ort Seelisberg Juden und Christen, um eine schier unglaubliche Konsequenz aus christlich begründetem und kulturell inkarniertem Judenhass zu ziehen: den Dialog. Was in den „Thesen von Seelisberg“ vereinbart wurde, führte zu einer neuen Partnerschaft zwischen den christlichen Kirchen und dem Judentum: jenseits von Hass und einer „Lehre der Verachtung“; verbunden in gemeinsamen Glaubensgrundlagen. Fortlaufende Dialoge haben seitdem eine radikal veränderte Basis jüdisch-christlicher Beziehungen geschaffen, die indes seit 7. Oktober für viele Jüdinnen und Juden erneut mit Fragezeichen verbunden sind. Wo stehen die christlichen Glaubensgeschwister, wenn jüdisches Leben in Österreich, in Europa, weltweit bedroht und Synagogen vor grassierendem Antisemitismus geschützt werden müssen? „ Angesichts der Bilder des Leids vollstreckt sich das moralische Urteil allzu oft schneller, als das abwägende Argument kritischer Auseinandersetzung entsprechen kann. “ HINTERGRUND Heiligtum Am Tempelberg in Jerusalem kulminiert Verbindendes und Trennendes der drei abrahamitischen Religionen. International Council of Christians and Jews Lesen Sie hierzu das Interview „Es bleibt trotzdem Antisemitismus“ mit der Judaistin Martha Keil (2.6. 2024) auf furche.at. Ausgezeichnet mit dem dritten Seelisberg-Preis wurde Edward Kessler, Leiter des interreligiösen Woolf Institute in Cambridge. In seiner Dankesrede beschwor er die Macht des Dialogs. Nur so kommt man dem unendlich verletzbaren Menschen nahe, in dem sich das Bild Gottes zeigt und vermittelt. Die Zeit des Dialogs ist eine Zeit der Unterbrechung vorgefasster Meinungen, denn Dialog ist nicht hastig, sondern geduldig, weil er auf Wort und Antwort des Gegenübers wartet. Dialog setzt unterschiedliche Perspektiven frei, statt monologisch vorgefertigten Wahrheiten nachzugeben. Dialog erlaubt Überraschungen und transzendiert das ohnehin Erwartete und Erwartbare. Nicht zuletzt schreiben Dialoge Geschichten konkreter Begegnungen. Seelisberg 1947 fand im Zeichen der Schoah statt. Dialog im Horizont der Katastrophe: Nach 10/7 gilt es, den dialogischen Möglichkeitsraum des scheinbar Unmöglichen neu zu entdecken und zu erkunden – dass die Heiligung des Lebens keine utopische Forderung und auch keine religiöse Überforderung darstellt, sondern dass sie sich als Dialog vollzieht. Die Konferenz setzte auf diesem Weg ein Zeichen der Hoffnung im Gespräch der Religionen: Dialoge verwandeln, wenn man sich nicht damit abfindet, man müsse den anderen zerstören, um dem eigenen Glauben Geltung zu verschaffen. Die Alternative bebildern die Ereignisse seit dem 7. Oktober. Der Autor ist Professor für Fundamentaltheologie und Ökumene an der Uni Salzburg. Der ICCJ ist der Dachverband aller jüdisch-christlichen Gesellschaften. Die Tagung, die gemeinsam mit dem Koordinierungsausschuss für christlich-jüdische Zusammenarbeit in Österreich und der Universität Salzburg ausgerichtet wurde (23. bis 26. Juni), stand unter dem Titel „Heiligkeit: Ein religiöser Imperativ und eine moralische Verpflichtung?“. Zum Auftakt der Tagung wurde der „Seelisberg-Preis“ für herausragende Verdienste um den jüdisch-christlichen Dialog verliehen. Der Preis ging heuer an den Gründer des englischen, auf den interreligiösen Dialog spezialisierten Woolf Institute, Edward Kessler.
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