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DIE FURCHE 04.01.2024

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DIE FURCHE · 1 20 Film 4. Jänner 2024 FILMKOMÖDIE FILMKOMÖDIE Eigentor statt Heimvorteil Kaum eine Geschichte scheint besser auf den schrägen Humor des neuseeländischen Regisseurs Taika Waititi zugeschnitten zu sein wie jene des Fußballteams von Amerikanisch-Samoa. Während der WM-Qualifikation 2001 hat die Mannschaft der pazifischen Inselgruppe die größte Niederlage in der Fußballgeschichte eingefahren: 31 zu null gegen Australien. Bei der nächsten Quali muss daher zumindest ein Tor her. Die perfekte Ausgangslage für den Sportfilm „Next Goal Wins“, in dem ein in Ungnade gefallener und nach Samoa strafversetzter Coach (Michael Fassbender) beweisen muss, was noch in dem Team steckt. Waititi, der in den letzten Jahren zum Quotensonderling im Marvel- Universum mutierte, sollte seine Stärken hier voll entfalten können, enttäuscht aber mit Sportlerklamauk nach Schema F. Die Mannschaft wurde ja bereits in der exzellenten Doku gleichen Titels 2014 verewigt. Die Änderungen, die Waititi gegenüber der Ursprungsgeschichte vornimmt, sind gleichermaßen fragwürdig wie unnötig. Da müssen dem Coach gleich ein Alkoholproblem und wütendes Temperament angedichtet werden, um das Ganze spannender zu machen. Und das, wo Serien wie Apple-TVs „Ted Lasso“ längst bewiesen haben, dass man nicht mehr auf die immergleichen Trainerklischees bauen muss, um eine inspirierende Aufstiegsstory im Fußballmilieu zu erzählen. Schade, dass Waititi sich trotz Heimvorteil mit „Next Goal Wins“ ein Eigentor schoss. (Philip Waldner) Next Goal Wins GB/USA 2023. Regie: Taika Waititi Mit Michael Fassbender, Oscar Kightley, Kaimana, Rachel House. Disney. 104 Min. Michael Fassbender gibt einen nach Samoa strafversetzten Fußballtrainer. Wie ein Epilog Von Philip Waldner Schon einige Male hat es geheißen, dass sich die graue Eminenz des japanischen Animationsfilms Hayao Miyazaki aus dem Filmgeschäft zurückzieht. Nun gibt es zehn Jahre nach seinem letzten Anime „Wie der Wind sich hebt“ (2013) doch wieder einen neuen Miyazaki aus dem Hause Ghibli im Kino zu bestaunen. „Der Junge und der Reiher“ wirkt dabei wie der wehmütige Epilog zu einem beeindruckenden Gesamtwerk. Die während des Zweiten Weltkriegs angesiedelte Geschichte um den Buben Mahito, der bei einem Bombenangriff seine Mutter verliert und daraufhin mit seinem Vater aufs Land zieht, weist einige Parallelen zu Miyazakis eigener Biografie auf: Die Fabrik von Mahitos Vater produziert Flugzeugteile für den Krieg, wobei die Abwesenheit der Mutter – ähnlich wie schon in „Mein Nachbar Totoro“ (1988) – die Kindheit des jugendlichen Protagonisten entscheidend prägt. Obwohl der japanische Originaltitel von „Der Junge und der Reiher“ eins zu eins dem Titel von Yoshaburo Yoshinos Kinderbuch „How Do You live?“ (1937) entspricht, erzählt der Film seine eigene Geschichte. Das Buch hält insofern Einzug in den Film, als die Mutter nach ihrem Tod ein Exemplar dem Sohn hinterlässt, wobei die Lektüre Mahitos spirituelle Reise dann in Gang setzt. So wie im Buch muss der junge Protagonist lernen, dass sich die Welt nicht allein um ihn dreht, sondern dass er Teil eines größeren Ganzen Letzter Miyazaki? Mahito muss lernen, dass sich die Welt nicht allein um ihn dreht, sondern dass er Teil eines größeren Ganzen ist. Mit „Der Junge und der Reiher“ legt der fast 83-jährige Anime-Meister Hayao Miyazaki seinen vermutlich letzten Film vor. ist. Mahito hat zunächst Schwierigkeiten, sich mit seiner neuen Stiefmutter (der Schwester seiner leiblichen Mutter) anzufreunden, beschließt dann aber doch, sie zu suchen, nachdem sie eines Tages im Wald verschwindet. Begleitet wird er dabei von einem sprechenden Reiher, dessen Motive zunächst undurchsichtig bleiben. Mahito ist auf der Hut, während er immer tiefer in eine fantastische Welt eintaucht, in der menschenfressende Sittiche nicht das Ungewöhnlichste bleiben. Alltagsszenen und magischer Realismus Wie man es von einer Studio-Ghibli-Produktion gewohnt ist, kommt man bei den atemberaubenden (und nach wie vor durchwegs per Hand gezeichneten!) Animationen aus dem Staunen nicht mehr heraus. Besonders eine Szene zu Beginn des Films, in der Mahito zum brennenden Krankenhaus eilt und seine in Flammen stehende Mutter daraus aufsteigen sieht, bleibt noch lange im Gedächtnis. Wie bei Miyazaki üblich, weichen Alltagsszenen oft übergangslos einem magischen Realismus, der seiner eigenen Traumlogik folgt. Auch fällt es nicht schwer, im Großonkel, der die fantastische Welt des Films erschuf und dem Mahito am Ende gegenübersteht, Miyazaki selbst zu erkennen. In ihm kommt die Melancholie eines Weltenbauers zum Ausdruck, der zum letzten Mal sein Werk überblickt. Der Junge und der Reiher (Kimitachi wa dô ikiru ka) J 2023. Regie: Hayao Miyazaki. Polyfilm. 124 Min. Der charismatische Social-Media-Star Riadh Belaïche spielt die Hauptrolle. Charismatisches Kochgenie Den Moment umzusetzen, in dem ein Mensch von der Inspiration beseelt wird, ist in den visuellen Medien ein Thema für sich. Er will in Szene gesetzt werden, so wie beim kleinen Zeichentrickhelden Wickie, der sich intensiv die Nase reibt und die Sterne sprühen lässt, wenn er eine Idee hat. Oder wie bei Yazid, dem angehenden Kochgenie aus dem biografischen Drama „Sterne zum Dessert“. Die Welt um ihn herum dunkelt ab und die Zeit verlangsamt sich, wenn er ganz im Augenblick des kulinarischen Schöpfens versinkt und nur noch zwei Dinge existieren können: er selbst und seine Eingebung. Diese stilisierten Hochmomente liegen im Regiedebüt von Sébastien Tulard nie allzu weit von den Widrigkeiten, die im jungen Leben von Yazid Ichemrahen, dem realen Vorbild der Geschichte, den Traum von der Karriere als Patissier zu verhindern drohten. Vor allem dank der charismatischen Leistung des Social-Media- Stars Riadh Belaïche in der Hauptrolle entwirft der Film glaubwürdig einen Heranwachsenden, der zur Summe aller zwischenmenschlichen Erfahrungen wird, die er auf seinem Weg verarbeiten muss. Wären nicht diese Figur und manch verblüffend aufgelöster Scheidepunkt ihres Lebens, hätte der Film allerdings seine liebe Not, sich von all den anderen emotional inspirierenden Dramen abzuheben – von denen manche, wie letztes Jahr erst „Die Kochbrigade“, auf mehr als ähnlichem Territorium unterwegs waren. (Thomas Taborsky) Sterne zum Dessert (À la belle étoile) F 2023. Regie: Sébastien Tulard Mit Riadh Belaïche, Loubna Abidar, Christine Citti. Filmladen. 111 Min. FILMBIOGRAFIE Die Unschuld vom Land und der King of Rock ’n’ Roll Eineinhalb Jahre nach Baz Luhrmanns schriller Elvis- Biografie kommt nun Sofia Coppolas „Priscilla“ in die Kinos, das den Blick auf den King of Rock ’n’ Roll aus der Perspektive der Ehefrau versucht. 1959 begann die „Romanze“ zwischen der damals 14-jährigen, mit ihren Eltern in Deutschland stationierten Priscilla, die dann zu einer Beziehung wurde, wobei die noch Minderjährige ins Elvis’sche Puppenanwesen Graceland zog, wo sie unter der Fuchtel von Elvis’ Mutter die Highschool beendete. 1967 wurde geheiratet, Sex zwischen Elvis und Priscilla gab es nach ihren Angaben erst danach. 1973 wurde die Ehe geschieden, vier Jahre vor dem plötzlichen Tod des King. Sofia Coppola („Lost in Translation“ 2003) zeichnet ein feinfühlig erzähltes Bild des Werdens der Beziehung zwischen einer „Unschuld vom Land“ (die auf einem deutschen Militärstützpunkt, wo Elvis seinen Wehrdienst ableistet, beginnt) und dem Megastar. Plausibel, wie das junge Mädchen in die künstliche Welt von Graceland bei Memphis, Tennessee, übersiedelt und dort weiter die Rolle der jungfräulichen Kleinen an der Seite des mit genug Frauengeschichten ausgestatteten Elvis zu spielen hat. Aber sowohl die wohlbehütete Kindfrau als auch die dann doch zur Ehefrau Aufgestiegene hat sich Launen, der Kontrollsucht und Affären von Elvis unterzuordnen. Der goldene Käfig, in dem sie lebt, wird ihr bald zu einem Gefängnis, aus dem sie nicht anders kann als auszubrechen. Das gelingt ihr allerdings erst nach sechs schwierigen Ehejahren. Sofia Coppola zeigt in dem minutiös ausgestatteten Film klar, dass ihre Sympathien aufseiten der zarten, aber auf ihre Weise starken Protagonistin liegen. Die Regisseurin verbeißt es sich aber, Elvis als reines Machomonster darzustellen, sondern auch er ist Teil eines künstlichen Beziehungs- und Lebensgeflechts, dem Priscilla entkommen musste und das Elvis selbst letztlich nicht überlebte. Dass „Priscilla“ ein authentischer Film wird, verdankt er über weite Strecken der Darstellung Cailee Spaenys in der Hauptrolle. In Venedig wurde sie dafür als Beste Hauptdarstellerin ausgezeichnet. Jacob Elordi macht als Elvis gleichfalls gute Filmfigur. Interessant auch, dass „Priscilla“ wegen fehlender Rechte ohne einen Original-Elvis-Song auskommen musste. Eine Herausforderung für Filmemacherin Coppola, die die Indie-Band Phoenix ihres Ehemannes Mars engagierte – auch das alles andere als eine schlechte Entscheidung: Ein Elvis-Film funktioniert auch ganz ohne Elvis-Musik vortrefflich. (Otto Friedrich) Priscilla USA 2023. Regie: Sofia Coppola Mit Cailee Spaeny, Jacob Elordi, Ari Cohen, Dagmara Domnczyk, Tim Post, Olivia Barrett. Stadtkino. 113 Min. Jacob Elordi als Elvis Presley, Cailee Spaeny in der Titel rolle von Sofia Coppolas Biopic „Priscilla“.

DIE FURCHE · 1 4. Jänner 2024 Medien 21 Am 10. Jänner 1894 erschien die erste Ausgabe der Zeitschrift Le Sillon. Jahrzehnte später wird sie zu einem Vorbild für die österreichische FURCHE werden. Darüber hinaus inspirierte Le Sillon-Gründer Marc Sangnier aber auch den UEFA-Cup und die Jugendherbergsbewegung. 130 Jahre französische FURCHE Von Wolfgang Machreich Heute kann man in der früheren Redaktion von Le Sillon sehr gut speisen. Das Restaurant am Pariser Boulevard Raspail heißt „La Démocratie“, und die Tageskarte bietet ein „Menu Républican“ und ein „Menu Démocrate“ an. Die Namen für Lokal und Speisen wurden bewusst gewählt, erfährt der Gast, der sich für die Geschichte dieses Hauses auf halber Strecke zwischen Notre-Dame und Eiffelturm interessiert. Gedenktafeln neben dem Eingang und im Innenhof erinnern ebenfalls an Zeitschrift und Bewegung Le Sillon (Frz. für „Furche“) und ihren Gründer Marc Sagnier. Am 10. Jänner 1894 erschien die erste Ausgabe dieser Monatszeitschrift. „Wir wollen auf den Seiten dieser Zeitschrift eine freundliche und einfache Schule anbieten“, beschreibt Herausgeber Sagnier in Ausgabe Nummer eins das Ziel seiner Publikation. Vor allem die jungen Leserinnen und Leser sollen darin, „bevor sie sich in den Kampf stürzen, durch Nachdenken und Diskussion gemeinsam lernen und in einer Kameradschaft, die Verstand und Herz stärkt, die Sorge um das Wahre und den Mut zum Guten pflegen“. Foto: IMAGO / Photo12 Der Pariser Funder Marc Sangnier nützte seine Zeitschrift als Demokratieschule und Leitmedium für Versöhnung zwischen Katholizismus und Sozialismus. Geistige Wüste beackern Der Kampf, für den Sangnier seine Leserschaft schulen möchte, zielt auf die Verteidigung der Demokratie gegen die radikalen Strömungen seiner Zeit. Im Editorial der ersten Ausgabe von Le Sillon ist von allgegenwärtiger Feindseligkeit und einer geistigen Wüste die Rede, für deren Beackerung man Gefährten suche. Der Text erinnert in Pathos und Stoßrichtung an den ersten Leitartikel von FURCHE-Gründer Friedrich Funder, der am 1. Dezember 1945 als Ausrichtung für diese Zeitung festlegte: „Zeitaufgeschlossen, auf das aktuelle Geschehen gerichtet, parteimäßig nicht gebunden, eine gesunde Demokratie bejahend, durch katholische Grundsätze bestimmt, will unsere Wochenschrift FURCHE in dem zu bestellenden Grunde sein.“ Die Parallelen zwischen der FUR- CHE und Le Sillon sind nicht zufällig. Sangnier, geboren am 3. April 1873 in Paris, und Funder, geboren am 1. November 1872 in Graz, waren quasi derselbe Jahrgang und kamen beide aus dem katholischen Stall. Dazu passt, dass so wie in den Anfangsjahren der österreichischen FURCHE auch Le Sillon sein Leitbild mit dem Sujet Ackerpflug samt Ochsengespann illustrierte. Im Unterschied zu Funder, der erst nach dem Zweiten Weltkrieg die Aussöhnung zwischen katholischer Kirche und Sozialdemokratie unterstützte, gehörte diese Ausrichtung zum Gründungsgedanken von Le Sillon. Sangnier warb dafür, den Katholizismus nicht gegen die Ideale der Französischen Revolution, gegen Demokratie und Republik zu stellen und die Barrikaden zwischen Kirche und Arbeiterbewegung abzubauen. Jugendklubs und Genossenschaft Um Theorie und Praxis zusammenzubringen, folgt der Zeitung eine Jugend bewegung gleichen Namens. In ganz Frankreich wachsen Studienzirkel aus dem von Le Sillon beackerten geistigen Boden, die Studenten wie Arbeitern, Frauen wie Männern offenstehen. Die Jugend lichen „müssen ihre eigenen Erzieher sein, sie dürfen nicht ein weiches Wachs in den Händen ihrer Herren bleiben, sondern müssen zu Brutstätten des Lebens und der Aktion werden“, beschreibt Sangnier diese Jugendklubs. Le Sillon organisierte öffentliche Debatten und Exkursionen, gründete Kurse à la Volkshochschule, richtete Bibliotheken ein und lancierte genossenschaftliche Modelle für Lebensmittelgeschäfte, Restaurants oder Kreditvergaben. Ab 1902 fanden jährliche Kongresse mit tausenden Teilnehmern statt. Ein Gefährte Sangniers nennt die Zusammensetzung der Le Sillon-Bewegung „eine vollständige Stichprobe der gesamten Gesellschaft“. Egal ob Arbeiter oder Intellektuelle, Proletarier oder Bourgeois: Alle sind Teile „aus unserer großen Familie, mit denen wir von Mensch zu Mensch in Verbindung stehen“. Der Erfolgslauf geht weiter, aus Le Sillon wird die Große Furche, eine von Laien geführte Bewegung, die auch für Nichtkatholiken, Protestanten und alle Menschen „guten Willens“ geöffnet wird. Trotz aller Verbindungen zur katholischen „Zwischen Eis und Feuer“, beschreibt Friedrich Heer am 14. Juni 1956 die Arbeit des katholischen Publizisten in Frankreich; nachzulesen unter furche.at. „ Die Leser sollen durch Nachdenken und Diskussion lernen und in Kameradschaft, die Verstand und Herz stärkt, die Sorge um das Wahre und den Mut zum Guten pflegen. “ Kirche betonte Sangnier im Interview mit der katholischen Tageszeitung La Croix den Unterschied: „Das Ziel von Le Sillon ist es, in Frankreich die demokratische Republik zu verwirklichen. Sie ist daher keine katholische Bewegung in dem Sinne, dass sie kein Werk ist, dessen besonderer Zweck darin besteht, sich den Bischöfen und Pfarrern zur Verfügung zu stellen, um sie in ihrem eigenen Dienst zu unterstützen. Le Sillon ist daher eine weltliche Bewegung.“ Engagement und Einfluss von Le Sillon in politischen Fragen nehmen in den kommenden Jahren weiter zu. 1908 kandidiert Sangnier für die Nationalversammlung. Sangnier zerquetschen! Mit dem Erfolg wachsen auch Neid und Feindschaft gegenüber der Furche-Bewegung und ihrer Führung. Vor allem die 1898 im Gefolge der Dreyfus-Affäre gegründete rechtsextreme, ultranationalistische und monarchistische „Action Française“ bekämpft ihr Feindbild Le Sillon. Französische Bischöfe schließen sich der Rufmordkampagne an, klagen im Vatikan über den schlechten Einfluss der Bewegung auf Seminaristen und junge Priester. Wie groß der Hass ist, zeigt dieses Zitat eines Vatikan-Beamten: „Marc Sangnier ist wie eine Art Weichtier, das zerquetscht werden muss, denn wenn man es in Stücke schneidet, wird jedes Stück weiterleben und sich auf noch ungesündere Weise vermehren.“ Am 25. August 1910 wendet sich Papst Pius X. an die Führer von Le Sillon: „Mit dem Vertrauen eines Vaters, der zu seinen Kindern spricht“, wirft er ihnen vor, den „Atem der Revolution“ zu propagieren und den Sozialismus im Schlepptau zu haben. Zu ihrem eigenen Wohl und zum Wohl der Kirche und Frankreichs fordert der Papst sie auf, die Führung an die Kirche abzugeben. Sangnier und seine Mitstreiter gehorchen. Nicht lange und Le Sillon ist Geschichte. Sangnier verschreibt sich der Friedensbewegung, steht mit Le Sillon-Freunden an der Wiege von UEFA-Cup und Fußballweltmeisterschaften als Mittel der Völkerverständigung. 1930 gehört er zu den Gründern der Jugendherbergsbewegung. Als er 1950 stirbt, schreibt Angelo Roncalli, der spätere Papst Johannes XXIII., einen Brief an die Witwe, in dem er das Beispiel von Marc Sangnier in höchsten Tönen lobt. Und wenige Wochen vor seinem Tod meinte Sangnier: „Die Arbeit von Le Sillon ist noch nicht beendet.“ KREUZ UND QUER DIE HEILIGEN DREI KÖNIGE DI 9. JÄN 22:35 Sie waren keine Könige, keine Heiligen und zu dritt waren sie vermutlich auch nicht. Und dennoch gehört ihre Geschichte zu den bekanntesten: Die von den Sterndeutern aus dem Morgenland, die zur Krippe nach Bethlehem kamen, um dem Jesuskind zu huldigen. Eine märchenhafte Legende und ein Wissenschaftskrimi um den historischen Kern der Geschichte – filmisch erzählt von Martin Papirowski. religion.ORF.at Furche24_KW01.indd 1 19.12.23 11:19

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