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DIE FURCHE 03.07.2025

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DIE FURCHE

27 · 3. Juli 2025DIE ÖSTERREICHISCHE WOCHENZEITUNG · SEIT 1945 81. Jg. · € 6,–Aus für USAID: „Aufgeben ist keine Option“ Ulrich H. J. Körtner: Der Protestant Als sie die Kinder holtenDie Vereinten Nationen versuchten im spanischenSevilla, nach dem Rückzug der USA die globaleEntwicklungshilfe zu retten. · Seiten 5–6Nach 33 Jahren verabschiedet sich der Theologevon seiner Lehrtätigkeit an der Universität. Übereinen Skeptiker im besten Sinn. · Seite 7Eine faszinierende Geschichte, die Autobiografieeines Pariser Gebäudes schrieb Ruth Zylberman mit„Rue Saint-Maur 209“. · Seite 15Das Thema der WocheSeiten 2–4„Allesandere istprimär“Hans KranklEr ist eine Nebensache,aber für viele wohl diewichtigste der Welt.Ein Fokus über Fußball,Feminismus undPhilosophie anlässlichder gerade gestartetenFrauen-Europameisterschaftin der Schweiz.Foto: iStock/dies-iraeFoto: APA / Wolfgang JannachBachmannpreisDer renommierte Literaturpreisgeht dieses Jahr an die vonBrigitte Schwens-Harranteingeladene steirische AutorinNatascha Gangl. Wir bringen einenRückblick auf den Bewerb sowie dieLaudationes auf Gangl und AlmutTina Schmidt (3sat-Preis).Seiten 13–14In Jörg Mauthes Roman rettete der Legationsrat Dr. Tuzzi Österreich vor der Glut. Die aktuelleRegierung hält beim Klimaschutz offenbar Siesta. Eine Chance für die oppositionellen Grünen.Die große HitzeAUS DEM INHALTDas Ende der HäuslbauerZersiedelung, Klimakrise, Teuerung: Ist derTraum vom Einfamilienhaus ausgeträumt?Für viele Menschen bleibt es dennochStatusobjekt und Sehnsuchtsort. Seite 9Von Doris Helmbergernunmehr 32 Monaten hatteman in Österreich keinerleiNiederschläge mehr [...].Dieses abnorme Wetter„Seitsuchte nicht nur unser Landheim, sondern zog [...] ganz Mitteleuropain Mitleidenschaft.“Was der Publizist, einstige FURCHE-Kunstkritiker und spätere Wiener ÖVP-Politiker Jörg Mauthe 1974 in seinem Roman„Die Große Hitze“ formulierte, kannin mehrfacher Hinsicht als Menetekel fürdie Gegenwart gelten. Nicht nur deshalb,weil auch heute der halbe Kontinent untereiner Hitzeglocke liegt, die den menschlichenOrganismus an oder über seine Grenzenbringt; sondern auch wegen des sagenhaftenBildes, das Mauthe von ÖsterreichsPolitik und Verwaltung zeichnet. FormvollendeteSelbstbeschäftigung und Verantwortungsvermeidungprägen seinen fiktivenBeamtenstaat („Wer ist für Wasserzuständig?“). Am Ende wird der LegationsratDr. Tuzzi vom „Interministeriellen Komiteefür Sonderfragen“ Österreich dochnoch vor dem Untergang bewahren.Lauscht man heutigen politischen Entscheidungsträgern,so drängen sich nichtwenige Parallelen zu Mauthes einstiger„ Leonore Gewessler willals Grünen-Chefin auchStammtischen zuhören.Eine späte, aber wichtigeErkenntnis.“Satire auf. Oder was sonst ist von einemKlima- und Landwirtschaftsminister zuhalten, der in der ORF-„Pressestunde“ Klimaschutznicht mehr „diktieren“ will? (Wasdas türkis-grüne Motto „Fördern statt verbieten“mit Österreichs Budget machte, isthinlänglich bekannt.) Nun arbeite man„mit Hochdruck“ an dem geplanten Klimagesetz,werde eine Steuerungsgruppe einrichtenund die Zuständigkeiten zwischenBund, Ländern, Städten und Gemeindendurch eine neue „Governance-Struktur“besser regeln, erklärte Norbert Totschnig(ÖVP). Der Herr Legationsrat hätte es nichtbesser sagen können. Man darf gespanntsein, ob nun zu dritt gelingt, was mit denGrünen offenbar unmöglich war.Weg mit kontraproduktiven FörderungenDabei wären manche Dinge so simpel –auch in Zeiten klammer Kassen. Mit derRücknahme klimaschädlicher Förderungenkönnte man etwa beginnen. Sowohl dievon der Regierung geplante NOVA-Befreiungfür kleine Nutzfahrzeuge als auch diedeutliche Erhöhung des Pendlerpauschalesstünden etwa in diametralem Gegensatzzu den Beschlüssen zur Treibhausgasreduktion,heißt es in einem offenen Briefvon hundert „Scientists for Future“. Undauch der neue, zweite Sachstandsberichtzum Klimawandel zeigt, wohin die Reisegehen muss: nämlich weg von der aktuellenZersplitterung von Zuständigkeiten,die nicht nur den Klimaschutz blockiert,sondern auch die Zersiedelung weiter forciert.Schon jetzt hat sich der Alpenraumum 3,1 Grad gegenüber dem vorindustriellenNiveau erhitzt, während sich die globaleDurchschnittstemperatur „nur“ um denSchwellenwert von 1,5 Grad Celsius erhöhte.Muren, Bergstürze, Überflutungen undWaldbrände werden uns weiter begleiten.All das wäre eigentlich Wasser auf dieMühlen der Grünen. Vergangenes Wochenendehaben sie sich mit Leonore Gewessleran der Spitze neu aufgestellt und nach WernerKogler einen Generationenwechsel vollzogen.An Leidenschaft und Authentizitätmangelt es der ehemaligen Klimaministerinkeineswegs – an Anschlussfähigkeit fürdie „Normalos“ jenseits der grünen Blasedafür gehörig. Dass Gewessler das erkannteund künftig mehr zuhören, auch Stammtischefrequentieren und weniger „missionieren“will, spricht für sie. Weniger toxischeIdentitätspolitik und mehr Toleranz undDiversität im innerparteilichen Diskurswären den Grünen ebenfalls zu raten.Solcherart breiter aufgestellt, würdendie Grünen nicht nur beim Klimaschutzein wichtiger Stachel im Fleisch der Dreierregierungvon ÖVP, SPÖ und Neos. Auf dassÖsterreich nicht auf die „Errettung“ durchden Legationsrat Dr. Tuzzi angewiesen ist –oder gar durch Feinde der Demokratie.doris.helmberger@furche.atEin Antidot zu Trump?Der New Yorker US-Demokrat ZohranMamdani erreicht neue Wählergruppen.Doch in seiner Partei ist der linke Abgeordnetevielen ein Dorn im Auge. Seite 10Die Spirale des Nahost-IrrsinnsMit seinen präzisen Luftschlägen hat Israeldie Militärmacht des Iran gelähmt. Doch dieBedrohung bleibt. Ein „Diesseits von Gutund Böse“ von Charles Ritterband. Seite 11Hommage an die KnefDokumentarfilmerin Luzia Schmid setzt derschillernden Schauspielerin, Chansonnièreund Autorin Hildegard Knef ein gelungenesFilmdenkmal mit „Ich will alles“. Seite 17Die bedrohten SpitzenräuberVor 50 Jahren verbreitete Steven Spielbergs„Der weiße Hai“ den Mythos eines Unterwassermonsters.Doch man sollte eherAngst vor Meeren ohne Haie haben.Seite 18@diefurche@diefurchefurche.at@diefurche.bsky.socialDie FurcheÖsterreichische Post AG, WZ 02Z034113W,Retouren an Postfach 555, 1008 WienDIE FURCHE, Hainburger Straße 33, 1030 WienTelefon: (01) 512 52 61-0

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