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DIE FURCHE 02.11.2023

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DIE FURCHE · 44 12 Diskurs 2. November 2023 ZEITBILD Foto: APA / AFP / Vatican Media / Handout Erste Session der Weltsynode beendet Mit einer Abstimmung über das abschließende Synthesepapier am Samstag und einem Abschlussgottesdienst am Sonntag ging in Rom die einmonatige erste Session der Weltsynode zu Ende. Im Schlusstext werden unter anderem neue kirchliche Beratungsstrukturen, eine Dezentralisierung der gesamten Kirche und Änderungen im Kirchenrecht vorgeschlagen. Auf der Grundlage des Textes sind weitere Beratungen vorgesehen, die im Oktober 2024 mit einer weiteren Session der Weltsynode in Rom abgeschlossen werden sollen.Während innerhalb der katholischen Kirche das vorläufige Ergebnis von vielen, auch unterschiedlich Positionierten als gute Grundlage für die Weiterarbeit in den nächste Monaten gelobt wurde, monierten externe Beobachter auch die mangelnde Konkretheit des Papiers. Kardinal Christoph Schönborn bezeichnete es aber als Roadmap für die Kirche für die Zeit bis zur nächsten Synode im Herbst 2024 – „und weit darüber hinaus“. (ofri) Die Österreichischen Lotterien und sieben weitere Länder haben Ende Oktober das neue Wettscheinspiel mit Montag und Donnerstag als Ziehungstage eingeführt. EuroDreams: 20.000 Euro pro Monat für 30 Jahre „Lebe deine EuroDreams“ heißt es seit Montag, den 30. Oktober 2023 und gemeint ist damit das neue Spiel, dessen Hauptgewinn in Höhe von 20.000 Euro netto pro Monat, für 30 Jahre, es ermöglicht, „die beste Version seines Lebens“ zu leben. IHRE MEINUNG Schreiben Sie uns unter leserbriefe@furche.at Church first? Rom bleibt ambivalent. Von Gregor Maria Hoff Nr. 42, Seite 3 Ja, das Massaker der Hamas an den Israelis hat auch mich schockiert, es ist ein Verbrechen! Es schockiert mich aber auch, wenn Gregor Maria Hoff Raphael Schutz zustimmt, der meint, „dass eine Seite gut und die andere Seite böse ist“. Kein Mensch ist zu hundert Prozent gut oder böse (vgl. Lk 18,19: „Niemand ist gut außer der eine Gott“). Nur Taten können zu hundert Prozent gut oder böse sein (wie eben das Massaker der Hamas). Versöhnung kann nur dann wachsen, wenn Israelis und Palästinenser (mit Gottes Hilfe?) miteinander einen Dialog beginnen und versuchen, einen Kompromiss zu finden, mit dem sie GESELLSCHAFT IN KÜRZE ■ Frauen-Ministerium investiert in Gewaltschutz 33,6 Millionen Euro (statt bisher 9,3 Millionen Euro) sind 2024 für Frauenpolitik vorgesehen, erklärte Frauenministerin Susanne Raab (ÖVP) in einer Pressekonferenz. Ein Großteil davon soll in den Gewaltschutz fließen. Sie will etwa Frauen- und Mädchenberatungsstellen ausbauen. Ziel sei, in jedem Bezirk Unterstützung anzubieten. Außerdem kündigte Raab eine Gesamtstrategie für Gewaltschutzzentren und Beratungsstellen an, denn die Aufstockung der Bundes-Gelder dürfte nicht dazu führen, dass die Länder Mittel – etwa für Frauenhäuser – zurückfahren. GESELLSCHAFT ■ Hilfe für Obdachlose beide halbwegs gut leben können. Zudem: Warum muss man das Massaker der Hamas mit der Schoa vergleichen? Es gibt viele Gruppen, die ihre Gegner ausradieren möchten. Jedes Menschenleben ist gleich viel wert. Deswegen sind alle Massaker ein Verbrechen, es ist müßig, sie in „grauslichere“ und „weniger grausliche“ einzuteilen. Johannes Missoni-Paul 1190 Wien Die Kirche als Demokratie sui generis Von Ingeborg Gabriel Nr. 42, Seite 8 Eine Entscheidung zu finden als Meinung einer Mehrheit, ist eine Methode, die man in verschiedensten Gremien verwendet. Ingeborg Gabriel bringt uns das deutlich vor Augen bezüglich der katholischen Kirche. Allerdings sehe ich die Kirche keineswegs als eine besondere Form einer Demokratie an, sondern als Theokratie, als Herrschaft Gottes. Wir beten ja, „dein Reich komme, dein Wille geschehe!“ Nach den Messerangriffen auf Obdachlose im Sommer, will die Wiener Wohnungslosenhilfe vom Fonds Soziales Wien (FSW) erhöhten Schutz für Betroffene gewährleisten. Das 14. FSW-Winterpaket sieht in Zusammenarbeit mit Partnerorganisationen hierfür mehr als 1.000 zusätzliche Plätze vor. Das Angebot läuft bis Ende April. Außerdem sollen Angebote wie die FSW-KälteApp in Wien oder die Kältetelefone der Caritas, die in den Bundesländern bis Ende März aktiv sind, auch heuer helfen, akut obdachlosen Personen sichere und warme Schlafplätze zu vermitteln. Man kann Gott aber nicht direkt fragen. Man vertraut darauf, daß die Meinung der Mehrheit einer Gruppe, in der jeder gemäß seiner individuellen Gottesbeziehung den Willen Gottes zum Thema sucht, diesem Willen Gottes am nächsten kommt. Das „Volk“ will nicht seinen eigenen Wunsch durchsetzen, sondern versucht, geleitet vom Hl. Geist, den Willen Gottes zu erkunden und ihm zum Durchbruch zu verhelfen. Das ist der „Dauerauftrag“, den Paulus in Röm 12,2 erteilt: Gleicht euch nicht GLAUBENSFRAGE dieser Welt an, sondern wandelt euch und erneuert euer Denken, damit ihr prüfen und erkennen könnt, was der Wille Gottes ist: was ihm gefällt, was gut und vollkommen ist. DI Josef Ruffer, Diakon, Maria Enzersdorf und Hinterbrühl In dieser Ausgabe der FURCHE finden Sie eine bezahlte Zahlscheinbeilage der Missio Service GmbH. Globalisierter Hass Von Hildegund Keul Als ich im Sommer letzten Jahres zu einer Studienreise in Israel/Palästina unterwegs war, war die Gewaltsamkeit im Land vielerorts zu spüren. Aber mit einer solchen gnadenlosen Brutalität, wie sie im Terrorangriff der Hamas aktiv wurde, habe auch ich nicht gerechnet. Und nicht mit den Wellen von Hass und Verachtung, die sich seitdem über Ländergrenzen hinweg breitmachen. Der Hass nutzt die schnellen Wege, die die Globalisierung geschaffen hat, um sich mit Lügen und Fakenews in Windeseile auszubreiten. Der Antisemitismus bricht auch in Deutschland wieder ungehemmt aus, auch in der ‚Mitte der Gesellschaft‘. So behauptete der Populär-Schriftsteller Richard David Precht kürzlich, dass orthodoxen Juden aus religiösen Gründen das Arbeiten untersagt sei, „Diamanthandel und ein paar Finanzgeschäfte ausgenommen“. Ein antisemitisches Stereotyp, das er zurücknehmen musste, das aber dennoch in der Welt ist und sich seine Wege sucht. – Die Situation in Israel/Palästina erscheint ausweglos. Wo es um etwas geht, das Menschen heilig ist, da steigt die Opferbereitschaft. Man achtet kaum auf die Wunden, die man selbst vielleicht erleidet; aber noch weniger auf die Wunden, die Anderen zugefügt werden. Je heiliger etwas ist, desto höher wird die Opferbereitschaft. Und je mehr Opfer gebracht werden, desto heiliger wird das, worum es geht. So können entsetzliche Opferspiralen entstehen, die die Gewalt ins Explosive treiben. Den Menschen im Land wünsche ich das, was Thomas Merton in den 1960er Jahren angesichts eines drohenden Atomkriegs sagte: „Der Todeskampf kann ein Kampf um das Leben sein, eine neue Geburt. Man könnte manchmal versucht sein, die gegenwärtige Krise als endgültige Krankheit zum Tode zu betrachten. Vieles weist tatsächlich in diese Richtung. Sie kann aber auch die Geburtswehen einer neuen Welt sein. Darauf hoffen wir.“ Die Autorin ist kath. Vulnerabilitätsforscherin an der Uni Würzburg. Die Österreichischen Lotterien haben gemeinsam mit den von EuroMillionen bekannten Ländern Frankreich, Spanien, Portugal, Irland, Belgien, Luxemburg und der Schweiz das völlig neue Wettscheinspiel EuroDreams auf den Markt gebracht. Die Spielformel lautet „6 aus 40“ plus „1 aus 5“, das heißt, man kreuzt sechs Zahlen in einem Zahlenfeld von 1 bis 40 an, und eine „Traumzahl“ in einem Zahlenfeld von 1 bis 5. Es gibt insgesamt sechs Gewinnränge, wobei die „Traumzahl“ nur im ersten Gewinnrang zum Tragen kommt. Der erste Gewinnrang sind „6 plus 1 Richtige“, und dafür gibt es monatlich 20.000 Euro für einen Zeitraum von 30 Jahren. Die Gewinnwahrscheinlichkeit beträgt 1:19.191.900. Der zweite Gewinnrang sind „6 Richtige“, und dafür gibt es 2.000 Euro monatlich für fünf Jahre*). Die Gewinnwahrscheinlichkeit beträgt 1:4.797.975. Es wird bei EuroDreams zwei Ziehungen pro Woche, und zwar jeweils am Montag und am Donnerstag geben, die jeweils in Paris durchgeführt werden. Die erste Ziehung findet am Montag, den 6. November 2023 statt. EuroDreams kann in allen Annahmestellen der Österreichischen Lotterien, über win2day – das ist die Spieleseite der Österreichischen Lotterien im Internet – und über die Lotterie App gespielt werden. Ein Tipp kostet 2,50 Euro, und man kann entweder einen Wettschein ausfüllen oder per Quicktipp teilnehmen. Foto: Österreichische Lotterien

DIE FURCHE · 44 2. November 2023 Literatur 13 Wie wichtig das Wissen und die Vermittlerrolle von Einheimischen für die Erkundungsreisen von James Cook in der Südsee waren, zeigt das neue Buch „Aufbruch im Licht der Sterne“. Von Christian Jostmann der von wei- tötet“ – in ihrer Sprache: pupuhi roa – nannten „Atem, die Menschen auf Tahiti die langen Stöcke der bleichen Männer. Die Stöcke spien Feuer und Steine, so plötzlich, dass ein Krieger tot umfiel, bevor er mit seinem Speer auch nur in Wurfweite kam. Eines Morgens tauchte ein riesiges Kanu mit nur einem Rumpf aus dem Nebel auf und glitt, einer schwimmenden Insel gleich, die Ostküste Tahitis entlang. Hunderte Tahitianer wagten sich in ihren Katamaranen an das fremde Gefährt heran, einige mutige auch an Deck, und obwohl sie deren Sprache nicht verstanden, fanden sie bald heraus, dass die bleichen Männer erstens Hunger und zweitens zahllose Dinge aus Eisen bei sich hatten. Einige Jahrzehnte zuvor war in einem benachbarten Archipel ein ähnliches Gefährt auf Grund gelaufen. Eisenteile aus dem Wrack hatten sich über die polynesischen Inseln verbreitet. Seither wusste man auf Tahiti eiserne Nägel als Angelhaken und Speerspitzen zu schätzen und war auch bereit, dafür Schweine, Hühner, Kochbananen, Yamswurzeln und andere Lebensmittel herzugeben. Rasch kam ein reger Handel mit den bleichen Männern in Gang. Als aber manche versuchten, sich die begehrten Eisenartikel mit Hilfe von Hiro zu verschaffen, des polynesischen Gottes der Diebe, lernten die Menschen auf Tahiti schnell die unheilvolle Wirkung von Feuerwaffen kennen: den „Atem, der von weitem tötet“. Bild: Getty Images / Universal Images Group / Pictures From History In neues Licht gerückt Erste Begegnungen Was sich im Juni des Jahres 1767 christlicher Zeitrechnung an der tahitischen Nordküste zutrug, ist ein Paradebeispiel für unzählige solcher ersten Begegnungen zwischen Seefahrern aus Europa und den Menschen, die sie auf anderen Erdteilen „entdeckten“. Da trafen zwei Gruppen aufeinander, die nichts voneinander wussten und sich nur rudimentär verständigen konnten, die nach verschiedenen Normen lebten und konträre Bedürfnisse hatten, denen aber gemeinsam war: Für beide Seiten stand sehr viel auf dem Spiel. Wenn diese spannungsgeladenen Situationen eskalierten, und das geschah oft genug, waren die Eindringlinge aus Europa meistens im Vorteil ‒ dank ihrer Feuerwaffen. So auch im Juni 1767, als die britische Fregatte „Dolphin“ unter Captain Samuel Wallis in der Bucht von Matavai Anker warf. Erst nachdem die Briten mit ihren Neun-Pfündern und Musketen ein Gemetzel angerichtet hatten, bekamen sie von den Einheimischen, was sie wünschten: Trinkwasser, frische Nahrung, förmliche Unterwerfung und – als unverhoffte Dreingabe – freizügigen Sex. Einer, der die Ereignisse jener Tage von tahitischer Seite genau beobachtete, war Tupaia. Tupaia entstammte dem Adel der Nachbarinsel Ra’iatea und war als Priester des Kriegsgottes ’Oro einer der höchsten Würdenträger Polynesiens. Seitdem ihn ein Krieg aus seiner Heimat vertrieben hatte, diente Tupaia einer mächtigen Frau im Süden Tahitis, Purea, als Berater und Liebhaber. Purea wollte ihren einzigen Sohn zum Fürsten über die gesamte Insel machen, die seit jeher von mehreren lokalen Herrschern regiert wurde. Die Ankunft des fremden Bootes, so bestürzend sie war, bot in Tupaias Augen auch eine Chance: Vielleicht ließen sich die Ziele seiner Herrin ja mit den Waffen der Fremden durchsetzen? Also starteten Purea und Tupaia eine Charme-Offensive, um die „Dolphin“ und deren Besatzung in ihr Lager zu ziehen. Die Offensive verfehlte ihr Ziel und kostete Tupaia fast das Leben, weil sich die übrigen Herrscher Tahitis nach der Abreise der „Dolphin“ gegen Purea und ihn wandten. Doch als im Frühjahr 1769 erneut ein britisches Schiff in die Matavai-Bucht einlief, die „Endeavour“ unter James Cook, war auch Tupaia wieder da. Der Mittvierziger agierte nun weniger als Diplomat denn als Vermittler zwischen den Kulturen, eine Rolle, für die er nicht nur wegen seines Sprachtalents prädestiniert war. Als Priester besaß Tupaia ein umfassendes Wissen über die polynesische Gesellschaft und ihre Mythen. Zudem war er ein kundiger Seefahrer, der weite Teile der riesigen Inselwelt Ozeaniens selbst bereist hatte. So wurde er zum geschätzten Gesprächspartner von Joseph Banks, des wissenschaftlichen Leiters der Expedition. Auch Cook suchte Tupaias Rat, um profitable Beziehungen zu dessen Landsleuten herzustellen. Tupaia lernte sogar, nach europäischer Manier zu zeichnen, und fertigte eine Seekarte an, auf der er das immense nautische Wissen, das in seinem Kopf gespeichert war, für andere lesbar machte – eine Meisterleistung kulturellen Übersetzens, die erst vor einigen Jahren in vollem Umfang erkannt worden ist. Mittler zwischen den Kulturen Als die „Endeavour“ Mitte Juli 1769 von Tahiti wieder in See stach, blieb Tupaia an Bord. Mit seinem Schüler Taiato wollte er England besuchen. Für vier Wochen überließ Cook das Ruder dem polynesischen Navigator, der das Schiff sicher durch den Archipel lenkte und in den stets heiklen ersten Begegnungen mit den Einheimischen vermittelte. Dasselbe gelang ihm in Aotearoa, Neuseeland, das die „Endeavour“ im Oktober erreichte. Tupaia hatte nichts von der Doppelinsel gewusst, aber die Maori, die einige hundert Jahre zuvor aus Polynesien eingewandert waren, verstanden ihn ohne weiteres. So konnte Tupaia auch hier Konflikte entschärfen und dazu beitragen, dass Begegnungen halbwegs friedlich verliefen. „ Es ist es ein lesenswertes Buch, führt es doch nicht nur auf die andere Seite der Welt, sondern auch der Geschichte. “ Fremde Welten Der Erstkontakt von Seefahrern und Einheimischen war oft schwierig. Umso wichtiger war die Mittlerfunktion von Indigenen. Im Bild: Der britische Forscher Joseph Banks bei einem Tauschgeschäft mit einem Maori, illustriert von Tupaia um 1769. Welche wichtige Rolle Tupaia nicht nur für Cooks erste Fahrt spielte, sondern auch für die weiteren Expeditionen des britischen Seehelden, ist lange kaum gewürdigt worden. Nachdem Tupaia und sein Schützling Taiato, von Skorbut geschwächt, Ende 1770 im malariaverseuchten Batavia gestorben waren, dem heutigen Jakarta, gerieten sie bald in Vergessenheit. Sogar ihre Gefährten auf der „Endeavour“, inklusive Cook, hatten für die Verblichenen nur ein paar kursorische Bemerkungen in ihren Reisejournalen übrig. Doch mittlerweile hat sich das geändert. War der Blick auf den Kolonialismus früher von der Idee eines einseitigen Macht- und Wissensgefälles geprägt, so stehen heute immer mehr die Handlungsspielräume und Strategien indigener Akteure im Fokus, von Menschen wie Tupaia, die zwischen den Kulturen vermittelten und dabei auch eigene Interessen verfolgten. Im Fall Tupaias war das wohl der Wunsch, mit Hilfe der Briten seine Heimatinsel Ra’iatea zurückzuerobern. Nachdem man Tupaias Geschichte schon seit längerem auf Englisch nachlesen konnte, hat sie Frank Vorpahl nun auch auf Deutsch ausführlich erzählt. Er hat zudem Kapitel über Maheine und Mai eingefügt, ebenfalls Polynesier, die Cook auf seinen späteren Fahrten begleiteten. Mai brachte es gar in London zum Salonlöwen. Wer indes mit der Geschichte Polynesiens und seiner „Entdeckung“ noch nicht so vertraut ist, könnte bei der Lektüre von „Aufbruch im Licht der Sterne“ gelegentlich die Orientierung verlieren wie ein europäischer Seefahrer im Insellabyrinth Polynesiens. Das liegt an Vorpahls Erzählweise: Er wechselt öfters die Perspektive, vollzieht zeitliche Sprünge und lagert Erklärungen, die zum Verständnis wichtig sind, in einen umfänglichen Endnotenapparat aus. Dennoch ist es ein lesenswertes Buch, führt es doch nicht nur auf die – von Europa aus – andere Seite der Welt, sondern auch der Geschichte. Aufbruch im Licht der Sterne Wie Tupaia, Maheine und Mai Captain Cook den Weg durch die Südsee erschlossen Von Frank Vorpahl Galiani 2023; 256 S., geb., € 26,80,–

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