DIE FURCHE · 5 2 Das Thema der Woche Theologie am Ende? 2. Februar 2023 Philosophie, Juristerei, Medizin und – „leider auch“ – Theologie habe er, ach, studiert, lässt Goethe seinen Faust monologisieren: Was vor zwei Jahrhunderten recht war, ist anno 2022 aber längst nicht mehr billig. Jedenfalls kämpft vor allem die Theologie um ihren Platz im Konzert der Wissenschaften und auf den Universitäten. Wird sie wieder Relevanz erreichen können? Von Rainer Bucher Redaktion: Otto Friedrich Eigene Fakultät Seit der Etablierung der Universitäten im Mittelalter gibt es theologische Fakultäten auf akademischem Boden. Heute muss sich Theologie dort aber neu ihren Platz behaupten. Schon seit längerem erfährt die akademische Theologie jene gerechte Erniedrigung, welche die katholische Kirche nunmehr auch als Ganze erleidet. Dieser Erfahrungsvorsprung ist eine große Chance. Denn er eröffnet die Möglichkeit, wieder zur Avantgarde der Kirche zu werden. Wichtiger noch: Die akademische Theologie wurde durch die aufklärerische Kritik bereits hineingezwungen in jenen Habitus demütigen Selbstbewusstseins, der heute ansteht, wurde also befreit von früherer Erhabenheit und Selbstherrlichkeit. Das hilft zu entdecken, was unter den Gesteinsschichten des akademischen Stolzes, der gelehrten Rechthaberei und feinziselierten Spitzfindigkeit nicht weniger verschüttet wurde wie unter den Petrifizierungen der kirchlichen Pracht und Macht: die Faszination, die subversive Fremdheit und die Schönheit der Botschaft Jesu. Wir sind auf dem Weg zu einer Theologie, die sich nicht so sehr an der vermeintlichen Selbstverständlichkeit der eigenen Fachtraditionen und Traktate orientiert, sondern an den revolutionär neuen Konstellationen, in denen sie heute betrieben wird. Und die sich fragt, wie sie die Faszination, die subversive Fremdheit und die Schönheit der Botschaft Jesu unter diesen Bedingungen zur Geltung bringen kann. Denn das ist ihre Aufgabe. Umstrittenes mixtum compositum Nun ist die christliche Theologie immer schon ein umstrittenes mixtum compositum aus zwei nicht selbstverständlich kompatiblen Elementen: dem wissenschaftlichen Wissen und dem kirchlichen Glauben. Das codiert sich seit dem Aufkommen der Universitäten im Hochmittelalter auch sozial: Die Theologie ist notwendiger Teil des jeweiligen Wissenschaftsbetriebs und seines je aktuellen Vernunftbegriffs und damit Teil der spezifischen Methodiken, Institutionen und habituellen Praktiken der Wissenschaften. Andererseits beansprucht sie, als kirchliches Projekt, eine spezifische Erkenntnisquelle, die Offenbarung, und reklamiert sie als spezifische personale Relevanz, als individuell nachvollzogene und existenzprägende Glaubenswissenschaft. Offenbarung als übernatürliche Erkenntnisquelle. In ihrer konkreten Gestaltung wie grundsätzlichen Konzeption war diese Situierung der Theologie immer umstritten. Die Spezifika der wissenschaftlichen Theologie haben daher sowohl in ihrem Binnen- wie in ihrem Außenverhältnis eine lange und überaus wechselhafte Geschichte. Etwas vereinfachend gilt, dass in der Spätantike das personale Moment, im Mittelalter das Offenbarungselement, in der Neuzeit aber das kirchliche Element hervortraten, was sich etwa darin zeigt, dass sich letztlich erst im 19. Jahrhundert, der Begriff des Magisteriums auf das hierarchische Lehramt verengte – nicht ohne problematische Folgen. Die auszeichnenden Spezifika der Theologie wurden in der Perspektive der aufklärerischen Erkenntniskritik nach und nach zu wissenschaftsinternen Stigmata. Aus der Offenbarung als privilegierter, da übernatürlicher Erkenntnisquelle wurde eine defizitäre, da nicht-natürliche Erkenntnisweise, aus der Kirche als legitimierendem Plausibilitätsraum wurde eine wissenschaftsbeschädigende, da wissenschaftsexterne „ Das Irritationspotenzial der Theologie wäre umso wichtiger, als der akademische Betrieb unter einen sich pandemisch verbreitenden akademischen Kapitalismus geraten ist. “ Dazu auch Rainer Buchers Abschiedsvorlesung „Radikale Gegenwart: Über Theologie u. eine verdunkelte Kirche“ 13.7.20222 auf furche.at. Perspektiven der Theologie zwischen akademischem Kapitalismus und einer Kirche im Abstieg. Nicht domestizierte Irritation institutionelle Kontrollgröße, aus der Glaubenswissenschaft mit der Person des Wissenschafters als personaler Bezeugungsinstanz wurde ein unzulässig ins Persönlichste eingreifender Kontrollanspruch eines schwer einsehbaren und noch weniger kontrollierbaren forum internum, das daher mit Eiden und Glaubensbekenntnissen umstellt werden musste und bekanntlich bis heute umstellt wird, obwohl dieses Bekenntnisinnerste doch der strikten Religions- und Gewissensfreiheit überlassen sein müsste. Es käme nun darauf an, aus diesen vormaligen Privilegien und aktuellen Stigmata ein kreatives Irritationspotenzial für den eingefahrenen Wissenschaftsbetrieb zu machen. Dies wäre umso wichtiger, als dieser akademische Betrieb in den letzten Jahren zunehmend unter die Kolonialisierungseffekte eines sich pandemisch verbreitenden akademischen Kapitalismus geraten ist. Solch ein Versuch, die Theologie kreativ ins Spiel des Wissenschaftsbetriebes zu bringen, kann natürlich nur gelingen, wenn weder die Begrenzungen des alten klerikal-kirchlichen noch jene eines laizistisch-szientistischen Musters der Theologie die Luft zum Atmen nehmen, wenn also Kreativität und (vor allem: methodische) Experimentalität nicht durch die doppelte apologetische Situation der wissenschaftlichen Theologie gegenüber Kirche wie Wissenschaftssystem gebunden sind und daher erlahmen. Es braucht dabei gegenüber dem Wissenschaftssystem wie gegenüber der Kirche vor allem eines: wirkliche Freiheit, innere wie äußere. Nur so kann die wissenschaftliche Theologie werden, was sie werden sollte und was es sowohl im Wissenschaftssystem wie in der Kirche wohl tatsächlich braucht: ein anschlussfähiger, nicht domestizierter Irritationsakteur, dessen Traditionsgebundenheit das Potenzial entwickelt, der akademischen, der gesellschaftlichen und der kirchlichen Gegenwart Dinge zu präsentieren, die sie ohne die Theologie schlicht nicht hätten, die sie aber zur Gestaltung einer menschenwürdigen Zukunft brauchen. Die Theologie braucht Freiheit gegenüber den zwei sie potenziell einhegenden Größen: gegenüber der Kirche und ihrer (katholisch) lange und bisweilen noch immer anhaltenden Ängstlichkeit vor zeitgenössischen Wissenschaftsansätzen, wie gegenüber der Universität und ihrem betriebsinternen akademischen Kapitalismus. Ihre unbestreitbare Verpflichtung gegenüber diesen beiden Bezugsfeldern kann sie nur in einem maximalen Freiheitsraum ausüben und so jenes kulturelle Laboratorium sein, das Papst Franziskus sich von ihr verspricht. Wirkliche Freiheit der Theologie Nur wenn die Theologie wirkliche Freiheit hat und weder von kirchlicher noch von wissenschaftsinterner Kleingeistigkeit bedrängt wird, wenn sie also wieder ihre (mittelalterliche) Gleichrangigkeit gegenüber dem Magisterium der Hierarchie gewinnt, wie auch innerhalb des Wissenschaftsbetriebs nicht permanent um ihr Existenzrecht kämpfen muss, hat sie die Chance, nicht „irgendwie“ und mehr schlecht als recht zwischen diesen Kraftfeldern zu überleben, sondern für diese beiden zu einer Größe kreativer Irritation und damit ein Element der Zukunftsfähigkeit einer gefährdeten Menschheit zu werden. Auseinandersetzen mit diesen beiden Bezugsgrößen muss sie sich sowieso, schließlich konstituieren diese Größen sie – aber eben wissenschaftlich, also argumentativ und auf Augenhöhe. Die akademische Theologie hätte dabei ihre Aufgabe recht eigentlich erst dann erfüllt, wenn es ihr im Wissenschaftsraum gelänge, aus ihren ehemaligen „vorkritischen“ Privilegien ein Potenzial zu entwickeln, das den Wissenschaftsbetrieb dezentriert, gleichzeitig bespielt und übersteigt. Im kirchlichen Raum aber müsste es ihr gelingen, als Kritik jeder religiösen Verwaltung der Welt zu wirken und die Faszination, subversive Fremdheit und Schönheit der Botschaft Jesu gegen ihre Depotenzierung in individuellen oder institutionellen Kalkülen zur Geltung zu bringen und dies auf der Basis ihrer Vernunftorientierung und methodischen Gegenwartsverpflichtung, aber auch im Austausch mit anderen Feldern der Kirche, die dies versuchen. Dann auch wäre sie wirklich kirchlich. Der Autor ist Univ.Prof. i.R. für Pastoraltheologie an der Universität Graz. Foto: imago / Olaf Wagner
DIE FURCHE · 5 2. Februar 2023 Das Thema der Woche Theologie am Ende? 3 Gegenüber anderen Wissenschaften muss sich die Theologie behaupten. Im kirchlichen Kontext steht Theologie an staatlichen Universitäten auch unter dem Verdacht, nicht „gläubig“ genug zu sein. Andrea Lehner-Hartmann über Wissenschaft unter verschärften Bedingungen. „Auch wir sind im Denken frei!“ Das Gespräch führte Otto Friedrich Theologie treiben außerhalb des Binnenraums, aber angebunden bleiben an die Kirche: Das ist die Herausforderung für Theolog(inn)en an säku laren Universitäten. Andrea Lehner- Hartmann, Dekanin der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Wien, im Gespräch. DIE FURCHE: Wird es in zwanzig Jahren an der Universität Wien noch die Katholisch-Theologische Fakultät geben? Andrea Lehner-Hartmann: Das weiß ich nicht. Ich hoffe es. Ich bin aber davon überzeugt: Es muss sie geben, denn Fragen zu Religion und Gott verstummen in der Gesellschaft nicht. Die Theologie kann hier Deutungen anbieten – in Bezug auf ihre jeweiligen Quellen. Das kann sie aus theologischer Perspektive tun durch Menschen, die in einer bestimmten Tradition leben und von hier aus die Fragen nach Gott, Welt und Mensch zu beantworten suchen. Das geschieht aber auch in philosophischer oder religionswissenschaftlich-vergleichender Perspektive. DIE FURCHE: Die Studierendenzahlen in der Theologie sinken stark. Warum? Lehner-Hartmann: Das hat mehrere Gründe: Die Studierendenzahlen sind bei den Lehramtsstudien generell stark zurückgegangen. Aber auch in den anderen theologischen Studienrichtungen macht sich ein Rückgang bemerkbar. Da die Zahl an religiös sozialisierten und sich religiös verstehenden Menschen immer geringer wird, wird auch das Feld an Interessierten immer kleiner. Und für das Interesse an einem kirchlichen Dienst und an der katholische Theologie ist die kirchliche Großwetterlage insgesamt auch nicht gerade förderlich. Die Studierendenzahlen sind das eine, daneben haben wir aber auch die Forschung. Und die braucht es auf alle Fälle. Insbesondere braucht es einen Zugang, wie Religion heute vernünftig gedacht und begründet werden kann – auch im Hinblick auf die Sinnfragen, die da auftauchen. Die Theologie ist herausgefordert einen Beitrag dazu zu leisten, wie sich Gesellschaft und Kirche entwickeln und vermehrt auch, wie ein Miteinander verschiedener religiöser Überzeugungen gelingen kann. DIE FURCHE: Als im Mittelalter die Universitäten entstanden, gehörte die Theologie zu den Urwissenschaften. Mittlerweile hat sich die Wissenschaft von der Theologie emanzipiert. Inwieweit hat die Theologie, die ja auch auf außerwissenschaftlichen Voraussetzungen fußt, eine Berechtigung in die Universität eingebunden zu bleiben? Lehner-Hartmann: Was uns mit anderen Wissenschaften verbindet, ist die Frage: Wer ist der Mensch? Und wie kann Menschsein gelingen? Selbst den technischen Wissenschaften sind diese Fragen nicht fremd. Es stimmt aber, dass die Theologie von den anderen Wissenschaften nicht mehr so angefragt wird wie früher, aber sie ist nach wie vor relevant, weil sie bestimmte Fragen in der Gesellschaft offenhält, die andere Wissenschaften so nicht stellen und auch nicht beantworten können. Das sind zum Beispiel die Fragen nach Transzendenz. Wurde die Theologie früher selbstverständlicher als Gesprächspartnerin wahrgenommen, müssen wir uns heute selber aktiver ins Gespräch einbringen und oftmals auch gegen die Meinung antreten, dass ein aufgeklärter Mensch mit Religion nichts zu tun haben könne. Es finden sich aber immer wieder Anknüpfungspunkte und die Bereitschaft bei anderen Disziplinen bzw. einzelnen Wissenschafter(inne)n, mit der Theologie ins Gespräch zu kommen. DIE FURCHE: Der Vorwurf der Theologie gegenüber lautet, dass Wissenschaften, die nicht auf einem Glauben oder einer Weltanschauung fußen, in ihrem Denken frei sind. Dementgegen muss die Theologie auf den Glauben und auf die Vorgaben der Kirche Rücksicht nehmen. Lehner-Hartmann: Nachdem wir an einer staatlichen Universität sind, sind auch wir in unserem Denken frei. Natürlich gibt es das Nihil obstat, also das Einholen der Zustimmung der Kirche zu einer lehrenden Person. Und das kann durchaus zu einem Balanceakt führen. Aber das Denken ist nicht beeinflusst in dem Sinn, dass wir nur bestimmte Dinge denken dürfen. Die Theologie hat vielmehr die Aufgabe, Entwicklungen in einem bestimmten religiösen Feld zu kritisieren oder zu hinterfragen. Wer sonst sollte das tun? Und dazu gibt einem die Verortung an einer staatliche Universität gute Möglichkeiten. DIE FURCHE: Nach dem heutigen Selbstverständnis der Wissenschaften entstehen durch Experimentieren, Diskurse, Abwägen der Argumente in der Wissenschaft neue Erkenntnisse. Und wenn eine Erkenntnis sich als falsch entpuppt, dann wird sie verworfen. Gegenüber den Theologen lautet der Vorwurf, bei bestimmten Themen dann immer den Heiligen Vater fragen zu müssen … Lehner-Hartmann: Aber auch in der Theologie gibt es experimentelles Denken und findet man unterschiedliche Diskurse. Theologie hat ebenfalls bestimmte Quellen, auf die sie sich beziehen muss – das haben aber andere Wissenschaften auch. Je nach Disziplin kann man in der Theologie aber auch in Spannung zum Lehramt geraten. Dies wird möglicherweise in mittelalterlichen Forschungen weniger schnell der Fall sein als in der Moraltheologie. Foto: Joseph Krpelan Hier muss die Theologie in das Gespräch mit den Human- und Sozialwissenschaften treten und die Differenzen, die sich in Bezug auf Tradition und Lehre auftun können, zu klären versuchen. Nicht selten finden diese neuen Gedanken dann zeitverzögert Eingang in die kirchliche Lehre. DIE FURCHE: Sie sind Theologin an einer staatlichen Universität, bekommen aber auch von der Institution Kirche Druck, die meint, hier stehe zu wenig der Glaube im Mittelpunkt, das sei keine „kniende Theologie“, wie sie manche in der Kirche verlangen, da würde zuviel Zeitgeist eine Rolle spielen – und der Glaube würde verschwinden. A. Lehner- Hartmann Studium der Theologie und Religionspädagogik in Wien u. Freiburg, seit 2015 Professorin für Religionspädagogik, seit 2022 Dekanin der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Wien. Lesen Sie auch das Gespräch mit Martin Dürnberger vom 27.7. 2022 über Theologie, siehe „Viel Wissen sättigt die Seele nicht“ auf furche.at. „ Glaube fordert geradezu heraus, alles zu hinterfragen, weil er mich zu Dingen führt, über die ich nicht verfügen kann, die mich zutiefst verunsichern. “ Lehner-Hartmann: Wenn man an der staatlichen Universität den Glauben verliert, dann kann es mit dem Glauben nicht weit her sein, dann stimmt etwas mit diesem Glauben nicht. Hier geht es vielmehr darum, den Glauben gut reflektieren zu lernen. Glaube soll und kann durch die Beschäftigung mit Theologie eine Transformation erfahren. Ich kenne diese Vorwürfe. Sich dem „Zeitgeist“ aber nicht zu stellen, wäre mindestens so gefährlich, weil dann Menschen erzogen werden, die wenig hinterfragen. Aber Glaube fordert geradezu heraus, alles zu hinterfragen, weil er mich zu Dingen führt, über die ich nicht verfügen kann, die mich zutiefst verunsichern. Theologie verstehe ich hier als Wissenschaft, die mich lehrt, mit Unsicherheiten umzugehen. Ich fände es viel gefährlicher, nur eine kniende Theologie zu haben, die das Denken verweigert. Denn wir müssen uns in dieser Welt bewegen und schauen, wie sich Glaube hier leben lässt und auch bewährt – und nicht nur in geschlossenen kirchlichen Kreisen. DIE FURCHE: Von Anfang an wurde an den Theologischen Fakultäten das Amtspersonal der Kirche ausgebildet. Und bis heute gilt: Wer Priester werden will, muss ein Theologiestudium absolviert haben. Jetzt ist gewiss auch bei Ihnen die Entwicklung zu sehen, dass es nicht nur immer weniger Priester gibt, sondern dass diese sich in Institutionen (oft in direkter kirchlicher Trägerschaft) ausbilden lassen, die solch eine „Vorbereitung für geschlossene Kreise“ präferieren. Das höhlt eine Fakultät an einer staatlichen Universität ja zusätzlich aus. Lehner-Hartmann: Das können wir von uns aus kaum lösen. Aber auch die Priesteramtskandidaten, die bei uns studieren, müssen sich herausfordern lassen, sich dieser Welt und den aktuellen Fragen der Menschen zu stellen. Es ist unsere universitäre Bildungsaufgabe, sie nicht in dem, was sie ohnehin schon glauben, zu bestätigen, sondern sie anzufragen, sodass sie selbst nachzudenken beginnen, ob das überhaupt trägt, was sie glauben. Das gilt für alle Studierenden. Das mag einige verunsichern, sodass sie sich dann an manchen kirchlichen Hochschulen wohler fühlen. Aber unsere Aufgabe als Theologinnen und Theologen ist es, Menschen in solche Bildungsprozesse zu verstricken, damit sie ihren Glauben begründen lernen und zwar so, dass er über kirchliche Binnenkreise hinaus Bestand hat. Und das heißt auch, in die Geschichte zu schauen und festzustellen, wo denn die förderlichen und wo die hinderlichen Komponenten von Religion liegen können. BUCHTIPP Braucht es Theologie? Überlegungen zu ihrer gesellschaftlichen Relevanz. Brixner Theologisches Jahrbuch – 2022 – Annuario Teologico Bressanone Hg. von Jörg Ernesti, Martin M. Lintner und Markus Moling Tyrolia 2023, 232 Seiten, geb, € 24,95
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